Panama ist ein Staat in Zentralamerika, der im Westen an Costa Rica und im Osten an Kolumbien grenzt. Panama ist vor allem bekannt für seine Wasserstrasse, den Panamakanal, welcher das karibische Meer mit dem Pazifik verbindet. Dank den Einnahmen aus dem Kanal zählt Panama heute zu den reichsten Länder in Lateinamerika. So richtig eigenständig wurde das Land erst im Jahr 1999, vorher gehörte es zu Kolumbien und stand lange Zeit unter dem Einfluss der USA.

Unser Tagebuch

09.04.2022 - 09.04.2022

Der erste Grenzübergang

Eine etwas unruhige Nacht wartete auf uns. Denn am nächsen Morgen fuhr unser Bus bereits früh. Und wir hatten wieder mal Angst, zu verschlafen. Pünklich um 5 standen wir aber auf, packten unsere Sachen und machten uns zu Fuss auf den Weg zum Abholstandort. Dort angekommen erschien kurze Zeit später auch unser Bus viel zu früh. Glücklich, dass alles so gut geklappt hat, sind wir eingestiegen. Wir waren die Ersten. Der Chaffeur, nennen wir ihn mal Erstefahrtbegleiter, begrüsste uns freundlich und wies uns an, während der Fahrt eine Maske zu tragen. Wir fuhren noch etwas in San Jose umher, um weitere Personen aufzuladen, bevor wir dann weiter an die südliche Landesgrenze nach Puerto Viejo fuhren. Unterwegs begann es zu regnen. Und zwar so heftig, wie wir es auf unserer Reise noch nie erlebt hatten. In Puerto Viejo angekommen, mussten wir umsteigen. Unser 'Erstefahrtbegleiter' sperrte alles Gepäck in eine Holzkiste am Strassenrand und wies uns dann an, in einem Restaurant auf der anderen Strassenseite unser Mittagessen zu geniessen. Es käme dann um 12:30 Uhr ein anderer Bus und ein andrer Reisebegleiter, der uns dann weiterbringen würde.

Und so gingen wir in ein schönes Restaurant, umgeben war von einem kleinen künstlichen Fluss, in dem Fische und Schildkröten schwammen. Wir hatten unterwegs noch Anna kennen gelernt und assen mit ihr gemeinsam einen Wrapp mit Bananchenips und einen Brownie Kuchen. Pünklich um halb eins standen wir dann wieder bereit für die Weiterfahrt. Vom Bus jedoch, fehlte jede Spur. So warteten wir alle ungefähr 40 Minuten, bis der Bus dann kam. Der Chauffeur und sein Begleiter, nennen wir ihn mal 'BisZurGrenzeBegleiter', halfen uns dann, unser Gepäck in den Bus zu laden und so fuhren wir los, Richtung Sixoala. Dies ist der grösste und wahrscheinlich auch der einzige Grenzübergang von Costa Rica nach Panama. Unterwegs fragte uns der 'BisZurGrenzeBegleiter' noch, ob wir alle unsere Dokumente haben. Wir brauchten unseren Pass, eine Impfbescheinigung, 9 Dollar in Bar und ein Weiterreiseticket per Flug. Busfahrten gelten nicht. Und schon kam die erste Panik im Bus auf. Denn einige hatten einfach mit der aktuellen Busgesellschaft ein Rückfahrtticket gebucht. Aber er blieb dabei, um nach Panama einreisen zu können braucht man ein Flugticket wieder weg. An der Grenze angekommen, mussten wir den Bus verlassen. Denn es können keine Fahrzeuge über die Grenze fahren. Wir mussten also all unser Gepäck nehmen und zu Fuss über die Grenze gehen. Auf der anderen Seite warte ein anderer Bus auf uns, sagte unser 'BisZurGrenzeBegleiter. Aber wir sollen keine Angst haben, es gebe bei der Grenze einen neuen Begleiter. Nennen wir diesen Mal 'Grenzübertrittbegleiter'. Dieser Empfang uns etwas mürrisch und sagte uns, dass unglaublich viele Leute anstehen im Moment und dass so der Grenzübertritt ungefähr 3 Stunden dauern würde. Ich schaute nach draussen. Und da waren ungefähr 500 Leute. So lange kann dass doch nicht dauern, schliesslich ist das der grösste Grenzübergang Costa Ricas. Aber er sollte Recht behalten.

Draussen teilten Lena und ich uns auf. Sie nahm meinen Pass und das Bargeld und ging in ein kleines Büro, um die Ausreisegebühr zu bezahlen. Ich stand bei der Brücke, für die Passkontrolle an. So solle es schneller gehen, hat unser Begleiter uns gesagt. So stand ich an und wartete. Es ging tatsächlich schneller voran, als ich gedacht hatte. Und scho stand ich etwa 15 Minuten später auch schon kurz vor dem Schalter, um den Ausreisestempel zu erhalten. Von Lena und mit ihr von unseren Pässen fehlte jede Spur. Ich wurde schon etwas nervös und versuchte, sie anzurufen. Natürlich hat sie ihr Telefon nicht abgenommen. Und ich bekam schon wieder eine SMS von der Swisscom. Verflucht, habe von der falschen Nummer aus angerufen. Ich liess zwei Leute passieren und da sah ich sie dann auch schon. Ich winkte sie zu mir, und wir zeigten unsere Pässe und das Dokument, dass wir die Ausreisegebühr bezahlt haben. Das interessierte aber niemand. Wir bekamen die Ausreisestempel und standen auf der Brücke. Es hatte nicht viele Leute und so liefen wir los, um den grossen Fluss zu überqueren. Bis jetzt hat das ganze knapp 30 Minuten gedauert. So schlimm war es also gar nicht. Auf der anderen Seite der Brücke, also in Panama standen 3 Militärmänner, die unsere Pässe kontrollierten. Nachdem wir die Maske kurz entfernt hatten und sie unser Gesicht gesehen haben, liessen sie uns passieren.

Und da waren wir. In Panama. Auf einer kleinen Schotterstrasse umgeben von Häusern, Duty Free Shops und Restaurant. Es gab keine Zäune mehr, keine Schalter, wir waren in Panama und konnten dahin gehen, wo wir wollten. Es regnete immer noch in Strömen. Unser Grenzübertrittbegleiter wies uns dann aber an, nicht zu den Bussen zu laufen, sondern zu einem Gebäude in einer Nebenstrasse zu gehen. Und siehe da, da war ein offizielles Gebäude der panamaischen Grenzschutzbehörde. In einer Nebenstrasse. Und Gebäude war auch etwas übertrieben, denn eigentlich war es nur ein Dach. Mit zwei Schaltern. Und 500 wartenden Reisenden. Und dazu war der erste Schalter beschriftet mit 'Einreise nach Panama' und der andere mit 'Ausreise nach Costa Rica'. Das Ende der Schlange war natürlich noch nicht unter dem Dach. So wartete ich im strömenden Regen. Lena hatte keine Schutzhülle für ihren kleinen Rucksack. Sie wartete deshalb etwas weiter unter einem Vordach. Die Schlange bewegte und bewegte sich nicht. Wenn es vorwärts ging, dann nur in Milimetern. Wir lernten aber dort alle unsere Mitreisende kennen. Alle waren ungefähr in unserem Alter und waren aus unterschiedlichen Regionen der Welt. Es war spannend und beieindruckend, wie einfach man so ins Gespräch mit Leuten kam. Niemand war genervt oder wütend. Alle warteten geduldig und sprachen die unterschiedlichsten Leute an. Und so lernte ich auch, dass der Begleiter noch Recht haben sollte. Denn nach ungefähr 3,5 Stunden Wartezeit mit unseren schweren Rucksäcken erreichten wir dann den Schalter. Wir zeigten unsere Pässe, das Impfzertifikat und die Flugtickets. Und siehe da, alles klappte wie gewünscht und wir bekamen den lang ersehnten Einreisestempel nach Panama.

Wir warteten anschliessend noch kurz, bis alle von unserer Gruppe den Stempel hatten und folgten anschliessend unserem Grenzübertrittbegleiter zu unserem Bus. Es regnete immer noch in Strömen. Unser Bus war anschliessend eher ein grosses Auto als ein Bus. Der Grenzübertrittbegleiter übergab uns dann an einen neuen Begleiter. Nennen wir diesen mal Panamabegleiter, in der Hoffnung, dass dieser unser letzter Begleiter sein würde. Unser Panamabegleiter war auch gleichzeitig unser Chauffeur. Er nahm unser Gepäck und band es auf das Dach. 14 grosse Gepäckstücke auf die Dachfläche eines normalen Autos in strömenden Regen. Kurze Zeit später fuhren wir dann los. Geplante Ankunft in Bocas del Toro war eigentlich 15:30. Inzwischen war es aber schon 18:00 Uhr. Unterwegs wurden wir dann noch vom Miliär angehalten, die alle nochmals unsere Pässe kontrollierten wollten und fuhren dann weiter.

Nach ungefähr 10 Minuten Fahrt, hielt der Buschauffeur dann bei einer Tankstelle an. Er stieg aus, und öffnete die hintere Autotür. Er fragte auf spanisch, ob jemand spanisch verstehe. Er sprach natürlich kein Englisch. Jemand antwortete ihm und sie übersetzte dann für uns ins Englische. Er sagte, dass wir die letzte Fähre nun verpasst hätten und heute nicht mehr nach Bocas kommen. Er fragte uns, ob er uns trotzdem zum Hafen oder zurück zum Grenzübergang bringen sollte. Wir kannten uns nun alle und stimmten dafür, dass er uns an den Hafen bringen sollte. Es gab noch einen kleinen Hoffnungsschimmer, denn es gab noch private Bootsgesellschaften, die Passagiere auch noch länger als bis 6 Uhr auf die Insel bringen sollten. Unser Chauffeur brachte uns dann nach Almirante, einem kleinen Hafenort im Norden Panamas. Es war bereits dunkel und regnete immer noch in Strömen. Der Hafen war voll mit Leuten und Frachtcontainern. Wir wussten nicht so genau, wo wir waren. Der Chauffeur wechselte noch kurz ein paar Worte mit einer Person da, bevor er uns dann in ein kleines Häuschen am Hafen scheuchte. Das Häuschen war gedrängt voll. Ich half dem Chauffeur noch kurz die Gepäcke abzuladen. Jemand erklärte mir dann, dass wir Glück haben, und es auf dem letzten privaten Boot, das heute den Hafen noch verlässt, noch genau Platz für 14 Personen hat. Kurze Zeit später scheuchte uns dann ein Hafenmitarbeiter aus dem Häuschen zum Steg, wo ein Boot auf unser wartete. Genau, ein gleiches Boot, wie wir bereits auf der Fahrt nach Tortuguero hatten. Und das mit dem Platz für 14 Personen war auch etwas übertrieben. Das Boot war schon voll und man stopfte uns einfach noch da rein, wo es noch Platz hatte. Schwimmwesten gab es für uns auch keine mehr. Und irgendwie fühlte es sich doch etwas komisch an, wenn alle um dich rum eine Schwimmweste tragen, du selbst aber nicht. Lena musste im vorderen Teil des Bootes sitzen und ich sass im hintern Teil des Bootes. Und so fuhren wir los. Bei völliger Dunkelheit hörten wir nur den Bootsmotor und die Wellen draussen, die wegen des Unwetters höher waren als sonst. Nach einer rund 30 minütigen Fahrt kamen wir wohlbehalten in Bocas del Toro an.

09.04.2022 - 12.04.2022

Regen im Paradies

Nach der abenteuerlichen Anreise war das schöne Hotel eine richtige Wohltat. Alles lief reibungslos ab, das Zimmer war sehr sauber, wir hatten einen grossen Balkon und auch das WC tat wie es sollte. Wir waren beeindruckt von Panama und fragten uns schon, ob nur Costa Rica Infrastrukturprobleme hat. Denn das WC-Papier durfte man hier auch wieder ins WC werfen. Ganz ungewohnt.

Unser erster Morgen in Bocas Town war sehr aufregend. Da es das ganze Wochenende sehr stark durchgeregnet hatte, war das ganze Abwassersystem überfordert. Es kamen also doch wieder Zweifel an der Infrastruktur auf. Wir kamen dies auf der Suche nach dem Morgenessen zu spüren. Ich (Lena) habe schlauerweise zu den FlipFlops gegriffen. Adi zu seinen Schuhen. Das sollte er noch bereuen. Denn kaum auf der Strasse sahen wir nichts mehr von der Strasse. Rechts von uns war das Meer und vor und hinter uns ein Bach. Teils knietief. Adi watete fortan barfuss durch die Strassen und ich wie ein Pelikan mit meinen FlipFlops, um auf nichts Spitzes zu stehen. Wir fragten uns das erste Mal, ob das Meer auch mal voll sein kann. Zu unserem, und wohl vor allem zum Glück der Inselbewohnenden hörte der Regen dann aber endlich auf. Die Strassen wurden wieder zu Strassen und als wir vom Frühstück zurück zum Hotel liefen war es, als wäre nichts gewesen. Später stellte sich dann heraus, dass sogar Strassen abgerutscht sind und es wohl ein Unwetter war, wie es nur rund alle 5 Jahre vorkommt.

Das Wetter war trotz weniger Regen noch nicht phänomenal und so erkundeten wir das Städtchen zu Fuss. Gross war es nicht. Auf drei Seiten war es begrenzt vom Meer und in 5 Minuten konnte man von Nordost nach Südwest gehen. Auf die vierte Seite begrenzt der Flughafen das Städtchen. Beziehungsweise eine Landebahn. Wenn also ein Flugzeug von Panama City ankommt, dann hast du Angst um deinen Hut auf dem Kopf. Wir genossen dann den Sonnenuntergang von einem Restaurant auf dem Meer und genossen dank Adi noch einen Shot mit Chili. Wie er immer auf solch dumme Ideen kommt, weiss ich nicht. Aber ich trank schon angenehmeres.

Wir gingen früh ins Bett, denn am nächsten Morgen hatten wir wieder einmal etwas in der Agenda. Also abgesehen von Adis Terminen bei der Arbeit. Um 11 Uhr trafen wir uns mit einem deutschen Pärchen, welches Adi auf der Fährefahrt nach Bocas del Toro kennengelernt hatte. Er war die fünfte Person in ihrer Viererreihe. So kam er dann notgedrungenerweise in kurzer Zeit sehr nahe. Und wie sich herausstellte war das zum Glück für uns. So haben wir uns zum Morgenessen verabredet, bevor es für sie in ein anderes Hotel weiterging, in dem wir sie dann wieder treffen sollten einen Tag später. Wir genossen die Gespräche und die vielen neuen Inputs, die wir ehrlich gesagt etwas vermisst hatten. Ohne Auto unterwegs zu sein öffnete uns irgendwie die Augen und machte uns offen für Neues.

Mit dem schöneren Wetter kam auch unsere Abenteuerlust zurück. So lehnten wir im Hotel ein Kajak aus und erkundeten die Insel vom Wasser aus. Die Kajaks waren beim Hotel inklusive und wir dachten schon, einen gratis Ausflug gemacht zu haben. Dazu später mehr. Je mit einem Kajak unter uns, einem Paddel in der Hand und dem Schnorchel im Kajak paddelten wir vom Hotel aus Richtung Mangrove und in Richtung der geankerten Boote. Das Paddeln ging ganz leicht. Dank der Strömung fuhren wir eigentlich von alleine dahin, wo wir wollten. Unser Ziel war ein gekentertes Schiff und kleine Mangroveninseln. Also nicht klein, winzig eigentlich. Dort beschlossen wir dann auch, ins Wasser zu springen. Also immer je eine Person, das Kajak war in der Zwischenzeit am anderen Kajak angemacht. Der Grund, wieso wir da ins Wasser wollten, waren Unmengen an Seesternen. Wir sahen ungelogen etwa 30 Exemplare in 2 Minuten. Auch Fische bekamen wir zu Gesicht und sogar Korallen. Wir mussten nur stets aufpassen, die Korallen oder Seesterne nicht zu berühren, da das Wasser so untief war. Soweit alles wunderschön.

Als dann Adi wieder in sein Kajak wollte, war er so fest darauf bedacht, keinem Seestern auf den Kopf zu treten, keine Koralle zu beschädigen und gleichzeitig keine schlechte Figur abzugeben, dass kam, was kommen musste. Anstatt dass er elegangt ins Kajak hockte, lag er bäuchlings aufs ganze Kajak drauf. Was er vergessen hatte, war das Paddel unter ihm. Und so schaffte er es, keiner Koralle weh zu tun, aber das Paddel entzwei zu brechen. Sehr genervt lag er immer noch auf dem Bauch, fluchte, hasste das Wasser und wollte sich wieder aufrichten. Leider funktionierte das nicht wie gewollt, denn die Nerven lagen blank. Also kenterte auch sein Kajak und er war wieder im Wasser. Hoffentlich auf keiner Koralle und keinem Seestern. Nach ein paar Fluchworten mehr war das ganze wieder ok und ich konnte meine ersten Witze machen. So paddelte also der einpaddlige Kajakkapitän hinter der zweipaddligen Kajakkapitänin zurück zum Hotel. Wir legten aber noch einige Pausen ein. Und dank der Strömung waren wir nach jeder Pause wieder genau dort, wo wir bei der letzten Pause waren. Irgendwie haben wir es aber geschafft und wir kamen heil wieder im Hotel an. Leider jedoch 25 Dollar leichter, da Adi das kaputte Paddel noch bezahlen musste.

Nach einer Dusche und einem Feierabendbier mit bester Aussicht genossen wir dann Reis mit Bohnen bevor wir todmüde ins Bett fielen. Am nächsten Morgen hiess es Auschecken und Warten. Denn unser Taxi für das nächste, sehr abgelegene Hotel kam erst um 1 Uhr. Oder erst um 2 Uhr. Wir wussten es nicht so genau, denn die Sprachnachricht auf Spanisch vom Chauffeur war für uns etwas unverständlich. Naja, irgendwie klappen wird es schon, wussten wir. Und so wurden wir dann um 13:20 Uhr von Roland abgeholt, der uns in seinem grossen Pickup zur Bird Island fuhr.

12.04.2022 - 13.04.2022

Eine neue Freundschaft

Das Taxi war, wie alle Taxis hier in Bocas, gelb. Aber nicht nur gelb, es waren alle Taxis 4x4 Geländewagen mit Ladefläche hinten. Und schon bald wurde uns auch klar, warum. Wir luden die Rucksäcke hinten auf die Ladefläche und fuhren los. Auf in den Norden der Insel. Schon nach kurzer Strecke verliessen wir die asphaltierte Strasse und fuhren auf einer Schotter- und Dreckstrasse, die durch die starken Regenfälle der letzten Tage stark beschädigt wurde. Nichts desto trotz kann man da gut 60 km/h fahren. Nach einer langen Rüttelfahrt kamen wir dann unversehrt bei unserem Hotel an. Und wurden direkt mit einer unglaublichen Aussicht auf die naheliegende Bird Island belohnt.

Das Hotel lag etwas erhöht auf einer Klippe und hatte so eine unglaubliche Lage. Wir bezogen unser Zimmer mit Blick auf den Urwald. Der Himmel war immer noch bewölt und durch die vergangenen Regenfälle war das Klima sehr heiss und schwül. So freute ich mich sehr, in Kürze ein kühles Bad im Meer oder Pool nehmen zu können. Als ich dann meine Badehose anziehen wollte, musste ich feststellen, dass diese die holprige Fahrt in den Norden nicht mitgemacht hat und wahrscheinlich noch im Badezimmer unseres letzten Hotels am Trocknen ist. Enttäuscht und etwas grummelig machten wir uns trotzdem auf eine kurze Wanderung zu den nahe gelegenen Stränden.

Und genau so, hatte ich mir die Strände hier vorgestellt. Kilometerlang, mit gelbem leuchtenden Sand und glasklarem Wasser. Der Strand war gesäumt von Palmen und allerlei Pflanzen. Überall sah man weisse Krebse, die aus ihren Löchern hervorguckten und bei jeder kleinsten Bewegung wieder darin verschwanden. Wir setzen uns hin und genossen das Meer, den Wind und beobachteten eine Weile die Krebse. Irgendwie erinnerten mich diese an meine Ferien in Mallorca mit meinen Eltern. An das 'Chräbslitätschä'. Das war ein Spielautomat, bei dem immer wieder Krebse aus verschiedenen Löchern hervorkrochen und man diesen mit dem Hammer auf den Kopf schlagen musste. Ich hatte dieses Spiel geliebt.

Wir kehrten zurück zu unserem Hotel und trafen uns mit unseren Freunden. Wir sprachen viel über die Schweiz und Deutschland, deren Unterschiede und Klischees, die man hatte und zum Teil auch zutrafen. Sie hatten einige Brettspiele dabei und so konnten wir sogar zusammen einige Spiele spielen. Wir genossen die Zeit und vor allem die Gesellschaft an diesem wunderschönen und ruhigen Ort sehr.

Am nächsten Tag versuchten wir uns nochmals im Drohnenfliegen und machten einige coole Videos. Ich wollte noch etwas Letztes, etwas Gewagteres ausprobieren. Startete die Drohne und inmitten meines 'Stunts' kam die Meldung, dass die Drohne keinen Akku mehr hatte. Das dadurch eingesetzte gefährliche Warnpipsen machte mich so nervös, dass ich die Drohne nur noch knapp in letzer Sekunde notlanden konnte.

Wir verabschiedeten uns danach von unseren neuen Freunden und beschlossen, uns nach der Weltreise gegenseitig besuchen zu kommen. Nach einer genau so ruckligen Fahrt zurück, waren wir wieder in Bocas Town angekommen.

13.04.2022 - 15.04.2022

Die Traumstrände

Wieder in Bocas Town angekommen blieben wir nicht lange. Einmal Adrians Badehosen im Hotel abholen und dann noch kurz Seekrankheitstabletten für Lena kaufen. Dann gings auch schon zum nächsten Taxi. Diesmal aber eins auf dem Wasser. Wir liefen einfach zum Bootssteg oder eher der Baracke und fragten nach einem Taxi zur nächsten Insel. Er sagte dann 8$ je und schon war dort ein Boot, in welches wir einsteigen sollten. Nach einem kurzen Tankstopp ging es auf direktem Weg nach Bastimentos, so hiess unsere nächste Insel.

Dort angekommen waren wir in einem riesigen Resort. Aber zu diesem wollten wir gar nicht. Wir liefen trotzdem über die schön gepflästerten Strassen und wurden ab und zu von einem Caddy überholt. Wir bogen dann in den Wald ein und fanden dort unser Hostel. Inmitten der Natur. Das Wetter spielte aber leider immer noch nicht wirklich mit. So machten wir uns erst um 4 Uhr auf an den Strand. Doch was wir sahen, war so schön. Ein langer, weisser traumhafter Sandstrand und klares, blaues Wasser. Wir hätten nicht gewusst, was schöner sein könnte. Ausser der Abfall, den wir eigentlich an jedem Strand finden. Doch versuchen wir zumindest einen kleinen Teil beizutragen und nehmen immer etwas Abfall mit und entsorgen ihn.

Auch der nächste Tag war nicht sonderlich spektakulär. Adi arbeitete den ganzen Tag und so gingen wir wiederum um 4 Uhr an den Strand. Dieses Mal erkundeten wir ihn aber in die andere Richtung. Wir liefen rund 2 Kilometer am schönen Strand entlang in die andere Richtung. Der Strand wurde schmaler, die Personen weniger und wir kamen nicht mehr aus dem Staunen. So viel Schönheit konnte man gar nicht genug aufsaugen. Egal wie sehr wir es versuchten. Wir liessen die Drohne steigen und machten uns mithilfe der letzten Sonnenstrahlen auf zum Restaurant. Nach Fisch mit Fisch und Fisch ging es dann im Dunkeln wieder zurück ins Hostel. Dieses Mal mit dem Wissen, dass hier auch Kaimane leben und giftige Frösche...

Der nächste Morgen begann dann mit einem kleinen Frühstück und zwei Partien Billard. Die ich gewann - mit mehr Glück als Können. Und so machten wir uns wieder auf auf die nächste Insel. Wir liefen zum Steg und warteten einfach auf das nächste Taxi. Der Sicherheitsmann war sogar so lieb, dass er uns extra eins bestellte. So mussten wir nicht lange warten und wir befanden uns schon wieder in einer Nussschale.

15.04.2022 - 18.04.2022

Abenteuer zu See

Uns so fuhren wir zu unserer nächten Unterkunft. Der Bambuda Lodge. Wir hatten uns schon sehr auf diese Unterkunft gefreut. Endlich Mal wieder länger an einem Ort bleiben. Endlich mal wieder eine schöne Unterkunft. Die Bilder dieses Unterkunft hatten einfach traumhaft ausgesehen. Wir hatten unser eigenes Bungalow mit einem eigenen Liegenetz direkt davor. Und dazu gab es eine Rutschbahn, vom Hostel direkt ins Meer.

Als wir ankamen, konnten wir noch nicht einchecken. Das ist immer so mühsam. Man ist irgendwo, aber noch nirgendwo richtig. Man hat sein Gepäck dabei und muss immer aufpassen. Umziehen kann man sich auch nicht. So assen wir etwas Kleines. Als uns dann die Hitze aber zuviel wurde, kramten wir unsere Badesachen hervor und verschwanden kurz in der Toilette, um uns umzuziehen. Wir genossen anschliessend den kühlen Pool mit wunderschöner Aussicht aufs Meer. Das Hostel hatte auch noch einen Spieleschrank und so konnten wir natürlich nicht widerstehen, unsere Wartezeit mit ein, zwei kurzen Spielen zu überbrücken. Unsere Spiele fehlen mir in solchen Momenten sehr. Gerade jetzt wenn ich Zeit hätte, ein richtig grosses, cooles Spiel zu spielen oder ein neues Spiel kennen zu lernen sind nur kleine, schon 1000 Mal gespielte Spiele da. Wir haben uns dann für Rummikub entschieden. Als wir dann fertig waren und ich mal wieder gewonnen hatte ;-), konnten wir unser Zimmer beziehen.

Unser Bungalow war das letzte. Wir waren umgeben von Bäumen und Büschen. Und mittendrin war unser Liegenetz. Das Bungalow selber war rund, mit einem Strohdach. Darin war ein grosses Zimmer und ein kleines Badezimmer. Das Bungalow hatte einige Fenster, durch die viel Licht ins Innere gelang. Aber Glasscheiben hatte es keine. Nur Mückennetze. Nach einer sehr genauen Inspektion der Netze meinerseits war ich beruhigt. Es hatte tätsächlich keine Löcher in den Netzen. Kurze Zeit später kam dann aber ein leiser Schrei aus dem Bad. Adi! Schnell eilte ich ins Bad und sah wie Lena mich entsetzt ansah. Da war ein Gecko in unserer Dusche. Wir konnten ihn nicht nach draussen befördern und so beruhigte ich Lena, dass der Gecko uns schon nichts macht und sehr gerne unser Gast bleiben darf. Wir verstauten unsere Sachen und machten uns dann auf den Weg nach vorne. Denn im Hostel gab es immer um 19:20 Abendessen. Und zwar für alle. Die gesamte Bewohnerschaft hatte sich im Restaurant unter freiem Himmel versammelt und so wartete man auf das Essen und kam mit seinen Tischnachbarn ins Gespräch. Da wir schon sehr müde waren, blieben wir nicht lange und verabschiedeten uns kurz nach 8 ins Bett.

Am nächsten Morgen hatten wir uns vorgenommen, den Jungle Hike zu machen. Das Hostel hat eine kleine Wanderung zum einzigen Strand auf dieser Insel angeboten. Wir haben haben gedacht, das wäre eine gute Gelegenheit, um die Insel etwas besser kennen zu lernen. Wir zogen unsere Badehosen an, packten Taucherbrille und Schnorchel ein und bekamen Gummistiefel. So bewaffnet ging unsere Wanderung los und es ging nicht lange, bis wir knietief im Schlamm steckten. Über umgestürzte Bäume, die als Brücken dienten, alten Reifen, die den Wanderer vor dem Schlamm schützen sollten und unzählige Blattameisenautobahnen wanderten wir durch die ganze Insel. Ungefähr eine Stunde dauerte die Wanderung und genau so lange waren wir auch im Schlamm. Der Schlamm spritze von unten hoch, vom vordern Gspänli nach hinten und von hinten nach vorne. Als wir dann endlich bei diesem einzigen Strand der Insel ankamen waren wir von oben bis unten voller Schlamm. Wir hatten noch Glück, denn einige hatten keine Gummistiefel mehr ergattern können und bei anderen hatten die Gummistiefel so grosse Löcher, dass diese den halben Schlamm des Urwalds mitgenommen haben. Wir deponierten die Schuhe und waren doch etwas enttäuscht vom Strand. Denn sobald eine Welle kam, war vom Strand nichts mehr zu sehen. Als wir dann die Schnorchelausrüstung anzogen, fanden wir auch keine Fische oder Meerestiere, sondern nur trübes Wasser. So entledigten wir uns dann auch bald wieder von der Schnorchelausrüstung und begannen mit einem anderen Schweizer Paar zu sprechen. Ein paar aus unserer Wandergruppe haben eine Kokosnuss gefunden und angefangen diese zu essen. Da ich nicht wusste, wie lange die schon im Wasser schwamm, habe ich es dann mit probieren gelassen. Etwa eine Stunde später kam uns dann ein Wassertaxi abholen und so fuhren wir zurück zum Hostel. Am Nachmittag arbeitete ich noch etwas und Lena machte so Sachen. Keine Ahnung was genau. Am Abend hatten wir uns noch mit dem anderen Schweizer Paar verabredet, um einige Biere zu trinken und zusammen zu Abend zu essen. Gesagt getan. Wir nutzen die Happy Hour aus und tranken einige Biere während wir über unsere Erlebnisse in Costa Rica und Panama berichteten.

Nicht allzu spät machten wir uns dann aber wieder auf für ins Bett. Mir war etwas sturm und mein Bauch fühlte sich etwas komisch an. Soviel hatte ich dann aber doch wieder nicht getrunken. Dachte ich zumindest. Wir legten uns ins Bett und schliefen ein. Etwa eine Stunde später wachte ich aber auf und mir war kotzübel. Und natürlich war genau in diesem Moment Lena auf der Toilette. Zum Glück kam sie nach kurzer Zeit heraus, denn ich musste mich wirklich übergeben. Mir war so übel. Ich weiss immer noch nicht ob es am Alkohol oder am Essen lag. Aber sehr wahrscheinlich ein bisschen an beidem. Nachdem sich das meiste gelegt hatte, mussten wir noch frisches Trinkwasser holen gehen. Zum Glück begleitete mich Lena und so zogen wir uns an und machten uns auf den Weg zum Hauptgebäude. Auf halber Strecke hörten wir plötzlich etwas umherhuschen. Wir richteten unsere Taschenlampe auf den Boden neben uns. Ein etwa mikrowellengrosses Geschöpf huschte vor unseren Füssen vorbei. Als es bemerkte, dass wir es entdeckt hatten, erschrak es und sprang davon. Leider kopfsvoran in den nächsten Baum. Nachdem es sich kurz gefangen hatte, floh es dann endgültig aus unseren Blickwinkel. Es war ein Armadillo. Und es war nicht das einzige. Wir sahen ungefähr drei dieser süssen Wesen und beobachteten sie, solange wir konnten. Anschliessend holten wir das Wasser. Ich trank so viel davon wie ich konnte. Aber ich bin kein grosser Fan von Chlorwasser. Anschliessend legten wir uns wieder ins Bett und schliefen wieder ein.

Am nächsten Morgen hatte ich immer noch ein ungutes Gefühl im Bauch. Aber das konnten wir gar nicht brauchen, denn heute hatten wir ein grosses Programm. Wir gingen segeln auf einem Katamaran. Wir gingen ins Restaurant und assen noch einen kleinen Happen. Mein Frühstück bestand aus einer Banane und einem Glas Cola. Anschliessend bestellten wir ein Wassertaxi und fuhren auf die Hauptinsel. Dort angekommen, gingen wir noch einige Dinge einkaufen, Geld abheben, cremten uns noch gut mit Sonnencreme ein und warteten dann, bis wir wiederum von einem kleinen Boot abgeholt wurden, welches uns dann auf den Katamaran brachte. Dort angekommen gab es eine kurze Einführung vom Kapitän und anschliessend fuhren wir los. Da es nicht so viel Wind hatte, fuhren wir halt mit dem Motor. Wenigstens schien endlich seit langer Zeit wieder mal die Sonne. Da es mir noch etwas übel war, schlich ich mich sofort auf das grosse Netz am Bug des Schiffes. Dort angekommen liess ich mich niedersinken und schlief zu den rauschenden Wellen ein.

Nach ungefähr einer Stunde hielt der Kapitän plötzlich den Motor an, er hatte etwas gesehen. Und als ich mich dann aufrichten konnte hatte ich es auch gesehen. Irgendetwas Graues im Wasser. Und da war es wieder. Das unbekannte Graue entpuppte sich als wunderschöner Delfin, der aus dem Wasser kam, um zu atmen. So fuhren wir und sahen immer wieder vereinzelt Delfine. Der Kapitän erklärte uns, dass dies hier keine Seltenheit sei, denn schliesslich sei der Name der Bucht 'Dolphin Bay'. Als wir bei einer kleinen Insel angekommen waren, setze der Kapitän den Anker und zeigte mit seiner Hand auf die Westseite der Insel. Wir sollen dort schnorcheln gehen, da seien wunderschöne Korallen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl zog ich meine Brille und den Schnorchel an und sprang ins Wasser. Ich hatte nicht das gleiche mulmige Gefühl wie die Nacht davor. Das mulmige Gefühl kam davon, dass ich Angst hatte vor dem Wasser. Ich mag das offene Meer nicht. Ich bin kein guter Schwimmer und wenn ich meine Füsse nicht sehen kann, ist mir nicht so wohl. Ich schaute mit meiner Brille umher und sah nichts. Nur schwarze Dunkelheit. Weiss Gott, was da unter mir alles schwamm, wie tief es war. Nach einigen Malen tief Luft holen war dann Lena neben mir. Und ich fühlte mich schon viel sicherer. Gemeinsam schwammen wir zur Insel und langsam sah ich auch den Boden. Und mit dem Boden eine Unzahl an Korallen. In allen Farben. Braun, Ziegelrot, Sonnenblumengelb, Königslau. So eine farbenfrohe Unterwasserwelt hatte ich noch nie in meinem Leben gesehen. Es war wunderschön. Wir sahen auch noch ein paar Seesterne. Fische gab es nicht so viele. Aber der Kapitän versprach uns, dass wir am nächsten Spot mehr Tiere sehen werden.

Und so war es auch. Zu unserem Erstaunen war der zweite Spot direkt vor unserem Hostel. Wir sprangen wieder ins Wasser. Aber im Unterschied zum ersten Mal sah ich direkt den Boden und das Wasser war ganz klar. Unter uns waren wieder Korallen. Nicht mehr so farbenfroh wie zuvor, dafür waren unzählige Fische da. Und auch einige Seegurken. Dass dieser schwarze Brocken ein Lebewesen sein soll ist mir bis heute unerklärlich. Wir verbrachten eine wunderschöne Zeit im Wasser und fuhren dann segelnd zurück nach Bocas, wo das Ende der Tour auf uns wartete.

Dort angekomen gingen wir noch in ein Restaurant und assen die erste richtige Mahlzeit an diesem Tag für mich. Das Essen war richtig lecker. Wir assen Sushi. Ja auch Lena liebt Sushi, obwohl sie kein Fisch isst. Und auch ich liebe Sushi. Und das ist etwas, was hier wirklich viel günstiger ist als bei uns. Anschliessend fuhren wir mit dem Wassertaxi zurück zu unserem Hostel und gingen schlafen. Beim Ausziehen stellten wir dann etwas erschrocken fest, dass wir uns verbrannt hatten. Obwohl wir uns 3x mal eingecremt hatten. So richtig übel hatten wir uns aber zum Glück nur am Rand der Badesachen verbrannt.

Am nächsten Morgen frühstückten wir, verabschiedeten uns von unseren Freunden und fuhren dann ein letztes Mal mit dem Taxiboot von dieser Insel.

18.04.2022 - 19.04.2022

Die unangenehme Busfahrt

Wassertaxi fahren fühlte sich für uns nun schon fast alltäglich an. Und trotzdem genossen wir die kurze Fahrt zur Hauptinsel so fest, dass wir nicht mehr aussteigen wollten. Nun waren wir also mit all unserem Gepäck wieder in Bocas Town. Wie bei unserer ersten Ankunft im Dunkeln. Nun waren wir aber so reicher an Erfahrungen und wir fühlten uns sogleich wie Zuhause. Wenn auch nur für eine Nacht. Wir beschlossen, den Nachmittag an einem Strand zu verbringen und fuhren so mit dem Taxi zum Bluff Beach. Dort angekommen waren wir wieder einmal erschlagen von der Schönheit. Solch ein langer Strand. Fast menschenleer! So schlenderten wir den ganzen Strandabschnitt hoch, kämpften gegen die Wellen und genossen die Zeit. Für uns mehr als ein würdiger Abschied für den Abschied von Bocas. Für uns war es der Abschied vom Paradies.

Früh ging es dann am nächsten Morgen los. Um 6:30 Uhr mussten wir beim Hostel sein. Natürlich waren wir pünktlich und es ging sogar pünktlich los. Auf Spanisch wurden wir zu einem Bootshäuschen gelockt. Dort bekamen wir 2$ in die Hand gedrückt und ein gelbes Armband. Das kennzeichnete uns wohl als Touristen und sollte den Fahrer helfen, uns nicht zu vergessen. Um 7 fuhren wir dann mit dem Boot zurück aufs Festland. Angekommen, kam schon ein Taxifahrer auf uns zu, der uns zum Busbahnhof transportieren sollte. Wir drückten ihm dann nach 5 Minuten die 2$ in die Hand und bedankten uns. So standen wir am Busbahnhof - und wussten nicht recht, wie weiter.

Wie immer haben wir es aber erlickt und den richtigen Car gefunden. Das Gepäck kam unten in den Bus und wir stiegen ein. Pünktlich um 8 fuhren wir dann mit dem Car los. Wir dachten also, es werde ein sehr sorgenfreier Transport nach Panama-Stadt. Denn das Umsteigen und Fahrzeug wechseln hatten wir ja schon überstanden. Wir mussten also nur noch warten, bis wir in der Hauptstadt ankommen. So einfach war es dann aber nicht. Nach einer halben Stunde wurde es mir schon schlecht. Dem schnellen Fahrstil und den vielen Kurven sei Dank. Dass wir noch kein Morgenessen hatten, war sicher nicht hilfreich. Also frühstückten wir eine Banane und hofften auf Besserung. Denn die Tabletten, die ich extra gekauft hatte, waren logischerweise im grossen Gepäck unten im Car... Nach einer anderen Stunde wurde es dann auch Adi langsam übel und mir ging es langsam wirklich schlecht. Zu meinem grossen Glück kam dann eine Strassensperre. Dafür war ich noch nie so dankbar. Wir hatten also nun laut Fahrer 1 bis 2 Stunden Zeit, in der wir nur darauf warten mussten, dass die Strasse wieder auf geht.

Ich war sehr dankbar für die kurze Pause und Adi konnte auch wieder an seinem Laptop arbeiten. Es ging dann zum Glück wieder weiter und wir fuhren noch drei weitere Stunden über die Berge zur nächsten Autobahn. Die Fahrt war dann deutlich angenehmer als der Anfang und wir gelangten tatsächlich zur Autobahn. Ich machte Freudensprünge und war so froh, dass es nun endlich schnell und vor allem ohne Kurven vorwärts ging. So war die Busfahrt richtig entspannt und wir genossen es fast. Doch nur nach einer Stunde auf der schönen Strasse bog der Chauffeur von der Autobahn ab und fuhr wieder über Land. Ich dachte, ich seh nicht recht. Und sank ins nächste Loch. Denn nun war 2 am Nachmittag und ich hatte nur eine Banane gegessen.

Irgendwie überlebten wir aber auch diese zwei Stunden. Adi nun auch deutlich angepsannter. Er hatte drei Probleme: Eine Frau hat seinen Sitz geklaut und nun musste er mit angezogenen Beinen neben mir sitzen. Zudem hatte sein Laptop kein Akku mehr. Und dazu war mir noch schlecht. Eine tolle Kombination. Doch alles halb so schlimm. Um 4 kamen wir endlich wieder zur Autobahn und machten eine kurze Pause. Wir hatten 25 Minuten Zeit, um zu essen. Es gab ein riesiges Buffet und wir konnten auswählen zwischen Reis, Kartoffeln und Pasta mit verschiedenen Fleischgerichten. Gestärkt, wenn auch etwas gelangweilt, schafften wir dann auch noch die nächsten Stunden. Und so kamen wir dann um 20:32 Uhr in Panama-Stadt am Busbahnhof an. Endlich.

Wir schnappten uns ein Uber und kamen sicher und wohlbehalten in unserer Unterkunft an. Und waren sofort verliebt. Die Aussicht von unserem kleinen Apartment war unglaublich. Und so freuten wir uns auf alles, was uns die Stadt noch schenken würde.

19.04.2022 - 25.04.2022

Die Grossstadt

Am nächsten Morgen wachten wir mit Sonnenstrahlen im Gesicht auf. Ich machte meine Augen auf, und sah gerade die Sonne über dem Meer aufgehen. Lena schlief noch und so huschte ich in die Küche. Dabei sah ich die atemberaubende Aussicht auf die Wolkenkratzer der Stadt. So lässt es sich gut leben, dachte ich mir und wir starteten glücklich und gut gelaunt in den Tag. Lena hatte einige Frühstücksgelegenheiten rausgesucht und so suchten wir das am besten bewertete Restaurant aus und frühstückten dort. Zu meiner puren Begeisterung gab es sogar Brot und Schokomilch. Das Brot kam mit Marmelade und Nutella. Ich war überglücklich. Leider liess die Schokomilch dann etwas zu wünschen übrig. Sie war mal wieder mit frischer Schokolade statt mit leckerem Fertigpulver gemacht. Iiihh Teufel. Anschliessend gingen wir zurück und organisierten ein wenig unseren Aufenthalt. Ich wollte mit Lena schon lange mal wieder ins Kino gehen. So schaute ich nach, wann in dieser Woche welche Filme kommen. Natürlich gab es die lokalen Kinoseiten nicht auf Englisch sondern nur auf spanisch. So war es eine ganz schöne Herausforderung, herauszufinden, wann wo ein Film in Originalsprache (englisch) kommt, damit wir ihn auch verstehen. Ich fand zudem heraus, dass die Kinos englische Filme nur mittwochs zeigen. Und heute war gerade Mittwoch. Also suchte ich ein passendes Kino aus und versuchte mir mit Hilfe von Google Translator ein Online Ticket zu ergattern. Als ich dann eines gekauft hatte, hoffte ich, dass alles so klappen würde, wie ich mir das vorstelle. Als nächstes suchte ich noch ein gutes Restaurant aus, damit ich Lena auch etwas ausführen konnte. Da sie im Moment so auf Sushi steht, suchte ich natürlich ein Sushi Restaurant. Ich fand ein sehr gut bewertetes Restaurant, indem auch das Essen unglaublich lecker aussah. Der einzige Hacken am Restaurant war, dass es ziemlich nobel aussah und wir mit unseren Reisekleidern nicht sehr nobel unterwegs waren. Die anderen Restaurants sahen aber alle etwas enttäuschend aus und so entschied ich mich trotzdem, da einen Tisch zu buchen. Um das Problem mit den Kleidern kümmerte ich mich später.

Da wir noch diverse Einkäufe erledigen wollten, fuhren wir am Nachmittag mit einem Uber in eine Shopping Mall. Denn Einkaufsstrassen wie wir diese von Zuhause kennen, gibt es hier keine. Da angekommen sagte ich Lena, dass wir auch noch etwas Schönes zum Anziehen für heute Abend brauchten. Etwas verwundert sah sie mich an, aber half dann mit, für mich neue lange Hosen zu suchen. Das war natürlich wieder schwieriger als ich mir das gedacht hatte. Anschliessend suchten wir noch ein schönes Kleid für Lena. Als wir dann schon fast los mussten, brauchte ich auch noch ein Hemd. Etwas in Eile suchten wir dann noch ein Hemd für mich, bestellten ein Uber und fuhren zurück zur Unterkunft. Da angekommen zogen wir uns um und bestellten wieder ein Uber zum Restaurant. Als wir beim Restaurant ankamen, war es nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war noch ganz leer. Wir bestellten uns dann aber eine Flasche Wein und sprachen über unsere Reise. Anschliessend kam ein Gast nach dem anderen. Wir waren froh, hatten wir uns noch neue Kleider besorgt. Anschliessend bestellten wir uns zur Vorspeise einen Sushi Gang. Dieser kam und war unglaublich lecker. Wir bestellten uns anschliessend noch 4 andere kleine Gänge und waren überwältigt vom leckeren Essen. Ich hatte mal wieder ein gutes Restaurant ausgesucht. Anschliessend ging unsere Reise weiter zum Minigolfen, wie Lena zu wissen meinte. Ich wollte wieder ein Uber bestellen und sah, dass die Luxusvariante (Uber Black) 6$ kostete und ein normales Uber 4$. Also dachte ich mir, ich bestelle uns mal das teurere Uber. Anschliessend wurde mir ein Audi A4 angezeigt, der uns abholen kommen sollte. Leider bewegte sich dieser keinen Milimeter vom Fleck. Langsam ungeduldig, da unser Film bald startete, starrte ich das Handy wütend an. Nach 5 Minuten, als ich die Fahrt schon abbrechen wollte, suchte Uber für uns einen anderen Fahrer. Dieser hatte aber keinen Audi A4 sondern mehr einen weinrotfarbenen Pickup vom Bauernhof. Etwas enttäuscht stieg ich ein. Lena wusste ja nicht, dass ich für dieses Auto 2$ mehr bezahlt hatte. Unterwegs kam dann bei Lena doch die Vermutung auf, dass wir nicht Minigolf spielen gehen. Als wir dann bei einer weiteren Mall angekommen waren, fiel bei ihr der Groschen ganz und sie freute sich sehr über die Überraschung. Wir schauten den neuen Film der Harry Potter Reihe 'Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Teil 3'. Da der Film eine Überraschung war, konnten wir im Vorhinein den zweiten Teil nicht mehr schauen. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass wir beim Film überhaupt nicht mehr draus kamen. Da der Film in Englisch war, verstand ich auch nicht ganz alles. Und die spanischen Untertitel waren für mich natürlich überhaupt keine Hilfe. Egal. Lena hatte sich sehr über den Ausflug gefreut und so war der Abend ein voller Erfolg.

Am nächsten Tag mussten wir nochmals in die Mall vom Vortag. Denn durch unseren Stress, schöne Kleider zu kaufen, hatten wir gar keine Zeit, die Dinge zu kaufen, die wir ursprünglich eingentlich kaufen wollten. So besorgten wir uns eine neue Laptop Hülle für mich, da ich es natürlich wieder irgendwie geschafft habe, meine zu verlieren. Für Lena kauften wir noch ein neues Handyladekabel, da ihres nicht mehr laden wollte. Zusätzlich kauften wir uns noch eine GoPro, um unser Abenteuer unter Wasser in San Blas festhalten zu können. Anschliessend kauften wir uns noch Wasser und andere Dinge, die wir noch brauchten. Und dann, beim Schlendern durch den Supermarkt sah ich sie per Zufall. Mein Herz blieb fast stehen. Eine Packung Frosties. Ich traute meinen Augen nicht, aber sie stand wirklich da. So packte ich diese in den Einkaufswagen. Lena sah mich kritisch an. Eine ganze Packung Frosties. Für drei Tage. Aber ich bestand darauf, und so durfte ich diese trotzdem kaufen. Zu Frosties gehört natürlich Milch und so suchte ich mir noch eine frische Packung Milch. Ah, wie lange ich schon keine Milch mehr hatte. Nur schon beim Gedanken an mein nächstes Frühstück lief mir das Wasser im Mund zusammen. Wir bestellten dann wieder ein Uber und fuhren zurück zur Unterkunft. Fein säuberlich verstaute ich die Milch im Kühlschrank. Denn niemand will Frosties mit warmer Milch. Am späteren Nachmittag hatten wir noch eine Radtour gebucht, um die Stadt etwas besser kennen zu lernen. Unser Guide führte uns an unterschiedliche Plätze, wie beispielsweise dem grossen Panama Sign, dem Kulturministerium, welches beim letzten James Bond als Kulisse diente, dem Fischmarkt und einer grossen Umfahrungsstrasse. Die Umfahrungsstrasse ist eine halbrunde Strasse, die auf dem Meer als Brücke gebaut wurde, um die Altstadt vom Verkehr zu befreien. Dabei geht die Strasse nicht direkt um die Altstadt, sondern etwa 100 Meter auf dem Meer entfernt. Dies aus dem Grund, dass die Altstadt von Panama (Casco Viejo) in den letzten Jahren als Weltkulturerbe aufgenommen wurde, und so die Umfahrungsstrasse nicht näher gebaut werden durfte, ohne diesen Status wieder zu verlieren. Am Schluss hielt unsere Führerin noch kurz inne. Sie sagte uns, dass wir im nächsten Abschnitt am Rande durch ein Viertel fahren würden, in dem Drogengeschäfte und Bandenkriminalität zum Alltag gehören. Wir sollen auf keinen Fall am Abend in diese Gegend gehen. Es wurde mir etwas mulmig aber ich hatte ja keine andere Wahl und fuhr mit den anderen mit. Das Viertel war wirklich sehr heruntergekommen. Die Strasse war löchrig. Ebenso die Häuser. Auf den Strassen spielten aber Kinder und es gab viele Leute auf der Strasse. Wir fuhren über eine Kreuzung und waren wieder auf einer gepflasterten Strasse. Und so waren wir wieder in der Altstadt. Mit schönen Restaurants und alten Gebäuden. Es war sehr eindrücklich zu sehen, wie Armut und Reichtum nur durch eine Strassenkreuzung voneinander getrennt waren.

Am nächsten Tag habe ich praktisch den ganzen Tag gearbeitet. Direkt unter unserem Appartment war ein Co-Working Space, den ich gratis benutzen durfte. So verbrachte ich den Tag da und arbeitete. Lena hatte noch bemerkt, dass wir bei der GoPro noch eine Speicherkarte brauchten und so machte sie sich ein drittes Mal auf in die Einkaufs Mall. Sie kaufte dann auch gleich noch ein paar Zutaten ein und kochte dann für uns das Abendessen. Wir schauten noch einen Film und genossen die Aussicht auf die Stadt.

Für den nächsten Tag hatte sich Lena einige Dinge ausgedacht, die wir noch machen konnten. Wir besuchten ein Museum über die Ureinwohner Panamas und vor allem deren Kleidung, die Molas. Anschliessend besuchten wir noch eine grosse Einkaufsstrasse, die vor allem von Einheimischen bevölkert war. Es war ein reges Treiben. Überall gab es Läden, die allerlei Dinge verkauften. Aber keiner verkaufte nur etwas. Überall gab es alles. Kleider, Stühle, Lampen, Nagelknipser, Leuchtröhren, Spielzeug und Essen. Wir gönnten uns dann noch einen kleinen Burger und machten uns dann auf den Weg zum Fischmarkt. Dort angekommen waren wir kaum durch die Türe, als Lena mich anschaute und sagte 'Nein, das kann ich nicht'. Sie drehte sich auf ihren Absätzen um und war schneller wieder draussen als wir drinnen waren. So liessen wir den grossen Fischmarkt aus und besuchten noch einen kleinen Park, welcher der Küste entlang auf Material aus dem Panama Kanal gebaut war. Wir schlenderten ungefähr eine Stunde dem Park entlang bis wir zum Ende kamen und zu Fusse der grossen Wolkenkratzer angekommen waren. Von da aus, hatte Lena noch eine kleine Überraschung geplant und wir besuchten einen Spieleshop in Panama. Endlich konnte ich meine Spielesammlung wieder etwas aufpeppen. Leider war der Laden nicht allzu gross und so hatten wir keine grosse Auswahl. Nichts desto trotz, konnten wir es nicht bei einem Spiel belassen und so kauften wir uns zwei Spiele. Anschliessend fuhren wir zum Trumptower. Dieser gehört eigentlich inzwischen nicht mehr Donald Trump, aber alle Leute hier kennen ihn noch unter diesem Namen. Der Trumptower ist das höchste Gebäude Zentralamerikas. Wir wollten da auf die Rooftopbar gehen, um den Sonnenuntergang zu bestaunen und etwas zu trinken. Doch das stellte sich als schwieriger heraus, als wir uns dachten. In der Lobby gab es mehrere Aufzüge. Wir wussten nicht, welchen wir nehmen sollten und so haben wir einfach den erstbesten genommen. Logischerweise war dieser nicht der richtige. So nahmen wir den anderen Aufzug, aber auch dieser fuhr nur bis zum 25. Stockwerk. Und unsere Rooftopbar befand sich im 66. Stock. Also fragten wir jemand im Hotel, und der sagte uns, dass wir da komplett falsch waren. Wir müssten ganz nach unten fahren. Da gibt es auf der Seite einen Eingang zu einem Casino. Dann müssen wir im Casino in den ersten Stock fahren und da gibt es einen Aufzug, der bis zum 66. Stock fährt. Also fuhren wir mit dem Lift wieder nach unten und suchten den besagten Seiteneingang zum Casino. Als wir in gefunden hatten, stand da ein Securitytyp, der unsere Taschen durchsuchen wollte. Da wir nur Spiele dabei hatten, war uns das egal. Als er uns dann fragte, was wir hier wollen, sagten wir ihm, dass wir zur Rooftop Bar wollten. Er sagte uns, dass diese erst in einer halben Stunde öffnete und scheuchte uns wieder davon. Wir warteten also draussen eine halbe Stunde und kamen dann Punkt vier zurück. Etwas griesgrämig schaute der Security Mann auf seine Uhr und liess uns dann passieren. Beim Lift angekommen fuhren wir in den 66. Stock. Aber natürlich war die Rooftopbar um 16:00 Uhr noch nicht geöffnet, wenn die offizielle Öffnungszeit 16:00 Uhr ist. Was für Schweizer wir doch sind. So wartetn wir im 66. Stock im Gang noch eine halbe Stunde, bis dann die Bar endlich ihre Türen öffnete. Wir traten auf die Terrasse und hatten einen unglaublichen Blick über die Stadt. Doch von der Sonne war keine Spur mehr zu sehen. Es war bewölkt. Wir tranken unsere Getränk und spielten dabei noch eines unserer Spiele. Anschliessend fuhren wir zurück, assen in der Nähe unserer Unterkunft Abendessen und gingen dann zu Bett.

Am nächsten Morgen stand ich auf und war etwas traurig. Ich hatte gerade die letzen Frosties aufgebraucht. Von wegen ich würde diese Packung nicht schaffen. Ich genoss die letzen Bissen in vollen Zügen. Lena hatte noch etwas recherchiert und herausgefunden, dass es sinnvoll ist, für unsere neue GoPro einen Unterwasserstab zu kaufen. Dieser erleichtert das Halten der Kamera im Wasser und schwimmt an die Oberfläche, falls man ihn verliert. So blieb uns nichts anderes übrig als noch ein viertes Mal zu bekannter Mal zu fahren und da den Tauchstab zu kaufen. Jetzt sollten wir aber alles haben. Wir hoben noch ein paar Dollares ab, da wir auf unserer bevorstehender Segeltour nur mit Bargeld bezahlen konnten. Anschliessend fuhren wir zurück zur Unterkunft. Wir hatten an diesem Tag noch ein grosses Programm. Ich hatte am Nachmittag noch eine Tour zum Panamkanal gebucht. Auf diese freute ich mich sehr. Wir wurden in einem kleinen, weissen Minibus abgeholt. Eine Frau erklärte uns dann, was wir heute alles sehen werden und erzählte uns spannende Fakten zum Kanal. So erfuhren wir beispielsweise, dass der Kanal bis 1999 amerikanisches Staatsgebiet war und gar nicht zu Panama gehörte. Zudem erfuhren wir auch, dass der Panamakanal die Haupteinnahmequelle des Staates Panama ist und ungefähr für 10% des BIP's verantwortlich ist. Wir besuchten noch Inseln, die dem Kanal vorgelagert waren und früher als US-Militärbasen dienten. Von da aus sahen wir unzählige riesige Schiffe, die darauf warteten, den Kanal durchqueren zu dürfen. Anschliessend fuhren wir in den Administrationsbereich des Kanals. Dieser war von einem amerikanischen Baustil geprägt, da hier früher Amerikanisches Staatgebeiet war und alle Arbeiter des Panamakanals wohnten. Anschliessend besuchten wir noch die Miraflores Schleuse und bestaunten zwei riesige Containerschiffe beim Durchqueren dieser Schleuse. Ich habe den Ausflug sehr genossen und Vieles über den Kanal, Panama und die Geschichte dieses Landes erfahren. Wir fuhren anschliessend zurück zu unserem Appartment. Die Transportfirma, die uns am nächsten Tag nach San Blas bringen sollte, hatte sich noch nicht bei uns gemeldet. Wir wussten somit noch nicht, wann wir morgen wo bereit sein mussten. Wir wussten nur, dass die Reise ungefähr um 05:00 Uhr los ging. So schrieben wir der Transportfirma, ob sie uns sagen können, wo wir morgen sein müssten, damit wir unseren Tag etwas planen konnten. Sie antwortete uns, dass sie noch ganz viele Informationen von uns brauchten. Wir schrieben ihnen alles und warteten auf eine Antwort. Doch es kam keine. Wir kochten dann noch ein letzes Mal Abendessen, um alle Reste aufzubrauchen. Anschliessend packten wir unser Zeugs. Als wir dann um 21:00 Uhr ins Bett gingen, hatte die Transportfirma immer noch nicht geschrieben. Wir fragten also nochmals nach. Etwas gehässig antworteten sie uns, dass sie noch nicht wissen, wann wir wo sein sollen. Wir sollen nicht so stressen. Wir waren etwas verwundert, denn in ungefähr 7 Stunden ging es ja los. Aber ändern konnten wir ja nichts. Deshalb gingen wir schlafen und stellten den Wecker auf 4 Uhr, damit wir noch etwas Zeit haben, falls wir dann doch früher bereit sein mussten.

25.04.2022 - 27.04.2022

Das Paradies

Mit wenig Schlaf hinter uns wachten wir um 4 Uhr in der früh auf. Wir schauten gespannt aufs Handy. Tatsächlich, die Transportfirma hatte sich gemeldet. Sie seien um 5:15 Uhr bei uns. Also packten wir die letzten Sachen und verabschiedeten uns von unserer kleinen Wohnung. Kurze Zeit später warteten wir auf unser Auto und unseren Fahrer. Jonathan soll er heissen und das Auto sei weiss. So viele Autos waren um diese Zeit zum Glück nicht auf der Strasse. So kam dann kurze Zeit später auch tatsächlich ein weisses Auto angefahren - ein Toyota Pickup. Ich wunderte mich noch, wieso er so ein hohes und starkes Auto hatte. Das sollte ich später aber noch erfahren.

Adi und ich krochen in die hinterste Reihe und sassen nun dort wie Sardinen auf der Stange. Bewegen konnten wir unsere Beine nicht mehr. Und schon bald waren wir dann zu sechst im Auto und fuhren los. Zwei Stunden lang über die Autobahn und eine Hauptstrasse bis wir dann links abbogen. Und dann ging das Abenteuer los. Die Strasse war zwar immer noch zweispurig - doch sehr kurvig und vor allem mit vielen tiefen Schlaglöchern. So fuhren wir dann also teils mit zwei Reifen neben der Strasse auf dem Schotter und den anderen zwei Reifen gefühlt einen halben Meter höher auf der Strasse. Und dies nicht gerade langsam. Ich glaube, so fühlen sich Ralley Fahrer. Vielleicht aber noch etwas sicherer mit dem Helm... Aber wir wussten zum Glück schon vorher von unserem Glück und haben uns auf die abenteuerliche Fahrt eingestellt.

Nach einer Stunde kamen wir dann zu einer Barriere. Dort mussten wir dann 20 $ Eintritt zahlen. Denn wir betraten nun das Guna Yala Gebiet. Dieses Gebiet wird vom Kuna Volk bewohnt und ist autonom. Weiter zahlten wir auch noch je 2 $ für die Benützung des Hafens und 65 $ an unseren Fahrer für den Transport. In diesem Moment zweifelten wir zum dritten Mal, ob es das Abenteuer wirklich Wert sein wird. Es ging dann noch 40 Minuten weiter über eine asphaltierte, kurvige und löchrige Strasse bevor wir dann endlich einen kleinen Hafen erreichten. Dort erwarete uns ein WC-Häuschen - mit 0.50 $ Gebühr... Und einige Boote und viele Touristen. Wir warteten da alle gespannt bis unser Fahrer uns endlich mit dem nächsten Fahrer bekannt machte. Dieser brachte uns dann auf ein Boot. Und zu unserem Glück durften wir wieder in einer Dreierreihe sitzen - zu viert. Mit den angenehmen Temperaturen von rund 30°C und den Plastikblachen über uns, war es also eine richtig angenehme Fahrt. Die Plastikblachen brauchten wir, um uns vor Wasserspritzer zu schützen. So fuhren wir dann also auf dem Wasser. Ohne jegliches Wissen, wie lange diese Fahrt wohl dauern würde. Wir schliefen immer wieder ein und wachten durch das Rüttel des Bootes wieder auf. Doch es ging allen auf dem Boot gleich und wieso sollten wir mehr Komfort bekommen als die Einheimischen. So fuhren wir also dahin und genossen die Fahrt trotzdem. Denn wir zogen vorbei an Inseln, die auch aus einem Film hätten stammen können. Und immer wieder überholten wir auch kleinere Boote. Es waren Kuna Boote. Segelboote in einer Kleinausführung mit Platz für einen Mann.

Nach rund 1.5 Stunden luden wir dann die ersten Personen aus dem Schiff aus. Nicht etwa auf einem Steg, nein. Das Transportschiff fuhr direkt neben die Segelboote und dann hiess es klettern. Der Aufenthalt im Paradies soll ja verdient sein. Nach drei Mal Ausladen hiess es dann auch für uns Aussteigen. Wir hatten den Katamaran 'Kaya' erreicht. Wir packten also unsere Sachen zusammen, entledigten uns der Schwimmweste und stiegen auf den Katamaran. Sogleich wurden wir dann von unserer Captain-Frau 'Ahielen' begrüsst. Mit dabei war auch 'Sonja'. Wie sich herausstellen sollte, hatten wir mit den beiden den Jackpot geknackt. Wir liessen uns das Boot zeigen und erfuhren, dass Ahielen eine der einzigen weiblichen Captains war auf den San Blas Inseln. Und die Frau aus Argentinien vor allem Spanisch spricht. Sonia hingegen kommt aus Frankreich und besitzt auch ein eigenes Boot in San Blas. Sie beide wollten aber etwas Auszeit von ihren Freunden und kümmerten sich deshalb die nächsten Tage gemeinsam um uns. Wir hätten uns keine bessere Besatzung vorstellen können.

Unsere Kabine war erstaunlich gross und wir hatten sogar ein privates WC. Und - was wir nicht wussten - wir waren für die nächsten zwei Tage die einzigen Gäste auf dem Katamaran. So zogen wir also unsere Badesachen an, verstauten die Schuhe auf unbestimmte Zeit und hüpften sogleich ins Wasser. Es war so glasklar und blau, dass sogar Adi ohne Zögern hineinsprang. Und da waren wir also. Umgeben von kleinen Inseln mit nur wenigen Palmen und ohne Menschen drauf. Vor uns 'unser' Katamaran und unter uns winzige Fische. Wir waren im Paradies. Obwohl wir alles aufsaugten, werden wir aber wohl noch etwas brauchen, um das alles zu realisieren. Wir stiegen aus dem Wasser aus, spülten das Salzwasser ab und wurden direkt gefragt, was wir denn trinken wollen. 'Cerveca, Coca Cola o Agua'. Wir entschieden uns für ein Coca Cola und versuchten zu begreifen, wo wir waren. Und waren gespannt, was wir denn nun machen würden die nächsten Tage.

Zuerst gab es das Mittagessen. Linsen-Kartoffelsalat, zubereitet von Sonia, und unglaublich lecker. So gut hatten wir schon lange nicht mehr gegessen. Nach dem Essen fuhren wir dann das erste Mal los mit dem Katamaran. Es ging zur Isla Flores - zur Blumeninsel. Wir fuhren also mit dem Katamaran rund 1h und genossen die Fahrt auf dem Netz vorne. Adi immer gespannt, wo wir gerade hinfahren. Lena teils schlafend. Wir kamen bei der Blumeninsel an und sie war wie im Traum. Umgeben von strahlend blauem Wasser. Und ohne Menschenseele. Wir legten an, cremten uns an diesem Tag schon zum dritten Mal ein und führten das erste Mal das SUP aus. Ich auf dem SUP am Paddel und Adi mit dem Schnorchel am Schwimmen - so kamen wir auf der Insel an. Und staunten ob all den toten Korallen auf dem Strand. Er war voll damit. Wir erkundeten die Insel und liefen rund um die Insel. Zwei Minuten später erkundeten wir noch das Wasser und danach fragten wir uns schon, was wir noch machen wollten. Wir genossen die Zeit im Wasser und versuchten, diesen Moment aufzusaugen.

Danach ging es für uns zurück. Adi am Paddeln und ich am Schwimmen. Wir kamen an Bord und wurden soeben gefragt, ob wir einen Cocktail wollten. Wir bejahten und bekamen kurz danach Rum mit Maracuja (Passionsfrucht). Ein weiteres spanisches Wort, das wir schon kannten. :) Wir genossen den Cocktail zusammen mit Chips und Guacamole vorne auf der Yacht. Viel besser kann es einem wirklich nicht ergehen. Wir gingen danach noch duschen - zum Glück ohne ins Wasser zu fallen. Denn zum Duschen steht man einfach auf die unterste Stufe beim Katamaran und duscht sich mit Süsswasser ab. Leider mit normalem Shampoo, wieso begriffen wir nicht.

Warm und etwas müde von der Sonne und dem Wasser setzten wir uns an den Tisch und freuten uns aufs Abendessen. Es gab Poulet mit Gemüse und Reis. Es war aber richtig gut und zum Dessert gab es noch richtig süsse Ananas. Wir unterhielten uns - teils in spanisch, teils in englisch und teils in französisch. Verstanden haben wir uns. Und was mich am meisten freute, war die Aussage von Ahielen, dass ich nicht aussähe wie eine Gringa. Und mein Spanisch bald soweit sei, dass ich mich als Lateinamerikanerin ausgeben könne. So weit bin ich sicher noch nicht. Aber es war unglaublich schön, zumindest einen einfachen Austausch in Spanisch zu schaffen. Wir legten uns danach auf das Netz vorne auf dem Katamaran. Eine Decke über uns und noch weiter über uns den unglaublich schönen Sternenhimmel. Nach einer Stunde Schlaf wurde es mir zu kalt und Adi kam dann etwas traurig mit ins Bett. Kurze Zeit später war aber auch er froh über den Ortswechsel, denn es fing an zu regnen. Und das Boot schaukelte auch recht stark. Ich war wirklich froh wurde mir nicht schlecht. Leider wurde es dann aber auch sehr heiss ohne offene Fenster und unser Schlaf war nicht so tief.

Am nächsten Morgen wurden wir dann aber von schönem Wetter begrüsst und der Traum war noch nicht vorbei. Wir waren immer noch im Paradies. Wir assen das feine Morgenessen und genossen das Brot und die Konfitüre. Währenddessen legten immer wieder kleine Boote an. Das sind die Lebensmittelläden. Das sind Kunas, die allerlei Sachen verkaufen. Vom frisch gefangenen Fisch über Bier zu Bananen. Unsere Captain entschied sich für Oktopus. Wir zogen direkt nach dem Morgenessen den Anker hoch und fuhren wieder rund eine Stunde. Leider mit Motor, denn Wind hatte es keinen. Unsere nächste Destination hiess Islas Cocos. Dort angekommen befanden wir uns zwischen zwei wunderschönen kleinen Inseln. Hier sei es super zum Schnorcheln.

So gingen wir also zu viert ins Wasser. Adi und ich bereits gefühlt drei Mal eingecremt und alle mit T-Shirt und Hose wegen der starken Sonne. Beim ersten Riff sahen wir nicht allzu viele Fische. Also fuhren wir mit dem kleinen Boot etwas raus und schnorchelten da noch einmal. Und wir sahen soooo viele Fische. Es war unglaublich, in allen Farben, Formen und Grössen. Nur der Riffhai kamen wir nicht zu Gesicht über. Für Adi zum Glück, ich hätte ihn schon noch gerne gesehen. Unsere Captain ging dann zwischenzeitlich zurück zum Boot, um das Mittagessen vorzubereiten. So waren wir also, irgendwo im Meer, mit unserem Schnorchel, fast allein gelassen. Zum Glück war aber Sonia noch dabei und sie zeigte uns die schönsten Teile des Korallenriffs. Wir staunten und staunten und schon war Ahielen wieder da. Wir durften uns hinten am kleinen Boot festhalten und noch etwas Schnorcheln ohne sich bewegen zu müssen. Wir kehrten dann glücklich wieder zum Katamaran zurück. Wir trockneten uns, cremten uns wieder ein und genossen die frischen Mangos zur Vorspeise. Nach etwas Sonnen ging es dann auch schon weiter mit dem Mittagessen. Es gab Oktopussalat und Kartoffelsalat. Ersteres fand Adi sehr lecker, zweiteres ich.

Wir mussten zudem noch ein Problem klären. Denn wir erfuhren, dass ganze 7 Strommasten die Strasse von Panama zum Hafen blockieren würden. Es gäbe kein Durchkommen. Es gäbe nur eine Alternative für morgen. Ein 45-minütiger Flug zurück nach Panama. Mit zwei anderen Passagieren und einem Pilot. Ein weiteres Abenteuer also. Und als wir uns schon fast mit der Vorstellung angefreundet hatten, kam dann die Nachricht, dass das Problem behoben sei. Die Strasse sei wieder frei. Also trotzdem alles wie normal. Uns sollte es recht sein.

Nach einigen Aufnahmen mit der Drohne fuhren weiter. Zur nächsten Insel. Wieder ähnlich. Ohne Menschenseele und wunderschön. Also wieder das gleiche Prozedere. Adi mit dem Schnorchel und ich mit dem Paddelboard. Während Adi Fische sah, versuchte ich, uns zu navigieren. Bald schon setzten wir wieder Fuss auf Land und erkundeten die Insel. Dieses Mal in einer Minute. Nach ein paar Fotos und dem Geniessen ging es wieder zurück. Dieses Mal durfte ich die Fische beobachten und Adi versuchte derweil, sein Paddel nicht zu zerstören. Wieder zurück auf dem Katamaran gönnten wir uns ein kühles Bier bevor wir wieder weiterfuhren. Es ging zurück an unseren Ausgangsort. Auch hier leider wieder ohne Segel.

Da wir die erste Insel noch nicht erkundet hatten, machten wir uns noch auf zur letzten Insel. Wie immer - Adi mit dem Schnorchel, ich mit dem Paddelboard. Und so erkundeten wir unsere dritte Insel. Dieses Mal waren Kinder und sogar ein Hund auf der Insel. Sie genossen das Abendessen an Land. Wir paddelten und schwammen dann wieder zurück. Und genossen nach dem Duschen den feinen Mojito. Und bald danach gab es dann unser letztes Abendessen auf dem Katamaran. Für Adi gab es extra zubereitetes Ceviche mit frisch gefangenem Barracuda. Für mich gab es Gemüsegratin. Und so genossen wir bei einem Glas Wein unsere letzten Stunden auf dem Katamaran.

Am nächsten Morgen ging es schon um 5 Uhr los. Denn wir mussten noch packen und das Boot käme bereits um 6 Uhr. So assen wir unser letztes Morgenessen und warteten auf das Boot. Es regnete stark und wir waren froh, hatten wir die letzten zwei Tage Glück mit dem Wetter. Das Boot wollte und wollte dann aber nicht kommen. Um 7 kam dann trotzdem ein Boot - voll mit Einheimischen. Wir zwei waren die einzigen Touristen und genossen die Fahrt zu dritt in einer Dreierreihe zurück zum Hafen. Und obwohl wir die letzten waren, die auf dem Boot abgeholt wurden, waren wir die ersten beim Hafen. Wir hatten also das Expresstaxi. Uns war es Recht. Und so ging das Warten los. Irgendwann kamen dann die Touristen von Panama an mit den Autos und wurden in Boote verladen. Danach wurden wir in die Autos verladen und so ging es wieder los. Zuhinterst im Auto ohne Platz für die Beine über die nimmer enden wollende kurvige und holprige Strasse. Irgendwann hatten wir es aber geschafft und wurden bis vor unser Hotel chauffiert. So stiegen wir braungebrannt und sehr müde aus. Und standen da - wie zwei Vertriebene aus dem Paradies in der Grossstadt.

27.04.2022 - 29.04.2022

Flughafen 2,0

Wir konnten zum Glück rasch in unserem Hotel einchecken. Wir duschten, lagen kurz ins Bett waren weg. So erschöpft waren wir von der vergangenen Reise. Als wir wieder aufwachten, recherchierte Lena die Kinozeiten für einen Film, den wir in der Vorschau des letzten Filmes gesehen hatten. Und heute war einer der wenigen Abende, an denen der Film auf Englisch ausgestrahlt wurde. Und drei mal dürft ihr raten, wo der Film aufgeführt wurde. Genau, in unserer Shopping Mall, in welcher wir schon gefühlt 100 Mal waren. Also bestellten wir uns ein Uber und fuhren zu unserer altbekannten Shopping Mall. Wir waren nun schon so oft dort, dass sich nicht einmal mehr Lena verlief. Im Kino angekommen schauten wir die Komödie 'Die verlorene Stadt' in ihrer Starbesetzung mit Sandra Bullock, Channing Tatum, Brad Pitt und Daniel Radcliff. Es war ein wirklich amüsanter Film, bei dem man auch nicht viel verstehen musste, um lachen zu können. Also perfekt für mich. Anschliessend fuhren wir in ein thailändisches Restaurant in der Nähe und assen seit langer Zeit mal wieder etwas Thailändisches. Wir konnten aber kaum unser Essen fertig essen, so müde waren wir. Wir bestellten anschliessend ein Uber und fuhren zurück in unser Hotel, wo wir dann sogleich einschliefen.

Am nächsten Tag hatten wir nicht viel los. Dieser Tag war eigentlich als Rerservetag gedacht, falls wir noch einen Tag länger in San Blas bleiben wollten oder mussten. Es wurde also ein gemütlicher Tag. Lena hat zum Frühstück ein süsses Kaffee in der Umgebung ;-) ausgesucht. Nach einem ungefähr 30 minütigen Fussmarsch waren wir dann auch über diverse Umwege beim Kaffee angekommen. Das Kaffe war aber wirklich fabelhaft. Es gab Croissants. Und Nutella. Und frische Lachsbrötchen. Ich bestellte gleich alles. Lena bestellte sich noch einen Geisha Kaffee. Das soll ein spezieller Kaffe aus der Region sein. Das Kilo kostet auf jeden Fall 375 US$. Und was soll ich sagen. Schmeckt genau so fürchterlich wie jeder andere Kaffee.

Anschliessend fuhren wir zurück zu unserem Hotel. Beim Zurücklaufen, entdeckte ich noch eine Wäscherei direkt neben unserem Hotel und so brachten wir mal wieder unsere Schmutzwäsche vorbei. 10$ sollte das Ganze kosten. Mir solls recht sein. Hauptsache ich muss nichts damit machen. Wir gingen dann zurück in unser Zimmer und arbeiteten noch ein wenig an unserem Blog. Denn dieser muss ja auch aktualisert werden. Sonst kommt schon bald das SMS vom meinem Vater, welcher fragt ob ich noch lebe. Zudem bin ich immer ein angenehmerer Zeitgenosse, wenn ich einige Zeit mit meinem Computer verbringen darf. Am Abend gingen wir dann nochmals in das Restaurant, in welchem wir bei unserem Dateabend waren. Das Essen war einfach zu gut. Und dazu konnten wir unsere neuen Kleider nochmals brauchen. Als wir dann ins Uber steigen wollten um zum Restaurant zu fahren, kam mir in letzter Sekunde noch in den Sinn, dass wir ja noch unsere Wäsche abholen mussten. Denn am nächsten Tag ging es ja schon um 6 Uhr los an den Flughafen. So holten wir unsere Kleider noch in letzter Sekunde ab. Das wäre mir noch das Beste gewesen, wenn wir unsere Kleider vergessen hätten. Wir genossen den Rest des Abends in unserem Restaurant und gingen dann früh zu Bett.

Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 5:00 Uhr. Lena stand sogleich auf und begann ihre Sachen zu packen. Ich blieb dann aber noch etwas im Bett und drückte noch auf meinem Handy herum. Als Lena dann 45 Minuten später etwas die Fassung verlor, als ich immer noch nichts gepackt hatte stand ich dann auch mühselig auf und packte meine Sachen. Aber natürlich war Punkt 6 Uhr alles fein säuberlich versorgt, so wie wir das geplant hatten. Kurz darauf standen wir unten, stiegen in unser Uber und fuhren 40 Minuten zum Flughafen. Die Sonne ging gerade auf und es war angenehm kühl. Noch halb am Schlafen genossen wir die Fahrt zum Flughafen sehr. Die Fahrt hätte für uns ruhig noch etwas länger dauern dürfen. Angekommen waren wir nun das zweite Mal auf unserer Weltreise an einem Flughafen. Wir präparierten unsere Rucksäcke wieder, gaben das Gepäck auf, durchquerten die Sicherheitskontrollen und waren bereits im Flughafenbereich. Wir waren natürlich viel zu früh da. So schlenderten wir noch etwas durch die Läden, bestaunten die nicht so zahlreichen Whiskyflaschen und genossen dann noch ein Früstück im oberen Bereich des Flughafens. Anschliessend gingen wir zum Gate, stiegen ins Flugzeug und genossen den Flug über den Wolken. Wir flogen über Panama, sahen nochmals den Panama Kanal mit all den wartenden Riesenschiffen. Anschliessend flogen wir über Costa Rica, Nicaragua, Honduras, El Salvador und kamen schlussendlich in Guatemala City an.

Die Einreise war etwas komplizierter als sonst. Nachdem wir gefühlt 100x unseren Pass zeigen mussten und unser Einreiseformular schon an zwei verschiedenen Schaltern abgegeben haben, mussten wir noch unser Corona Zertifikat zeigen. Leider hatten wir kein Zertifikat von der zweiten Impfung bei uns, sondern nur von der dritten. Nach einigen Verhandlungen mit der Aufsichtsperson konnten wir sie dann davon überzeugen, dass die dritte Impfung doch besser war als die zweite. Nach einigen misstrauischen Blicken haben sie uns dann passieren lassen. Wir bekamen unseren dritten Stempel in den Pass und waren glücklich, die Sicherheitskontrollen passiert zu haben. Wir verräumten unsere Formulare und den Pass und wollten den Flughafen verlassen. Aber denkste. Vor dem Verlassen des Flughafens muss man das Einreiseformular und den Pass nochmals zeigen. So kramten wir unsere Sachen wieder hervor, die wir in unserer geheimen Bauchtasche in den Hosen verstaut hatten und zeigten alles nochmals. Anschliessend musste das Gepäck noch einmal durch eine Sicherheitskontrolle, bevor wir das Flughafengebäude verlassen durften.

Draussen angekommen fühlte ich mich anders als in Costa Rica. Ich hatte weniger Angst und fühlte mich viel wohler. In Costa Rica hatte ich praktisch vor allem Angst. Angst davor überfallen zu werden, von gefährlichen Moskitos zu Tode gestochen zu werden oder in einem falschen Transporter entführt zu werden. Und obwohl Guatemala eine höhere Kriminalitätsrate aufweist, fühlte ich mich viel wohler. Wir bestellten ein Uber und schon kurze Zeit später war ein kleines blaues Auto, voller Beulen und Lackschäden, bei uns. Auch die Windschutzscheibe hatte einen riesigen Sprung von ganz links bis nach rechts. Ein freundlicher Mann stieg aus, half uns, unser Gepäck im Auto zu verstauen und so fuhren wir los. Die Fahrt nach Antigua sollte ungefähr 90 Minuten dauern. Unsere längste Uberfahrt, die wir je gemacht haben. Der Fahrer sprach natürlich nur spanisch. So fuhren wir los, in den Stadtverkehr von Guatemala City. Am Strassenrand wuchsen überall Bäume mit knallroten Chilis dran. Es gab Frauen, die mit langen Ästen versuchten die Chilis zu ernten, bevor wieder ein neues Auto vorbei fuhr. Als wir die Stadt langsam hinter uns liessen, fiel mir auf, dass der Fahrer übermüdet war und ihm immer wieder die Augen zu fielen. Mir wurde etwas unwohl. Ich wollte gerade etwas zu Lena sagen, als ich bemerkte, dass sie auch am schlafen war. So hatte ich noch ungefähr eine Stunde in diesem Auto vor mir, wobei ich der einzige war, der richtig wach war. Und ich sass auf dem Rücksitz. Es gab einige gefährliche Situationen, in denen wir beinahe in eine Leitplanke gefahren sind, oder auf die Gegenfahrbahn kamen. Einmal wurde der Fahrer vom Gehupe eines anderen Autos und ansonsten durch mich geweckt. Ich hatte schon gegoogelt, wie ich fragen kann, ob ich fahren sollte. Irgendwann wachte dann aber auch Lena wieder auf und ich erkärte ihr meine neusten Erkenntnisse. Von da an sprachen wir im Auto so laut, dass es für den Fahrer unmöglich war einzuschlafen. So kamen wir dann wohlbehalten in Antigua an.

Warum wir uns für Panama entschieden haben

Uff, gute Frage. Als wir nach Costa Rica eingereist sind, brauchten wir ein Ausreiseticket. Da wir aber noch nicht genau wussten, wann wir Costa Rica wieder verlassen möchten, haben wir die günstigste Gelegenheit gesucht, um ein Ausreiseticket zu kaufen. Und der günstigste Weg war ein Busbillet von Costa Rica nach Panama. Also kauften wir dies. Als wir dann unsere Reise gestartet hatten, haben wir uns immer mehr mit dem Gedanken angefreundet nach Panama zu gehen. Und viele Leute unterwegs haben uns viele schöne Dinge über Panama und Bocas del Toro erzählt. Dahin wo wir unser Ausreiseticket gekauft hatten. Und so kam es, dass wir unser Busticket, welches wir ursprünglich nur gekauft hatten um in Costa Rica einreisen zu können auch tatsächlich wahrgenommen haben.

Unsere Reiseroute

Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.