Fiji

Barefoot Manta

22.10.2022 - 24.10.2022

Und schon bald knackten die Lautsprecher und in fast unverständlichem Englisch murmelte jemand "Barefoot Manta". Wir identifizierten unser Gepäck, stiegen auf das kleine Boot um, schipperten zum Strand, wurden wieder singend begrüsst, wir schrien alle Buuuullaaaaa und betraten das Resort. Es war ähnlich wie die beiden letzten. Es gab wieder unzählige Bures direkt am Strand, einige Zelte, in denen mehrere Personen in Hochbetten untergebracht waren, einen hoteleigenen Tauchshop und ein Restaurant, welches nur aus einem Strohdach und keinen Wänden bestand. Wir nahmen Platz, und bekamen eine Kokosnuss zum trinken. Während wir die nicht so kühle Kokosnuss mit einem Strohhalm tranken füllten wir das Eintrittsformular aus. Anschliessend kam wieder jemand aus dem Tauchshop und erzählte uns, was es hier so Spezielles gab. Das Highlight dieses Resorts sind, wie der Name es schon sagt, die Manta Rochen. Mantas sind eine spezielle Rochenart, die eine Spannweite von bis zu 7 Metern und einem Gewicht von bis zu 2 Tonnen. Manta Rochen haben im Gegensatz zu anderen Rochen keinen Giftstachel und ernähren sich hauptsächlich von Plankton und kleinen Fischen, welche sie in der Nähe der Wasseroberfläche zu sich nehmen. Ideal also, um beim Schnorcheln gesehen zu werden. Leider endete die Manta Saison ungefähr vor zwei Wochen und so gab es im Moment keine Mantarochen mehr hier. Wir waren schon etwas enttäuscht, hätten wir diese Riesentiere doch gerne live gesehen. Nach den Erzählungen des Tauchmasters wurden wir zu Tisch gebeten und wir warteten auf unser Essen. Das Warten zog sich dann aber in die Länge. So sassen wir schlussendlich fast eine Stunde im Restaurant und hatten noch nicht einmal unsere Zimmer beziehen können. Das Essen kam, und war dann besser als ich befürchtet hatte. Nach dem Essen begaben wir uns in unser Zelt und packten unsere Sachen aus.

Schon bald kamen dann unsere Bettnachbarn ins Zimmer. Es war eine junge Familie aus Dänemark. Wir kamen ins Gespräch und sie erzählten uns, dass sie mit ihren beiden ungefähr 7 und 9-jährigen Söhnen ebenfalls eine grössere Reise unternahmen. Sie erzählten uns, wie sie durch Südostasien gereist sind, wie das Reisen mit Kindern so ist, und auf was sie sich wirklich freuen. Es war schön zu sehen, dass man auch noch mit Kindern reisen kann. Obwohl man doch sichtlich merkte, dass das Reisen so viel anstrengender ist und man doch viele eigenen Bedürfnisse zurückstecken muss. Wir erkundeten anschliessend das Resort. Es war von drei Seiten von Wasser umgeben. Wir checkten alle Strände aus und entschieden uns dann für den schönsten zum Baden. Wir spielten noch etwas Beachball und kehrten dann zurück ins Restaurant. Wir gönnten uns ein Feierabendbier und Lena las noch etwas in ihrem Buch. Ich nahm meinen Computer hervor und arbeitete noch etwas an meinem Kartenspiel. In den letzten Wochen hatten wir unglaublich viel Zeit zum Spielen, aber wir hatten immer nur dasselbe eine Spiel zum spielen. So hatte ich im letzten Resort begonnen, selber ein Kartenspiel mit verschiedenen Spielen darauf zu entwerfen. Die Idee bestand darin, in ungefähr 100 Karten 15 verschiedene Spiele zu integrieren. Mal schauen ob ich das schaffe. Kurz vor dem Abendessen wurden wir dann wieder zur Kava Zeremonie eingeladen. Wir setzten ans auf die gelbe Matte aus geflochtenen Blättern und hörten gespannt den anderen Reisenden zu, von wo sie kamen. Als wir an der Reihe waren, stellten wir uns vor, riefen laut Bula, tranken die schlammige Flüssigkeit und klattschten wieder dreimal. Zum Abendessen gab es dann wieder einmal Buffet. Und mit ziemlich den gleichen Speisen wie immer. Auberginen, viel Fleisch und Teigwarensalat. Wir sassen an diesem Abend am Tisch mit einem älteren Paar aus Neuseeland. Wir verstanden uns sehr gut und sprachen viel über Neuseeland und die Schweiz. Über Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Über Regierungen, die Landschaft und Menschen im Allgemeinen. Es wurde dann etwas später als wir gedacht hatten. Irgendeinmal kam dann der Punkt, an dem die anderen sich verabschiedeten und sich in ihr Häuschen am Meer zurückzogen. Wir gingen dann auch zurück in unser Zelt. Die dänische Familie war bereits am schlafen und so schlichen wir so leise wie möglich ins Bett.

Am nächsten Morgen wachte ich mit einem flauen Gefühl im Bauch auf. Ich dachte mir noch nicht so viel dabei und so gingen wir gemeinsam frühstücken. Nach dem Frühstück hatten wir eine etwas speziellere Tour im Tauchshop gebucht. Das Barefoot Manta, ist neben den grossen Mantarochen auch für sein Hausriff bekannt. Es gibt mehr als 80 verschiedene Korallenarten im Hausriff des Hotels. Es ist eines der vielfältigsten Korallenriffe der Welt. Hier gibt es sogar Korallenarten, die es sonst nirgends auf der Welt gibt. Und heute begleiteten wir eine Meeresbiologin und halfen ihr, Korallen zu pflanzen. Dabei erhielten wir zuerst eine kurze Theoriestunde, in der sie uns erklärte, was Korallen überhaupt sind. Sie zeigte uns einige tote Exemplare und wir lernten, was Korallen essen, wie sie sich fortpflanzen und warum Korallen so gefährdet sind (unter anderem wegen einer Seesternart, die so gross ist wie ein Autoreifen und Korallen frisst). Anschliessend holten wir unsere Schnorchelausrüstung und wir begaben uns ins Meer. Dabei pflanzten wir zuerst einige abgebrochene Korallenstücke wieder ein. Anschliessend zeigte sie uns noch verschiedene Korallenzuchstationen, in denen sie versuchen, Korallen aufzuziehen, bis sie so gross sind, dass sie wieder gepflanzt werden können. Anschliessend zeigte sie uns noch einen Käfig, mit einer riiiiiiiiiesigien Muschel drin. Diese Muschel war so gross wie ein Dackel. Sie ist für die Korallen wichtig, da sie das Wasser reinigt und Schmutz aus dem Wasser filtert. Leider ist diese Muschelart eine Delikatesse für Fijianer und so mussten sie die Muschel in ein Käfig stecken. Nicht um die Muschel am Weglaufen zu hindern, denn diese bewegen sich nicht mehr sobald sie sich mal einen Platz ausgesucht haben, sondern um Fijinaer daran zu hindern, diese aus dem Wasser zu ziehen und zu essen. Nach gut 2 Stunden waren wir dann wieder zurück am Strand und verabschiedeten uns. Wir verräumten unsere Schnorchelsachen und gingen zurück ins Restaurant. Ich spürte meinen Bauch wieder etwas mehr und begab mich auf die Toilette. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich mehr Zeit auf der Toilette als irgendwo sonst. Lena las in ihrem Buch und ich arbeitete in den Minuten, die ich nicht auf dem WC verbrachte noch etwas an meinem Spiel. Wir assen dann nochmals zu Abend, es gab Auberginen, mit Reis und Ketchup. Nichts was sonderlich geschmeckt hätte. Ich war dann froh, als ich endlich ins Bett gehen konnte. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer. Auch in der Nacht verbrachte ich praktisch mehr Stunden auf dem Topf als in meinem Bett.

Ich war dann froh als der nächste Tag anbrach. Wir frühstückten und langsam erholte sich mein Bauch. Wir schnappten uns nochmals unsere Schnorchelausrüstung und begaben uns nochmals zu zweit schnorcheln. Wir erkundeten die verschiedenen Korallen und hüteten uns auch hier vor den allzu tiefen Stellen. Anschliessend packten wir unsere Sachen und warteten im Restaurant, bis sich das Hotelpersonal wieder versammelt hatte und wir wieder mit einem Abschiedslied verabschiedet wurden. Alle Angestellten bedankte sich wieder und schüttelten unsere Hände und wir wurden wieder gebeten, allen zu erzählen, wie toll es hier war. Wir hüpften auf das kleine Boot und fuhren zurück zur grossen Fähre.

Adrian Kölliker

02.11.2022

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