Peru

Die Hauptstadt

20.06.2022 - 22.06.2022

Im Dunkeln checkten wir in unser Hotel ein und gönnten uns eine Dusche, um all den Sand aus der Wüste abzuwaschen. Frisch geduscht ging es dann noch kurz raus. Unser Hotel lag in Milaflores und das sei wohl die schönste Gegend in Lima. So mussten wir dann auch nur 5 Minuten laufen bis zur nächsten Hauptstrasse. Dort fanden wir dann noch etliche Restaurants, die offen waren. Ganz erschöpft von der Reise entschieden wir uns dann für Mc Donalds und genossen die Burger so richtig. Es fühlte sich etwas an, wie nach Hause kommen. Schon komisch, was eine Burgersauce so ausmacht. Wir blieben dann aber nicht mehr lange und lagen schon bald im warmen Bett.

Am nächsten Morgen schliefen wir etwas aus und machten uns nach dem Morgenessen im Hotel auf, Lima zu erkunden. Wir bestellen eine Art Uber und fuhren ins Zentrum von Lima. Dort angekommen bestaunten wir den Platz vor der Kathedrale und dem Amtspalast. Wir fühlten uns wie in Spanien. Der Platz und die Gebäude waren sehr schön und wie immer in Peru schien die Sonne. Wir erkundeten die Gegend ein wenig und machten ein paar Fotos bevor wir dann Richtung China Town liefen. Auf dem Weg fühlten wir uns sofort wieder wie in San José, Costa Rica. Überall waren Leute auf der Strasse und verkauft wurde alles mögliche. Das Spezielle an Peru ist die Anordnung der Geschäfte. So sind nicht wie in der Schweiz Optiker oder Bäckereien über die ganze Stadt verteilt. Nein, es gibt eine Optikerstrasse, an der sich Brillengeschäft an Brillengeschäft reiht. Danach kommt eine Schuhstrasse, in der sich Schuhgeschäft an Schuhgeschäft reiht. Wir verstehen den Sinn dahinter immer noch nicht ganz. Aber wir genossen es sehr, unter den Einheimischen durch die Strassen zu laufen und die ganzen neuen Eindrücke aufzusaugen.

In Chinatown angekommen waren wir dann doch etwas enttäuscht ob dem Namen. Chinatwon erstreckte sich leider nur über eine kleine Strasse. Wir genossen dann noch ein Dim Sum auf der Strasse, bevor wir mit einem Taxi in eine schöne Mall am Strand fuhren. Nach rund 30 Minuten und einer Unmenge an Verkehr, ununterbrochenem Hupen und mindestens vier beobachteten Fast-Unfällen kamen wir sicher am Meer an. Wir waren wieder in der reichen Gegend von Lima und erkundeten die schön gelegene Shopping Mall. Wir trafen noch kurz einen Freund von Lou bevor es dann in ein anderes Quartier weiter ging zum Mittagessen. Wir assen mit wunderschöner Aussicht auf das Meer und genossen wieder einmal peruanisches Mittagessen.

Am frühen Nachmittag trafen wir dann eine Kollegin von Lou. Sie hatte mit ihr gearbeitet und war unglaublich nett. Auch wenn die Kommunikation in gebrochenem Englisch und Spanisch stattfand. Wir setzten uns in ein irisches Pub und wollten eigentlich ein Guinness bestellen. Doch sie hatten kein Guinness. Auch kein anderes irisches Bier oder irischen Whiskey. Wir waren entsetzt und gingen weiter. Dank der komischen Geschäftsanordnung fanden wir dann in derselben Strasse auch gerade ein anderes Irish Pub. Dankbar dafür genossen wir dann dort ein englisches Ale und unterhielten uns über Gott und die Welt. Ich versuchte mein Glück, mich in spanisch zu erkundigen, wie die Wasseraufbereitung auf einer Ölplattform funktioniert. Und war so halb erfolgreich.

Zu fünft ging es dann weiter zurück nach Milaflores in eine coole Bar. Dort gab es Cocktails aus Blutkonserven. Wir fühlten uns wohl in der Hauptstadt und genossen es, mit Einheimischen unterwegs zu sein und nicht wie die Obergringos auszusehen. Wir setzten uns dann in ein italienisches Restaurant und genossen eine Lasagne zum Abendessen. Zu unserem Erstaunen war das Essen wirklich lecker und wir genossen es sehr. Bereits um 10 Uhr waren wir dann aber wieder in unserem Hotel und verabschiedeten uns von der Freundin von Lou und ihrem Partner. Ihnen haben wir wohl jetzt den Floh ins Ohr gesetzt unbedingt einmal nach Europa zu reisen.

Am nächsten Morgen mussten wir dann früh los. Um 5:30 Uhr klingelte der Wecker und wir mussten los zum Flughafen. Noch halb verschlafen checkten wir aus und bestellten ein Uber zum Flughafen. Das letzte Mal kämpften wir uns durch die vielen Autos, das Gehupe und die dreispurigen Autos auf einer zweispurigen Strasse. Und da waren wir. Bereits zum dritten Mal in unserem Leben am Flughafen in Lima. Wir gaben unser Gepäck auf und machten uns auf den Weg zur Sicherheitskontrolle. Wir fühlten uns schon geübt und dachten, alles ginge reibungslos. Doch ich hatte etwas vergessen. Weil wir in Cusco eine Frucht gekauft hatten, welche wir unterwegs essen wollten, hatte ich immer noch mein Sackmesser im Tagesrucksack. Und nicht irgendein Sackmesser sondern das Sackmesser, welches mir Adi auf Weihnachten geschenkt hatte. Mit der Gravur 'travelling the world'. Ich hatte das vollkommen vergessen und wurde dann sogleich vom Sicherheitsmann darauf hingewiesen. Ich schaute ihn erschrocken an und konnte nicht glauben, dass ich mich nun davon verabschieden musste. Ich schaute ihn mit unglaublich traurigen Augen an und bat ihn um eine Ausnahme in spanisch. Aber er blieb hart und sagte nur: 'Das Messer oder den Flug'. Ich war am Boden zerstört. Machte noch ein letztes Foto und wählte dann den Flug.

Noch jetzt beim Schreiben macht mich das traurig. Vor allem aber ärgere ich mich unglaublich über meine Vergesslichkeit. Wieso nur, habe ich das Messer nicht ins Aufgabegepäck getan? Alles in allem ist das Messer aber wieder ersetzbar und wir haben ja immer noch einander. Und so schweizerisch wie wir sind, haben wir logischerweise mehr als 1 Sackmesser mit im Gepäck. Dennoch traurig machten wir uns auf den Weg und stiegen dann pünktlich in das Flugzeug nach Piura, der Heimatstadt von Lou.

Lena Gisiger

23.06.2022

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