Singapur ist ein kleiner Stadtstaat, welcher direkt unter dem Festland Malaysia liegt. Das Land ist mit einer Brücke mit Malaysia verbunden und gehört trotz seiner kleinen Fläche zu den wichtigen Tigerstaaten in Asien. Das Land war eine britische Kronkolonie bis es durch die Japaner im zweiten Weltkrieg eingenommen wurde. Nach einer nochmaligen Herrschaft der Briten wurde Singapur im Jahr 1959 zu einer selbst regierten Kronkolonie. Das Land entwickelte sich ähnlich wie Malaysia zu einem Land mit hoher kultureller Vielfalt. So sind die grössten Bevölkerungsgruppen Chinesen, Malayen und Inder. Singapur ist zudem ein weltweit wichtiger Finanzknotenpunkt und Handelsplatz.

Unser Tagebuch

05.03.2023 - 11.03.2023

Unser Abschied

Mit einem Grab kamen wir wenige Minuten später auch schon bei dem Einkaufszentrum an, an welchem sich unsere Bushaltestelle befand. Wir kauften noch einige Snacks im 7/11 und tauschten dann am Schalter unsere Tickets um. Zusätzlich mussten wir noch kurz ein Einreiseformular für Singapur ausfüllen und konnten dann auch schon bald darauf in den Car einsteigen. Der Car fuhr los und wir fuhren am frühen Sonntag Morgen durch das beinahe leere Kuala Lumpur. Die Fahrt führte uns auf die Autobahn, von wo aus es dann Richtung Süden weiterging. Nach rund 3 Stunden hielten wir kurz an, um zu Mittag zu essen. Die beiden Fahrer sprachen nicht wirklich englisch und so schnauzte uns der eine Fahrer immer etwas an, wohingegen der ältere der beiden uns sogar Chips offerierte und uns immer freundlich per Handzeichen zu verstehen gab, was wir gerade machten. Wir genossen die letzte Busfahrt und schauten aus dem Fenster. An uns zogen unzählige Palmölplantagen vorbei. Palmölplantagen soweit das Auge reichte. Und noch so viel weiter. Um so weiter südlich wir kamen, desto mehr waren die Plantagen überflutet und standen komplett unter Wasser.

Nach einiger Zeit hielt unser Bus bei einem riesigen Gebäude an und wir alle mussten aussteigen. Das Gepäck blieb im Car. Wir wussten nicht so recht, wo wir hingehen mussten und folgten einfach allen anderen. Kurze Zeit später standen wir auch schon in einer langen Schlange und warteten darauf, unseren Ausreisestempel aus Malaysia zu erhalten. Hinter uns stand ein junger amerikanischer Student, welcher momentan in China studiert und so dauerte es auch nicht lange, bis wir uns mit ihm angefreundet hatten. Zu dritt verging das Warten etwas schneller und mit dem neuen und letzten Stempel im Pass ging es wieder zurück in den Car. Wir fuhren einige Minuten weiter, überquerten die Brücke und kamen so auf der Insel Singapurs an. Der Bus hielt wieder an und wir alle mussten wieder aussteigen. Diesmal mussten wir auch alles Gepäck mitnehmen. Denn wer nicht schnell genug über die Grenze kam, wurde hier zurückgelassen. Hatten wir zumindest gehört und in einigen Bewertungen gelesen. So betraten wir also wieder zu dritt das Gebäude und und stellten uns in die Schlange. Nach ein paar Sekunden bemerkte Adi, dass sein Handy fehlte. Es war ihm wohl irgendwo aus der Hose gefallen. Wahrscheinlich im Bus. Aber so ganz sicher waren wir uns nicht, und zurück gehen konnten wir nun auch nicht mehr, da der Bus bereits über die Grenze gefahren war. So warteten wir nun etwas gestresst in der Schlange bei den Passautomaten. Irgendeinmal kamen wir alle an die Reihe. Doch leider schaffte es nur Adi durch den Automaten. Noah und ich blieben stecken und mussten anschliessend beim bedienten Schalter anstehen. Adi hingegen durfte nicht auf uns warten und musste den Grenzübertritt alleine vornehmen. Ich war etwas nervös, ob bei ihm alles klappen würde und ob wir uns wieder finden würden ohne Telefon. Als auch ich und Noah endlich die Grenze passiert hatten, sah ich Adi am Ende der Treppe wieder und war erleichtert. Auch bei ihm hatte alles super geklappt und er war sogar der erste Passagier, der wieder im Bus war und fand glücklicherweise sein Handy wieder. So konnte er ganz entspannt noch aufs WC und wartete dann auf uns.

Adi und ich waren glücklich, wieder beisammen zu sein und waren froh, wurden wir nicht hier stehen gelassen. Denn siehe da, zwei Passagiere unseres Busses wurden tatsächlich an der Grenze zurück gelassen. Wir fuhren dann rund 30 Minuten weiter durch ganz Singapur und wurden in der Nähe der Marina rausgelassen. Wir schulterten unsere Rucksäcke und ich navigierte uns durch die Strassen Singapurs zu unserem letzten Hotel auf Weltreise. Völlig verschwitzt kamen wir an der Rezeption an, checkten ein und kühlten uns etwas ab. Danach erkundeten wir das Quartier direkt neben unserem Hotel - Little India. Es war unterdessen Sonntagabend und es war richtig, richtig viel los. Das Quartier war vollgepackt mit indischen Männern. Wir liefen also durch das Getümmel und suchten uns ein kleines Restaurant für das Abendessen. Danach ging es auch schon bald müde ins Bett.

Am nächsten Morgen wollten wir Singapur erkunden. Wir lösten uns also eine Metrokarte und fuhren mit der Metro bis zum berühmten Hotel, welches ein ganzes Schiff auf drei Türmen stemmt. Wir liefen weiter und erkundeten die Gardens by the Bay. Das ist ein riesiger Park mit verschiedenen Attraktionen. So erkundeten wir einen ganzen botanischer Garten, der in einer Halle untergebracht war. Danach bestaunten wir auch noch die bekannten violetten Bäume bevor es nach einem Spaziergang im Park weiterging. Wir entschieden uns kurzfristig noch für den Besuch eines Museums, welches wir auch in Tokyo schon besucht hatten. Es ging um wissenschaftliche Kunst und wir durften so Kunstausstücke mit all unseren Sinnen bestaunen, welche mit Algorithmen erschaffen und unterhalten wurden. Wir konnten sogar noch etwas zeichnen und auch sonst unserer Fantasie freien Lauf lassen. Langsam hatten wir aber Hunger und so machten wir uns auf zum nächsten Hawker Center. Das sind Hallen, welche verschiedene kleine Essensstände beinhalten. Eine Art ständiges Street Food Festival also. Wir waren begeistert und genossen unsere beiden Nudelsuppen für knapp 5 Franken sehr. Endlich wieder mal günstig essen. Mit vollen Bäuchen ging es weiter in ein Spielekaffe, in dem wir den ganzen Abend verbrachten. Wir kamen erst spät wieder zurück in unser Hotel, buchten noch die Aktivität für den nächsten Tag und gingen schon bald schlafen.

Am nächsten Morgen suchte uns Adi ein Kaffee heraus für das Frühstück und wir machten uns zu Fuss auf den Weg dorthin. Unterwegs liefen wir durch das Quartier der Arab Street und erkundeten einen Fluss, welcher durch die Stadt fliesst. Das Frühstück war himmlisch und wir erinnerten uns an unsere Zeit in Australien zurück. Mit vollem Bauch ging es weiter durch Chinatown und zur Orchard Street. Von dort aus machten wir uns nochmals auf den Weg zu den Gardens by the Bay und besuchten die Regenwaldausstellung, die gestern geschlossen war. Sie war sehr faszinierend und man fühlte sich wirklich wie im Dschungel. Unglaublich, wie in Singapur die Natur in ihr Stadt integriert. Irgendwie beeindruckend. Wir liefen also mitten durch den künstlich angelegten Dschungel und versuchten, alles einzusaugen. Etwas kaputt ging es dann mit der Metro zurück in unser Hotel, wo wir uns kurz ausruhten.

Etwas später hüpften wir mit einem kleinen Nachtessen in der Hand in einen doppelstöckigen Bus und machten uns auf den Weg in den Zoo von Singapur. Der soll nämlich toll sein. Und da wir Zoos lieben, hatten wir uns für drei Eintritte in den Zoo entschieden. Mit dem ersten Eintritt durften wir den Zoo in der Nacht besuchen. Und das war sehr speziell. Es gab viele nachtaktive Tiere zu sehen. Und da wir etwas später losgefahren waren, hatten wir den Zoo teilweise fast für uns alleine. Und zum Glück gab es zu so später Stunde auch nicht mehr so viele kleine Kinder. So bekamen wir sogar noch eine private Führung und fuhren dann auch noch mit dem letzten Tram durch den ganzen Zoo. Wir sahen ganz viele kleinere Tiere, aber auch Gharials (eine Krokodilart aus Indien), Löwen und den malaysischen Tiger. Es war sehr beeindruckend und der Zoo war sehr liebevoll gestaltet und sehr gut unterhalten. Wir nahmen dann ein Taxi zurück zu unserem Hotel und freuten uns auf die nächsten Zoobesuche, welche noch vor uns lagen.

So ging es nach einer relativ kurzen Nacht und einem erneuten Frühstück in unserem Lieblingskaffee wieder in den Zoo. Heute stand der 'richtige' Zoo auf dem Programm. Wir waren um 11 Uhr bereits dort. Doch wir wollten alles erkunden, alle Plakate lesen und so verliessen wir den Zoo erst gegen 5 Uhr kurz vor der Schliessung wieder. Wir waren völlig kaputt und fuhren direkt in die Stadt. Wir wollten den Abend gemütlich verbringen und so testeten wir noch ein anderes Spielekaffee aus. Wir lernten wieder ein neues Spiel kennen und genossen die ruhige Zeit zu zweit. Auch wenn wir nach dem Spielen doch sehr überrascht über die doch sehr überhöhten Preisen waren. So hatte unser Besuch in diesem Spielekaffe einen fahlen Beigeschmack. Auf dem Heimweg hielten wir nur noch kurz für eine Pizza an und legten uns dann schlafen.

Am nächsten Tag gingen wir ausnahmsweise nicht in den Zoo. Wir hatten heute andere Pläne. Denn am Abend hatten wir uns eine Schifffahrt gebucht. Einerseits wegen unserem Jahrestag und andererseits für den Abschluss unserer Weltreise. So schliefen wir am Morgen etwas aus und liefen dann nochmals durch die Stadt. So langsam hatten wir das meiste gesehen und freuten uns deshalb umso mehr auf den Nachmittag. Pünktlich machten wir uns nach einer Dusche auf nach Sentosa. Das ist eine Insel vor Singapur und beinhaltet ein ganzes Disneyland. Wir waren erstaunt und suchten unser Boot am Hafen. Und siehe da, schon bald sahen wir das alte Handelsschiff. Die grossen weissen Segel thronten majestätisch über dem hölzernen Schiff. Genauso hatten wir uns das vorgestellt. Wir durften auf das Boot, bekamen ein Getränk und erkundeten dann alle Ecken. Das Boot war wunderschön restauriert und sollte uns rund um Sentosa bis zum berühmten Marina Bay Hotel fahren. So legten wir auch bald ab und die Sonne ging langsam unter. Wir genossen den kühlen Fahrtwind, den Duft des Meeres und die unglaubliche Kulisse der Stadt. Wir konnten unseren Blick gar nicht mehr vom Wasser abwenden und fühlten uns so unglaublich frei. Wir waren endlich wieder auf dem Meer. Und sogar ich genoss das stetige Schaukeln beim Abendessen. Das Essen war unglaublich lecker und kam in 5 Gängen. Auf der linken Seite zog die ganze Stadt Singapurs vorbei. Mit der Zeit gingen immer mehr Lichter an und so änderte sich die Stimmung vom Sonnenuntergang zur beleuchteten Stadt mit unglaublich vielen Lichtern. Wir genossen den Anblick und sprachen viel über unsere Reise. Das Boot machte unterdessen wieder kehrt und wir fuhren wieder zurück. Obwohl wir so gar keine Lust hatten. Der Abend war aber wunderschön und ein perfekter Abschluss für unsere Reise!

Wir beide waren die letzten Tage immer wieder den Tränen nahe. Wir konnten einfach nicht realisieren, wie schön dieses Jahr war und wie schnell es zu Ende ging. Dass wir schon bald wieder im Flieger für nach Zürich sitzen würden, erschien uns unmöglich.

Am nächsten Tag stand dann noch unser letztes Zooabenteuer auf dem Programm. Mit einem Starbucks Getränk ging in einem Bus zuvorderst im oberen Stock Richtung Zoo. Wir genossen unterdessen jede Minute und mussten uns nur noch anschauen. Wir wussten genau, wie die andere Person fühlte. So liessen wir uns zum Zoo chauffieren und erkundeten dort noch den letzten Teil. Der Zoo thematisierte die 5 grössten Flüsse der Welt und zeigte deren Lebeweisen. Es war unglaublich spannend und auch sehr traurig. Wir lasen alle Schilder und hatten tatsächlich auch die meisten Lebensräume schon selber bereist. So wurden wir immer wieder zurückerinnert und darauf aufmerksam gemacht, wie schön die Natur eigentlich ist.

Vom Zoo ging es direkt nach Chinatown. Denn unsere Mägen waren noch leer und so gönnten wir uns in einem anderen Hawker Center zwei Nudelsuppen und einen Kebab. Lecker! Wir liefen wieder zurück ins Hotel und duschten nochmals vor dem allerletzten Abend unserer Weltreise. Wir wollten nochmals so essen, wie wir das zu Hause nicht können. Und so ging es nochmals in ein Hawker Center. Ich gönnte mir einen indischen Teller und Adi machte sich auf dem Fussweg nach Hause auf die Suche nach einer Glace. Natürlich fanden wir diese eine Minute von unserem Hotel entfernt in Little India. Wir setzten uns auf das Trottoir und genossen jede Sekunde.

So kam dann auch schon bald der Tag, den wir nie kommen sehen wollten. Unser Abreisetag...

Wir waren beide nicht bereit, wieder in unser altes Leben zurückzukehren und wollten es nicht wahrhaben, wie schnell dieses Jahr vorbeiging. Aber unsere Konten waren langsam leer und wir vermissten unsere Familien. So packten wir ein letztes Mal unsere Rucksäcke. Einige Dinge liessen wir im Hotel zurück und den Rest verstauten wir ein letztes Mal. Wir setzten uns nochmals auf unser Bett, hörten Musik und tranken unser Starbucks Getränk, welches Adi für uns geholt hatte. So sassen wir vor der Scheibe und blickten auf die Grossstadt und die kleinen Menschen unter uns. Wir fanden es beide so beruhigend, einen kleinen Teil von dieser grossen Stadt zu sein. Irgendwie anonym leben zu können und trotzdem so viel Herzlichkeit von Fremden zu erfahren. Und so hörten wir etwas Musik und hingen unseren Gedanken nach. Unseren Gedanken an unser ganzes letztes Jahr und an das, was noch kommt. Vor allem aber saugten wir den Moment auf. Das Hier und Jetzt. Der letzte Moment unserer Reise.

Wir mussten dann irgendwann das Zimmer trotzdem verlassen und machten uns mit der Metro auf zum Flughafen. Das ging sehr einfach und wir kamen schon bald im riesigen Flughafen Changi an. Nach ein paar Orientierungsschwierigkeiten hatten wir dann auch den riesigen Wasserfall inmitten des Flughafens auch gefunden. Und wir hatten noch nicht mal eingecheckt. So suchten wir uns ein Kaffee aus und setzten uns hin. Wir beide nahmen uns Zeit und schrieben uns selber einen Brief. Wir schrieben unsere Gedanken nieder bevor wir unter dem Wasserfall die Weltreise endgültig abschlossen.

Wir checkten ein und gaben unser Gepäck zu Adis Freude an einem Automaten ab und liefen dann in den abgesperrten Bereich des Flughafens. Allzu viel Zeit hatten wir aber nicht mehr und so holten wir uns ein Subway Sandwich zum Teilen und setzten uns dann in den Eingangsbereich von unserem Gate. Und das war ziemlich komfortabel. Wir freuten uns beide auf den Flug. Unseren ersten Flug in einem A380. So stiegen wir pünktlich ein und flogen auch schon bald darauf los. Und ja, es fühlte sich schon etwas an wie in einem riesigen Luftschiff. Aber sonst war der Flug auch nicht um Welten anders. Der Platz war immer noch beschränkt und das Schlafen gestaltete sich doch als sehr mühsam. So kamen wir 8 Stunden später etwas erschöpft in Dubai an. Wir suchten uns einen Liegestuhl und legten uns für die nächsten drei Stunden hin. So konnten wir noch etwas schlafen, wenn es auch unglaublich kalt war. Wir erkundeten danach noch den Flughafen und Adi gönnte sich noch eine Nutella Waffel.

Danach hiess es auch schon bald wieder zum Gate laufen. Denn das Boarding für unseren letzten Flug hatte schon begonnen. So gesellten wir uns in die lange Reihe mit den vielen anderen Schweizer:innen und stiegen ein. Jetzt ging es also definitiv zurück. Dieser Flug war etwas angenehmer als der erste und so wurden wir verköstigt und schauten etwas Fern bis wir unter uns wieder Berge sahen. Alles war so sauber und ordentlich angeordnet und nach einigen Windböen landeten wir sicher in Zürich. Und kaum waren wir aus dem Flughafen, erwarteten uns auch schon unsere ganze Familie freudig. Wir waren angekommen.

Nach 360 Tagen hatten wir die Welt einmal umrundet. Hatten 4 Kontinente besucht, 19 Länder bereist und unglaublich viele Erlebnisse und schöne Momente gesammelt. Und eines sind wir uns sicher:

Fortsetzung folgt...

Warum wir uns für Singapur entschieden haben

Singapur stand ursprünglich mal auf unserer Liste, da mein Bruder hier für ein halbes Jahr arbeitete und wir ihn besuchen wollten. Doch es kam dann nicht alles wie geplant und so war er schon wieder in der Schweiz, als wir in Asien ankamen. Da Singapur aber tolle Flugverbindungen nach ganz Asien hat und wir unser Rückflugticket ja von irgendwo buchen mussten, entschieden wir uns dann doch für Singapur. Es sollte unsere letzte Destination sein.

Unsere Reiseroute

Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.