
Peru
Die weisse Stadt in der Sonne
In Puno führten wir am nächsten Morgen noch einige Gespräche bis wir uns dann um 12 Uhr aufmachten Richtung Busbahnhof. Dort angekommen tauschten wir unsere Onlinetickets
wieder in Kassenzettel um. Zumindest Lou und ich. Denn Adrians Ticket konnte aus irgendeinem Grund nicht gedruckt werden. Wir warteten also noch 45 Minuten und fragten
immer wieder, ob das Ticket jetzt gedruckt werden könne. Irgendwann klappte es dann und wir machten uns auf den Weg, auch noch die Busbahnhofgebühr zu bezahlen. Mit einem
Kleber mehr auf dem Kassenzettel ging es dann nach draussen zu unserem Bus. Dieser kam erstaunlicherweise einigermassen pünktlich an und wir stiegen ein. Wir sassen im oberen
Stock. Vor uns sassen zwei Kinder. Und zack, kaum waren wir eingestiegen, hatte die Mutter der Kinder auch schon die Sitze ganz nach hinten gelehnt. Sehr schön, dachten
wir uns und freuten uns nur noch halbwegs auf die lange Busfahrt.
Die Busfahrt war dann aber ganz okay. Leider machten wir noch einen grossen Umweg über Juliaca. Ansonsten begaben wir uns danach aber auf direktem Weg nach Arequipa.
Wir fuhren durch eine Art Hochland und stellten fest, dass wir uns auf 4'400 Meter über Meer befanden. Die Aussicht aus dem Bus war toll und wir genossen die ruhige
Zeit. Um 10 Uhr abends kamen wir dann endlich in Arequipa an und nahmen ein Taxi zur Unterkunft. Doch der Taxifahrer war verrückt. Einmal fuhr er sogar hupend über ein Rotlicht.
Das Hupen bdeutet hier einfach: Achtung, ich komme, geht aus dem Weg! Wir waren dann überglücklich, als wir beim Hotel ankamen und fragten Lou, ob wir ab jetzt bitte immer
Uber benutzen dürfen. Wir erkundeten die Stadt ein erstes Mal und assen in einem peruanischen Restaurant zu Abend bevor wir dann schon wieder müde ins Bett fielen.
Am nächsten Morgen erkundeten wir ein Kloster in der Stadt. Das Kloster war früher ganz abgeriegelt, heute ist ein Museum. Aber es gibt immer noch einen Teil, in dem
Nonnen wohnen. Das Kloster war einerseits wie eine kleine Oase in der Stadt, andererseits wirkte es aber auch wie ein Gefängnis. Wir sahen viele kalte Zimmer, kleine
Kapellen und Küchen. Und ein sehr ausgeklügeltes Waschsystem. Nach dem Kloster ging es dann noch in einen Park, von welchem aus wir einen guten Blick über die ganze
Stadt hatten. Wir gönnten uns ein Queso Helado (ein Käse Glace) und genossen die warme Sonne im Park.
Wieder in der Stadt genossen wir die Atmosphäre rund um den Hauptplatz und genossen ein kühles Getränk auf einem Balkon. Danach gingen wir kurz zurück in unser Hotel, bevor
wir uns zu einem indischen Restaurant fürs Abendessen aufmachten. Wir freuten uns wie kleine Kinder auf die Abwechslung und wurden auch nicht enttäuscht. Endlich wieder
einmal vegetarisch mit tatsächlicher Auswahl essen. Wir genossen so noch die letzten Stunden in Arequipa. Denn am nächsten Morgen mussten wir bereits um 5 Uhr vor dem Hotel
bereit stehen.
Dies klappte auch tatsächlich und wir waren pünktlich bereit. Heute ging es mit einem Touristenbus, oder wie Lou in nannte Gringo Bus weiter Richtung Lima. Wir freuten
uns ab der Pünktlichkeit und holten auf dem Weg weitere Touristen ab, bevor wir in einen grössere Car wechselten. Die Führerin war sehr nett und erklärte uns, dass wir
heute nur 15 Personen seien in einem Bus für 45 Leute. Wir freuten uns also und schon begann die ganztägige Busfahrt. Wir fuhren wieder über ein Hochland bevor es dann
defintiv Richtung Meer ging. Dort angekommen windete sich die Strasse kurvenreich Richtung Norden. Wir waren froh, dass unser Busfahrer sehr auf Sicherheit bedacht war.
So kamen wir dann um 1 Uhr wohlbehalten in einem Restaurant an. Dort assen wir das vorbestellte Essen und tauschten uns etwas mit den anderen Mitreisenden aus. Wir waren
wieder voll bei den Touristen angekommen. Schon bald darauf ging es weiter mit dem Bus und ab jetzt war die Strecke gerade bis wir um 5 Uhr Nachmittags in Nazca ankamen.
Nazca ist bekannt für Linien in der Steinwüste, die von Vor-Inka Kulturen gemacht wurden. Wieso diese Linien genau da sind, ist nicht ganz geklärt. Wahrscheinlich wurden
sie für Fruchtbarkeitszeremonien gebraucht. Es gibt in der ganzen Region Unmengen an diesen Linien. Teilweise sind sie eher klein und teilweise kilometerlang. Um diese
wirklich betrachten zu können, müsste man mit einem Flugzeug darüber fliegen. Dies wollten wir aber nicht tun und so konnten wir von einem Aussichtsturm vier der Formationen
beobachten. Sie waren speziell. Irgendwie sehr eindrücklich, andererseits auch völlig unerklärlich und am Schluss 'nur' Linien in der Wüste. Zusammen mit dem Sonnenuntergang
war es aber trotzdem sehr magisch und wir diskutierten, wie das wohl früher gewesen wäre und für was die Linien stehen könnten. Gleich danach diskutierten wir dann noch darüber,
welche Linie nun was darstellen sollten. Dies stellte sich als gar nicht mal so einfach heraus. Denn einerseits haben sie die Strasse direkt durch die Linien gebaut und andererseits
haben auch Fahrspuren und andere Dinge einen Teil der Linien zerstört.
Nach dem kurzen, aber eindrücklichen Stopp ging es weiter Richtung Huacachina. Unserem Ziel für den heutigen Tag. Im Dunkeln fuhren wir also los und rund zwei Stunden später
kamen wir an. In einem kleinen Dörfchen in der Mitte der Wüste. Wieso wir hier waren? Das Dörfchen hat eine Oase! Wir stiegen also aus dem Touristenbus aus und checkten in
unser Hostel ein. Wir freuten uns über das eigene Bad im eigenen Viererzimmer und beschlossen, danach noch kurz auf die Düne zu steigen, um die Oase von oben zu sehen.
Voller Sand kamen wir oben an und bestaunten all die Lichter. Wir konnten nicht ganz glauben, dass wir nach einem so langen Tag im Bus sicher und wohlbehalten am Ziel
angekommen waren und nun etwas so Schönes bestaunen konnten.

Lena Gisiger
21.06.2022

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