Peru

Der kalte Start

12.06.2022 - 13.06.2022

Am Morgen erwachten wir im kalten Hotelzimmer und machten uns schnell auf an den Flughafen. Wir bestellten uns ein Uber, verabschiedeten uns vom komischen Hotelbesitzer und waren dann natürlich zu früh am Flughafen. Zur grossen Freude Adis konnten wir unser Gepäck an einem Automat abgeben. Laut ihm seien diese immer freundlich. Wir bekamen also unsere Gepäckkleber ausgedruckt und hofften, unsere Rucksäcke in Cusco wiederzusehen. Nach der Gepäckaufgabe erkundeten wir den Flughafen etwas und setzten uns anschliessend in einem Starbucks. Dort warteten wir auf meine Freundin Lou.

Und nach kurzer Zeit war es tatsächlich soweit. Nachdem wir uns vor 7 Jahren in Edinburgh in der Mitte der Nacht auf der Strasse Tschüss gesagt hatten, sahen wir uns am anderen Ende der Welt wieder. Wir umarmten uns und ich stelle Ädu vor. So starteten wir also in unser Abenteuer und waren alle etwas nervös, was nun auf uns zukam.

Wir gingen durch die Sicherheitskontrolle und konnten schon bald ins Flugzeug. Doch dieses war überbucht worden. Also musste Lou den Platz wechseln und an Adis Platz sass ein anderer Mann mit derselben Sitznummer. Irgendwie hatten dann aber doch alle Platz und es ging los nach Cusco. Cusco liegt in den Anden auf rund 3'400 Meter über Meer. Und der Anflug war sehr spektakulär, da man in einem Tal und fast direkt in der Stadt landet. Wir kamen gut an und wurden von einem netten Taxifahrer begrüsst, der sogar ein Schild mit meinem Namen hatte.

Nach dem Check-in im schönen, aber eiskalten Hotel setzten wir uns zuerst in die Lobby und tranken einen Tee. Wir folgten Lous Empfehlung und gönnten uns einen Coca Tee. Dazu gibt man einfach die natürlichen Coca Blätter in heisses Wasser. Der Tee wird in Peru überall getrunken und ist besonders hilfreich bei der Höhenkrankheit. Wir vergewissterten uns noch, dass der Verzehr nicht süchtig macht und stürzten uns danach in die Tradtition. Es sollte nicht der einzige Coca Tee bleiben.

Am Nachmittag liefen wir durch die Stadt, kauften uns neue SIM Karten und assen das erste peruanische Essen. Es gab Pollo a la Brasa. Wir würden das Güggeli nennen. So sassen wir also in einem authentischen peruanischen Restaurant und genossen Güggeli mit Pommes Frites und Inka Kola. Das war nur ein Vorbote vom vielen Essen, das uns wohl auf dieser Reise erwrten würde. So ging es dann nach einer kurzen Pause im Hotel auch ab zum nächsten Restaurant. Dieses lag etwas über der Stadt und hatte eine tolle Aussicht. Wir bestellten uns einen Cocktail und das Abendessen. Adi entschied sich für etwas Lokales. Es gab Alpaka. Ich blieb auf der sicheren Seite und bestellte einen Burger. Das Alpaka war dann aber zum Glück sehr lecker. Fast wie Rindfleisch.

Nach einer kalten Nacht im ungeheizten Hotel ging es am nächsten Morgen mit dem Taxifahrer von gestern auf zur Stadterkundungstour. Er chauffierte uns von alter Inkastätte zu Inkastätte und eine Führerin erklärte uns dann in gebrochenem Englisch die Geschichten dahinter. Wir besuchten so vier Inkastätten und erfuhren viel über die alte Hochkultur. So waren die Inkas zum Beispiel tolle Abwasseringenieure und tolle Wanderer. Nach dem Besuch der vier Stätten fragte Lou für ein gutes Restaurant und wir wurden irgendwo im Nirgendwo abgeladen. Da wir zu wenig Bargeld hatten, konnten wir nicht den Taxifahrer und die Führerin bezahlen. So gab uns der Taxifahrer einfach seine Telefonnummer und bat uns, ihn später anzurufen, um ihm in Cusco das Geld zu geben. So viel Vertrauen und Freundlichkeit beeindruckte uns.

Das Restaurant war dann sehr typisch. Auf der Karte standen Alpaka und Meerschweinchen. Und während Adi sich schon wieder für das Alpaka entschied, wählte ich die vegetarische Alternative. Doch das Essen war tatsächlich nicht das spannendste. Denn gleichzeitig lief das Fussballspiel, welches entscheiden sollte, ob Peru oder Australien an die WM in Qatar reisen. Bestellen ging also nur in den Pausen und teilweise waren sogar die Köche vor dem Fernseher. Aber die Stimmmung war toll und es war faszinierend zu sehen, wie viel mehr Herzblut andere Länder besitzen. Leider ging das Spiel dann aber nicht so aus wie gedacht. Tatsächlich entschied am Ende ein Penalty über die Teilnahme an der WM. Und die Euphorie wechselte dann rasch in Enttäuschung. Wir trösteten Lou und suchten uns dann ein Taxi für zurück nach Cusco.

Dort angekommen suchten wir einen Geldautomaten und schlenderten über den Markt. Wir kauften Brot, Käse und warme Pullover für Adi und mich. Denn so warm ausgerüstet waren wir nicht. Danach packten wir unseren Tagesrucksack, gönnten uns noch einen Coca Tee und machten uns auf nach Ollantaytambo. In dieser kleinen Stadt wollten wir die Nacht vor dem Machu Pichhu verbringen. Wir riefen also unseren Taxifahrer an, bezahlten unsere Schulden und wurden von ihm noch zur Busstation gefahren. Dort stiegen wir in ein Collectivo. Also ein normales Auto mit anderen Personen und fuhren los. Und genau in diesem Moment waren wir sehr froh um Lou. Denn ohne sie stünden wir wahrscheinlich immer noch an der Busstation oder hätten einen horrenden Preis bezahlt.

Lena Gisiger

15.06.2022

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