
Panama
Abenteuer zu See
Uns so fuhren wir zu unserer nächten Unterkunft. Der Bambuda Lodge. Wir hatten uns schon sehr auf diese Unterkunft gefreut. Endlich
Mal wieder länger an einem Ort bleiben. Endlich mal wieder eine schöne Unterkunft. Die Bilder dieses Unterkunft hatten einfach traumhaft ausgesehen.
Wir hatten unser eigenes Bungalow mit einem eigenen Liegenetz direkt davor. Und dazu gab es eine Rutschbahn, vom Hostel direkt ins Meer.
Als wir ankamen, konnten wir noch nicht einchecken. Das ist immer so mühsam. Man ist irgendwo, aber noch nirgendwo richtig. Man hat sein Gepäck dabei
und muss immer aufpassen. Umziehen kann man sich auch nicht. So assen wir etwas Kleines. Als uns dann die Hitze aber zuviel wurde, kramten wir unsere Badesachen
hervor und verschwanden kurz in der Toilette, um uns umzuziehen. Wir genossen anschliessend den kühlen Pool mit wunderschöner Aussicht aufs Meer.
Das Hostel hatte auch noch einen Spieleschrank und so konnten wir natürlich nicht widerstehen, unsere Wartezeit mit ein, zwei kurzen Spielen zu überbrücken.
Unsere Spiele fehlen mir in solchen Momenten sehr. Gerade jetzt wenn ich Zeit hätte, ein richtig grosses, cooles Spiel zu spielen oder ein neues Spiel kennen zu lernen
sind nur kleine, schon 1000 Mal gespielte Spiele da. Wir haben uns dann für Rummikub entschieden. Als wir dann fertig waren und ich mal wieder gewonnen hatte ;-),
konnten wir unser Zimmer beziehen.
Unser Bungalow war das letzte. Wir waren umgeben von Bäumen und Büschen. Und mittendrin war unser Liegenetz. Das Bungalow selber war rund, mit einem Strohdach.
Darin war ein grosses Zimmer und ein kleines Badezimmer. Das Bungalow hatte einige Fenster, durch die viel Licht ins Innere gelang. Aber Glasscheiben hatte es keine.
Nur Mückennetze. Nach einer sehr genauen Inspektion der Netze meinerseits war ich beruhigt. Es hatte tätsächlich keine Löcher in den Netzen. Kurze Zeit später kam dann
aber ein leiser Schrei aus dem Bad. Adi! Schnell eilte ich ins Bad und sah wie Lena mich entsetzt ansah. Da war ein Gecko in unserer Dusche. Wir konnten ihn nicht nach
draussen befördern und so beruhigte ich Lena, dass der Gecko uns schon nichts macht und sehr gerne unser Gast bleiben darf. Wir verstauten unsere Sachen und machten uns
dann auf den Weg nach vorne. Denn im Hostel gab es immer um 19:20 Abendessen. Und zwar für alle. Die gesamte Bewohnerschaft hatte sich im Restaurant unter freiem Himmel
versammelt und so wartete man auf das Essen und kam mit seinen Tischnachbarn ins Gespräch. Da wir schon sehr müde waren, blieben wir nicht lange und verabschiedeten uns
kurz nach 8 ins Bett.
Am nächsten Morgen hatten wir uns vorgenommen, den Jungle Hike zu machen. Das Hostel hat eine kleine Wanderung zum einzigen Strand auf dieser Insel angeboten. Wir haben
haben gedacht, das wäre eine gute Gelegenheit, um die Insel etwas besser kennen zu lernen. Wir zogen unsere Badehosen an, packten Taucherbrille und Schnorchel ein und bekamen
Gummistiefel. So bewaffnet ging unsere Wanderung los und es ging nicht lange, bis wir knietief im Schlamm steckten. Über umgestürzte Bäume, die als Brücken dienten, alten Reifen,
die den Wanderer vor dem Schlamm schützen sollten und unzählige Blattameisenautobahnen wanderten wir durch die ganze Insel. Ungefähr eine Stunde dauerte die Wanderung und genau
so lange waren wir auch im Schlamm. Der Schlamm spritze von unten hoch, vom vordern Gspänli nach hinten und von hinten nach vorne. Als wir dann endlich bei diesem einzigen
Strand der Insel ankamen waren wir von oben bis unten voller Schlamm. Wir hatten noch Glück, denn einige hatten keine Gummistiefel mehr ergattern können und bei anderen hatten
die Gummistiefel so grosse Löcher, dass diese den halben Schlamm des Urwalds mitgenommen haben. Wir deponierten die Schuhe und waren doch etwas enttäuscht vom Strand. Denn sobald
eine Welle kam, war vom Strand nichts mehr zu sehen. Als wir dann die Schnorchelausrüstung anzogen, fanden wir auch keine Fische oder Meerestiere, sondern nur trübes Wasser.
So entledigten wir uns dann auch bald wieder von der Schnorchelausrüstung und begannen mit einem anderen Schweizer Paar zu sprechen. Ein paar aus unserer Wandergruppe haben eine
Kokosnuss gefunden und angefangen diese zu essen. Da ich nicht wusste, wie lange die schon im Wasser schwamm, habe ich es dann mit probieren gelassen. Etwa eine Stunde später kam
uns dann ein Wassertaxi abholen und so fuhren wir zurück zum Hostel. Am Nachmittag arbeitete ich noch etwas und Lena machte so Sachen. Keine Ahnung was genau. Am Abend hatten wir
uns noch mit dem anderen Schweizer Paar verabredet, um einige Biere zu trinken und zusammen zu Abend zu essen. Gesagt getan. Wir nutzen die Happy Hour aus und tranken einige
Biere während wir über unsere Erlebnisse in Costa Rica und Panama berichteten.
Nicht allzu spät machten wir uns dann aber wieder auf für ins Bett. Mir war etwas sturm und mein Bauch fühlte sich etwas komisch an. Soviel hatte ich dann aber doch wieder nicht
getrunken. Dachte ich zumindest. Wir legten uns ins Bett und schliefen ein. Etwa eine Stunde später wachte ich aber auf und mir war kotzübel. Und natürlich war genau in diesem
Moment Lena auf der Toilette. Zum Glück kam sie nach kurzer Zeit heraus, denn ich musste mich wirklich übergeben. Mir war so übel. Ich weiss immer noch nicht ob es am Alkohol
oder am Essen lag. Aber sehr wahrscheinlich ein bisschen an beidem. Nachdem sich das meiste gelegt hatte, mussten wir noch frisches Trinkwasser holen gehen. Zum Glück begleitete
mich Lena und so zogen wir uns an und machten uns auf den Weg zum Hauptgebäude. Auf halber Strecke hörten wir plötzlich etwas umherhuschen. Wir richteten unsere Taschenlampe auf
den Boden neben uns. Ein etwa mikrowellengrosses Geschöpf huschte vor unseren Füssen vorbei. Als es bemerkte, dass wir es entdeckt hatten, erschrak es und sprang davon. Leider kopfsvoran
in den nächsten Baum. Nachdem es sich kurz gefangen hatte, floh es dann endgültig aus unseren Blickwinkel. Es war ein Armadillo. Und es war nicht das einzige. Wir sahen ungefähr
drei dieser süssen Wesen und beobachteten sie, solange wir konnten. Anschliessend holten wir das Wasser. Ich trank so viel davon wie ich konnte. Aber ich bin kein grosser Fan
von Chlorwasser. Anschliessend legten wir uns wieder ins Bett und schliefen wieder ein.
Am nächsten Morgen hatte ich immer noch ein ungutes Gefühl im Bauch. Aber das konnten wir gar nicht brauchen, denn heute hatten wir ein grosses Programm. Wir gingen segeln auf einem
Katamaran. Wir gingen ins Restaurant und assen noch einen kleinen Happen. Mein Frühstück bestand aus einer Banane und einem Glas Cola. Anschliessend bestellten wir ein Wassertaxi
und fuhren auf die Hauptinsel. Dort angekommen, gingen wir noch einige Dinge einkaufen, Geld abheben, cremten uns noch gut mit Sonnencreme ein und warteten dann, bis wir wiederum
von einem kleinen Boot abgeholt wurden, welches uns dann auf den Katamaran brachte. Dort angekommen gab es eine kurze Einführung vom Kapitän und anschliessend fuhren wir los. Da
es nicht so viel Wind hatte, fuhren wir halt mit dem Motor. Wenigstens schien endlich seit langer Zeit wieder mal die Sonne. Da es mir noch etwas übel war, schlich ich mich sofort
auf das grosse Netz am Bug des Schiffes. Dort angekommen liess ich mich niedersinken und schlief zu den rauschenden Wellen ein.
Nach ungefähr einer Stunde hielt der Kapitän plötzlich den Motor an, er hatte etwas gesehen. Und als ich mich dann aufrichten konnte hatte ich es auch gesehen. Irgendetwas Graues
im Wasser. Und da war es wieder. Das unbekannte Graue entpuppte sich als wunderschöner Delfin, der aus dem Wasser kam, um zu atmen. So fuhren wir und sahen immer wieder vereinzelt
Delfine. Der Kapitän erklärte uns, dass dies hier keine Seltenheit sei, denn schliesslich sei der Name der Bucht 'Dolphin Bay'. Als wir bei einer kleinen Insel angekommen waren, setze
der Kapitän den Anker und zeigte mit seiner Hand auf die Westseite der Insel. Wir sollen dort schnorcheln gehen, da seien wunderschöne Korallen. Mit einem etwas mulmigen Gefühl zog ich
meine Brille und den Schnorchel an und sprang ins Wasser. Ich hatte nicht das gleiche mulmige Gefühl wie die Nacht davor. Das mulmige Gefühl kam davon, dass ich Angst hatte vor dem Wasser.
Ich mag das offene Meer nicht. Ich bin kein guter Schwimmer und wenn ich meine Füsse nicht sehen kann, ist mir nicht so wohl. Ich schaute mit meiner Brille umher und sah nichts. Nur schwarze Dunkelheit.
Weiss Gott, was da unter mir alles schwamm, wie tief es war. Nach einigen Malen tief Luft holen war dann Lena neben mir. Und ich fühlte mich schon viel sicherer. Gemeinsam schwammen wir zur Insel und langsam
sah ich auch den Boden. Und mit dem Boden eine Unzahl an Korallen. In allen Farben. Braun, Ziegelrot, Sonnenblumengelb, Königslau. So eine farbenfrohe Unterwasserwelt hatte ich noch nie
in meinem Leben gesehen. Es war wunderschön. Wir sahen auch noch ein paar Seesterne. Fische gab es nicht so viele. Aber der Kapitän versprach uns, dass wir am nächsten Spot mehr Tiere sehen
werden.
Und so war es auch. Zu unserem Erstaunen war der zweite Spot direkt vor unserem Hostel. Wir sprangen wieder ins Wasser. Aber im Unterschied zum ersten Mal sah ich direkt den Boden und das
Wasser war ganz klar. Unter uns waren wieder Korallen. Nicht mehr so farbenfroh wie zuvor, dafür waren unzählige Fische da. Und auch einige Seegurken. Dass dieser schwarze Brocken ein Lebewesen
sein soll ist mir bis heute unerklärlich. Wir verbrachten eine wunderschöne Zeit im Wasser und fuhren dann segelnd zurück nach Bocas, wo das Ende der Tour auf uns wartete.
Dort angekomen gingen wir noch in ein Restaurant und assen die erste richtige Mahlzeit an diesem Tag für mich. Das Essen war richtig lecker. Wir assen Sushi. Ja auch Lena liebt Sushi,
obwohl sie kein Fisch isst. Und auch ich liebe Sushi. Und das ist etwas, was hier wirklich viel günstiger ist als bei uns. Anschliessend fuhren wir mit dem Wassertaxi zurück zu unserem
Hostel und gingen schlafen. Beim Ausziehen stellten wir dann etwas erschrocken fest, dass wir uns verbrannt hatten. Obwohl wir uns 3x mal eingecremt hatten. So richtig übel hatten wir
uns aber zum Glück nur am Rand der Badesachen verbrannt.
Am nächsten Morgen frühstückten wir, verabschiedeten uns von unseren Freunden und fuhren dann ein letztes Mal mit dem Taxiboot von dieser Insel.

Adrian Kölliker
15.04.2022

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