
Panama
Die Grossstadt
Am nächsten Morgen wachten wir mit Sonnenstrahlen im Gesicht auf. Ich machte meine Augen auf, und sah gerade die Sonne über dem Meer
aufgehen. Lena schlief noch und so huschte ich in die Küche. Dabei sah ich die atemberaubende Aussicht auf die Wolkenkratzer der Stadt.
So lässt es sich gut leben, dachte ich mir und wir starteten glücklich und gut gelaunt in den Tag. Lena hatte einige Frühstücksgelegenheiten
rausgesucht und so suchten wir das am besten bewertete Restaurant aus und frühstückten dort. Zu meiner puren Begeisterung gab es sogar Brot
und Schokomilch. Das Brot kam mit Marmelade und Nutella. Ich war überglücklich. Leider liess die Schokomilch dann etwas zu wünschen übrig.
Sie war mal wieder mit frischer Schokolade statt mit leckerem Fertigpulver gemacht. Iiihh Teufel. Anschliessend gingen wir zurück und
organisierten ein wenig unseren Aufenthalt. Ich wollte mit Lena schon lange mal wieder ins Kino gehen. So schaute ich nach, wann in dieser
Woche welche Filme kommen. Natürlich gab es die lokalen Kinoseiten nicht auf Englisch sondern nur auf spanisch. So war es eine ganz schöne
Herausforderung, herauszufinden, wann wo ein Film in Originalsprache (englisch) kommt, damit wir ihn auch verstehen. Ich fand zudem heraus,
dass die Kinos englische Filme nur mittwochs zeigen. Und heute war gerade Mittwoch. Also suchte ich ein passendes Kino aus und versuchte
mir mit Hilfe von Google Translator ein Online Ticket zu ergattern. Als ich dann eines gekauft hatte, hoffte ich, dass alles so klappen würde,
wie ich mir das vorstelle. Als nächstes suchte ich noch ein gutes Restaurant aus, damit ich Lena auch etwas ausführen konnte. Da sie im Moment
so auf Sushi steht, suchte ich natürlich ein Sushi Restaurant. Ich fand ein sehr gut bewertetes Restaurant, indem auch das Essen unglaublich
lecker aussah. Der einzige Hacken am Restaurant war, dass es ziemlich nobel aussah und wir mit unseren Reisekleidern nicht sehr nobel unterwegs
waren. Die anderen Restaurants sahen aber alle etwas enttäuschend aus und so entschied ich mich trotzdem, da einen Tisch zu buchen. Um das Problem
mit den Kleidern kümmerte ich mich später.
Da wir noch diverse Einkäufe erledigen wollten, fuhren wir am Nachmittag mit einem Uber in eine Shopping Mall. Denn Einkaufsstrassen wie wir
diese von Zuhause kennen, gibt es hier keine. Da angekommen sagte ich Lena, dass wir auch noch etwas Schönes zum Anziehen für heute Abend brauchten.
Etwas verwundert sah sie mich an, aber half dann mit, für mich neue lange Hosen zu suchen. Das war natürlich wieder schwieriger als ich mir das gedacht
hatte. Anschliessend suchten wir noch ein schönes Kleid für Lena. Als wir dann schon fast los mussten, brauchte ich auch noch ein Hemd. Etwas in Eile
suchten wir dann noch ein Hemd für mich, bestellten ein Uber und fuhren zurück zur Unterkunft. Da angekommen zogen wir uns um und bestellten wieder ein
Uber zum Restaurant. Als wir beim Restaurant ankamen, war es nicht ganz so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es war noch ganz leer. Wir bestellten
uns dann aber eine Flasche Wein und sprachen über unsere Reise. Anschliessend kam ein Gast nach dem anderen. Wir waren froh, hatten wir uns noch neue
Kleider besorgt. Anschliessend bestellten wir uns zur Vorspeise einen Sushi Gang. Dieser kam und war unglaublich lecker. Wir bestellten uns anschliessend
noch 4 andere kleine Gänge und waren überwältigt vom leckeren Essen. Ich hatte mal wieder ein gutes Restaurant ausgesucht. Anschliessend ging unsere
Reise weiter zum Minigolfen, wie Lena zu wissen meinte. Ich wollte wieder ein Uber bestellen und sah, dass die Luxusvariante (Uber Black) 6$ kostete und ein
normales Uber 4$. Also dachte ich mir, ich bestelle uns mal das teurere Uber. Anschliessend wurde mir ein Audi A4 angezeigt, der uns abholen kommen sollte.
Leider bewegte sich dieser keinen Milimeter vom Fleck. Langsam ungeduldig, da unser Film bald startete, starrte ich das Handy wütend an. Nach 5 Minuten, als
ich die Fahrt schon abbrechen wollte, suchte Uber für uns einen anderen Fahrer. Dieser hatte aber keinen Audi A4 sondern mehr einen weinrotfarbenen Pickup vom
Bauernhof. Etwas enttäuscht stieg ich ein. Lena wusste ja nicht, dass ich für dieses Auto 2$ mehr bezahlt hatte. Unterwegs kam dann bei Lena doch die Vermutung
auf, dass wir nicht Minigolf spielen gehen. Als wir dann bei einer weiteren Mall angekommen waren, fiel bei ihr der Groschen ganz und sie freute sich sehr
über die Überraschung. Wir schauten den neuen Film der Harry Potter Reihe 'Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind: Teil 3'. Da der Film eine
Überraschung war, konnten wir im Vorhinein den zweiten Teil nicht mehr schauen. So war es dann auch nicht verwunderlich, dass wir beim Film überhaupt nicht
mehr draus kamen. Da der Film in Englisch war, verstand ich auch nicht ganz alles. Und die spanischen Untertitel waren für mich natürlich überhaupt keine Hilfe.
Egal. Lena hatte sich sehr über den Ausflug gefreut und so war der Abend ein voller Erfolg.
Am nächsten Tag mussten wir nochmals in die Mall vom Vortag. Denn durch unseren Stress, schöne Kleider zu kaufen, hatten wir gar keine Zeit, die Dinge zu kaufen,
die wir ursprünglich eingentlich kaufen wollten. So besorgten wir uns eine neue Laptop Hülle für mich, da ich es natürlich wieder irgendwie geschafft habe, meine
zu verlieren. Für Lena kauften wir noch ein neues Handyladekabel, da ihres nicht mehr laden wollte. Zusätzlich kauften wir uns noch eine GoPro, um unser Abenteuer
unter Wasser in San Blas festhalten zu können. Anschliessend kauften wir uns noch Wasser und andere Dinge, die wir noch brauchten. Und dann, beim Schlendern durch
den Supermarkt sah ich sie per Zufall. Mein Herz blieb fast stehen. Eine Packung Frosties. Ich traute meinen Augen nicht, aber sie stand wirklich da. So packte
ich diese in den Einkaufswagen. Lena sah mich kritisch an. Eine ganze Packung Frosties. Für drei Tage. Aber ich bestand darauf, und so durfte ich diese trotzdem kaufen.
Zu Frosties gehört natürlich Milch und so suchte ich mir noch eine frische Packung Milch. Ah, wie lange ich schon keine Milch mehr hatte. Nur schon beim Gedanken
an mein nächstes Frühstück lief mir das Wasser im Mund zusammen. Wir bestellten dann wieder ein Uber und fuhren zurück zur Unterkunft. Fein säuberlich verstaute ich
die Milch im Kühlschrank. Denn niemand will Frosties mit warmer Milch. Am späteren Nachmittag hatten wir noch eine Radtour gebucht, um die Stadt etwas besser kennen
zu lernen. Unser Guide führte uns an unterschiedliche Plätze, wie beispielsweise dem grossen Panama Sign, dem Kulturministerium, welches beim letzten James Bond als
Kulisse diente, dem Fischmarkt und einer grossen Umfahrungsstrasse. Die Umfahrungsstrasse ist eine halbrunde Strasse, die auf dem Meer als Brücke gebaut wurde, um die Altstadt
vom Verkehr zu befreien. Dabei geht die Strasse nicht direkt um die Altstadt, sondern etwa 100 Meter auf dem Meer entfernt. Dies aus dem Grund, dass die Altstadt von Panama
(Casco Viejo) in den letzten Jahren als Weltkulturerbe aufgenommen wurde, und so die Umfahrungsstrasse nicht näher gebaut werden durfte, ohne diesen Status wieder zu verlieren.
Am Schluss hielt unsere Führerin noch kurz inne. Sie sagte uns, dass wir im nächsten Abschnitt am Rande durch ein Viertel fahren würden, in dem Drogengeschäfte und Bandenkriminalität
zum Alltag gehören. Wir sollen auf keinen Fall am Abend in diese Gegend gehen. Es wurde mir etwas mulmig aber ich hatte ja keine andere Wahl und fuhr mit den anderen mit. Das Viertel
war wirklich sehr heruntergekommen. Die Strasse war löchrig. Ebenso die Häuser. Auf den Strassen spielten aber Kinder und es gab viele Leute auf der Strasse. Wir fuhren über eine
Kreuzung und waren wieder auf einer gepflasterten Strasse. Und so waren wir wieder in der Altstadt. Mit schönen Restaurants und alten Gebäuden. Es war sehr eindrücklich zu sehen, wie
Armut und Reichtum nur durch eine Strassenkreuzung voneinander getrennt waren.
Am nächsten Tag habe ich praktisch den ganzen Tag gearbeitet. Direkt unter unserem Appartment war ein Co-Working Space, den ich gratis benutzen durfte. So verbrachte ich
den Tag da und arbeitete. Lena hatte noch bemerkt, dass wir bei der GoPro noch eine Speicherkarte brauchten und so machte sie sich ein drittes Mal auf in die Einkaufs Mall.
Sie kaufte dann auch gleich noch ein paar Zutaten ein und kochte dann für uns das Abendessen. Wir schauten noch einen Film und genossen die Aussicht auf die Stadt.
Für den nächsten Tag hatte sich Lena einige Dinge ausgedacht, die wir noch machen konnten. Wir besuchten ein Museum über die Ureinwohner Panamas und vor allem deren Kleidung,
die Molas. Anschliessend besuchten wir noch eine grosse Einkaufsstrasse, die vor allem von Einheimischen bevölkert war. Es war ein reges Treiben. Überall gab es Läden, die allerlei
Dinge verkauften. Aber keiner verkaufte nur etwas. Überall gab es alles. Kleider, Stühle, Lampen, Nagelknipser, Leuchtröhren, Spielzeug und Essen. Wir gönnten uns dann noch einen
kleinen Burger und machten uns dann auf den Weg zum Fischmarkt. Dort angekommen waren wir kaum durch die Türe, als Lena mich anschaute und sagte 'Nein, das kann ich nicht'. Sie drehte
sich auf ihren Absätzen um und war schneller wieder draussen als wir drinnen waren. So liessen wir den grossen Fischmarkt aus und besuchten noch einen kleinen Park, welcher der Küste entlang
auf Material aus dem Panama Kanal gebaut war. Wir schlenderten ungefähr eine Stunde dem Park entlang bis wir zum Ende kamen und zu Fusse der grossen Wolkenkratzer angekommen waren. Von
da aus, hatte Lena noch eine kleine Überraschung geplant und wir besuchten einen Spieleshop in Panama. Endlich konnte ich meine Spielesammlung wieder etwas aufpeppen. Leider war der
Laden nicht allzu gross und so hatten wir keine grosse Auswahl. Nichts desto trotz, konnten wir es nicht bei einem Spiel belassen und so kauften wir uns zwei Spiele. Anschliessend
fuhren wir zum Trumptower. Dieser gehört eigentlich inzwischen nicht mehr Donald Trump, aber alle Leute hier kennen ihn noch unter diesem Namen. Der Trumptower ist das höchste Gebäude
Zentralamerikas. Wir wollten da auf die Rooftopbar gehen, um den Sonnenuntergang zu bestaunen und etwas zu trinken. Doch das stellte sich als schwieriger heraus, als wir uns dachten.
In der Lobby gab es mehrere Aufzüge. Wir wussten nicht, welchen wir nehmen sollten und so haben wir einfach den erstbesten genommen. Logischerweise war dieser nicht der richtige. So nahmen wir
den anderen Aufzug, aber auch dieser fuhr nur bis zum 25. Stockwerk. Und unsere Rooftopbar befand sich im 66. Stock. Also fragten wir jemand im Hotel, und der sagte uns, dass wir da komplett
falsch waren. Wir müssten ganz nach unten fahren. Da gibt es auf der Seite einen Eingang zu einem Casino. Dann müssen wir im Casino in den ersten Stock fahren und da gibt es einen Aufzug,
der bis zum 66. Stock fährt. Also fuhren wir mit dem Lift wieder nach unten und suchten den besagten Seiteneingang zum Casino. Als wir in gefunden hatten, stand da ein Securitytyp, der unsere
Taschen durchsuchen wollte. Da wir nur Spiele dabei hatten, war uns das egal. Als er uns dann fragte, was wir hier wollen, sagten wir ihm, dass wir zur Rooftop Bar wollten. Er sagte uns, dass diese
erst in einer halben Stunde öffnete und scheuchte uns wieder davon. Wir warteten also draussen eine halbe Stunde und kamen dann Punkt vier zurück. Etwas griesgrämig schaute der Security
Mann auf seine Uhr und liess uns dann passieren. Beim Lift angekommen fuhren wir in den 66. Stock. Aber natürlich war die Rooftopbar um 16:00 Uhr noch nicht geöffnet, wenn die offizielle Öffnungszeit
16:00 Uhr ist. Was für Schweizer wir doch sind. So wartetn wir im 66. Stock im Gang noch eine halbe Stunde, bis dann die Bar endlich ihre Türen öffnete. Wir traten auf die Terrasse und hatten
einen unglaublichen Blick über die Stadt. Doch von der Sonne war keine Spur mehr zu sehen. Es war bewölkt. Wir tranken unsere Getränk und spielten dabei noch eines unserer Spiele.
Anschliessend fuhren wir zurück, assen in der Nähe unserer Unterkunft Abendessen und gingen dann zu Bett.
Am nächsten Morgen stand ich auf und war etwas traurig. Ich hatte gerade die letzen Frosties aufgebraucht. Von wegen ich würde diese Packung nicht schaffen. Ich genoss die letzen Bissen in
vollen Zügen. Lena hatte noch etwas recherchiert und herausgefunden, dass es sinnvoll ist, für unsere neue GoPro einen Unterwasserstab zu kaufen. Dieser erleichtert das Halten der Kamera
im Wasser und schwimmt an die Oberfläche, falls man ihn verliert. So blieb uns nichts anderes übrig als noch ein viertes Mal zu bekannter Mal zu fahren und da den Tauchstab zu kaufen. Jetzt
sollten wir aber alles haben. Wir hoben noch ein paar Dollares ab, da wir auf unserer bevorstehender Segeltour nur mit Bargeld bezahlen konnten. Anschliessend fuhren wir zurück zur
Unterkunft. Wir hatten an diesem Tag noch ein grosses Programm. Ich hatte am Nachmittag noch eine Tour zum Panamkanal gebucht. Auf diese freute ich mich sehr. Wir wurden in einem
kleinen, weissen Minibus abgeholt. Eine Frau erklärte uns dann, was wir heute alles sehen werden und erzählte uns spannende Fakten zum Kanal. So erfuhren wir beispielsweise, dass der Kanal
bis 1999 amerikanisches Staatsgebiet war und gar nicht zu Panama gehörte. Zudem erfuhren wir auch, dass der Panamakanal die Haupteinnahmequelle des Staates Panama ist und ungefähr für 10%
des BIP's verantwortlich ist. Wir besuchten noch Inseln, die dem Kanal vorgelagert waren und früher als US-Militärbasen dienten. Von da aus sahen wir unzählige riesige Schiffe, die
darauf warteten, den Kanal durchqueren zu dürfen. Anschliessend fuhren wir in den Administrationsbereich des Kanals. Dieser war von einem amerikanischen Baustil geprägt, da hier früher
Amerikanisches Staatgebeiet war und alle Arbeiter des Panamakanals wohnten. Anschliessend besuchten wir noch die Miraflores Schleuse und bestaunten zwei riesige Containerschiffe beim Durchqueren
dieser Schleuse. Ich habe den Ausflug sehr genossen und Vieles über den Kanal, Panama und die Geschichte dieses Landes erfahren. Wir fuhren anschliessend zurück zu unserem
Appartment. Die Transportfirma, die uns am nächsten Tag nach San Blas bringen sollte, hatte sich noch nicht bei uns gemeldet. Wir wussten somit noch nicht, wann wir morgen wo bereit sein mussten.
Wir wussten nur, dass die Reise ungefähr um 05:00 Uhr los ging. So schrieben wir der Transportfirma, ob sie uns sagen können, wo wir morgen sein müssten, damit wir unseren Tag etwas planen konnten.
Sie antwortete uns, dass sie noch ganz viele Informationen von uns brauchten. Wir schrieben ihnen alles und warteten auf eine Antwort. Doch es kam keine. Wir kochten dann noch ein letzes Mal Abendessen,
um alle Reste aufzubrauchen. Anschliessend packten wir unser Zeugs. Als wir dann um 21:00 Uhr ins Bett gingen, hatte die Transportfirma immer noch nicht geschrieben. Wir fragten also nochmals nach.
Etwas gehässig antworteten sie uns, dass sie noch nicht wissen, wann wir wo sein sollen. Wir sollen nicht so stressen. Wir waren etwas verwundert, denn in ungefähr 7 Stunden ging es ja los.
Aber ändern konnten wir ja nichts. Deshalb gingen wir schlafen und stellten den Wecker auf 4 Uhr, damit wir noch etwas Zeit haben, falls wir dann doch früher bereit sein mussten.

Adrian Kölliker
28.04.2022

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