Fiji ist ein Inselstaat im Pazifik und liegt rund 4 Flugstunden östlich von Australien und etwas nördlich von Neuseeland. Bis zum Jahr 1970 gehörte Fiji zum vereinigten Königreich. Seit 2014 ist das Land nun offiziell eine parlamentarische Demokratie. Nebst Fiji gehört auch Englisch zu den Amtssprachen. Die 330 kleineren Inseln verteilen sich um die zwei grössten Fiji Inseln - Viti Levu und Vanua Levu. Es herrscht tropisches Klima und die Inseln weisen Unmengen an wunderschönen Sandstränden, sowie eine faszinierende Unterwasserwelt auf. All dies macht die Inselgruppe zu einem beliebten Ferienziel, vor allem bei Tourist*innen von Australien und Neuseeland.

Unser Tagebuch

10.10.2022 - 17.10.2022

Das Surfcamp

Am Flughafen gings dann ging wie ging. Wir tauschten übriggebliebene Samoanische Tales in Fiji Dollar, kauften eine Simkarte, und holten uns Bargeld aus einem Automaten. Anschliessend verliessen wir den Flughafen und da stand auch schon Joe mit einem Schild mit unseren Namen. Wir näherten uns ihm und er führte uns auf den Parkplatz des Flughafens, wo sein blauer Toyota Prius wartete. Wir stiegen hinten ein. Das Steuerrad befand sich immer noch auf der falschen Seite. Wir fuhren aus Nadi und Joe erklärte uns in Englisch etwas zu Fidschi. Er erklärte uns auch, dass heute der Nationalfeiertag Fijis sei, der Fiji Day. Ich hatte meine liebe Mühe, Joe zu verstehen. Denn sein Englisch hatte einen starken fijianischen Akzent. Ich gab mir jedoch Mühe und lächelte und nickte stets. Lena schien alles besser zu verstehen. Die Fahrt dauert ungefähr 2 Stunden, bis wir bei unserem Resort angekommen waren. Die Sonne war gerade untergegangen und so bestaunten wir Fiji in der Abenddämmerung. Die Insel war anders, als ich mir das vorgestellt hatte. Ich dachte hier gäbe es nur kleine Inseln mit Strand und Palmen. Aber das stimmte gar nicht. Die Hauptinsel war riesig, hatte Wälder, Berge und viele Dörfer. Natürlich gab es auch Strände. Unzählige sogar, und jeder schöner als der davor. Als es dann vollkommen dunkel war, gab Lena auf. Sie schlief neben mir ein und so sass ich alleine wach mit Joe im Auto. Da er aber auch nicht mehr so gesprächig war, holte ich meinen Laptop hervor und bastelte noch etwas an Ludonix rum. Nach gut zwei Stunden bog Joe dann in eine mit Kieselsteinen gepflasterte Strasse ein. An dessen Ende hielt er an, und wir konnten aussteigen. Nun war auch Lena wieder erwacht. Etwas verschlafen und verwirrt stiegen wir aus. Wir bezahlten Joe und dieser gab uns noch seine Nummer, falls wir noch irgendwo hin müssten. Wir speicherten die Nummer und begaben uns zum Check-In. Wir wurden anschliessend zu unserem Zimmer geführt, welches ein wunderschönes Bad im Freien hatte. Wir waren ziemlich erschöpft und so gingen wir ohne Abendessen ins Bett.

Am nächsten Morgen wachten wir auf. Wir zogen die Badehosen an und schmierten uns mit einer dicken Schicht Sonnencreme ein. Denn heute stand unsere erste Surflektion auf dem Stundenplan. Wir begaben uns nach vorne, in das überdachte Restaurant und holten uns am Buffet ein paar Toastbrote. Wir schmierten diese und setzten uns an einen Tisch, an dem wir direkt auf das azurblaue Meer hinausblickten. Wir spürten eine kühle Brise und genossen es, im Freien essen zu können. Noch etwas verschlafen assen wir schweigend unser Frühstück und beobachteten die Sonne, wie sie langsam den Himmel empor stieg und die Wellen, die ungefähr 100 Meter weiter draussen am Riff brachen. Ich war etwas nervös. Ich bin kein grosser Fan vom Meer. Ich wusste nicht, ob mir das Surfen den gefallen würde, ob ich genug Kraft hätte, 4 Stunden lang auf dem Meer umherzupaddeln. Denn das ich auf dem Brett bereits beim ersten Mal aufstehen konnte bezweifelte ich stark.

Wir verräumten unsere Teller und begaben uns dann an den Strand. Da stand dann auch ein hagerer grosser Mann, Ende 40 der uns direkt ansprach. In lässigem neuseeländischen Englisch sagte er uns, dass er Bruce sei. Er sei unser Surflehrer für die nächsten Tage. Wir stellten uns kurz vor und dann machte sich Bruce auch schon wieder an die Arbeit, die Surfbretter an den Strand zu räumen. Wir erhielten beide Riffschuhe und ein Surferoberteil. Nach einer Weile gesellten sich noch 3 andere Personen zu uns. Uns so begann dann unsere erste Surflektion. Bruce zeigte uns, wie wir auf dem Brett liegen müssen, wie wir aufstehen müssen, auf was zu achten sei. Welche Wellen gute Wellen sind, und auf was wir bei den Wellen achten müssen. Wir übten noch einige Pop-Ups auf dem Brett und dann ging es dann auch schon los. Wir nahmen je ein Brett und paddelten mit dem Brett zu einem kleinen Boot. Bruce hievte dann die Bretter mit einer unglaublichen Leichtigkeit auf das Boot, setzte seine Sonnenbrille auf und startete lässig den Motor des Bootes. Wir fuhren hinaus aufs Meer. Er zeigte uns noch zwei Fixpunkte am Horizont, zwischen denen wir bleiben sollen. Und erklärte, wo sich die Strömung befindet, die wir vermeiden sollten. Wir legten noch auf dem Riff an, sprangen ins Wasser und zogen uns dann auf unsere Bretter. Das Meer war heute etwas rau und ich hatte schon Mühe, mich liegend auf dem Brett zu halten.

Wir begannen dann zu paddeln, hinaus aufs Meer, dorthin wo die Wellen brachen und man sah, wie die Wellen weiss wurden. Die anderen hatten bereits nach kurzer Zeit einen beträchtlichen Abstand zu mir aufgebaut. Ich paddelte wie wild. Nach gefühlten 5 zurückgelegten Metern kam dann jedoch wieder eine Welle, welche mich 3 Metern zurückspülte. Ich sah am Horizont, wie die anderen schon begannen zu surfen. Ich war aber immer noch im Nirgendwo. So paddelte ich weiter. Irgendwann kam dann Lena auf einer Welle zu mir hin gefahren. Etwas entgeistert vom Ganzen erzählte ich Lena meine Leidensgeschichte. Sie sagte mir aber, dass ich es schon bald geschafft hätte, und so paddelte ich weiter.

Etwas 15 Minuten später kam ich dann auch bei den anderen an. Ich hüpfte vom Brett und konnte im Wasser stehen. Das Wasser war glasklar und ich sah jeden Stein und jeden Fisch unter mir. Bruce näherte sich mir und sagte mir, welche Welle ich nehmen könnte. Als er mir zurief jetzt, hüpfte ich aufs Brett und begann wieder zu paddeln. Wie wild. Ich spürte die Welle kommen, mich erfassen und an mir vorbeiziehen. Ich drehte mich um und begann wieder zurück zu paddeln. Meine Arme waren schon halb tot. Plötzlich sah ich aber jemand anderen aus der Gruppe, welcher nicht zurückpaddelte sondern zurück lief. Ich hüpfte also auch ins Wasser und tatsächlich, laufen war viel einfacher als paddeln. So war ich in kurzer Zeit zurück und konnte auch schon die nächste Welle nehmen. Und tatsächlich. Die Welle kam, ich paddelte wie wild, die Welle erfasste mich und ich spürte wie ich Tempo aufnahm. Wie sich das Brett wie von Zauberhand selber bewegte. Ich stütze mich auf, zog mein Bein nach vorne, stand auf mein Vorderbein und flog dann auch schon in weiten Bogen ins Wasser. Mein Bein war wohl zu weit vorne. Bruche lachte mir zu und schrie etwas von Nose Dive. Was das bedeutete wusste ich damals noch nicht. Ich hüpfte vom Brett und lief wieder zurück zum Ausgangspunkt. Nahm die nächste Welle, paddelte bis ich merkte, dass die Welle mich von selbst mitzog, versuchte aufzustehen und flog wieder direkt ins Wasser. So langsam aber hatte mich das surfen gepackt. Es machte Spass im warmen Wasser zu sein. Auf die perfekte Welle zu warten, die Welle zu nehmen und dann zu versuchen aufzustehen. Ich konnte es noch lange nicht so gut wie Lena. Diese fuhr bereits von Anfang an gemeinsam mit Bruce auf den Wellen. Aber trotzdem wollt ich es immer wieder probieren. Nach knapp 4 Stunden verliess mich dann aber langsam die Kraft. Ich hatte bereits mehrere Liter Salzwasser geschluckt, meine Knie waren bereits etwas offen und meine Arme waren eher Pudding als Arme. Eine neue Welle kam und ich begann wieder zu paddeln bis die Welle mich mitzog, zog meinen Fuss nach vorne, versuchte aufzustehen und stand. Ich stand. Vor mir war die grüne Insel mit unserem kleinen strohüberdachten Resort, dem gelben Strand, dem azurblauen Wasser und den riesigen Palmen. Ich begann zu lächeln und bemerkte, wie ich auch schon wieder im Wasser landete. Ich hatte es geschafft. Das ganze dauerte nicht länger als 5 Sekunden. Aber ich hatte es zumindest geschafft. Ich war unglaublich stolz auf mich. Kurz später rief uns dann Bruce zu, dass es wieder zurück geht. Wir paddelten zurück zum Boot und fuhren zurück zum Resort.

Da gingen wir zurück in unser Zimmer, duschten und zogen trockene Kleider an. Als Lena und ich uns ansahen, begannen wir beide zu lachen. Unsere Köpfe waren rot wie zwei Tomaten. Obwohl wir uns richtig dick eingecremt hatten. In der Nähe unseres Resort gab es ein kleines Kaffee und so gingen wir gemeinsam dorthin. Wir gönnten uns da einen Iced Latte und eine kalte Schokolade. Anschliessend setzten wir uns in die Hängestühle direkt vor dem Resort und genossen die Zeit. Wir sprachen über das Surfen, Bruce, das Resort und wie sehr wir uns auf die nächsten Tage freuten. Lena las noch etwas und ich programmierte noch etwas an meinem Computer. Am Abend gab es dann in unserem Resort ein Curry-Buffet. Alle Menschen aus dem Resort kamen zum Essen und man traf sich an den langen Tischen. Wir gönnten uns auch noch ein Bier und genossen den Sonnenuntergang direkt vor unserem Hotel. Kaum war die Sonne untergegangen, waren wir beide auch wieder müde. Obwohl es erst etwas 19:00 Uhr war. Uns störte das nicht und so machten wir uns auf den Weg ins Bett. Denn am nächsten Tag mussten wir bereits um 07:00 Uhr wieder bereit sein zum Surfen.

Pünktlich um 06:30 Uhr waren wir dann wieder vorne, assen unsere Toastbrote, trafen Bruce und die anderen um 07:00 Uhr, wärmten uns am Strand auf, paddelten zum Boot, fuhren mit dem Boot hinaus, paddelten zu den Wellen und surften wieder. Oder versuchten es zumindest. Der Himmel war strahlend blau und es machte Spass. Ich schaffte es sogar, mehrere Male auf dem Brett zu stehen und die Aussicht auf die Insel etwas länger zu geniesssen. Beim Zurücklaufen achtete ich mich auf den Boden des Wassers und entdeckte mehr als 11 blaue Seesterne. Lena konnte immer länger auf den Wellen stehen. Vor lauter Spass vergassen wir auch die Erschöpfung, die sich jeweils in unseren Armen und Beinen breit machte. Erst als wir anschliessend wieder zurück im Zimmer unter der Dusche standen, merkten wir, wie erschöpft wir waren. Das anschliessende Kaffee oder Mittagessen im Resort stärkte uns dann aber wieder, so dass wir genung Energie hatten, um den Rest des Tages auf den Hängematten am Strand zu faulenzen, Spiele zu spielen, zu lesen oder noch etwas am Computer zu machen. So ging es jeden Tag für die nächsten 6 Tage. Ich merkte, wie ich von Tag zu Tag Fortschritte machte. Wie ich es schaffte, beinahe bei jedem Versuch auf dem Brett zu stehen. Wir ich begann, mit dem Brett kurven zu fahren, um länger auf der Welle reiten zu können. Es machte mir Spass und ich freute mich, dass ich mich getraut hatte, Surfen zu lernen.

An einigen Nachmittagen ging Bruce mit Lena auf dem Stand Up Paddel nach draussen oder holte seinen langen Bambusstock aus seinem Vorgarten. Zu fünft gingen wir dann auf Kokosnussjagd. Bruce stocherte so lange mit seinem ungefähr 12 Meter langen Stock in einer Palme rum, bis die Kokosnüsse herunterfielen. Anschliessend holte er seine Machete und zeigte uns, wie wir die Kokosnuss elegant mit zwei Schlägen öffnen konnten. Reihum versuchten wir, es dann Bruce gleichzutun. Aber wir schlugen die Kokosnuss mehr windelweich, anstatt diese elegant zu öffnen. Alle schafften es aber irgendwie, die Kokosnuss zu öffnen und so setzten wir uns alle in den Rasen in einen Kreis und tranken das wohlverdiente Kokoswasser. Bruce öffnete auch noch eine ältere Kokosnuss, die dann so aussah wie die Kokosnüsse bei uns im Supermarkt und die wir essen konnten. Er holte von den Bäumen nebenan noch einige frische Papayas, Mangos und andere Früchte, die wir dann assen. Er buddelte auch noch eine Kokosnuss aus, die bereits zu Keimen begonnen hatten. Wiederum öffnete er diese mit zwei gekonnten Schlägen und gab uns das Innere zu essen. Das sonst harte Kokosfleisch war in dieser Kokosnuss wie Zuckerwatte. Wir stopften die Fäden in den Mund und es schmeckte tatsächlich wie Kokosnusszuckerwatte.

Wir genossen es sehr, etwas zur Ruhe zu kommen. Jeden Tag am selben Ort aufzuwachen, einen Tagesplan zu haben und wieder etwas Routine in unserem Leben zu haben. Das Surfen selbst war unbeschreiblich.

17.10.2022 - 18.10.2022

Die unspektakuläre Flughafenstadt

Nun war es also soweit. Unser letzter Tag im geliebten Beachhouse war angebrochen. Wir frühstückten ein letztes Mal und hielten unsere schönen Erinnerungen dieses Resorts mit unserer Drohne fest. Danach packten wir all unsere Sachen zusammen und checkten aus. Fast eine ganze Woche hatten wir nun kein Geld ausgegeben. Jetzt bezahlten wir dafür genug. Aber es freute uns, dass wir alles in allem fast in unserem Budget geblieben sind. Wir verabschiedeten uns noch, winkten der lieben Frau im Café noch einmal zu und stellten uns an die Strasse.

Der Bus kam dann schneller als gedacht und 10 Minuten zu früh an. Wir sagten dem Fahrer kurz, wo wir hinwollten und setzten uns in den schon recht vollen Bus. So sassen wir beide in einer Dreierreihe hintereinander. Ja genau, der Bus hatte nämlich fünf Sitze pro Reihe. Wie ihr wohl vermutet, war der Platz also recht beschränkt. Wir genossen die Fahrt trotzdem und nach 2 Stunden waren wir auch schon am Flughafen angekommen. Dort wurden unserer Rucksäcke ausgeladen und wir nahmen ein Taxi zu unserer Unterkunft.

Wir hatten ein Doppelzimmer in einem Hostel gebucht. So luxuriös war dieses dann nicht. Die Leute waren zwar alle freundlich. Aber wir wurden in ein Nebengebäude verbannt. Dort sassen wir dann in unserem dunklen Raum aus dem letzten Jahrhundert und waren etwas traurig. Wieso genau hatten wir das Beachhouse verlassen?

Wir machten uns schnell wieder auf und liefen die Strasse nach vorne, assen in einem mexikanischen Restaurant ein Quesedilla und kauften noch ein paar Snacks ein. Der Einkaufsladen war auch auf Fiji eher spärlich ausgestattet. Aber es hatte schon viel mehr Produkte als in Samoa. Und wir fanden eigentlich alles, was wir gesucht hatten - ausser Sonnencrème. Die gab es hier nicht. Wieso auch?

Wir gönnten uns noch eine Magnum Glace bevor es dann wieder zurück in unser Zimmer ging. Wir wollten das gute Internet noch ausnutzen bevor wir die Hauptinsel verliessen und erledigten noch ein paar Dinge. Der Tag ging schnell vorbei und so waren wir auch schon bald wieder hungrig. Wir liefen zum nächsten Restaurant und gönnten uns zwei Pizzen. Und waren recht überrascht über deren Qualität. Keine italienische zwar, aber sehr lecker. Zudem war eine der beiden gratis. Wir wollten uns also nicht beklagen und machten uns bald schon auf in unser kleines Hinterzimmer. Dort stellten wir einen Wecker und schliefen auch schon bald ein.

Am nächsten Morgen packten wir kurz unsere Sachen zusammen und checkten dann um halb 7 aus unserem Hostel aus. Zusammen mit zwei anderen Backpackerinnen liefen wir zum nächsten Hotel und warteten dort auf einen Bus. Dieser sollte um 10 vor 7 kommen und uns zum Fährhafen fahren. All dies hatten wir von unserem ersten Hotel erfahren. Gebucht hatten auch alles sie. Wir hatten einzig unsere Konversation im Booking App. Ob wohl also alles klappen würde?

Der Car kam schon einmal pünktlich. Wir alle luden unser Gepäck unten ein und stiegen in den komfortablen und gekühlten Car. Wir warteten noch eine Viertelstunde und fuhren dann los. Schon bald bogen wir in die Einfahrt eines Luxushotels ein. So schien es zumindest. Wir fuhren aber noch ein Stück weiter und waren auch schon am Fährhafen angekommen. Und alles sah so westlich und luxuriös aus. Wir waren richtig überrascht. Wir schulterten unsere Rucksäcke und liefen allen anderen hinterher. Am ersten Posten konnte man sein Rucksack abgeben. Dieser bekam ein farbiger Zettel mit dem Hotelnamen darauf und schon war er auch weg. Danach stellte man sich im Gebäude an, um das Ticket abzuholen und eine Benzinabgabe zu leisten. Geduldig wartete ich, während Adi uns Kaffe und Gipfeli holte. Natürlich ging alles etwas länger. Es wurden ja auch alle freundlich begrüsst und es wurde noch etwas Smalltalk betrieben. Als ich dann endlich an der Reihe war, zeigte ich meine Buchungsnummer. Die nette Frau hinter dem Schalter fand dann die Buchung, fragte mich aber, ob ich denn auch einen Voucher hätte. Diesen hatte ich natürlich nicht. Ich würde schon etwas nervös. Sie machte dann aber nur einen Anruf und schon kam eine andere Frau angerannt mit meinem Voucher. Von wo wusste ich auch nicht genau. Sie stellte sich mir aber mit einem Lächeln vor und war dann auch schon wieder weg. Nun ging alles vorwärts und schon bald erhielt ich 4 Kassenzettel. Einer für jedes Teilstück unserer Bootsreise. Denn unser nächstes Ziel waren die kleinen Inseln oberhalb der Hauptinsel. Wir hatten in vier verschiedenen Resorts je zwei Nächte gebucht. Wie man sich die Resorts vorstellen muss? So in etwa wie die Malediven. Eine richtige Hochzeitsreise Destination also. Mit dem Unterschied, dass hier auch unglaublich viele Backpacker unterwegs sind. So konnten wir uns dann auch nur einmal ein Einzelzimmer leisten. Die restlichen Nächte werden wir in einem Schlafsaal schlafen.

Bewaffnet mit unseren Tickets suchten wir die nette Frau, die mir den Voucher gebracht hatte. Wir wurden lieb begrüsst und bezahlten bei ihr die Bootstickets. Es hatte also alles wieder wunderbar geklappt. Wir kauften uns noch kurz ein neues Beachball Set, bevor es dann auf die Fähre ging. Wir fuhren mit dem Katamaran Panther. Und dieser legt jeden Tag um 08:45 Uhr im Hafen von Nadi ab. Danach macht er seinen Weg bis ganz nach oben - von Hotel zu Hotel. Unterwegs werden immer wieder Gäste und deren Gepäck ausgeladen. Bzw. eher umgeladen. Es geht vom grossen Katamaran auf ein kleines Boot und mit diesem dann zum Resort. Von all dem wussten wir aber noch nichts. Wir stiegen einfach in die klimatisierte, sehr moderne Fähre und waren glücklich. Das Abenteuer Fiji konnte nun losgehen. Schon bald glitten wir über das Wasser und fuhren vorbei an paradiesischen, kleinen Inseln.

Schon beim dritten Stopp hiess es dann, dass wir aussteigen müssten. Zuerst mussten wir unser Gepäck identifizieren. Danach konnten wir uns nochmals hinsetzen bis dann das kleine Boot unseres Resorts hier war. Wir stiegen vom grossen Katamaran auf ein kleines Boot. Neben uns war das Wasser so klar und blau, wie wir es kaum je gesehen hatten. Wir tuckerten davon und waren 5 Minuten später schon bei unserem Strand. Dort wurden wir bei der Einfahrt von einer singenden Gruppe begrüsst. Die Angestellten des Hotels sangen und spielten die Gitarre. Genau als unser Boot auf den Sand traf riefen sie alle 'Bula' und wir riefen als Antwort auch alle im Chor 'Bula'. Denn 'kein Bula - kein Mittagessen'. Wir stiegen aus dem kleinen Boot und waren also angekommen. Im Paradies. An einem Ort so schön, dass wohl alle hierhin wollen. Das Wasser blau und klar. Kein Abfall. Der Himmel klar und die Sonne schön warm. Die Personen unglaublich freundlich und die Palmen schön grün. Wir freuten uns auf unsere Zeit hier.

18.10.2022 - 20.10.2022

Barefoot Kuata

Am Strand angekommen hüpften wir Barfuss aus dem Boot und wateten kurz an den Strand. Der Sand fühlte sich warm und geschmeidig an unter meinen Zehen. Fast wie Puderzucker. Wir liefen den kurzen Strand empor und wurden dann unter ein Strohdach geführt. Wir nahmen Platz und bekamen einen erfrischenden Saft. Uns wurde ein Blatt ausgehändigt, auf dem wir unsere Angben notieren musste. So füllte ich das Formular aus, während ich mit meinen Füssen im Sand spielte. Wir sahen noch, wie einige Leute unser Gepäck hoch hievten.

Nachdem alle das Formular ausgefüllt hatten, kam jemand vom hoteleigenen Tauchshop vorbei und erklärte uns alle Aktivitäten, die wir hier machen konnten. Schon nach einigen Minuten war uns klar, dass wir uns im Paradies für Taucher befinden mussten. Und es gab tatsächlich auch viele Leute, die nur zum Tauchen auf diese Inseln kamen. Zu den Highlights der Wasseraktivitäten gehörten diverse Tauchgänge an verschiedene Riffs, ein Nachtschnorcheln und sogar ein Schnorcheln mit Riffhaien. Irgendwie hätte mich das noch gereizt zu machen. Aber ich hatte noch eine geprellte Rippe vom Surfen und so wollte ich es zuerst etwas ruhiger angehen lassen. Das absolute Highlight dieses Tauchshops war aber das Tauchen mit Bullenhaien. Dieser rund 2.4 Meter lange und ungefähr 130kg schwere Hai war DAS Highlight des Barefoot Kuata Resorts. Beim Tauchgang fährt man mit dem Boot aufs offene Meer hinaus. Anschliessend geht man ins Wasser und taucht zu einer kleinen Steinmauer. Man kauert sich dann hinter die Mauer, so dass hinter einem ein grosser Fels ist und vor einem besagte Steinmauer. Anschliessend gibt es zwei Guides, die auf jeder Seite mit einer langen Eisenstange warten. Anschliessend holt ein Guide tote Fische heraus, um die Haie anzulocken. Und dann sieht man diese unvorstellbar grossen Tiere. Wohl wirklich ein unvergessliches Erlebnis. Aber das haben wir natürlich nicht gemacht. Etwas müssen wir uns doch auch noch für die nächste Weltreise aufsparen.

Nachdem der Tauchguide mit seinen Erzählungen fertig war, führte uns die nette Empfangsdame zu unserer Unterkunft. Wir liefen vorbei an ungefähr 10 Bungalows, die direkt am Sandstrand lagen und ihren eigene Terasse mit Hängematte am Strand hatten. Wir bogen dann rechts ab, weg vom Meer und liefen an ein paar Zelten vorbei. Beim letzten Zelt hielten wir inne. Die Empfangsdame öffnete das Zelt und darin kamen 4 Hochbetten zum Vorschein. Ganz zuhinterst waren noch zwei Betten frei. So verabschiedete sie sich und wir begannen damit, unsere Sachen zu verstauen, uns mit Sonnencreme einzustreichen und die Badehosen zu montieren. Anschliessend suchten wir die Toiletten. Diese befanden sich zum Glück direkt neben unserem Zelt. Sie waren schön dekoriert. Wir erkundeten anschliessend noch etwas das Resort. Dieses bestand eigentlich hauptsächlich aus den Bungalows am Meer, einem Büro Gebäude und einem grossen Strohdach, unter welchem sich das Restaurant befand. Es gab noch einen Pool und das war es dann auch schon.

Wir setzten uns anschliessend ins Restaurant, denn wir hatten ja ein Essenspaket dazu buchen müssen, indem alle Mahlzeiten inklusive waren. So waren wir also gespannt, was uns erwarten würde. Leider wurden wir vom Essen enttäuscht. Es gab ein Buffet mit verschiedenen Speisen, doch diese schmeckten alle nicht sonderlich lecker. Dazu gab es viel Fleisch, welches wohl alles irgendwie tiefgekühlt auf diese Inseln geschafft werden muss. Etwas enttäuscht verliessen wir das Restaurant wieder. Für die Qualität hatten wir eindeutig zu viel bezahlt. Aber wir hatten ja keine Wahl. Man konnte ja auch nirgends anders essen gehen. Denn es gab ausser diesem Resort nichts auf der ganzen Insel.

Am Nachmittag packten wir dann unsere Schnorchelausrüstung und begaben uns ins Wasser. Und es war atemberaubend. Direkt am Strand lag das hoteleigene Korallenriff. Es gab unglaublich viele Korallen, Fische in allen Farben und eine Unterasserlandschaft, die selbst schon atemberaubend war. Wir genossen es sehr, umherzutauchen. Immer wieder schauten wir ängstlich um, ob wohl nicht einer der vorher beschriebenen Haie bei uns war. Aber wir sahen zum Glück keinen. Nur einmal schwamm ein Baracuda an uns vorbei. Wir hielten Abstand zu dem Fisch mit seinen gefürchigen Zähnen und versuchten die Unterwasserwelt mit unserer GoPro Kamera aufzunehmen. Wir kehrten dann zurück zum Strand und sonnten uns noch etwas. Wir hatten den ganzen Strand praktisch für uns alleine. Es gab absolut keine von Menschen gemachten Geräusche und so schliefen wir zum Meeresrauschen ein. Als wir wieder aufwachten merkten wir, wie heiss wir hatten. So sprangen wir noch einmal ins glasklare Wasser, bevor wir uns dann auf den Weg zu unserem Zelt machten. Wir duschten, und begaben uns danach wieder zum Restaurant. Auch am Abend gab es wieder Buffet. Und es gab praktisch nochmals die gleichen Speisen wie zu Mittag. Wir assen beide etwas und spielten anschliessend noch ein kurzes Spiel. Dann begaben wir uns in unser Zelt und waren gespannt, was uns unsere erste Nacht in einem Massenschlag bringen sollte. Wir waren die ersten im Bett und schliefen dann auch ziemlich schnell ein.

Wir wachten beide als Erste am nächsten Morgen wieder auf. Wir frühstückten etwas und gesellten uns dann an den Strand. Da badeten wir, spielten Beachball und schnorchelten noch etwas umher. Zu den Highlights heute gehörte ein halbierter Hummer, den wir gefunden hatten. Wo wohl die andere Hälfte nun war? Wir assen nochmals das eher mittemlässige Mittagessen und begutachteten dann am Nachmittag unsere Schnorchelvideos. Wir waren etwas enttäuscht. Irgendwie konnte die Kamera die unglaublichen Farben nicht festhalten. Alles sah etwas grau und verblasst aus. Aber in Wirklichkeit waren es die pursten Farben, wie sie im Malkasten vorkamen. Auch die Anzahl an Fischen ist im Video kaum zu erkennen. Naja, wir werden sehen, was wir dann noch aus den Videos machen konnten. Am Abend begaben wir uns dann noch mit zwei anderen Backpackern auf eine Wanderung auf den höchsten Hügel der Insel. Die Wanderung dauerte nur etwa eine halbe Stunde und als wir oben ankamen, war es die Mühe allemals wert. Wir sahen praktisch alles von unserer Insel. Die mit Bäumen überwachsenen Hügel, alle Strände, das blaue Meer rundherum und alle anderen Inseln im Hintergrund. Es war ein unglaublich schöner Anblick. Wir wanderten dann zurück vom Hügel und schafften es noch gerade vor Sonnenuntergang zurück zum Basecamp. Wir assen heute mit den anderen Backpacker zu Abend und unterhielten uns noch über das Reisen, China, Australien und noch viele weitere spannende Themen. Wir kehrten dann zurück in unser Zelt und verbrachten die letzte Nacht in dieser Unterkunft. Auch heute schliefen wir wieder gut ein.

Am nächsten Morgen wachten wir früh auf. Wir gingen frühtücken, kehrten dann zurück zu unserem Zelt, packten unsere Sachen und checkten dann aus. Nachdem wir alles bezahlt hatten, warteten wir vor der Bürohütte. Unser Gepäck konnten wir wieder abgeben und es bekam ein neues Zettelchen mit einer anderen Farbe. Kurz nach 10 Uhr versammelte sich das Hotelpersonal bei uns und sie begannen für uns ein Abschiedslied zu singen. Anschliessend schüttelten sie alle noch unsere Hände und bedankten sich dafür, dass wir bei Ihnen übernachtet hatten. Sie baten uns auch noch, all unseren Verwandten und Bekannten von unserem schönen Aufenthalt hier zu erzählen. (Erledigt ;-) Das ganze war sehr herzlich und es hatte uns sehr gerührt. Noch nie waren wir bei einem Hotel so verabschiedet worden.

Schon bald hiess es dann, dass das grosse Boot kommen würde. So begaben wir uns barfuss an den Strand, hüpften in das kleine Boot, welches uns schon auf die Insel gebracht hatte. Wir fuhren etwas hinaus und legten dann am grossen Boot an. Wir stiegen um, unsere Tickets wurden kontrolliert und unser Gepäck wurde umgeladen. Wir nahmen Platz und schauten uns an. Was hatten wir da gerade erlebt?

20.10.2022 - 22.10.2022

Octopus Resort

Schon bald hiess es dann aus den Lautsprechern 'Octopus Resort, Octopus Resort'. Wir verabschiedeten uns also und begaben uns nach hinten. Dort identifizierten wir kurz unser Gepäck und stiegen dann wie gewohnt in ein kleines Boot. Und schon waren da wieder einige derselben Leute wie im letzten Resort. Wir sahen uns um und realisierten erst jetzt, wie blau das Wasser hier war. Im Vergleich zum Barefoot Kuata waren wir hier an einem viel schöneren Strand gelandet. Wir sahen das Riff und hinten im Grün das Resort. Wir fuhren los und schon bald hörten wir das Hotelpersonal singen. Und dann hiess es wieder 'No Bula, no lunch'. So schrien wir alle im Kanon 'Bula' und winkten. Alle lachten und waren froh, angekommen zu sein.

Wir stiegen also aus und wurden herzlich begrüsst. Unser Gepäck wurde separat ausgeladen und wir mussten nur in das Restaurant laufen. Dort wurden wir bereits mit einem kühlen Saft begrüsst. Jeff, der Manager, erzählte uns dann alles Wissenswerte über das Resort und hiess uns Willkommen. Hinter uns gab es eine riesige Tafel mit Aktivitäten. Achja, und unter uns war nur Sand. So sassen wir also da, mit unseren Füssen im Sand, dem kühlen Saft in der Hand und der Aussicht auf das schöne Meer. Ja, so fühlt sich wohl das Paradies an. Für uns speziell, denn in diesem Resort hatten wir uns ein Upgrade gegönnt. Wir schliefen ausnahmsweise nicht in einem Schlafsaal, sondern in einem Bure. Einem kleinen Bungalow. Wir freuten uns auf das eigene Bad und die vielen Steckdosen. Wir checkten dann ein und wurden auf unser Zimmer begleitet. Wo unsere Taschen logischerweise schon auf uns warteten.

Wir fühlten uns angekommen und liebten dieses Resort schon jetzt. Wir erkundeten das ganze Resort und den Strand, bevor wir uns schon bald wieder im Restaurant einfanden. Zu unserer Freude gab es aber nicht ein Buffet oder ein fixes Menu sondern eine richtige Karte mit einer Auswahl an mehr als 10 Menus. Und alle tönten so lecker. Wir freuten uns sehr und waren dann begeistert von der Qualität des Essens. Wir bezahlten genau den gleichen Betrag wie beim letzten Resort. Aber hier hatten wir das Gefühl, auch das zu bekommen, wofür wir bezahlen. So schlugen wir uns den Bauch vor, bevor wir uns den wohlverdienten Mittagsschlaf gönnten.

Gegen den Abend setzten wir uns dann mit Kate und Adam, ein engländischem Pärchen, in die Bar um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Wir waren mit ihnen schon im Barefoot Kuata und verstanden uns super. Auch sie waren auf einer grossen Reise und haben ähnliche Länder besucht wie wir. So genossen wir den Sonnenuntergang zusammen und machten uns püntklich um halb 7 auf zur Kava Zeremonie. Kava was fragst du dich? Kava ist ein Getränk, welches in Fiji getrunken wird. Und zwar drückst du Pulver der Wurzel des Pfefferbaums im Wasser aus und so entsteht ein graues, nicht sehr anmächeliges Gebrüh. Kava wird in Fiji von Montag bis Samstag getrunken. Vor allem zum Feiern, Verabschieden oder Willkommen heissen. Um das Trinken hat sich aber eine ganze Zeremonie entwickelt. So muss man vor dem Trinken einmal klattschen und 'Bula' rufen. Dann das Getränk in einem Guss trinken und dreimal in die Hände klattschen. Alle anderen machen es dir dann gleich und klattschen auch dreimal. Und dann ist die nächste Person dran.

Das Getränk schmeckt fürchterlich. Wie Schlamm eigentlich. Wieso es dann getrunken wird? Es hat eine Wirkung. So nützt Kava bei allen möglichen Krankheiten. Denn es hat eine anästethische Wirkung. So beginnt auch die Zunge etwas zu prickeln nach dem Verzehr. Und man soll danach besser schlafen. Wir merkten von all dem nicht allzu viel. Aber fanden es toll, an der Zeremonie dabei zu sein und die fijianische Kultur kennenzulernen.

Gemeinsam mit Adam und Kate setzten wir uns dann an einen Tisch und wurden völlig überrascht vom Abendessen. Es gab ein Fünfgangmenu. Und es war traumhaft. Wir unterhielten uns angeregt und genossen den Abend sehr. Nach dem Abendessen stand dann der nächste Programmpunkt an. Es gab ein Krebsrennen. So konnte man für 5 Fiji Dollar einen Krebs 'kaufen'. Diese 5 Dollar wurden dann vom Resort mit 10 Fiji Dollar ergänzt und der Schule auf der Insel gespendet. Nachdem man sich seinen Krebs ausgesucht hatte, wurde der Eimer voll mit Krebsen in die Mitte eines Kreises im Sand ausgeleert. Die ersten drei Krebse, die die Kreismarkierung erreichten, schafften es in das Finale. Unser 'Hermi' war leider nicht unter den ersten drei. So wurde er wieder freigelassen und das Finale wurde ohne ihn durchgeführt. Eine lustige Angelegenheit, bei der alle Gäste lautstark ihren bis vor einigen Minuten noch unbekannten 'Crabinator', 'Paul', 'Crab, the Crabbycrab' und 'James' anfeuerten. Und dabei eigentlich gar nicht wussten, welcher Krebs denn nun genau ihrer war.

Nach der Action ging es für uns ab ins Bett. Am nächsten Morgen stand ich ausnahmsweise früher auf als Adi und machte micht auf den Weg ins Yoga. Dort traf ich auf Adam und Kate und rollte meine Matte aus. Naja, die Yoga Stunde war nicht die beste. Dafür aber die Aussicht. Direkt vor uns war das Meer und der Sandstrand. Was für ein toller Start in den Tag. Der Rest vom Vormittag lief dann nicht sehr speziell ab. Wir frühstückten, hüpften in den Pool, liehen ein Standup Paddle aus, badeten im Meer, spielten Schach und assen zu Mittag. Um zwei Uhr ging es dann raus mit dem Boot. Denn wir hatten uns für einen Schnorcheltrip angemeldet. So fuhren wir rund 10 Minuten bevor wir bewaffnet mit Schnorchel und Flossen ins Wasser hüpften. Und da erwartete uns ein tolles Riff! Wunderschön farbig und mit unglaublich vielen Fischen. So schwammen wir dem Guide hinterher und bestaunten die Korallen und Meereslebewesen. Wir schwommen wohl rund eine Stunde in eine Richtung bevor wir wieder ins Boot hüpften, an den nächsten Spot fuhren und dort nochmals schnorchelten. Die meisten hatten schon aufgegeben. Wir blieben aber bis zur letzten Minute im Wasser und genossen die faszinierende Unterwasserwelt. Auch wenn es mittlerweile zu regnen begonnen hatte.

Zurück im Resort gingen wir duschen und setzten uns danach wieder zu Adam und Kate an den Tisch. Heute gab es aber leider kein à la Carte Menu sondern Buffet. Und damit eigentlich dasselbe Essen, welches es in Fiji immer gab. Einige Salate, dazu Kartoffeln und andere Wurzeln und viel Fleisch... Zum Glück gab es auch noch eine Vegi Alternative. So genossen wir den Abend und machten uns dann auf ins Bett.

Am nächsten Morgen machte ich mich wieder auf zum Yoga und wurde von einer anderen Lehrerin begrüsst. Ich war sehr begeistert von ihr. Wahrscheinlich auch, da eine kurze Fuss- und Rückenmassage noch dabei war. So starteten wir den Tag, bevor wir dann auch schon unsere Rucksäcke packten. Wir genossen noch das letzte Frühstück und warteten dann bis die Fähre kam. Wir wurden mit einem Abschiedslied verabschiedet und stiegen wieder in das kleine Boot, stiegen um auf die grosse Fähre und nahmen Platz. Wir genossen die letzten Minuten mit Kate und Adam und den Fahrtwind.

22.10.2022 - 24.10.2022

Barefoot Manta

Und schon bald knackten die Lautsprecher und in fast unverständlichem Englisch murmelte jemand "Barefoot Manta". Wir identifizierten unser Gepäck, stiegen auf das kleine Boot um, schipperten zum Strand, wurden wieder singend begrüsst, wir schrien alle Buuuullaaaaa und betraten das Resort. Es war ähnlich wie die beiden letzten. Es gab wieder unzählige Bures direkt am Strand, einige Zelte, in denen mehrere Personen in Hochbetten untergebracht waren, einen hoteleigenen Tauchshop und ein Restaurant, welches nur aus einem Strohdach und keinen Wänden bestand. Wir nahmen Platz, und bekamen eine Kokosnuss zum trinken. Während wir die nicht so kühle Kokosnuss mit einem Strohhalm tranken füllten wir das Eintrittsformular aus. Anschliessend kam wieder jemand aus dem Tauchshop und erzählte uns, was es hier so Spezielles gab. Das Highlight dieses Resorts sind, wie der Name es schon sagt, die Manta Rochen. Mantas sind eine spezielle Rochenart, die eine Spannweite von bis zu 7 Metern und einem Gewicht von bis zu 2 Tonnen. Manta Rochen haben im Gegensatz zu anderen Rochen keinen Giftstachel und ernähren sich hauptsächlich von Plankton und kleinen Fischen, welche sie in der Nähe der Wasseroberfläche zu sich nehmen. Ideal also, um beim Schnorcheln gesehen zu werden. Leider endete die Manta Saison ungefähr vor zwei Wochen und so gab es im Moment keine Mantarochen mehr hier. Wir waren schon etwas enttäuscht, hätten wir diese Riesentiere doch gerne live gesehen. Nach den Erzählungen des Tauchmasters wurden wir zu Tisch gebeten und wir warteten auf unser Essen. Das Warten zog sich dann aber in die Länge. So sassen wir schlussendlich fast eine Stunde im Restaurant und hatten noch nicht einmal unsere Zimmer beziehen können. Das Essen kam, und war dann besser als ich befürchtet hatte. Nach dem Essen begaben wir uns in unser Zelt und packten unsere Sachen aus.

Schon bald kamen dann unsere Bettnachbarn ins Zimmer. Es war eine junge Familie aus Dänemark. Wir kamen ins Gespräch und sie erzählten uns, dass sie mit ihren beiden ungefähr 7 und 9-jährigen Söhnen ebenfalls eine grössere Reise unternahmen. Sie erzählten uns, wie sie durch Südostasien gereist sind, wie das Reisen mit Kindern so ist, und auf was sie sich wirklich freuen. Es war schön zu sehen, dass man auch noch mit Kindern reisen kann. Obwohl man doch sichtlich merkte, dass das Reisen so viel anstrengender ist und man doch viele eigenen Bedürfnisse zurückstecken muss. Wir erkundeten anschliessend das Resort. Es war von drei Seiten von Wasser umgeben. Wir checkten alle Strände aus und entschieden uns dann für den schönsten zum Baden. Wir spielten noch etwas Beachball und kehrten dann zurück ins Restaurant. Wir gönnten uns ein Feierabendbier und Lena las noch etwas in ihrem Buch. Ich nahm meinen Computer hervor und arbeitete noch etwas an meinem Kartenspiel. In den letzten Wochen hatten wir unglaublich viel Zeit zum Spielen, aber wir hatten immer nur dasselbe eine Spiel zum spielen. So hatte ich im letzten Resort begonnen, selber ein Kartenspiel mit verschiedenen Spielen darauf zu entwerfen. Die Idee bestand darin, in ungefähr 100 Karten 15 verschiedene Spiele zu integrieren. Mal schauen ob ich das schaffe. Kurz vor dem Abendessen wurden wir dann wieder zur Kava Zeremonie eingeladen. Wir setzten ans auf die gelbe Matte aus geflochtenen Blättern und hörten gespannt den anderen Reisenden zu, von wo sie kamen. Als wir an der Reihe waren, stellten wir uns vor, riefen laut Bula, tranken die schlammige Flüssigkeit und klattschten wieder dreimal. Zum Abendessen gab es dann wieder einmal Buffet. Und mit ziemlich den gleichen Speisen wie immer. Auberginen, viel Fleisch und Teigwarensalat. Wir sassen an diesem Abend am Tisch mit einem älteren Paar aus Neuseeland. Wir verstanden uns sehr gut und sprachen viel über Neuseeland und die Schweiz. Über Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Über Regierungen, die Landschaft und Menschen im Allgemeinen. Es wurde dann etwas später als wir gedacht hatten. Irgendeinmal kam dann der Punkt, an dem die anderen sich verabschiedeten und sich in ihr Häuschen am Meer zurückzogen. Wir gingen dann auch zurück in unser Zelt. Die dänische Familie war bereits am schlafen und so schlichen wir so leise wie möglich ins Bett.

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem flauen Gefühl im Bauch auf. Ich dachte mir noch nicht so viel dabei und so gingen wir gemeinsam frühstücken. Nach dem Frühstück hatten wir eine etwas speziellere Tour im Tauchshop gebucht. Das Barefoot Manta, ist neben den grossen Mantarochen auch für sein Hausriff bekannt. Es gibt mehr als 80 verschiedene Korallenarten im Hausriff des Hotels. Es ist eines der vielfältigsten Korallenriffe der Welt. Hier gibt es sogar Korallenarten, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Und heute begleiteten wir eine Meeresbiologin und halfen ihr, Korallen zu pflanzen. Dabei erhielten wir zuerst eine kurze Theoriestunde, in der sie uns erklärte, was Korallen überhaupt sind. Sie zeigte uns einige tote Exemplare und wir lernten, was Korallen essen, wie sie sich fortpflanzen und warum Korallen so gefährdet sind (unter anderem wegen einer Seesternart, die so gross ist wie ein Autoreifen und Korallen frisst). Anschliessend holten wir unsere Schnorchelausrüstung und wir begaben uns ins Meer. Dabei pflanzten wir zuerst einige abgebrochene Korallenstücke wieder ein. Anschliessend zeigte sie uns noch verschiedene Korallenzuchstationen, in denen sie versuchen, Korallen aufzuziehen, bis sie so gross sind, dass sie wieder gepflanzt werden können. Anschliessend zeigte sie uns noch einen Käfig, mit einer riiiiiiiiiesigien Muschel drin. Diese Muschel war so gross wie ein Dackel. Sie ist für die Korallen wichtig, da sie das Wasser reinigt und Schmutz aus dem Wasser filtert. Leider ist diese Muschelart eine Delikatesse für Fijianer und so mussten sie die Muschel in ein Käfig stecken. Nicht um die Muschel am Weglaufen zu hindern, denn diese bewegen sich nicht mehr sobald sie sich mal einen Platz ausgesucht haben, sondern um Fijinaer daran zu hindern, diese aus dem Wasser zu ziehen und zu essen. Nach gut 2 Stunden waren wir dann wieder zurück am Strand und verabschiedeten uns. Wir verräumten unsere Schnorchelsachen und gingen zurück ins Restaurant. Ich spürte meinen Bauch wieder etwas mehr und begab mich auf die Toilette. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich mehr Zeit auf der Toilette als irgendwo sonst. Lena las in ihrem Buch und ich arbeitete in den Minuten, die ich nicht auf dem WC verbrachte noch etwas an meinem Spiel. Wir assen dann nochmals zu Abend, es gab Auberginen, mit Reis und Ketchup. Nichts was sonderlich geschmeckt hätte. Ich war dann froh, als ich endlich ins Bett gehen konnte. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer. Auch in der Nacht verbrachte ich praktisch mehr Stunden auf dem Topf als in meinem Bett.

Ich war dann froh als der nächste Tag anbrach. Wir frühstückten und langsam erholte sich mein Bauch. Wir schnappten uns nochmals unsere Schnorchelausrüstung und begaben uns nochmals zu zweit schnorcheln. Wir erkundeten die verschiedenen Korallen und hüteten uns auch hier vor den allzu tiefen Stellen. Anschliessend packten wir unsere Sachen und warteten im Restaurant, bis sich das Hotelpersonal wieder versammelt hatte und wir wieder mit einem Abschiedslied verabschiedet wurden. Alle Angestellten bedankte sich wieder und schüttelten unsere Hände und wir wurden wieder gebeten, allen zu erzählen, wie toll es hier war. Wir hüpften auf das kleine Boot und fuhren zurück zur grossen Fähre.

24.10.2022 - 26.10.2022

Oarsmans Bay

Auf der grossen Fähre ging es dann eine ganze Stunde bis wir bei unserem nächsten Resort angekommen waren. Denn das Oarsmans Bay war der allerletzte Stopp der Fähre. Wir fuhren in die Bucht und staunten, wie blau das Wasser hier war. Irgendwie wurde es immer schöner. Wir stiegen wieder in das kleine Boot um, wurden singend begrüsst und schrien Bula. Natürlich erst nachdem der Mitarbeiter wieder den Witz machte 'No Bula - No lunch'. Wir waren so langsam nicht mehr in der Stimmung für diese Witze. Wir wurden aber wieder lieb begrüsst und bekamen eine Kokosnuss. Wir füllten ein Blatt aus und wurden dann direkt in den Schlafsaal begleitet. Dieser befand sich im Dachstock über dem Restaurant und war recht komfortabel. Es gab keine Kajütenbetten und zwischen allen Betten gab es eine Wand. Zudem war die Aussicht vom Balkon gar nicht mal so schlecht.

Wir verzichteten auf das Mittagessen und liefen etwas am Strand entlang und erkundeten das Resort. Danach setzten wir uns aber ins Restaurant, spielten ein Schach und versanken im Buch und im Spiel. Und so langsam begann es auch, heftig zu stürmen. Und so wurde dann unser Nachtschnorcheln nicht durchgeführt. Wir waren sehr traurig, da wir das doch unbedingt noch machen wollten. Manches soll wohl aber nicht sein. Wir freundeten uns dann mit den anderen Personen im Schlafsaal an und assen auch mit ihnen zu Abend. Das Essen war gut. Aber zum Hauptgang gab es dann doch wieder einfach Buffet. Nichts überragendes. Wir gingen früh ins Bett.

Am nächsten Morgen genossen wir das Frühstück. Wir waren aber etwas enttäuscht. Denn das Wetter sah nicht gerade toll aus. So schrieben wir uns dann noch für einen Dorfbesuch ein und planten bis dahin unsere Weiterreise. Wir wollten unbedingt nach Japan, jetzt, da die Grenzen wieder geöffnet sind. So buchten wir unseren Flug von Australien nach Japan, kümmerten uns um die Einreisedokumente und schauten die Aktivitäten für Australien an. Da wir nur 2.5 Wochen haben werden in Australien, buchten wir schon sehr viel. Alle Unterkünfte und einige Ausflüge. Das haben wir noch nie gemacht auf unserer ganzen Reise. Aber wie wir von Vielen hörten, werden Australien und Neuseeland momentan von Tourist*innen überrannt und Vieles sei schnell ausgebucht. Wir wollten das Risiko nicht eingehen und entschieden uns deshalb bereits, was wir in Australien alles sehen werden. Wir wurden kanpp fertig mit all den Buchungen als dann jemand vom Hotel kam und mich fragte, ob ich mich denn noch umziehen werde für den Dorfbesuch. Ich schaute ihn etwas schräg an, wusste aber eigentlich, dass man Knie und Schultern bedecken soll. Da ich aber keinen Rock habe, der über meine Knie geht, mussten wir etwas improvisieren. Denn lange Hosen sind auch nicht erlaubt. Also leihte ich mir Adis Badetuch und ging neue Wege was die Mode betrifft. Adi konnte so bleiben, wie er wollte.

Wir stiegen dann in ein kleines Boot und machten uns mit zwei Französinnen, zwei Australiern und zwei Kanadiern auf den Weg ins Dorf. Ein junger Angestellter, welcher im Dorf aufgewachsen ist, kam mit uns mit. Er führte uns zuerst zur Schule. Diese war recht gross und es gab sogar Schlafsäle für die Kinder. Denn es gibt nicht auf jeder kleinen Insel eine Schule und so kommen die Kinder teilweise von weiter weg. Wir durften dann verschiedene Klassen besuchen. Die Lehrer*innen erzählten uns jeweils etwas über die Schule, die Beziehung zum Resort auf der Insel und die grössten Probleme. Wir durften dann sogar in eine Klasse und die Schüler*innen sangen ein Lied für uns. Irgendwie fühlten wir uns etwas unwohl. Als würden wir irgendwo eindringen. Obwohl der Schulbesuch und sogar das Fotografieren ausdrücklich erwünscht war. Und die Kinder hatten wirklich eine grosse Freude ab uns. Sie umarmten uns und fragten uns aufgeregt, von wo wir kamen. Wir liessen es dann trotzdem bei einem Foto und Video bleiben und genossen die Zeit mit den Kleinen.

Das grösste Problem der Schule ist übrigens das Frischwasser. Sie haben nur Regenwasser, welches nicht ganz reicht für alle Schüler*innen, die dort übernachten. Doch die Regierung helfe ihnen nicht schnell genug weiter. Und gleichzeitig habe das Resort immer genügend Wasser. Doch durch das Resort können sie stetig Geld sammeln, um eine eigenen Entsalzungsanlage aufzubauen. Was also besser wäre? Kein Resort oder ein Resort? Tourismus oder nicht? Wir waren uns nicht ganz sicher. Doch die Lehrerinnen sagten alle Tourismus. Denn vieles habe sich verbessert. Und mit etwas Hoffnung werden auch sie bald genug Wasser haben. Wir liessen noch etwas Geld da und gingen dann weiter.

Nach einem kurzen Fussmarsch waren wir im Dorf angekommen. Dort gab es nicht allzu viel zu sehen. Es gab zwei Kirchen, ein Haus des Dorfvorstehers und ein Gemeinschaftsgebäude. Dort sassen einige Frauen und schälten Kartoffeln. Einige Männer bereiteten über dem offenen Feuer einen Fleischeintopf zu für das ganze Dorf. Und dann waren da natürlich auch noch einige Frauen, die Souvenirs verkauften. Wir wurden gebeten, etwas zu kaufen und taten dies auch. Das Geld kam so sicher am richtigen Ort an.

Wir verabschiedeten uns dann und liefen zurück zum Boot. Dieses brachte uns zurück ins Resort, in dem bereits das Mittagessen auf uns wartete. Draussen hatte es aber schon wieder zu regnen begonnen und so bestand unser Nachmittag daraus, die Buchungen fertigzustellen, zu lesen, lange Hosen und einen Pullover anzuziehen, den nächsten Schnorcheltrip abgesagt zu bekommen und uns ehrlich gesagt etwas zu langweilen. So ging es aber den anderen auch und schon bald war dann Abend. Wir assen wieder mit den anderen aus dem Schlafsaal zu Abend, unterhielten uns und gingen dann auch bald ins Bett. Mittlerweile hatten wir aber eine neue Zimmernachbarin erhalten. Eine ältere Kanadierin (wohl etwa 75), die grunzte und komische Geräusche machte. Dass unser letzter Abend im Schlafsaal der komischste werden würde, hätte ich auch nicht gedacht. Aber wir konnten dann trotzdem gut schlafen und freuten uns schon, am nächsten Tag das Resort zu wechseln. Denn dann gab es jeweils etwas zu tun.

So standen wir am nächsten Morgen auf, assen Frühstück, packten unsere Sachen und assen das Mittagessen. Denn ins Wasser durfte man immer noch nicht. Es regnete immer noch und es gäbe Quallen. So blieben wir am Land und machten uns nach dem Mittagessen zu Fuss auf zum nächsten Resort. Zum Blue Lagoon. Dies stand eigentlich nicht auf unserer Liste. Aber wir hatten noch einen Puffertag und wollten diesen definitiv nicht in Nadi verbringen. Und da das Blue Lagoon die billigeren Zimmer hatten, wechselten wir halt das Resort. Dies natürlich erst nach einem Abschiedslied und vielen komsichen Blicken, da wir nicht das Boot nahmen und in das Konkurrenzresort wechselten.

26.10.2022 - 27.10.2022

Blue Lagoon Resort

Die Reise zum nächsten Resort war dieses Mal nicht so abenteuerlich. Denn dieses befand sich direkt neben unserem aktuellen Resort. Das Empfangskomitte im neuen Resort war dann auch etwas verwirrt, als wir zu Fuss und nicht von einem Boot da auftauchten. Sie begrüssten uns aber trotzdem voller Herzlichkeit und wir erhielten auch hier ein Begrüssungsgetränk. Wir brachten alle administrativen Arbeiten hinter uns, und freuten uns, mal wieder ein eigenes Zimmer zu haben. Wir hatten zwar kein eigenes Badezimmer, aber das war uns egal. Wir legten uns auf das grosse Doppelbett und schliefen sogleich ein. Etwas später rafften wir uns wieder auf und erkundeten das Resort. Es gab wieder viele Bures direkt am Strand. Den Strand kannten wir ja bereits. Und dazu wieder ein schönes Restaurant mit Sandboden. An diesem Nachmittag liehen wir uns Flossen aus und gingen noch ein letztes Mal schnorcheln. Das Wasser war vom Regen der letzten Tage trüb geworden und man sah nicht mehr so weit, wie wir es uns bis jetzt gewohnt waren. Das Riff vor dem Hotel war aber dennoch wunderschön. Zeitweise schwammen wir in so vielen Fischen, dass wir uns selber als Teil eines Fischschwarms fühlten. Wir rutschten noch eine Wasserrutsche hinunter bevor wir uns dann auf den Weg machten zurück zum Hotel. Wir duschten und gingen ins Restaurant. Ich arbeitete noch etwas an meinem Spiel und Lena las noch etwas. Kurz vor dem Essen wurden wir dann wieder zur Kava Zeremonie gebeten. Heute waren wir die einzigen und so gönnte ich mir auch ein paar Schüsseln mehr. Denn so richtig war meine Zunge noch nie eingeschlafen und ich wollte das doch schon mal erlebt haben. Aber auch nach 5 Gläsern merkte ich nichts. So gingen wir anschliessend zu unserem Tisch und wurden überrascht. Eigentlich war heute Abend ein Buffet angesagt gewesen, doch aufgrund des Regens konnte dieses nicht stattfinden. So durften wir wieder von der Karte ein 3-Gang Menu auswählen und dieses schmeckte hervorzüglich. Welch schöne Überraschung für unseren letzen Abend auf diesen Inseln.

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Ich schlich mich aus dem Bure und lief zum Meer. Ich genoss es, den ganzen Strand für mich alleine zu haben und spazierte etwa eine halbe Stunde lang dem Strand entlang. Beim Zurücklaufen entdeckte ich dann Lena ebenfalls am Strand. Sie hatte die Drohne dabei und so machten wir noch einige Aufnahmen vom Strand und von unserer letzten Unterkunft. Wir hatten die Drohne bereits besser im Griff als ganz am Anfang unserer Reise. Die Videos sind nicht perfekt, aber wie heisst es so schön, Übung macht den Meister. Wir kehrten zurück und frühstückten. Inzwischen lächelte uns das erste Mal seit drei Tagen mal wieder die Sonne entgegen. So konnten wir es nicht lassen, doch noch einmal schnorcheln zu gehen. Wir liehen wieder ein paar Flossen aus und stürzten uns, diesmal wirklich das letzte Mal ins Wasser. Anschliessend packten wir unsere Sachen, assen noch etwas zu Mittag und warteten auf unser Boot. Es kam, und so lauschten wir ein letztes Mal etwas wehmütig dem Abschiedsgesang der Angestellten. Unser Boot entfernte sich von der Insel und wir genossen es ein letztes Mal über das azurblaue Wasser zu schweben. Wir kamen zur Fähre, stiegen um, kauften ein Ticket für knapp 90 Franken pro Person und nahmen zu vorderst auf der Fähre auf dem Boden Platz. Wir liessen unsere Beine über das Deck baumeln und genossen die sechsstündige Fahrt zurück nach Nadi.

27.10.2022 - 28.10.2022

Das Whiskydebakel

Die Fährfahrt verging dann relativ schnell. Anfangs hatten wir das ganze vordere Deck für uns und genossen die Aussicht unglaublich. Wir sassen zuvorderst und zwischen uns und dem Meer war nur das Geländer der Fähre. Ungefähr auf halbem Weg kamen dann aber einige Hotelangestellte, die heute ins Wochenende konnten. Ihnen wurden einige Bier spendiert von einer Touristin und so hatten sie eine grosse Party auf dem vorderen Deck. Uns störte das nicht allzu gross. Aber die letzten 30 Minuten waren dann doch etwas anstrengend... Die Fähre lief dann in den Hafen ein, als die Sonne langsam am Horizont unterging. Wir stiegen das letzte Mal von Bord und warteten vorne auf unser Gepäck. Dieses kam dann auch ohne Probleme an. Doch als Adi sein Rucksack entgegen nahm, wusste er, dass etwas nicht stimmte. Der ganze Rucksack war nass. Und er roch nach Whisky!

Bei der Einreise nach Fiji hatten wir uns am Flughafen eine Flasche schottischen Whisky gegönnt. Denn wir wussten, dass der Alkohol hier eher etwas teuer war und freuten uns auf ein feines Glas Whisky am Strand. In Wirklichkeit hatten wir nach drei Wochen Fiji vielleicht je sechs Schlücke Whisky gehabt. Umso blöder war der Fakt, dass die ganze Flasche ausgelaufen war. In Adis Rucksack. Seine Regenjacke hatte also einen Whiskygeschmack, seine Kleider waren in Alkohol getränkt und der Sack mit den Gewürzen stand unter Whisky. Wir packten das Ganze hilfsgemäss aus und stiegen in den Shuttle Bus. Dieser sollte ja nicht ohne uns abfahren. Wir bekamen ein paar schräge Blicke, aber was solls.

Wir wurden dann wieder am selben Ort abgeladen, an dem wir vor 10 Tagen in den Shuttle Bus gestiegen waren. Wir schulterten unsere Rucksäcke und machten uns wieder auf den Weg in unser nicht so geliebtes Hotel. Dort trafen wir dann wieder ein Pärchen, welches wir auf den Inseln kennengelernt hatten. Wir hatten mittlerweile fast das Gefühl, alle Tourist*innen auf Fiji zu kennen. Wir checkten dann ein, bezogen unser Zimmer und hängten den ganzen Inhalt von Adis Rucksack auf. Jetzt hatten wir also ein Whisky Zimmer. Mmhhh...

Zum Abendessen gab es dann wieder Pizza, bevor wir uns rasch ins Bett begaben. Denn am nächsten Morgen mussten wir früh los. Und so klopfte dann einer der Hotelmitarbeitenden sogar an unsere Türe damit wir nicht verschliefen. Wir luden unsere Rucksäcke in das Auto eines Fahrers, der das Hotel organisiert hatte und begaben uns zum Flughafen. Das letzte Mal lernten wir einen freundlichen Fijianer kennen, bevor wir dann pünktlich ankamen.

Wir checkten dann unser Gepäck ein und gingen durch die Sicherheitskontrolle. Alles easy peasy soweit. Auf der anderen Seite hatten wir dann noch genügend Zeit, holten uns ein Getränk, schickten sogar noch eine Postkarte ab und machten uns dann schlau, welche Reiseziele wir in Thailand sehen wollen. Denn dort bekommen wir Besuch. Lange warten mussten wir dann nicht und schon bald konnten wir in unser Flugzeug einsteigen. Das letzte Mal Fiji Airways. Das letzte Mal Bula. Das letzte Mal dieses freundliche Lachen. Das letzte Mal Vinaka. Das letzte Mal Fiji Wasser in Fiji.

Unser nächstes Ziel hiess: 'Brisbane'.

Warum wir uns für Fiji entschieden haben

Wir wollten Viel sehen auf unserer Weltreise. Unter anderem wollten wir unbedingt auf eine tropische Insel mit schönen Palmen und noch schöneren Stränden. Da wir von Australien ja irgendwie nach Hawaii kommen mussten, hatten wir Fiji schnell mal auf unserer Liste. Wir beide wussten nicht viel über die Inselgruppe. Aber durch einen Reisevortrag wurde unser Interesse noch mehr geweckt. Wir wollten selbst sehen, was eine pazifische Insel ausmacht und wie die Leute hier leben. Und natürlich lockten auch die Gedanken an frische Kokosnüsse, tolles Schnorcheln, Entspannen und schön warmes Wasser.

Unsere Reiseroute

Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.