
Peru ist ein spanisch sprechender Staat im westlichen Südamerika. Er grenzt im Norden an Ecuador und Kolumbien, im Osten an Brasilien und Bolivien, im Süden an Chile und im Westen an den Pazifik. Peru ist bekannt für seine hohen Gipfel in den Anden und die Jahrtausend alte Inka Kultur, welche auch für den Bau des Weltwunders Machu Pichu verantwortlich ist. Zusätzlich fliessen in Peru die Ursprünge des Amazonas zusammen und vereinigen sich hier zum Hauptstrom in einem wilden und tropischen Dschungel.
Unser Tagebuch

Die ersten Schritte auf der Südhalbkugel
Ich schlief nicht so gut in dieser Nacht. Ich wachte bereits um 3 Uhr auf und konnte nicht mehr einschlafen. So entschied ich mich, um 5 Uhr aufzustehen.
Ich packte unsere Go-Pro Kamera ein und schlich mich nach draussen um den Sonnenaufgang zu filmen. Ich bestieg einen Felsen, direkt vor unserem Apartment,
und schaute aufs Meer hinaus. Die Sonne ging langsam auf und alles verfärbte sich orange. Es war schön, so alleine auf dem Fels zu sitzen und einfach aufs
Meer hinaus zu schauen. Lena wachte ungefähr um 7 Uhr auch endlich auf und gesellte sich zu mir. Gemeinsam genossen wir die ruhigen Morgenzeit und schauten
einfach aufs Meer. Eigentlich hatten wir an diesem Morgen noch vor, kurz im Meer baden zu gehen. Aber das Seegrass machte uns da wieder einmal
einen Strich durch die Rechnung. Das Meer war überzogen von einer dicken Algenschicht.
So kehrten wir zurück in unser Apartment, verkochten unsere letzten Speiseresten, packten unsere Sachen und machten uns auf an den Flughafen. Dort
angekommen hatte es so viele Leute wie schon lange nicht mehr. Wir kämpften uns durchs Getümmel und gaben unsere Rucksäcke auf. Einen Boarding Pass
erhielten wir aber nicht. Die Dame am Schalter sagte zu uns, dass wir zuerst zum Immigrationsschalter gehen müssten bevor wir unsere Boarding Passes
erhielten. Also machten wir das, bekamen einen Stempel auf unsere Quittung, kehrten zurück zum Schalter und erhielten anschliessend unser Pässe. Wir
assen dann noch etwas zu Mittag und warteten bis unser erste Flug startete.
Nach knapp zwei Stunden Reisezeit kamen wir dann wohlbehalten in Panama an. Hier mussten wir umsteigen. Da wir den Flughafen bereits kannten, war es
ein wenig wie nach Hause kommen. Wir besuchten da wiederum ein Restaurant und assen etwas zu Abend bevor dann unser Anschlussflug um 21:40 Uhr Richtung
Lima, Peru abflog. Auch dieser Flug brachten wir ohne weitere Zwischenfälle hinter uns.
In Lima kamen wir dann früh morgens um 02:00 Uhr an. Die Temperaturen waren hier deutlich kälter als in Mexiko. Kein Wunder, denn hier auf der Südhalbkugel
ist auch gerade Winter. Uns wurde bewusst, dass wir nun das erste Mal in unserem Leben südlch des Äquators waren.
Da ich letzte Nacht nicht so gut geschlafen hatte, machte sich langsam die Müdigkeit breit. Wir
passierten die Einreisekontrolle und erhielten unseren Stempel im Pass. Lena motze etwas herum, da die Frau am Schalter ihr den Stempel nicht auf die
nächstleere Seite sondern irgendwo in die Mitte des Passes gestempelt hatte. Sie beruhigte sich aber schnell wieder. Wir holten anschliessend noch unser Gepäck
und wollten dann noch etwas Geld abheben. Aber die Automaten am Flughafen erhoben eine zu hohe Gebühr. So liessen wir von dem ab und bestellten uns stattdessen
bargeldlos ein Uber zu unserem Hotel. Dort angekommen war das ganze Hotel dunkel. Als wir aus dem Auto stiegen, war uns etwas mulmig zu Mute. Was, wenn
wir nicht mehr ins Hotel kommen? Unsere Angst legte sich aber schnell, nachdem Lena geklingelt hatte und sofort ein Licht anging. Wir folgten einem älteren
Herr in den ersten Stock, in welchem ein Fernseher lief und eine Matratze herumlag. Sehr wahrscheinlich hatte der Herr bis gerade eben ncoh auf dieser Matratze
geschlafen. Wir bezahlten die Kosten für das Hotel und erhielten unsere Schlüssel. Wir bezogen anschliessend unser Zimmer, putzten noch die Zähne und fielen
dann erschöpft im kalten Zimmer in den Schlaf.

Der kalte Start
Am Morgen erwachten wir im kalten Hotelzimmer und machten uns schnell auf an den Flughafen. Wir bestellten uns ein Uber, verabschiedeten uns vom komischen
Hotelbesitzer und waren dann natürlich zu früh am Flughafen. Zur grossen Freude Adis konnten wir unser Gepäck an einem Automat abgeben. Laut ihm seien
diese immer freundlich. Wir bekamen also unsere Gepäckkleber ausgedruckt und hofften, unsere Rucksäcke in Cusco wiederzusehen. Nach der Gepäckaufgabe
erkundeten wir den Flughafen etwas und setzten uns anschliessend in einem Starbucks. Dort warteten wir auf meine Freundin Lou.
Und nach kurzer Zeit war es tatsächlich soweit. Nachdem wir uns vor 7 Jahren in Edinburgh in der Mitte der Nacht auf der Strasse Tschüss gesagt hatten,
sahen wir uns am anderen Ende der Welt wieder. Wir umarmten uns und ich stelle Ädu vor. So starteten wir also in unser Abenteuer und waren alle etwas
nervös, was nun auf uns zukam.
Wir gingen durch die Sicherheitskontrolle und konnten schon bald ins Flugzeug. Doch dieses war überbucht worden. Also musste Lou den Platz wechseln und an Adis
Platz sass ein anderer Mann mit derselben Sitznummer. Irgendwie hatten dann aber doch alle Platz und es ging los nach Cusco. Cusco liegt in den Anden auf rund
3'400 Meter über Meer. Und der Anflug war sehr spektakulär, da man in einem Tal und fast direkt in der Stadt landet. Wir kamen gut an und wurden von einem
netten Taxifahrer begrüsst, der sogar ein Schild mit meinem Namen hatte.
Nach dem Check-in im schönen, aber eiskalten Hotel setzten wir uns zuerst in die Lobby und tranken einen Tee. Wir folgten Lous Empfehlung und gönnten uns
einen Coca Tee. Dazu gibt man einfach die natürlichen Coca Blätter in heisses Wasser. Der Tee wird in Peru überall getrunken und ist besonders hilfreich
bei der Höhenkrankheit. Wir vergewissterten uns noch, dass der Verzehr nicht süchtig macht und stürzten uns danach in die Tradtition. Es sollte nicht
der einzige Coca Tee bleiben.
Am Nachmittag liefen wir durch die Stadt, kauften uns neue SIM Karten und assen das erste peruanische Essen. Es gab Pollo a la Brasa. Wir würden das
Güggeli nennen. So sassen wir also in einem authentischen peruanischen Restaurant und genossen Güggeli mit Pommes Frites und Inka Kola. Das war nur ein
Vorbote vom vielen Essen, das uns wohl auf dieser Reise erwrten würde. So ging es dann nach einer kurzen Pause im Hotel auch ab zum nächsten Restaurant.
Dieses lag etwas über der Stadt und hatte eine tolle Aussicht. Wir bestellten uns einen Cocktail und das Abendessen. Adi entschied sich für etwas Lokales.
Es gab Alpaka. Ich blieb auf der sicheren Seite und bestellte einen Burger. Das Alpaka war dann aber zum Glück sehr lecker. Fast wie Rindfleisch.
Nach einer kalten Nacht im ungeheizten Hotel ging es am nächsten Morgen mit dem Taxifahrer von gestern auf zur Stadterkundungstour. Er chauffierte uns
von alter Inkastätte zu Inkastätte und eine Führerin erklärte uns dann in gebrochenem Englisch die Geschichten dahinter. Wir besuchten so vier Inkastätten
und erfuhren viel über die alte Hochkultur. So waren die Inkas zum Beispiel tolle Abwasseringenieure und tolle Wanderer. Nach dem Besuch der vier Stätten
fragte Lou für ein gutes Restaurant und wir wurden irgendwo im Nirgendwo abgeladen. Da wir zu wenig Bargeld hatten, konnten wir nicht den Taxifahrer und
die Führerin bezahlen. So gab uns der Taxifahrer einfach seine Telefonnummer und bat uns, ihn später anzurufen, um ihm in Cusco das Geld zu geben. So viel
Vertrauen und Freundlichkeit beeindruckte uns.
Das Restaurant war dann sehr typisch. Auf der Karte standen Alpaka und Meerschweinchen. Und während Adi sich schon wieder für das Alpaka entschied, wählte
ich die vegetarische Alternative. Doch das Essen war tatsächlich nicht das spannendste. Denn gleichzeitig lief das Fussballspiel, welches entscheiden sollte,
ob Peru oder Australien an die WM in Qatar reisen. Bestellen ging also nur in den Pausen und teilweise waren sogar die Köche vor dem Fernseher. Aber die Stimmmung
war toll und es war faszinierend zu sehen, wie viel mehr Herzblut andere Länder besitzen. Leider ging das Spiel dann aber nicht so aus wie gedacht. Tatsächlich
entschied am Ende ein Penalty über die Teilnahme an der WM. Und die Euphorie wechselte dann rasch in Enttäuschung. Wir trösteten Lou und suchten uns dann ein Taxi
für zurück nach Cusco.
Dort angekommen suchten wir einen Geldautomaten und schlenderten über den Markt. Wir kauften Brot, Käse und warme Pullover für Adi und mich. Denn so warm ausgerüstet waren
wir nicht. Danach packten wir unseren Tagesrucksack, gönnten uns noch einen Coca Tee und machten uns auf nach Ollantaytambo.
In dieser kleinen Stadt wollten wir die Nacht vor dem Machu Pichhu verbringen.
Wir riefen also unseren Taxifahrer an, bezahlten unsere Schulden und wurden von ihm noch zur Busstation gefahren. Dort stiegen wir in ein Collectivo. Also ein normales
Auto mit anderen Personen und fuhren los. Und genau in diesem Moment waren wir sehr froh um Lou. Denn ohne sie stünden wir wahrscheinlich immer noch an der Busstation oder
hätten einen horrenden Preis bezahlt.

Machu Picchu
So sassen wir also in diesem "Taxi". Wir waren insgesamt 7 Leute, die die Fahrt nach Ollantaytambo auf sich nahmen. Draussen war es bereits dunkel geworden. Der Taxifahrer lenkte das Fahrzeug über die
beleuchteten Strassen Cuscos. Strassenregeln gab es hier keine. Die Autofahrer fuhren so, wie es Ihnen gerade passte. So standen wir etliche Male beim links abbiegen,
mit drei weiteren Autos auf der Gegenfahrbahn, um wieder in eine einspurige Strasse einbiegen zu können. Die Fahrer fuhren so nahe auf, dass ich den Lack schon kratzen hörte.
Obwohl die meisten Fahrzeuge hier an der Stossstange wohl keinen Lack mehr haben. Wild hupte es von überall her. Zwischen den stehenden Autos streunten Strassenhunde vorbei und durchwühlten
die Müllberge, die sich auf der Strasse tümmelten. Nach ungefähr 20 Minuten und etlichen Hupkonzerten später liessen wir die Lichter der Stadt Cusco hinter uns. Die Strasse verschlechterte
sich und so fuhren wir über holprigen Ashphalt. Einmal hielt der Taxifahrer an einer Tankstelle an, um den Luftdruck in den Pneus zu kontrollieren. Als der Taxifahrer dann weiterfuhr, schaute
ich kurz aufs Amaturenbrett, um zu sehen, wieviel Benzin denn noch vorhanden war. So weit kam es aber nicht, mein Blick blieb bei der Geschwindigkeitsanzeige hängen. Denn diese bewegte sich keinen
Millimeter. Wir fuhren ungefähr 60 aber die Anzeige steckte bei der 0 fest. Wohl nicht so wichtig hier, dachte ich mir und schaute den Rest der Fahrt aus dem Fenster und liess die Landschaft an
mir vorbeiziehen.
Als wir dann in Ollantaytambo ankamen, liess uns der Fahrer auf einem Platz aussteigen. Lou drückte dem Fahrer einige zerknüllte Banknoten in die Hand und schon war das Ganze erledigt. So standen wir da
und überlegten uns, was wir machen wollten. Mein Blick schweifte über Lenas Gesicht und ich sah, wie sie kreideweiss angelaufen war. Bereits während der Fahrt erzählte sie mir, dass es ihr nicht
so gut ging. So entschieden wir uns, direkt hier am Platz noch etwas Kleines zu Abend zu essen, noch Wasser zu kaufen und dann ins Hotel zu gehen. Es war inzwischen 21:00 Uhr und die Temperaturen
waren wieder knapp über dem Gefrierpunkt. Aber egal wo wir auch hinschauten, überall gab es Häuser mit offenen Fenstern und offenen Türen. Es gab kein einziges Restaurant, das geschlossene Türen
hatte. So sassen wir in das erstbeste Restaurant. Wir waren die einzigen Gäste in einem kleinen Raum, welcher nur drei Tische hatte. Über uns lief ein Fernseher und von der Türe zog ein kalter
Windstoss durch das ganze Restaurant. Wir setzten uns. Die Jacke konnten wir nicht ausziehen. Aber das ist hier auch nicht üblich. Alle Leute hatten noch ihre Jacken an. Wir bestellten, assen
und liefen anschliessend ins Hotel. Wir verabschiedeten uns voneinander und machten morgen früh um 04:00 Uhr ab.
Am nächsten Tag standen wir pünktlich auf und trafen uns vor dem Hotel. Dort wartete bereits ein blaues Tuktuk auf uns. Die Leute hier nennen sie Tukituki. Wir mussten schmunzeln, als wir das zum
ersten Mal hörten. Müde stiegen wir bei eiskalten Temperaturen in das Tuktuk und fuhren ungefähr 15 Minuten bis zum Bahnhof. Da angekommen, warteten bereits unzählige Leute darauf, dass sich die Türen des
Bahnhofs öffneten. Überall rundherum waren Stände geöffnet, die warme Kleider, warme Getränke, Chips, Süssigkeiten und sonstige Sachen verkauften. Alle Händler boten ihre Waren natürlich in
aller Lautstärke an. Morgens um 04:30 Uhr. Wie die Anwohner bei diesem Lärm schlafen können, ist mir wahrlich ein Rätsel. In der Schweiz wäre die Polizei wohl schon lange mit einem Grossaufgebot vor Ort, um
dem lautstarken Treiben ein reges Ende zu setzen. Punkt 5 Uhr öffnete dann die Pforte des Bahnhofs. Wir mussten unser Ticket und unseren Pass zeigen, damit wir in den Bahnhof gelangen konnten. Da
angekommen warteten wir noch einige Minuten, bis wir dann in eine alte Diesellokomotive einsteigen durften. Der Waggon hatte auch so richtig alte Sitze aus Leder mit viel Platz und einem kleinen Tisch.
Die Züge früher waren wirklich viel luxuriöser als heutzutage. Der Waggon fühlte sich nach und nach mit Menschen, die dick eingepackt waren. Denn es war auch hier im Waggon a***kalt. Und natürlich
waren auch hier wieder die Fenster offen. So fuhren wir alle etwas frierend los. Im Zug herrsche Stillschweigen, die Passagiere schauten aus den Fenstern oder schliefen. Ich war nicht mehr müde und
so schaute ich aus dem Fenster. Es war alles noch dunkel. Links und rechts ragten Berge steil in den Himmel. Der Mond schien und beleuchtete die Berge in einem hellen Schein. Langsam sahen wir
in der Ferne die Sonne aufgehen, während wir mit Tempo 30 durch die kahle Landschaft des peruanischen Hochlands fuhren. Es wurde immer wie heller und auch die Landschaft veränderte sich zunehmend.
Neben den Gleisen war inzwischen ein breiter Fluss aufgetaucht. Die kahle Landschaft verwandelte sich immer wie mehr in einen dichten, grünen Dschungel. Auch die Temperatur im Waggon normalisierte sich
langsam.
Nach gut 1,5 Stunden Bahnfahrt kamen wir im kleinen Ort Ollantaytambo an. Wir stiegen aus und ich schaute in den Himmel. Klarblau. Ich getraute mich noch nicht, mich zu freuen. Von zu vielen Reisenden habe
ich gehört, dass sie beim Machu Pichhu überhaupt nichts sahen, da er in dicken Nebel gehüllt war. Hatten wir jetzt wirklich Glück mit dem Wetter? Sofort hörte ich auf, daran zu denken. Ich
wollte ja nichts verteufeln. Wir liefen einige Schritte mit dem riesigen Menschenstrom über die Gleise bis zum Perron. Dort wartete ein kleiner, freundlicher Peruaner auf uns und grinste uns an.
Lou und Lena sprachen mit ihm und schon bald zogen wir los bis zur Bushaltestelle. Nachdem dann 4 verschiedene Personen unsere Tickets 2x gestempelt und 2x eingelesen hatten, konnten wir auch endlich
in den Bus einsteigen. Wir fuhren los auf den vor uns hervorragenden Berg. Die Landschaft war inwzwischen erwacht. Überall hörten wir Vögel zwitschern. Der Dschungel erleuchtete in goldigem grün
von der gerade aufgehenden Sonne. Nach ungefähr 15 Minuten im Bus kamen wir über eine Serpentinenstrasse oben an. Wir stiegen aus und der Himmel war immer noch strahlend blau. Ich jubelte innerlich.
Unser Guide führte uns dann ins Innere der archäologischen Stätte und wir wanderten ungefähr 15 Minuten zum höchsten Punkt der Stätte. Zwischendruch konnten wir durch das dicke Dickicht immer wieder
einen Blick auf die alte Inka Stadt erhaschen. Und plötzlich waren wir zuoberst angekommen. Unter uns erstreckten sich unzählige Terassen den Hügel herunter. Unser Guide erzählte uns, dass hier früher
das agrikulturelle Zentrum der alten Stadt war. Hier wurden alle Lebensmittel angebaut, die die Leute in der Stadt brauchten. Hinter uns lag etwas tiefer die alte Stadt. Goldig strahlend von der Sonne.
Der Anblick der alten Ruinen, der grünen Berge rundherum, den steilen Felshängen und des blauen Himmels waren atemberaubend. Um uns herum waren überall Lamas am schlafen oder fressen. Voller Aufregung
erzählte uns unser Guide die Geschichte der Stadt und die der alten Inkas. Er führte uns herum, zeigte uns die schönsten Plätze und half uns zwischendurch auch als Fotograf aus. Zwei Stunden und unzählige
Fragen von mir später verabschiedete sich der Guide von uns und wir erkundeten noch etwas auf eigene Faust das Gelände. Wir fanden sogar einen immer noch intakten Kanal, in welchem Wassser durch die
gesamte Ruine lief. Obwohl ich nicht genug sehen konnte, kamen wir langsam wieder zum Ausgang der Ruine. Aufgrund der Corona Massnahmen durfte man nicht mehr zurück in die Stadt. So schauten wir noch
ein letztes Mal zurück und verliessen dann den Machu Pichhu.
Draussen angekommen entschieden wir uns, wieder ins kleine Dorf am Bergfuss zu laufen. Über unzählige Treppen liefen wir herunter bis ins kleine Dorf. Lou hatte etwas Angst. Denn Wandern ist in
Peru nicht gerade ein Volkssport. Sie war erst eimal so lange (7 Kilometer) gewandert. Nach knapp 90 Minuten hatten wir die Wanderung aber hinter uns gebracht und konnten im kleinen Dorf in einem
kleinen Restaurant einkehren. Wir bekamen einen Platz direkt am Fluss. Wir genossen einige einheimische Biere und assen etwas Kleines zu Mittag. Im Hintergrund spielten einige Musiker lokale
Lieder und spielten Instrumente. Müde, aber glücklich genossen wir die Musik und besprachen die Erlebnisse des heutigen Tages.
Ungefähr 2 Stunden und einge Biere und Pisco Sour später machten wir uns wieder auf den Weg zum Bahnhof. Zum Glück hatte uns unser Guide noch gesagt, dass sich der Bahnhof im Inneren eines Markts, oder wohl passender
Souvernirshop befindet. Sonst hätten wir den wohl nie gefunden. Wir liefen in den Bahnhof. Aufgeregte Touristen hühnerten im ganzen Bahnhof herum. Auch hier mussten wir wieder unseren Pass zeigen und konnten
erst nach etlichen Kontrollstellen zum Zug vordringen. Einfach geht anders. Aber ja, es hat funktioniert. Wir fanden unseren Platz im Zug und schon bald fuhr der Zug auch los. In unserem Waggon gab
es noch eine Modeschau mit lokaler Alpaka Mode. Ich war aber so unglaublich müde, dass ich noch knapp den ersten Lauf mitbekam und dann einschlief. Ich wachte erst wieder auf, als wir in Ollantaytambo ankamen.
Dort stiegen die meisten Leute auch wieder aus. Wir hatten aber die Fahrt bis zurück nach Cusco gebucht. So fuhr der Zug mit uns und einigen wenigen anderen Passagieren wieder weiter. Die Fahrt wurde
aber allmählich immer wie mehr zur Geduldsprobe. Der Zug scheckelte mit seinen 30 km/h durch die endlose Landschaft Perus. Immer wieder hielten wir aus unerklärlichen Gründen an. Ungefähr 2 Stunden
später kamen wir dann endlich am Endbahnhof an. Aber dieser war nicht wie erhofft Cusco sondern ein Dorf davor.
Wir stiegen aus und machten uns auf die Suche nach einem Taxi. Leider waren wir die letzen, die aus dem Zug ausgesteigen sind und so waren tatächlich auch alle Taxis schon weg. Müde und hungrig wurde
ich etwas grummelig. Lou lies sich aber nicht beirren. Wir liefen ihr nach zur Strasse. Sie winkte jedem Auto, das vorbei fuhr und so hatten wir 3 Autos später auch tatsächlich eine Mitfahrgelegenheit
in einem Collevtivo gefunden. Wie Lena und ich auch nur auf die Idee kommen sollten, jedes Auto anzuwinken war mir mehr als fraglich. Aber so funkionierte das Transportsystem hier nun mal. Als wir ins
Collectivo liefen sah ich noch einige verzweifelte Backpacker hinter uns den Fahrplan einer Busstation studieren. Ob sie es an diesem Abend noch nach Cusco geschafft haben, werden wir wohl nie erfahren.
Im Bus begrüsste uns ein ungefähr 6-jähriger Junge. Es war der Sohn des Fahrers, welcher die Rolle des Kondukteurs inne hatte. Er schloss jeweils die Tür, kassierte das Fahrgeld ein und teilte seinem
Vater mit, wer wo aussteigen wollte. So fuhren wir wieder in die Stadt hinein, wie wir am Tag zuvor aus der Stadt hinaus gefahren sind. Mit streunenden Hunden, hupenden Autofahrern und Taxifahrern, die
auf allen Spuren und Gehwegen umherfuhren. Nach ungefähr 30 Minuten Fahrt kamen wir dann auch in Cusco an. Lou drückte dem Jungen einige Banknoten in die Hand und so war diese Fahrt auch Geschichte.
Wir besuchten noch eine Chifa, wie chinesische Restaurants hier genannt werden, und assen noch etwas zu Abend. Nach anfänglichen Schwierigkeiten aus der spanisch/chinesischen Speisekarte schlau zu werden,
bekamen wir dan auch etwas zu essen. Anschliessend kehrten wir zurück ins Hotel, verabschiedeten uns und schliefen ziemlich schnell ein.

Unsere erste Busfahrt in Peru
Da wir alle etwas angeschlagen waren von der Reise und der Kälte, schliefen wir am nächsten Tag aus. So hatten wir dann am Morgen auch endlich etwas Zeit und Adi
beschloss, seinen Monatsbart nun doch loszuwerden und rasierte sich. Wir setzten uns danach um 8:30 Uhr zusammen an den Frühstückstisch und
planten unsere weitere Reise. Wir buchten ein Hotel in Puno für die nächsten zwei Nächte. Danach packten wir unser Hab und Gut wieder zusammen und deponierten alles
im Hotel. Wir liefen dann nochmals über den Markt, besorgten noch etwas Schockolade, sahen gebrätelte Meerschweinchen und suchten noch einen Geldautomat für Lou.
Zurück im Hotel bestellten wir ein Taxi zur Busstation. Es gab jedoch ein Problem. In Cusco gab es gerade grosse Festivitäten. Und diese blockierten die ganzen Strassen.
Also warteten wir vergeblich auf unser Taxi. Und wurden langsam etwas nervös, denn unser Bus nach Puno sollte bald losfahren. Wir liefen also raus auf die Strasse und
das nächste Taxi war zum Glück nicht weit. So stiegen wir ein und wurden von Abkürzung zu Abkürzung zur Busstation gefahren. Dort kamen wir zum Glück fast pünktlich an
und tauschten unsere online gekauften Tickets mit Kassenzettel aus. Danach wollten wir zu unserem Bus. Doch zuerst mussten wir noch ein paar weitere Soles bezahlen.
Denn wir benutzten ja das Busterminal...
Wie gedacht, war dann all die Aufregung für nichts und unser Bus war noch nicht da. Wir warteten also weitere 40 Minuten bis dann unser Car ins Terminal einfuhr.
Wir verstauten unsere Rucksäcke im Car und stiegen ein. Und es erwartete uns tatsächlich Luxus. Der Abstand zwischen den Sitzen war riesig. Und es gab sogar eine
Möglichkeit, die Füsse hochzulagern. Zudem war der Bus fast leer und wir waren am Schluss noch die einzigen Personen im unteren Stock. So ging die Fahrt etwas verspätet
los. Danach war sie aber sehr angenehm. Die meisten Strassen waren gerade und der Busfahrer fuhr sehr angenehm. So kamen wir dann zwar langsam voran, aber schlussendlich
um 9 Uhr in Puno sicher ans Ziel.
Wir stiegen im Dunkeln aus, verliessen das Busterminal und machten uns auf die Suche nach einem Taxi. Dieses war logischerweise nicht weit entfernt und so kamen
wir schon bald in unserem neuen Hotel an. Und tatsächlich empfang uns dieses mit einer geschlossenen Tür und mehr Wärme als draussen auf der Strasse.
Wir waren überglücklich und machten uns gleich wieder auf die Suche nach einem Abendessen. Lou war hungrig. Sehr hungrig. Und so endeten wir dann leider
im erstbesten Restaurant der Stadt. Und assen Spaghetti Bolognese, die leider mit Italien nicht ganz mithalten konnten. So waren wir dann auch froh, als
wir endlich im warmen Zimmer waren und unter die Decke schlüpfen konnten.

Menschengemachte Inseln
Wie so oft auf unseren Reisen sah am nächsten Tag alles ein bisschen besser aus. Wir wachten auf und die Sonne schien uns durchs Fenster aufs Gesicht. Als
wir aber unter der Decke hervorschlüpften war es doch wieder etwas kalt im Zimmer. Denn draussen war es hier sogar noch kälter als in Puno. So schlüpften wir so
schnell wie möglich in unsere Kleider. Zuerst zog ich mein T-Shirt an, dann meinen normalen roten Pulli, dann meinen neuen Alpaka Pullover, welchen ich in meine
Hose stopfte und darüber noch meine Regenjacke. Zugepackt begaben wir uns in den Speisesaal des Hotels. Dieser war natürlich nach oben offen und so herrschte
hier eisige Kälte.
Zur Aufwärmung bekamen wir ein Tee mit frischen Blättern - Koka Blätter. Ich musste natürlich noch etwas Zucker dazu geben. Wir tranken den Tee und genossen die
heisse Tasse und das wärmende Getränk. Und tatsächlich tranken wir schon wieder Tee der Koka Pflanze, aus welcher Kokain hergestellt wird. Ich musste jetzt noch
etwas mehr über diese Blätter erfahren und öffnete den entsprechenden Wikipedia Artikel. Die Einfuhr und der Besitz von
Kokablättern ist in der Schweiz strafbar, da sie unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Und hier tranken wir gerade einen Tee damit. In Peru ist es tatsächlich so,
dass Kokablätter tief in der Tradition dieses Landes verankert sind. Der Anbau und Verkauf wird sogar staatlich gefördert. Die Blätter helfen den Menschen auch, sich
besser an die Höhe zu gewöhnen, da sie den Blutkreislauf anregen. Die Menschen hier machen allerlei aus den Blättern. Tee, Bonbons und allerlei anderes. Von den
Einheimischen werden die Blätter aber meistens roh gekaut. Die Blätter selber beinhalten aber keine süchtigmachenden Stoffe. Wieder etwas schlauer trank ich meinen
Tee dann auch genüsslich zu Ende. Denn er war wirklich lecker.
Lou hatte am Abend davor im Restaurant noch einen Tagesausflug für den heutigen Tag organisiert. So wurden wir dann auch vor dem Hotel abgeholt. Leider hatten wir
nicht mehr genügend Bargeld, um die Tour zu bezahlen. Die Führerin sagte, dass sei jedoch kein Problem. Wir können auch nach der Tour bezahlen. So folgten wir
der Führerin nach draussen in die sonnige Stadt. Wir folgten ihr einige Meter und konnten dann schon bald in den Bus einsteigen. Aber auch dieser war eiskalt und so
schlotterten ich und Lena schon bald. Lou fragte uns, wie wir so kalt haben können. Wir kämen doch aus der Schweiz, da seien wir uns doch solche Temperaturen gewöhnt.
Wir erklärten ihr, dass es in der Schweiz schon kalt werden könne. Aber dass man sehr selten dieser Kälte ausgesetzt ist. Unsere Häuser werden nicht nur geheizt, sie
haben auch keine Löcher durch die es zieht. Sobald man draussen ist, sitzt man entweder in einem geheizten Bus oder in einem geheizten Auto. Die Läden, die Restaurants
und zum Teil sogar die Bahnhöfe sind warm. Es gibt überall Möglichkeiten sich aufzuwärmen. Nicht so hier. Hier ist alles kalt. Und löchrig.
Der Bus fuhr los und nach ungefähr 10 Minuten erreichten wir das Dock. Wir folgten unserer Führerin und bestiegen ein Schiff auf dem berühmten Titicaca See.
Nachdem wir Platz nahmen, kam ein Peruaner mit einer alten Gitarre. Er spielte uns ein paar spanische Lieder vor und hoffte anschliessend auf etwas Trinkgeld. Anschliessend
fuhr das Schiff los. Inzwischen wurde die Führerin durch einen Führer abgelöst, welcher uns etwas zu unserem ersten Ziel erzählte. Uros hiess es. Es ist ein Dorf, welches
sich auf dem Titicacasee befindet. Aber nicht auf irgendwelchen Inseln, sondern auf selbstgebauten Flossen aus Schilf. Ich konnte meinen Ohren nicht ganz trauen als ich
das hörte. Und so wartete ich gespannt, was passieren würde. Nach ungefähr 20 Minuten Fahrt durch hohes grünes Schilf erreichten wir eine kleine Insel. Auf der war in
farbigen Buchstaben der Name Uros geschrieben. Die Insel war tatsächlich aus dem Schilf gebaut, das wir gerade durchfahren haben. Es sah etwas aus wie Stroh. Auf der
Insel stand ein Haus, ebenfalls komplett aus Schilf gebaut. Unser Führer erklärte uns, dass Uros mehr als 2000 Einwohner hat und aus mehr als 400 kleinen Flossinseln
besteht. Keine grösser als 20 Quadratmeter. Er erklärte uns auch, dass er nun kurz auf diese kleine Insel müsse, um die lokalen Behörden um Erlaubnis zu bitten, zu den
Inseln fahren zu dürfen. Als er zurückkam erklärte er uns, dass alle Touristenboote eine Insel zugeteilt bekommen, die sie besuchen dürfen. So machten wir uns auf den
Weg zur Insel, die uns zugeteilt wurde. Die Einwohner*innen der Insel begrüssten uns dann auch schon freudig, als wir da ankamen. Die Insel beheimatete 2 Familien an ungefähr
5 Leuten. Wir stiegen aus unserem Boot und setzten unsere Füsse auf die Insel. Wir bemerkten, wie die Insel etwas nachgab als wir unsere Füsse darauf setzten. Unter uns
war nichts anderes als Schilf und Wasser. Wir wurden alle zu einem kleinen Platz geführt, wo aus Schilf kleine Bänke gebaut wurden. Wir setzten uns darauf und schon bald begann
unser Führer gemeinsam mit einem Einheimischen uns zu erklären, wie die Inseln hier gebaut wurden. Sie erzählten uns etwas über das Leben auf den Inseln und wir erfuhren
sogar, dass die Insel bis vor Corona doppelt so gross war. Leider hatten die Einheimischen Streit mit ihren Nachbarn. So entschieden sie sich, die Insel mit einer Säge
zwei zu teilen und umzuziehen. Auf der Insel gab es 4 kleine Schilfhäuschen und ein Haus aus Metall. Uns wurde erklärt, dass vor 20 Jahren die Regierung beschloss, auf
jeder Insel ein kleines Häuschen hinzustellen mit fliessendem Wasser, Toilette und warmer Dusche. Aufgrund von Korruption konnte in den Häuschen nur die Toiletten fertig
gestellt werden, der Rest funktioniert nicht. Doch das sei kein Problem, wie sie uns mitteilten. Wir durften dann auch noch ein Haus besichtigen gehen. Die Häuser sind etwas
höher gebaut, um dem schwankenden Wasserspiegel zu entkommen. Auf dem Häuschen befand sich eine Solaranlage. Darin nichts anderes als eine Matratze aus Schilf und einige
persönlcihe Gegenstände. Die meisten waren selber hergestellt. Das Häuschen war nicht grösser als 2 x 1 Meter. Als wir alles gesehen hatten, haben die Einheimischen noch
Souvenirs ausgepackt, die wir kaufen konnten. Lena musste sich schon etwas zusammenreissen, nichts zu kaufen. Lou hingegen konnte nicht widerstehen. Anschliessend wurden
wir auf ein selbstgebautes Schiff eingeladen, mit welchem wir auf eine weitere Insel fahren durften. Das selbstgebaute Schiff bestand nur aus Schilf und wurde von den
Einheimischen liebevoll Mercedes genannt. Da noch ein kleines Häuschen darauf stand. Die einfachen Schiffe ohne Häuschen heissen Toyota. Das Schiff hatte natürlich keinen
Motor und so ruderten die Menschen der Insel uns mit dem Boot zur nächsten Insel. Auf dieser gab es noch weitere Souvenirverkäufer und ein kleines Restaurant. Nach gut
20 Minuten ging es dann wieder zurück auf unser richtiges Boot.
Wir fuhren anschliessend mit dem Boot ungefähr 2 Stunden auf eine richtige Insel in der Mitte des Sees. Nach gut 10 Minuten war Lena und Lou bereits eingeschlafen. Und
so musste ich diese Schifffahrt ohne sie verbringen und langweilte mich beinahe zu Tode. Wenigstens schien die Sonne. Der See ist riesig. Es ist einer der grössten Seen,
die ich jemals gesehen habe. Auf der anderen Seite des Sees befand sich Bolivien. Nach zwei Stunden kamen wir dann auch auf der zweiten Insel an. Gemeinsam mit der
verschlafenen Lena und Lou betraten wir die Insel. Inzwischen war es auch wieder einigermassen warm geworden. Wir folgten unserem Führer auf einen Platz im höher gelegenen
Teil der Insel. Da kamen wiederum Bewohner*innen der Insel zu uns, welche uns etwas zu ihrer Kultur erzählten. So etwa begrüssen sie sich, in dem sie sich gegenseitig Kokablätter
schenken. Alle Menschen auf der Insel tragen eine Mütze (Kein Wunder bei diesen Temperaturen). Wenn die Mütze halbweiss ist, ist die Person noch Single, ansonsten verheiratet.
Anschliessend führten die Menschen noch einen Tanz auf für uns. Ein Junge fiel uns besonders auf. Er war etwas jünger als wir und hatte ein Problem mit seinem Bein. Er war auch
der Einzige, welcher eine halb weisse Mütze trug. Wir bekamen etwas Mitleid mit dem Jungen und uns wurde bewusst, dass die Menschen hier nicht viel mitbestimmen können. Es gibt
keine Möglichkeit, zu entfliehen und der grösste Teil des Lebens wird durch Traditionen bestimmt. Es stimmte uns nachdenklich und so sprachen wir nicht mehr viel, bis wir beim
Ort für das Mitagessen angekommen waren. Dort gab es Fisch, Reis und Aji. Eine typische Sauce aus Peru. Das Essen war lecker und wir tankten etwas Energie an der nun warmen Sonne.
Nach dem Essen ging es wieder zurück. Diesmal schliefen Lena und Lou nicht mehr ein und wir verbrachten praktisch die ganze Rückfahrt auf dem Dach des Boots.
Zurück in Puno kehrten wir zurück in unser Hotel und ruhten uns ein wenig aus. Pünklich um 6 Uhr trafen wir uns dann wieder in der Hotellobby. Lena hatte heute ein Restaurant
ausgesucht. Dreimal dürft ihr raten, was für ein Restaurant wir aufsuchten. Natürlich ein Sushi Restaurant. Wir traten ein, wurden freundlich begrüsst und genossen das leckere
Essen. Nach den letzten Tagen peruanischem Essen hatten wir uns wirklich auf etwas anderes gefreut. Nach dem Essen suchten wir noch eine kleine Bar auf. Wir bestellten
3 Pisco Sours, das Nationalgetränk von Peru und versanken schon bald in tiefen Gesprächen. Wir vergassen die Zeit während wir uns mit jemandem austauschten, der aus einem völlig
anderen Teil der Welt kommt und zum Teil mit völlig anderen, zum Teil aber auch mit völlig gleichen Problemen herumkämpft wie wir auch.

Die weisse Stadt in der Sonne
In Puno führten wir am nächsten Morgen noch einige Gespräche bis wir uns dann um 12 Uhr aufmachten Richtung Busbahnhof. Dort angekommen tauschten wir unsere Onlinetickets
wieder in Kassenzettel um. Zumindest Lou und ich. Denn Adrians Ticket konnte aus irgendeinem Grund nicht gedruckt werden. Wir warteten also noch 45 Minuten und fragten
immer wieder, ob das Ticket jetzt gedruckt werden könne. Irgendwann klappte es dann und wir machten uns auf den Weg, auch noch die Busbahnhofgebühr zu bezahlen. Mit einem
Kleber mehr auf dem Kassenzettel ging es dann nach draussen zu unserem Bus. Dieser kam erstaunlicherweise einigermassen pünktlich an und wir stiegen ein. Wir sassen im oberen
Stock. Vor uns sassen zwei Kinder. Und zack, kaum waren wir eingestiegen, hatte die Mutter der Kinder auch schon die Sitze ganz nach hinten gelehnt. Sehr schön, dachten
wir uns und freuten uns nur noch halbwegs auf die lange Busfahrt.
Die Busfahrt war dann aber ganz okay. Leider machten wir noch einen grossen Umweg über Juliaca. Ansonsten begaben wir uns danach aber auf direktem Weg nach Arequipa.
Wir fuhren durch eine Art Hochland und stellten fest, dass wir uns auf 4'400 Meter über Meer befanden. Die Aussicht aus dem Bus war toll und wir genossen die ruhige
Zeit. Um 10 Uhr abends kamen wir dann endlich in Arequipa an und nahmen ein Taxi zur Unterkunft. Doch der Taxifahrer war verrückt. Einmal fuhr er sogar hupend über ein Rotlicht.
Das Hupen bdeutet hier einfach: Achtung, ich komme, geht aus dem Weg! Wir waren dann überglücklich, als wir beim Hotel ankamen und fragten Lou, ob wir ab jetzt bitte immer
Uber benutzen dürfen. Wir erkundeten die Stadt ein erstes Mal und assen in einem peruanischen Restaurant zu Abend bevor wir dann schon wieder müde ins Bett fielen.
Am nächsten Morgen erkundeten wir ein Kloster in der Stadt. Das Kloster war früher ganz abgeriegelt, heute ist ein Museum. Aber es gibt immer noch einen Teil, in dem
Nonnen wohnen. Das Kloster war einerseits wie eine kleine Oase in der Stadt, andererseits wirkte es aber auch wie ein Gefängnis. Wir sahen viele kalte Zimmer, kleine
Kapellen und Küchen. Und ein sehr ausgeklügeltes Waschsystem. Nach dem Kloster ging es dann noch in einen Park, von welchem aus wir einen guten Blick über die ganze
Stadt hatten. Wir gönnten uns ein Queso Helado (ein Käse Glace) und genossen die warme Sonne im Park.
Wieder in der Stadt genossen wir die Atmosphäre rund um den Hauptplatz und genossen ein kühles Getränk auf einem Balkon. Danach gingen wir kurz zurück in unser Hotel, bevor
wir uns zu einem indischen Restaurant fürs Abendessen aufmachten. Wir freuten uns wie kleine Kinder auf die Abwechslung und wurden auch nicht enttäuscht. Endlich wieder
einmal vegetarisch mit tatsächlicher Auswahl essen. Wir genossen so noch die letzten Stunden in Arequipa. Denn am nächsten Morgen mussten wir bereits um 5 Uhr vor dem Hotel
bereit stehen.
Dies klappte auch tatsächlich und wir waren pünktlich bereit. Heute ging es mit einem Touristenbus, oder wie Lou in nannte Gringo Bus weiter Richtung Lima. Wir freuten
uns ab der Pünktlichkeit und holten auf dem Weg weitere Touristen ab, bevor wir in einen grössere Car wechselten. Die Führerin war sehr nett und erklärte uns, dass wir
heute nur 15 Personen seien in einem Bus für 45 Leute. Wir freuten uns also und schon begann die ganztägige Busfahrt. Wir fuhren wieder über ein Hochland bevor es dann
defintiv Richtung Meer ging. Dort angekommen windete sich die Strasse kurvenreich Richtung Norden. Wir waren froh, dass unser Busfahrer sehr auf Sicherheit bedacht war.
So kamen wir dann um 1 Uhr wohlbehalten in einem Restaurant an. Dort assen wir das vorbestellte Essen und tauschten uns etwas mit den anderen Mitreisenden aus. Wir waren
wieder voll bei den Touristen angekommen. Schon bald darauf ging es weiter mit dem Bus und ab jetzt war die Strecke gerade bis wir um 5 Uhr Nachmittags in Nazca ankamen.
Nazca ist bekannt für Linien in der Steinwüste, die von Vor-Inka Kulturen gemacht wurden. Wieso diese Linien genau da sind, ist nicht ganz geklärt. Wahrscheinlich wurden
sie für Fruchtbarkeitszeremonien gebraucht. Es gibt in der ganzen Region Unmengen an diesen Linien. Teilweise sind sie eher klein und teilweise kilometerlang. Um diese
wirklich betrachten zu können, müsste man mit einem Flugzeug darüber fliegen. Dies wollten wir aber nicht tun und so konnten wir von einem Aussichtsturm vier der Formationen
beobachten. Sie waren speziell. Irgendwie sehr eindrücklich, andererseits auch völlig unerklärlich und am Schluss 'nur' Linien in der Wüste. Zusammen mit dem Sonnenuntergang
war es aber trotzdem sehr magisch und wir diskutierten, wie das wohl früher gewesen wäre und für was die Linien stehen könnten. Gleich danach diskutierten wir dann noch darüber,
welche Linie nun was darstellen sollten. Dies stellte sich als gar nicht mal so einfach heraus. Denn einerseits haben sie die Strasse direkt durch die Linien gebaut und andererseits
haben auch Fahrspuren und andere Dinge einen Teil der Linien zerstört.
Nach dem kurzen, aber eindrücklichen Stopp ging es weiter Richtung Huacachina. Unserem Ziel für den heutigen Tag. Im Dunkeln fuhren wir also los und rund zwei Stunden später
kamen wir an. In einem kleinen Dörfchen in der Mitte der Wüste. Wieso wir hier waren? Das Dörfchen hat eine Oase! Wir stiegen also aus dem Touristenbus aus und checkten in
unser Hostel ein. Wir freuten uns über das eigene Bad im eigenen Viererzimmer und beschlossen, danach noch kurz auf die Düne zu steigen, um die Oase von oben zu sehen.
Voller Sand kamen wir oben an und bestaunten all die Lichter. Wir konnten nicht ganz glauben, dass wir nach einem so langen Tag im Bus sicher und wohlbehalten am Ziel
angekommen waren und nun etwas so Schönes bestaunen konnten.

Die Oase
Am nächsten Morgen früh hörte ich bereits den Wecker klingeln. Aber irgendwie wollte ich noch nicht aufstehen. Lena war hingegen voller Motivation. Sie stieg
schon bald aus dem warmen Bett und machte sich bereit. Ich schlief nochmals ein. Als ich dann aber hörte, dass Lena gehen wollte, gab ich mir einen Ruck
und stand auf. Liebevoll wartete sie auf mich, bis ich alle meine Kleidungsstücke angezogen hatte. Leider habe ich mich dazu entschieden, meine Jacke
im Hotel zu lassen. Das sollte ich später noch tief bereuen.
Wir verliessen das Hotel und liefen zur Sanddüne, bei der wir auch gestern Abend bereits waren. Wir kraxelten im feinen Sand empor und waren auch schon bald beide ausser
Atem. Als wir zuoberst ankamen, schlug uns ein kalter Wind entgegen. So entschieden wir uns, wieder etwas hinunter zu steigen und von dort den Sonnenaufgang
zu beobachten. Leider sahen wir nicht viel, denn die Oase war in einen dicken Solothurner Nebel gehüllt. Als ob man hier die Ankunft von Lena vorbereitet hätte.
Trotzdem setzten wir uns hoffnungsvoll in den Sand und hofften, dass sich der Nebel mit den ersten Sonnenstrahlen verziehen würde. Wir harrten knapp eine Stunde
aus. Leider bewegte sich der Nebel keinen Millimeter. Und die feuchte Kälte machte uns dann doch etwas zu schaffen. So packten wir unsere GoPro Kamera wieder ein
und kehrten zurück zum Hotel, ohne wirklich etwas von der Oase gesehen zu haben. Wir wärmten uns unter der Bettdecke nochmals auf und gingen dann auch schon bald
wieder nach unten, um zu frühstücken.
Eine Pisco Tour stand nach dem Frühstück auf dem Programm. Wir wurden vor unserem Hotel in einem Bus abgeholt und fuhren so schon bald los zum Pisco Vineyard.
Pisco ist das Nationalgetränk von Peru. Es wird aus vergärtem Traubensaft gewonnen. Als wir bei der Distillerie angekommen waren, wurden wir freundlich begrüsst
und ein Mann erklärte uns die Produktionsschritte des Piscos. Vieles kam uns von den unzähligen Whisky Touren, die wir bereits gemacht hatten, bekannt vor. Nach
gut 20 Minuten war die Führung auch zu Ende und wir konnten mit der Degustation beginnen. Im Gegensatz zu den Whisky Distillerien reute es die Leute in Peru aber
gar nicht, uns von ihrem Pisco zum Probieren zu geben. So konnten wir mehr als 8 unterschiedliche Getränke mit Piscos probieren. Sogar ein Trinkspiel mit ein paar
mehr oder weniger Freiwilligen wurde veranstaltet. Die ungefähr 30 Besucher jeden Alters tranken und grölten fleissig mit. Anschliessend bekamen wir noch
ein traditionelles Essen aus Ica. Wir assen eine Art Spaghetti mit einer roten Sauce, welche klein geschnittene Kartoffeln enthielt.
Nach dem Essen fuhren wir zurück in unser Hotel. Wir hatten ungefähr eine Stunde Zeit, bevor die nächst Tour los ging. Lou und Lena waren etwas schläfrig.
Sie mussten sich noch etwas vom vielen Pisco erholen. Für Lena liegt wohl das letzte Mal Rosé trinken bei meinen Grosseltern doch etwas weit zurück.
Pünktlich waren wir dann aber wieder beim Treffpunkt für das nächste Abentuer. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung was uns erwarten würde. Wir hatten die
Tour im Bus auf dem Weg nach Huacachina gebucht. Ich wusste nur, dass wir in der Wüste mit einem Brett einen Hang hinunter fahren würden. So wurden wir vom
Treffpunkt abgeholt und mussten dann etwas durch die Wüste stapfen. Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel und es waren angenehme 25 Grad. Nach ungefähr
20 Minuten laufen kamen wir hinter der ersten Düne bei einem kleinen Parkplatz an. Auf dem Parkplatz standen ungefähr 20 Buggies. Wir wurden einem Fahrer zugewiesen
und konnten die Buggies besteigen. In einem hatten genau 10 Leute Platz. Ich kletterte in den Buggie und wunderte mich noch etwas über den Gurt, welcher über den
ganzen Körper ging, wie bei einem Rennauto. Unser Fahrer Mikey stieg auch ins Fahrzeug. Ohne ein Wort zu sagen fuhr er dann auch los. Und mir wurde bewusst,
warum wir solche Gurte brauchten. Er raste in vollem Tempo in die Wüste hinein. Die erstbeste Düne hinauf und oben giiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing es dann auch
gleich wieder herunter. Durch gekonntes Fahren brachte er das Fahrzeug auch regelmässig ins Schleudern und die Passagiere zum Schreien. Wie eine Fahrt im
Europapark. Schon bald machten wir dann aber auch schon unseren ersten Halt. Zur Erleichterung von vielen Passagieren. Lena meinte nur trocken, dass Mikey wohl
oft Frauen seinen Namen schreien hörte. Wir stiegen aus und konnten einige Fotos von den Buggies und der Wüste schiessen. Anschliessend fuhren wir zu unserem
zweiten Halt. Da bekamen wir ein Brett, mit welchem wir einen ziemlich steilen Hügel hinunter fahren konnten. Ich hatte zuerst etwas Angst, getraute mich dann
aber doch. Und kaum war ich unten angekommen, sah ich auch bereits Lena den Hügel herunterflitzen. Es war halb so schlimm, wie ich gedacht hatte. So kamen
wir dann auch zu einem zweiten Hügel, welcher noch viel länger war. Auch da flitzen wir den Hang hinunter. Wir sahen auch noch Leute, die mit Skiern den Hang
hinuter flitzen. Mit unserem Brett war es aber definitiv lustiger. Wir stiegen anschliessend wieder in den Buggy und fuhren auf einen weiteren Hügel, von wo aus
wir den Sonnenuntergang in der menschenleeren Wüste beobachten konnten. Anschliessend fuhren wir mit dem Buggy im gleichen flitzigen Tempo zurück, in welchem
wir gekommen waren. Wir fuhren über einen Hügel und plötzlich starb der Motor des Buggies ab und wir blieben in der Mitte der Wüste stehen. Mikey fluchte etwas
und stieg aus. Er holte einen Schlauch und einen kleinen Kanister hervor und lief um das Fahrzeug herum. In der Zwischenzeit kam ein anderer Buggy angefahren
und die Fahrer tauschten sich etwas aus. Ich konnte nur das Wort Gazolina aufschnappen, was wohl so viel wie Benzin bedeutete. Mikey füllte den Inhalt des
Kanisters in den Tank und schon konnte es weitergehen. Dachten wir zumindest. Denn der Motor wollte nicht wieder anspringen. Nach mehrmaligen Versuchen bewegten
wir uns immer noch keinen Milimeter. Mikey sagte etwas zum anderne Buggiefahrer und kurze Zeit später befand sich der andere Buggy hinter unserem. Wir hörten
den Motor des hinteren Buggies aufheulen und plötzlich bewegten wir uns. Der hintere Buggy schob uns an über die nächste Düne hinweg. Und das nicht in einem
langsamen Tempo. Als wir über der nächsten Düne waren, sprang dann der Motor plötzlich an und Mikey fuhr weiter, als ob nichts geschehen war. Einige Dünen und
Schreie später waren wir wieder beim Parkplatz der Buggies angekommen. Wir stiegen aus und bedankten uns bei Mikey. Wir liefen zurück in unser Hotel, holten unser
Gepäck und machten uns auf den Weg zum Treffpunkt. Denn heute ging es noch weiter nach Lima. Inzwischen war es dunkel geworden in der Oase und nur einige wenige
Strassenlampen erhellten die löchrigen Strassen. Wir stiegen in den Bus und fuhren die letzte Busstrecke unserer Perureise nach Lima. Lena und Lou haben auch
hier wieder die halbe Reise verschlafen. Wohlbehalten sind wir dann aber nachts um 12 Uhr in Lima angekommen.

Die Hauptstadt
Im Dunkeln checkten wir in unser Hotel ein und gönnten uns eine Dusche, um all den Sand aus der Wüste abzuwaschen. Frisch geduscht ging es dann noch kurz raus.
Unser Hotel lag in Milaflores und das sei wohl die schönste Gegend in Lima. So mussten wir dann auch nur 5 Minuten laufen bis zur nächsten Hauptstrasse. Dort fanden
wir dann noch etliche Restaurants, die offen waren. Ganz erschöpft von der Reise entschieden wir uns dann für Mc Donalds und genossen die Burger so richtig. Es fühlte
sich etwas an, wie nach Hause kommen. Schon komisch, was eine Burgersauce so ausmacht. Wir blieben dann aber nicht mehr lange und lagen schon bald im warmen Bett.
Am nächsten Morgen schliefen wir etwas aus und machten uns nach dem Morgenessen im Hotel auf, Lima zu erkunden. Wir bestellen eine Art Uber und fuhren ins Zentrum von Lima.
Dort angekommen bestaunten wir den Platz vor der Kathedrale und dem Amtspalast. Wir fühlten uns wie in Spanien. Der Platz und die Gebäude waren sehr schön und wie immer
in Peru schien die Sonne. Wir erkundeten die Gegend ein wenig und machten ein paar Fotos bevor wir dann Richtung China Town liefen. Auf dem Weg fühlten wir uns sofort wieder
wie in San José, Costa Rica. Überall waren Leute auf der Strasse und verkauft wurde alles mögliche. Das Spezielle an Peru ist die Anordnung der Geschäfte. So sind nicht
wie in der Schweiz Optiker oder Bäckereien über die ganze Stadt verteilt. Nein, es gibt eine Optikerstrasse, an der sich Brillengeschäft an Brillengeschäft reiht. Danach
kommt eine Schuhstrasse, in der sich Schuhgeschäft an Schuhgeschäft reiht. Wir verstehen den Sinn dahinter immer noch nicht ganz. Aber wir genossen es sehr, unter den
Einheimischen durch die Strassen zu laufen und die ganzen neuen Eindrücke aufzusaugen.
In Chinatown angekommen waren wir dann doch etwas enttäuscht ob dem Namen. Chinatwon erstreckte sich leider nur über eine kleine Strasse. Wir genossen dann noch
ein Dim Sum auf der Strasse, bevor wir mit einem Taxi in eine schöne Mall am Strand fuhren. Nach rund 30 Minuten und einer Unmenge an Verkehr, ununterbrochenem
Hupen und mindestens vier beobachteten Fast-Unfällen kamen wir sicher am Meer an. Wir waren wieder in der reichen Gegend von Lima und erkundeten die schön gelegene
Shopping Mall. Wir trafen noch kurz einen Freund von Lou bevor es dann in ein anderes Quartier weiter ging zum Mittagessen. Wir assen mit wunderschöner Aussicht auf
das Meer und genossen wieder einmal peruanisches Mittagessen.
Am frühen Nachmittag trafen wir dann eine Kollegin von Lou. Sie hatte mit ihr gearbeitet und war unglaublich nett. Auch wenn die Kommunikation in gebrochenem
Englisch und Spanisch stattfand. Wir setzten uns in ein irisches Pub und wollten eigentlich ein Guinness bestellen. Doch sie hatten kein Guinness. Auch kein
anderes irisches Bier oder irischen Whiskey. Wir waren entsetzt und gingen weiter. Dank der komischen Geschäftsanordnung fanden wir dann in derselben Strasse
auch gerade ein anderes Irish Pub. Dankbar dafür genossen wir dann dort ein englisches Ale und unterhielten uns über Gott und die Welt. Ich versuchte mein Glück,
mich in spanisch zu erkundigen, wie die Wasseraufbereitung auf einer Ölplattform funktioniert. Und war so halb erfolgreich.
Zu fünft ging es dann weiter zurück nach Milaflores in eine coole Bar. Dort gab es Cocktails aus Blutkonserven. Wir fühlten uns wohl in der Hauptstadt und genossen
es, mit Einheimischen unterwegs zu sein und nicht wie die Obergringos auszusehen. Wir setzten uns dann in ein italienisches Restaurant und genossen eine Lasagne
zum Abendessen. Zu unserem Erstaunen war das Essen wirklich lecker und wir genossen es sehr. Bereits um 10 Uhr waren wir dann aber wieder in unserem Hotel und
verabschiedeten uns von der Freundin von Lou und ihrem Partner. Ihnen haben wir wohl jetzt den Floh ins Ohr gesetzt unbedingt einmal nach Europa zu reisen.
Am nächsten Morgen mussten wir dann früh los. Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker und wir mussten los zum Flughafen. Noch halb verschlafen checkten wir aus und bestellten
ein Uber zum Flughafen. Das letzte Mal kämpften wir uns durch die vielen Autos, das Gehupe und die dreispurigen Autos auf einer zweispurigen Strasse. Und da waren wir.
Bereits zum dritten Mal in unserem Leben am Flughafen in Lima. Wir gaben unser Gepäck auf und machten uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle. Wir fühlten uns schon
geübt und dachten, alles ginge reibungslos. Doch ich hatte etwas vergessen. Weil wir in Cusco eine Frucht gekauft hatten, welche wir unterwegs essen wollten, hatte
ich immer noch mein Sackmesser im Tagesrucksack. Und nicht irgendein Sackmesser sondern das Sackmesser, welches mir Adi auf Weihnachten geschenkt hatte. Mit
der Gravur 'travelling the world'. Ich hatte das vollkommen vergessen und wurde dann sogleich vom Sicherheitsmann darauf hingewiesen. Ich schaute ihn erschrocken
an und konnte nicht glauben, dass ich mich nun davon verabschieden musste. Ich schaute ihn mit unglaublich traurigen Augen an und bat ihn um eine Ausnahme in
spanisch. Aber er blieb hart und sagte nur: 'Das Messer oder den Flug'. Ich war am Boden zerstört. Machte noch ein letztes Foto und wählte dann den Flug.
Noch jetzt beim Schreiben macht mich das traurig. Vor allem aber ärgere ich mich unglaublich über meine Vergesslichkeit. Wieso nur, habe ich das Messer nicht
ins Aufgabegepäck getan? Alles in allem ist das Messer aber wieder ersetzbar und wir haben ja immer noch einander. Und so schweizerisch wie wir sind, haben
wir logischerweise mehr als 1 Sackmesser mit im Gepäck. Dennoch traurig machten wir uns auf den Weg und stiegen dann pünktlich in das Flugzeug nach Piura,
der Heimatstadt von Lou.

Bei einer Freundin zuhause
Der Flug verlief abgesehen von einigen Turbulenzen ruhig. Wir flogen über Piura und schon bald landeten wir in einer wüstenähnlichen Gegend.
Sogar die Landebahn hatte kleinere Schlaglöcher und so holperte es etwas bei der Landung. Nichtsdestotrotz kamen wir gut an, stiegen aus und betraten
das kleine Flughaufenhäuschen. Dort nahmen wir unser Gepäck entgegen, welches sogar vor uns da war. Piura ist keine touristische Stadt und so waren wir auch
die einzigen Gringos am Flughafen. Wir liefen aus dem Häuschen und wurden sogleich von einem Schwarm von Taxifahrern umzingelt. Lou lief aber sehr
zielbewusst an den Taxifahrern vorbei und so trafen wir etwas ausserhalb des Flughafens ein anderes Taxi, das auf uns wartete. Wir wurden auf direktem
Weg in unser Hotel gebracht und machten dann eine Zeit ab, zu welcher wir uns wieder trafen.
Am Nachmitag holten uns Lou, Lucia und Cardidad, die Schwester und die Mutter von Lou vom Hotel ab. Gemeinsam fuhren wir zu Lou nach Hause und
wurden da sehr herzlich empfangen. Der Vater von Lou, Freddy, hatte uns ein herzhaftes peruanisches Mittagessen mit Reis, Hähnchen und Kartoffelstock zubereitet.
Wir sprachen etwas mit der Familie. Lou und Lucia sprechen fliessend englisch. Geduldig übersetzten sie alle Fragen und Antworten für uns und ihre Eltern.
Am Nachmittag furhen wir dann in einem Tuki Tuki ins Zentrum von Piura. Dort erkundeten wir die Innenstadt zu Fuss und genossen noch ein Helado, ein Eis. Ich gönnte mir
ein Guanabana- und Tumaeis. Zwei Einheimische Früchte. Vom frühen Aufstehen und vom vielen Herumlaufen waren wir alle etwas erschöpft und so beschlossen wir,
den Nachmittag im Hotelzimmer auszuruhen. Lou kam mit uns und so schauten wir gemeinsam etwas fern. Es dauerte natürlich nicht lange, bis Lena einschlief.
Auch Lou schlief schon bald einmal ein. Anschliessend fuhren wir mit einem Taxi zu einem Restaurant und trafen dan noch Katja,
eine Freundin von Lou. Wir genossen einen schönen Abend und assen Sushi zu Abend. Lou hatte uns nicht zu wenig versprochen. In Piura kann man wirklich gut essen.
Am nächsten Tag hatte uns Lou mit einem Taxi abgeholt. Auf dem Tagesprogramm stand Einkaufen für die bevorstehende Party. So besuchten wir als Erstes ein Prodega
ähnlichen Laden. Dort kauften wir Alkohol und diverse andere Getränke für die Party. Natürlich mit viel Pisco. Anschliessend ging es mit dem Taxi zurück zu Lous
zuhause, bevor wir dann mit einem anderen Taxi in eine Mall fuhren und dort noch die restlichen Dinge kauften. Unter anderem 5 Kilogramm Zucker und 15 Kilogramm Reis.
Denn Peruaner essen " a looooot of" Zucker und Reis, wie Lou liebevoll sagen würde. Ich und Lena haben in diesem Laden noch ein paar Lindor Kugeln gefunden und kauften
gleich vier Pack davon. Nicht für uns, aber als Abschiedsgeschenk für die Familie. So konnten wir ihnen doch etwas Schweizerisches schenken. Ein Problem hatte ich aber
noch nicht gelöst. Und zwar hatte Lena am nächsten Tag Geburtstag. Und ich hatte noch kein Geburtstagsgeschenk. In der grossen Mall sah ich aus dem Augenwinkel einen
Uhrenladen, der unter anderem auch Victorinox Sachen verkauft. Eine erste Idee kam mir. Wir kehrten dann mit Lou zurück zu ihrem Zuhause und da hatte Freddy uns wieder
ein leckeres Mittagessen zubereitet. Dieses Mal gab es das berühmteste Gericht aus Peru. Oder besser gesagt aus Piura. Nämlich Ceviche. Und in Piura gibt es auch das Beste
Ceviche des ganzen Landes. Da bestand die ganze Familie darauf. Und tatsächlich schmeckte das Ceviche sehr lecker und frisch. Dazu gab es gebratenen Maniok mit Maniokstock
und Kartoffelstock mit Reis. Am Nachmittag hatten Lena und ich noch einige Büroarbeiten zu erledigen und so zogen wir uns in unser Hotel zurück und erledigten alles, was
wir noch erledigen mussten. Am Abend trafen wir dann Lou wieder in der Einkaufsmall vom Morgen. Ich hatte sie gebeten für etwas Ablenkung zu sorgen, so dass ich noch kurz
den Victorinox Laden aufsuchen konnte. Es klappte alles nach Plan und so betrat ich schon kurz darauf den Laden. Leider konnte niemand im Laden Englisch. So versuchte ich
mit Händen und Füssen zu erklären was ich suchte. Nach einigen Versuchen klappte es dann auch. Leider hatten sie nicht das Sackmesser, das ich suchte. So kehrte ich zu
den anderen beiden zurück. Wir kauften dann noch kurz etwas Papier und einige Farbstifte, um Lous Geschenk basteln zu können. Etwas später hatte Lou dann mit ihrer
Schwester und ihrer besten Freundin zum Abendessen abgemacht. Und so ging es auf in eine Chifa, um Chaufa zu essen. Wie ihr seht, mögen die Peruaner Worte mich \*ch".
Chaufa ist überigens, wie könnte es auch anders sein, ein Reisgericht. Lous Freundin Monika und auch Lucia konnten sehr gut englisch und so hatten wir sehr angeregte
Gespräche beim Nachtessen. Wir tranken noch etwas Sangria und kehrten dann zurück ins Hotel.
Am nächsten Tag wurden wir wieder von Lou abgeholt. Dieses Mal fuhren wir in ein benachbartes Dorf. Denn ich hatte den Wunsch geäussert, einen Markt zu besuchen. Denn
ich hatte immer noch kein Geschenk für Lena und dachte, dass ich da vielleicht etwas finden würde. Wir fuhren mit einem Collectivo von Piura ins Nachbarsdorf und besuchten
dort den Markt, der vor allem für seine Silber- und Goldschmiede bekannt ist. Ich erzählte dann Lena, dass ich noch ein kleines Gechenk für Lou suchen würde und Lou, dass
ich noch ein kleines Geschenk für Lena suchen würde. So lenkten sie sich gegenseitig ab und ich konnte mich auf die Suchen nach zwei kleinen Geschenken machen. Ich fand
dann auch etwas und kehrte freudig zurück zu den beiden. Wir fuhren anschliessend mit einem Tuki Tuki zu einem sehr einheimischen Restaurant. Da assen wir beide Tuca Tuca
und tranken noch ein Bier. Mit dem Taxi ging es dann zurück zu Lou nach Hause. Lou musste am Nachmittag noch arbeiten und so hatten wir noch Zeit, das Geschenk für Lou
zu basteln. Am Abend besuchten wir dann eine Pizzeria und teilten uns noch verschiedene Pizzen zusammen. Es waren in der Tat die besten Pizzen, die ich in ganz Lateinamerika
gegessen hatte. Wir sprachen über unsere Reise und alle Dinge, die wir zusammen erlebt hatten. Wir wurden etwas traurig, als wir realisierten, dass unsere gemeinsame Reise
schon bald vorbei sein würde.
Am nächsten Tag hiess es Zusammenpacken. Wir hatten ein riesiges Hotelzimmer und genau so gross war auch die Unordnung, die darin entstanden war. Darauf achtend, dass wir
nichts vergessen würden, packten wir alles zusammen und warteten dann vor dem Hotel auf das Taxi mit Lou. Vor uns stand eine abenteuerliche Reise nach Cangrejos.

Das Geburtstagswochenende
Als Lou mit ihrem privaten Taxifahrer ankam, war das Auto bereits voll. Wo, wir hinpassen sollten und wo unser Gepäck Platz finden würde, wussten wir zuerst nicht.
Doch das war ein Problem für später. Denn zuerst beglückte uns Lou mit einem Geburtstagsgeschenk und einer extra bestellten Torte für meinen Geburtstag. Sie hatte
sich extra nach meiner Lieblingstorte erkundigt und dann in Piura, am anderen Ende der Welt eine Schwarzwäldertorte aufgetrieben. Ich war glücklich und so störte
es mich auch weniger, dass unsere grossen Rucksäcke auf dem Dach mitfahren mussten. Wir richteten uns auf dem Rücksitz für die einstündige Fahrt ein. Bis wir erfuhren,
dass wir unterwegs noch einen Kollegen abholen. Es wurde also noch enger und es war nicht gerade die angenehmste Fahrt zur Küste.
Dort angekommen waren aber die Anstrengungen bald vergessen. Wir durften nämlich das Wochenende im Strandhaus von Lou verbringen. Bzw. in den zwei Strandhäusern.
Denn das Nachbarshaus von ihrem Haus gehört praktischerweise ihrem Onkel. So durften wir uns in unserem Zimmer einrichten bevor es dann an den Strand ging. In weniger
als 1 Minute hatten wir unsere Füsse im Pazifik, welcher aber sehr kalt war. Nichtsdestotrotz entschieden wir uns, ein kurzes Bad zu nehmen und wärmten uns danach
an der Sonne auf.
Wieder zurück beim Haus erwartete uns Freddy bereits mit dem Mittagessen. Er hatte extra auf meinen Wunsch dasselbe Essen zubereitet, welches Lou einmal für mich
in Edinburgh gekocht hatte. So genoss ich mein Geburtstagsessen mit unseren neuen Familie. Etwas später kam dann auch noch Lous Tante und ihr Onkel mit den Kindern an
und ich erhielt ein wunderschönes Geburtstagsständli. Danch wurde die Torte angeschnitten und ich war begeistert. Sie schmeckte fast wie in der Schweiz. Am Nachmittag
genossen wir einfach das Wetter und das Meer bevor dann immer mehr Gäste eintrafen. Zu zehnt ging es dann an den Strand, um den Sonnenuntergang zu geniessen. Dazu
stiessen wir mit dem in Huacachina gekauften Pisco an. Adi und ich machten noch einen kurzen Strandspaziergang. Als wir zurückkamen warteten dann alle gespannt auf
den DJ. Denn dieser hatte Verspätung.
Etwas später ertönte dann das Geräusch eines sich nähernden Tuktuks. Und siehe da, der DJ war da. Er packte seine grosse Box und sein Mischpult aus und dann begann
die Party. Alle Leute, ob jung oder alt, versetzte das sofort in Tanzlaune. Und auch wir, oder zumindest ich, tanzten auch bald mit. Bis dann bald das Abendessen fertig
war. Wir genossen es sehr. Es war eines der besten Essen, welches wir in Piura gegessen haben. Kurz nach dem Abendessen ging es weiter mit dem Tanzen und alle Peruaner*innen
tanzten mit Herzblut. Von der 10-jährigen Nichte über die Tante und ihre Freunde. Alle genossen den Abend und hatten Spass. Was für ein wunderbares Erlebnis, so schnell
Teil einer fremden Familie zu werden. Das werden wir nie vergessen.
Püntklich um 12 Uhr kam dann das Geburtstagslied. Und in dieser Minute war mein Geburtstag vorbei und Lous Geburtstag hatte begonnen. Wir feierten und schnitten
den Geburtstagskuchen an. Das alles nach einer kurzen, liebevollen Ansprache von Lou. Kurz gegessen tanzten alle weiter. Nur Adi und ich wurden langsam etwas müde
und sehnten uns langsam ins Bett. So verabschiedeten wir uns dann und lagen um halb 2 im Bett. Die anderen tanzten wohl noch eine Stunde weiter bevor dann auch der
DJ Feierabend hatte.
Am nächsten Morgen assen wir alle zusammen Frühstück und machten einen Strandspaziergang. Wir liefen ans andere Ende des Strands. Vorbei an drei toten, angeschwemmten
Robben hin zu einer Art Türe im Stein. Was für ein wundervoller Sonntagsspaziergang. Wir gingen zurück und bald stand auch schon das Mittagessen auf dem Tisch. Und ja,
auch dieses Mal war Reis dabei. Gestärkt machten sich dann langsam alle ans Packen und Aufräumen. Die ersten Autos fuhren weg und wir warteten dann wie kleine Kinder,
bis alles aufgeräumt war. Denn helfen durften wir logischerweise nicht. Da wir uns etwas langweilten, waren wir dann sehr froh, als es mit dem Pick Up von Lou's Onkel
wieder Richtung Piura ging. Wir genossen die Fahrt im grösseren Auto und liessen das Wochenende in den Gedanken nochmals Revue passieren. Was für wundervolle Erfahrungen
wir sammeln durften. Wir werden diese Herzlichkeit und Offenheit hoffentlich nie vergessen.

Der Abschied
Die Rückfahrt war dann wirklich um einiges angenehmer als die Hinreise. Und so dauerte es auch nicht lange bis Lena und Lou einschliefen. Auch ich nickte kurz ein.
Zurück bei Lou's Zuhause verräumten wir alle Dinge und durften dann Lucias Zimmer beziehen. Die letzte Nacht durften wir bei der Familie von Lou übernachten.
Zum Abendessen gab es Pollo a la Brasa mit Pommes. Anschliessend assen wir noch etwas Schwarzwälder und sprachen noch ziemlich lange zusammen. Das Eis zwischen
den Eltern von Lou und uns war merklich gebrochen. Sie stellten uns viele Fragen und wir versuchten trotz der Sprachbarrieren einige Gespräche zu führen. Wir
übergaben dann der Familie je noch die Lindor Kugeln mit einem kleinen handgeschriebenen Brief. Sie freuten sich alle sehr darüber und sagten, dass wir jederzeit
wieder zu Besuch kommen dürfen. Wir wurden dann noch von Lous Mutter herzlich verabschiedet. Wir tranken anschliessend noch einige Schlücke Whisky und sprachen
noch zusammen. Schon bald verabschiedete sich dann Lucia und so blieben nur noch Lou, Lena und ich übrig. Ein letztes Mal waren nur wir drei da. Es fühlte sich
schon fast wie Zuhause an. Traurig, dass wir morgen abreisen würden, aber sehr sehr dankbar für all die Dinge, die wir erleben durften genossen wir noch den letzten
Abend, bevor wir dann zu Bett gingen.
Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen. Papa Freddy hatte für uns noch ein Omelett und für Lena noch ein flüssiges Oatmeal zubereitet. Wir assen gemeinsam
und verabschiedeten uns dann auch von Papa Freddy. Lou begleitete uns noch bis zum Flughafen. Wir verabschiedeten uns vor dem kleinen Flughafen herzlich und
versprachen uns, dass wir uns eines Tages wieder sehen würden. Wir betraten das kleine Flughafengebäude, gaben unser Aufgabegepäck auf, zogen eine zweite Maske an,
da das hier in Peru so vorgeschrieben ist und begaben uns dann ins Flugzeug. Der Flug verlief ruhig und so landeten wir wohlbehalten zum dritten Mal in Lima.
In Lima hatten wir uns eine grosse Aufgabe vorgenommen. Und zwar wollten wir versuchen, das Messer von Lena wiederzubeschaffen. Und so irrten wir vom Informationsschalter
zur Sicherheitskontrolle und weiter zum Lost & Found Büro. Doch alles vergebens. Es gab keine Möglichkeit, das Messer aus dieser Box herauszuholen. Etwas betrübt assen
wir noch etwas bevor wir dann unser Gepäck aufgaben und uns zum Gate aufmachten. Wir erhielten dieses Mal sogar einen Ausreisestempel am Flughafen. Zum Pech von Lena
wurde ihr Stempel auf ihren Mexico Stempel gedrückt. Sie fragte sich langsam, ob die Grenzbeamten sich gegen sie verschworen hatten. Wir bestiegen das
Flugzeug und schauten ein letztes Mal zurück nach Peru. Ein Land, welches wir mehr als Einheimische als als Touristen bereist hatten. Ein Land, in dem wir eine
Vielzahl an freundlichen Menschen kennen lernen durften und unglaublich freundlich aufgenommen wurden.
Warum wir uns für Peru entschieden haben
Dass wir nach Peru reisen werden, war schon ziemlich früh klar. Lena hatte in ihrem Sprachaufenthalt in Edinburgh eine Freundin gefunden, die aus Peru kommt. Und wenn wir schon mal die Möglichkeit haben mit einer Einheimischen zu reisen, dann wollen wir uns das nicht entgehen lassen. Auch Philipp erzählte uns viel Positives aus Peru. So freuten wir uns bereits im Vorfeld riesig auf die Sehenswürdigkeiten wie den Machu Pichu, die alte Inkastadt Cusco, die sagenumwobenen Nazca Linien, die berühmte Oase Huacachina oder den Geburstort des peruanischen Nationalgetränks Pisco.
Unsere Reiseroute
Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.