
Ecuador liegt, wie der Namen bereits vermuten lässt, auf dem Äquator. Und dies im Nordwesten von Südamerika. Ecuador grenzt im Nordosten an Kolumbien und im Süden an Peru. Im Westen grenzt Ecuador an den Pazifik. Ungefähr 1'000 Kilometer vor der Küste, mitten im Pazifik, liegen die berühmten Galapagosinseln. Ecuador zeichnet sich jedoch auch durch seine hohen Berge aus. So befinden sich in der Nähe von Quito, der Hauptstadt, mehrere Vulkane, die über 5'000 Meter hoch sind.
Unser Tagebuch

Kurze Nacht in Guayaquil
Und was es sollte, das tat es auch. Es brachte uns wohlbehalten nach Guayaquil. Als wir ausstiegen, wurden wir in einem modernen Flughafen begrüsst.
Der Flughafen war schön eingerichtet mit viel grün und die Sicherheitskontrolle ging zügig von Statten. Als wir unser Gepäck hatten, verliessen wir
den Flughafen. Doch Stopp. Was war das da hinten? Ein McDonalds. Etwas hungrig waren wir schon noch. Und so kehrten wir für einen kleinen Mitternachtsimbiss
noch kurz im McDonalds ein. Als wir alle gesättigt waren, verliessen wir den Flughafen. Ich bestellte ein Uber und ein kleiner Kia Picanto kam uns abholen.
Wir stopften so viele Rucksäcke wie gingen in den Kofferraum. Die anderen legten wir quer über unsere Schoss. Und so fuhren wir ungefähr 15 Minuten mitten
in der Nacht durch Guayaquil. Als wir dann bei unserer Unterkunft ankamen, oder besser gesagt da wo unsere Unterkunft sein sollte, war einfach nichts. Nur Wohnhäuser.
Wir drückten dem Fahrer unser Handy mit den Angaben des Hotels in die Hand. Und freundlicherweise kümmerte er sich darum, dass wir trotzdem noch ans Ziel kamen.
Wir bedankten uns dann auch mit einem grossen Trinkgeld. Unsere Unterkunft war aber auch wirklich schwer zu finden. Es war wiedereinnmal so ein privates Flughafen Hotel,
bei dem es nur wenige Zimmer gab, die aber sehr günstig waren. Wegen Renovationsarbeiten hatte die gute Besitzerin das Schild des Hotels abgeschraubt und so war die Unterkunft
beinahe unauffindbar. Als wir in das Haus eintraten standen wir in einem Raum voller kurligen Sachen aus dem letzen Jahrhundert. Die ältere Dame begrüsste uns aber freundlich
und führte uns zu unserem Zimmer. Formulare mussten wir keine ausfüllen. Und auch Pässe wollte sie keine sehen. Und bezahlen können wir dann am nächsten Morgen, sagte sie.
Ein besseres Check-In konnte ich mir kaum vorstellen. Wir betraten dann unser Zimmer mit zwei grossen Betten. Es war einfach, aber schön eingerichtet. Und der Preis mit
48$ für 4 Personen war auch mehr als fair. So machten wir uns bereit und schliefen dann auch schon bald ein.
Am nächsten Morgen weckte uns unser Wecker schon früh. Denn wir mussten zurück an den Flughafen, um nach Galapagos zu kommen. Und wie wir gelesen hatten, ist die Reise nach
Galapagos sehr umständlich. Wir packten unsere Sachen, und gingen zurück in die Lobby. Die Frau wartete schon auf uns. Als wir bezahlten wollten, sagte sie uns, dass wir nur
in effectivo, also nur bar bezahlen konnten. Zum Glück hatten wir am Abend zuvor noch etwas Bargeld abgehoben. Anschliessend bestellte sie uns ein Taxi und wir fuhren los zum
Flughafen. Gut 15 Minuten später waren wir dann auch da. Und als wir eintrafen, sah ich sofort, dass es Automaten gab, um das Gepäck einzuchecken. Und ich freute mich. Wir
alle druckten dann die Etikette für unsere Koffer aus. Ein paar hatten etwas mehr Mühe. Aber schlussendlich klappte es bei allen. Wir gingen dann zum Schalter, um unser Gepäck
aufzugeben. Aber ein Beamte da wies uns darauf hin, dass wir unser Gepäck zuerst einer Spezialkontrolle unterziehen müssen. Denn auf Galapagos darf man keine Nahrungsmittel und
auch keinen Plastik einführen. So begaben wir uns zum Schalter, um unser Gepäck durchsuchen zu lassen. Die Schlange da war aber ziemlich lang. Eine freundliche Frau wies uns darauf
hin, dass doch zwei von uns unser aller Gepäck durchsuchen lassen sollen und zwei das Einreiseformular ausfüllen und die Einreisegebühr bezahlen sollten. Denn wenn man auf Galapagos wollte,
musste man bereits im Voraus für jeden Abend eine Unterkunft ausweisen können. Aber das hatten wir alles bereits gebucht. Und so folgten wir dem Rat der Frau. Ich meldete mich
freiwillig für das Gepäck. So musste ich sicherlich kein Spanisch sprechen. Ich hievte unsere Rucksäcke durch die Kontrolle. Es klappte alles ohne Probleme. Obwohl ich noch ein paar
Plastiksäcke in meinem Rucksack hatte. Unsere Rucksäcke wurden plombiert und das war es auch schon. Die anderen hatten etwas länger, aber auch bei Ihnen klappte alles wie es sollte.
Wir gaben anschliessend die Koffer ab und machten uns auf zur Sicherheitskontrolle. Da lief auch alles ohne Probleme ab und so hatten wir sogar noch etwas Zeit für einen Kaffee. Plötzlich
ertönte aber eine schrille Lautsprecherdurchsage, bei der Anais ausgerufen wurde. Sie solle sich doch zum Gate 4 begeben. Nico begleitete sie. Dort wurden sie von einer Frau begrüsst,
die nur zu ihr sagte, dass sie ihr folgen sollen. Und schon sahen wir die beiden nicht mehr. Wir warteten ungefähr 15 Minuten, aber von den beiden fehlte jede Spur. Schon etwas besorgt, liessen
wir den Kaffe von ihnen und das Frühstück einpacken. Wir schrieben ihnen, aber erhielten keine Antwort. Die ersten Leute konnten bereits ins Flugzeug einsteigen und so wurden wir auch schon
etwas nervös. Aber plötzlich tauchten sie wieder vor uns auf. Froh und etwas fragend schauten wir sie an. Anais erklärte uns, dass ihr Gepäck nochmals durchsucht wurde. Und da fanden die
Beamten ein Trockenshampoo, welches sie als verdächtig eingestuft hatten. Als Anais ihnen aber erklärt hatte, was es war, waren die Beamten beruhigt und sie konnten zu uns zurückkehren. Gerade
noch rechtzeitig. So stiegen wir alle ins Flugzeug ein und waren gespannt, was uns auf diesen sagenumwobenen Inseln erwarten würde.

Die ersten Galapagos Schildkröten
Nach etwas mehr als 2 Stunden im Flugzeug sahen wir immer nur noch Wasser unter uns. Aber das Flugzeug war bereits im Sinkflug. Irgendwo musste wohl also
die Insel sein. Und siehe da, kurz vor der Landung tauchte sie unter uns auf. Wir landeten sicher und kamen in den Stand. Danach wurde das ganze Flugzeug
abgestellt. Es wurde auch nicht neu betankt. Denn der Flughafen versucht, so wenig Abgase wie möglich auf der Insel auszustossen. So warteten wir geduldig
bis wir aus dem Flugzeug aussteigen konnten. Und Adi war unglaublich dankbar. Denn neben ihm sass ein alter Mann, der wollte, dass er sein Einreiseformular
ausfüllte und auch noch unterschrieb. Und er musste immer wieder aufs WC und fand danach seinen Platz nicht mehr. Wir hofften, er wusste zumindest, wo er
gelandet war.
Wir liefen also vom Flugzeug ins Gebäude hinein. Und schon auf dem Weg erwartete uns Natur pur. Karge Landschaft, Pflanzen und die ersten Vögel. Mir kam
es vor wie auf den kanarischen Inseln. Im Flugzeuggebäude mussten wir dann anstehen. Denn wir mussten noch je 100$ bezahlen. So hoch ist momentan die
Eintrittsgebühr für die Galapagos Inseln. Und diese soll wohl in den nächsten Jahren nur noch steigen. Wir gaben also das Bargeld ab und erhielten dafür
einen schönen Stempel im Pass. Glücklich darüber warteten wir also auf unser Gepäck. Dieses lag bereits schön aufgereiht in einer Halle. Doch wir durften
es noch nicht mitnehmen. Zuerst kam noch ein Polizist mit einem Schäferhund. Und dieser lief über alle Gepäckstücke und schnüffelte. Auf was er trainiert
war, wissen wir nicht genau. Auf Anais Würstchen sprang er auf jeden Fall nicht an. Wahrscheinlich geht es um Früchte und lebende Tiere.
Wir bekamen unser Gepäck ohne Probleme zurück und verliessen dann den Flughafen. Danach kauften wir uns ein Busticket, warteten noch einen ganzen Bus ab und
stiegen dann in den nächsten ein. Mit diesem wurden wir rund 10 Minuten zu einem winzigen Hafen gefahren. Auf dem Weg sahen wir schon die ersten Leguane.
Unsere Koffer wurden dann auf das Dach der Fähre verladen und wir fuhren mit einem anderen Boot über die kleine Meeresenge. Auf der anderen Seite angekommen
warteten wir auf die grosse Fähre und unser Gepäck. Es lief aber alles reibungslos ab und wir schnappten uns ein Taxi. Mit einem Pickup fuhren wir dann rund 45
Minuten in die Hauptstadt Puerto Ayora.
Dort angekommen checkten wir bei unserem AirBnB ein und machten uns dann auf den Weg in die Stadt. Unterwegs suchte ich noch nach Seeübelkeitstabletten. In weiser
Voraussicht... Wir schlenderten etwas durch das Städtchen und blieben vor allem am Fischhafen hängen. Denn dort sonnten sich Seelöwen, Pelikane, Leguane
und viele rote Krebse gleichzeitig. Wir staunten sehr darüber. Und das alles mitten in der Stadt. Die Tiere hatten keine Angst vor uns. Und es gibt eigentlich
nur eine wichtige Regel auf der Insel. Nie näher als 2 Meter an die Tiere. Daran konnten wir uns gut halten.
Wir alle waren etwas erschöpft von der Reise und nicht mehr motiviert, noch kurzfristig einen Ausflug zu organisieren am Nachmittag. Also hockten wir uns
in ein Pub, assen etwas und suchten nach einem guten Restaurant für das Abendessen. Und wir wurden fündig. Nach ungefähr 3 Telefonaten, die Adi immer
mir in die Hand drückte und unzähligen erfolglosen Kommunikationsversuchen via E-Mail und Whatsapp hatten wir dann unsere Reservation. Es ging in ein
schönes Restaurant. Das spezielle daran: Man kommt nur per Boot hin. Und so liefen wir dann langsam zum Hafen und ich durfte nochmals beim Restaurant
anrufen. Sie sagten uns, wo wir warten sollten und schickten sofort ihr Boot los. Wir erspähten es kurz darauf und stiegen in unser Privatboot ein.
Nach einer kurzen Fahrt durch den Hafen kamen wir bei einem kleinen Hafen an und stiegen aus. Wir folgten Wegweisern und spazierten einem schönen Weg
entlang bis wir im Restaurant ankamen. Das Restaurant war wirklich schön und das Essen sehr, sehr gut. Die anderen verköstigten sich an Tieren aus dem
Meer. Ich war überglücklich, dass es auch eine Vegi Alternative gab extra für mich. So liessen wir unseren ersten Abend auf den Galapagos Inseln ausklingen
und freuten uns auf alles, was noch kommen möge.
Am nächsten Morgen startete dann unser erster Abenteuertag auf den Inseln. Wir standen früh auf und setzten uns in der Stadt in ein süsses Kaffee. Nach
einem super Frühstück schnappten wir uns ein Taxi und machten uns auf den Weg zu einer Ranch. Denn auf dieser soll es ganz viele Riesenschildkröten geben.
So liessen wir uns über die halbe Insel chauffieren bis wir ankamen. Der Taxifahrer empfahl uns noch die Farm und wartete dann auf uns. Am Eingang zahlten
wir etwas Eintritt und bekamen dann sofort einen privaten Guide. Dieser führte uns über die Anlage und erzählte uns das Wissenswerte.
Es stellte sich heraus, dass die Ranch eigentlich gar keine Ranch ist. Es ist einfach ein Ort, an dem die Schildkröten gerne bleiben. Diese sind aber
alle freiwillig hier. Unter anderem wegen den vielen feinen Fruchtbäumen, die hier wachsen. Ansonsten wird der Ort vor allem dafür genutzt, den Besucher*innen
alles über die friedlichen Riesen zu erzählen. So ging es dann auch nicht 2 Minuten und wir standen bereits vor der ersten Schildkröte. Und diese
war riesig! Wir lernten Männchen und Weibchen zu unterscheiden, sowie auch das Alter abzuschätzen. Und zudem sahen wir die ersten berühmten Darwin Finken.
Wir waren überglücklich und machten uns danach mit dem Taxi wieder Richtung AirBnB. Denn wir hatten noch Grosses vor.
Wir hatten ein Paket gebucht, welches uns die nächsten Tage die Inseln zeigen sollte. So wurden wir dann mit etwas Verspätung beim AirBnB abgeholt und zu einem
Restaurant gefahren. Dort gab es ein Mittagessen bevor es dann wieder an den Hafen ging. Denn wir wollten die Insel wechseln. Wir wollten auf die Isla Isabela.
Und die Überfahrt werde wohl holprig. So schluckte ich meine erste Seekrankheitstablette und wir machten uns auf den Weg. Wir bekamen einen Anhänger mit einem
Foto unseres Speedboats. Danach wurden unsere Rucksäcke gescannt und wir konnten uns anstellen. Neben uns auf der Bank lag ganz entspannt ein Seelöwe. So
stellten wir uns das Abenteuer vor. Ich war nur noch etwas nervös, wie denn die Überfahrt werden würde.

Die Schönheit Galapagos
So warteten wir am Steg in einer kleinen Schlange, bis uns ein grummlig aussehender Seeman anwies, in ein kleines Boot zu steigen. Dies war eine Art Wassertaxi.
Wir stiegen mit unserem Gepäck ein und fuhren los. Nach ungefähr 10 Metern hielt der Kapitän an und verlangte von jedem 1 US Dollar Taxigebühr. Erst als
alle bezahlt hatten, fuhr er weiter. Das Ziel war keine 20 Meter weiter ein Schnellboot. Der Kapitän des Taxiboots band das Schiff am Schnellboot fest und er
und der Kondukteur des Schnellbootes hievten die Gepäckstücke aller Passagiere in das Schnellboot. Sobald alles auf dem Schnellboot lag, wiesen sie uns an, auf das
Schnellboot zu steigen. Der Schildkröten Guide von heute Morgen hatte uns den Tipp gegeben, zu hinterst auf dem Schnellboot Platz zu nehmen, da dort das Schaukeln am
geringsten wäre. Also folgten wir diesem Tipp. Zum Glück konnten wir noch einen Platz ergattern. Direkt vor den 4 250 PS Motoren. Als alle Passagiere auf dem Schnellboot
waren, zog das Taxiboot wieder von dannen. Der Kapitän des Schnellboots startete die Motoren und langsam fuhren wir aus dem Hafen. Das Boot schaukelte bereits im Hafen enorm.
Als wir ungefähr 100 Meter aus dem Hafen herausgefahren waren heulten die Motoren hinter uns auf und das Boot nahm Fahrt auf.
Der Himmel war bewölkt und es schien, als ob es bald zu regnen beging. Schon nach kurzer Fahrt waren wir auf dem offenen Meer. Und das Wasser war so unglaublich wie
ich es noch nie gesehen hatte. Das Wasser war türkisblau und die Wellen höher als das Schiff, auf dem wir fuhren. Die Landschaft, die sich vor uns eröffnete war eine kleine
Hügellandschaft. Wenn man auf der Spitze einer Welle angekommen war, sah man hunderte von Metern weit. Wenn man in einem Wellental war, sah man nicht weiter als 10 Meter.
Rund um das Schiff waren Wände aus türkisfarbenem Wasser. Die Wassermassen dieser Wände sind kaum zu beschreiben. Es waren nicht Wellen, wie ich sie aus dem Mittelmeer kannte.
Es war einfach das Meer, das 4 Meter über uns war. Und so fuhren wir von Wellental auf Wellenberg und wieder herunter. Das Wasser spritze und die Menschen auf den hintersten
Plätzen, also wir, wurden richtig nass. Aber das spielte keine Rolle, denn das Schiff schaukelte hier wirklich am wenigsten. Schon nach kurzer Zeit begann eine Frau 3 Sitze neben mir in
einen Plastiksack zu erbrechen. Es ging nicht lange, bis auch ein weiterer Passagier seinen Mageninhalt in einen Plastiksack überführten. Lena hatte zwar etwas Angst auf dem Schiff,
aber schlecht schien ihr nicht zu sein. So konzentrierte ich mich auf das Meer und versuchte in den Unmengen an Wasser um mich einen Wal oder einen Delfin zu erspähen. Bei jedem
weissen Fleck, den ich sah, hielt ich inne. War das etwas? War das ein Wal? Ich fokussierte meinen Blick, aber schon war das Etwas weg. Denn wir waren wieder in einem Wellental
angekommen. Ich wartete ungefähr 30 Sekunden, bis wir wieder auf einem Wellenberg waren, aber das Etwas von vorhin war weg. Hatte ich etwas gesehen oder war es nur Einbildung?
Wir werden es wohl nie erfahren. Nach ungefähr 1,5 Stunden auf hoher See erspähte ich aber tatsächlich etwas. Und zwar sah ich direkt neben unserem Schiff einen dunklen Schatten
im Wasser. Was war das? Spielte mir mein Verstand wieder einen Streich? Aber nein, schon kurz darauf sah ich einen kleinen Schildkrötenkopf aus dem Wasser schauen, Luft holen und
dann wieder abtauchen. Beim Abtauchen kam der ganze Panzer der Schildkröte an die Wasseroberfläche und verschwand sogleich auch wieder. Er war dunkelbraun, etwas so gross, wie ein
Flachbildfernseher und genau so wie man sich eine Schildkröte vorstellt. Fasziniert, von dem was ich gesehen habe, versuchte ich noch mehr zu entdecken im offenem Meer. Aber mehr als
weisse Flecken entdeckte ich nicht mehr. Inzwischen war es auch noch einer dritten Person übel geworden. Aber wir näherten uns bereits wieder einer Insel. Vor uns erhob sich noch ein
Felsen im Meer, der genau so aussah wie eine Schildkröte. Der Felsen war komplett unbewohnt, nur einige Vögel sah man über dem Stein kreisen, während Wellen am Felsen brachen und mehrere
Meter hoch spritzen. Wir näherten uns langsam der Insel und fuhren in eine kleine, etwas ruhigere Bucht ein. Auf der linken Seite war das Land der Insel und auf der rechten Seite gab
es mehrere Felsen, die aus dem Wasser ragten. Und tatsächlich sahen wir einige Pinguine auf den Felsen stehen. Zwar nur in weiter Ferne, aber wir sahen sie. Unser Schiff setzte den Anker
und ein kleines Wassertaxi steuerte wieder auf unser Boot zu. Wir stiegen um, das Gepäck wurde umgeladen, wir fuhren einige Meter, die Taxigebühr wurde eingezogen, wir fuhren zum Steg,
wurden ausgeladen und liefen zu einem kleinen Häuschen, in dem man die Inselgebühr bezahlen konnte. 10$ pro Person. Wir bezahlten und liefen weiter. Etwas weiter fanden wir einen Mann
mit einem Schild, der auf uns wartete. Wir luden unser Gepäck auf die Ladefläche des roten Pickups und stiegen ein. Nach einer ungefähr 10-minütigen Fahrt waren wir in einem kleinen Dorf
bei einem kleinen Hotel angekommen. Wir stiegen aus und fragten den Chauffeur noch, wann es morgen weiter geht. Er sagte, dass er von nichts wisse. Er sei nur für den Transport hierher
verantwortlich. Schulterzuckend nahmen wir unser Gepäck entgegen und liefen zum Hotel.
Nachdem wir eingecheckt und uns etwas ausgeruht hatten, trafen wir uns wieder vor dem Hotel. Wir machten uns auf die Suche nach einem Restaurant für das Abendessen. Wir besuchten
noch eine kleine Lagune, in der es Flamingos geben sollte. Leider sahen wir nur einen einzigen rosaroten Flamingo, wie er einsam auf einem Bein in der Lagune stand. Die Sonne war nun
bereits untergegangen und wir liefen noch kurz an den Strand. Der Strand bestand aus feinem weissen Sand und war flachabfallend bis zum Meer. Es zog stark und wir alle zogen unsere Jacken an
und schauten noch den letzten Sonnenstrahlen hinterher. Anschliessend liefen wir noch etwas am Strand entlang, bis ein kleines mexikanisches Restaurant unsere Aufmerksamkeit auf sich lenkte.
Wir warfen einen kurzen prüfenden Blick rein, empfanden es als besuchenswert und traten ein. Wir wurden sehr freundlich vom Personal empfangen und mit leckerem mexikanischen Essen versorgt.
Nico hatte heute einen Spruch übers Jassen gemacht, und so hat Lena kurzerhand die Jasskarten eingepackt. Und nun packte sie sie aus. Nach einem kurzen Rumgemaule, dass die französischen
Karten die falschen Karten seien, begannen wir das erste Spiel. Ich spielte mit Anais und Nico mit Lena. Und was soll ich sagen. Wir verloren hochaus. Aber nicht, weil die anderen besser
gespielt hätten. Nein, weil sie wiesen was das Zeug hielt. Nach ein paar lustigen Runden kehrten wir dann dem mexikanischen Restaurant den Rücken zu und kehrten zurück ins Hotel, wo wir uns
für den nächsten Tag erholen wollten.
Am nächsten Tag traffen wir uns alle zum Frühstück im Hotel. Die Frau im Hotel bat uns, uns an einen Tisch zu
setzen und brachte uns unser Essen. Und sie hörte nicht mehr damit auf. Zuerst gab es Brot, dann Joghurt, dann Früchte, dann Müesli, dann Eier. Wir mussten ihr sagen, dass sie nicht
mehr bringen sollte, sonst hätte das wohl nie geendet. Anschliessend beschlossen wir, noch etwas dem Meer entlang zu laufen und zu schauen, ob wir noch ein paar Tiere finden würden.
Wir liefen dem Meer entlang, vorbei an einer gestrandeten Tsunami Boye in einen kleinen Nationalpark. Dort schlenderten wir weiter und kamen an verschiedenen Pflanzen und Lagunen vorbei.
Tiere sahen wir leider nicht so viel. Irgendwann mussten wir dann auch umkehren. Wir liefen den ganzen Weg zurück und kamen das zweite Mal an einer Stelle vorbei, die mit einem Warnschild
Iguana Crossing (ACHTUNG: Leguane überqueren die Strasse) versehen war. Da wir beim Hinlaufen schon keine Leguane gesehen hatten, machte sich Nico ein wenig lustig über das Schild. Doch
etwas zu früh. Denn keine 5 Meter weiter lagen ungefähr 15 Leguane sonnenbadend vor uns auf der Strasse. Wir schossen noch einige Fotos und kehrten dann zurück zu unserem Hotel. Dort
zogen wir unsere Badehosen an und packten unsere Sachen für den Nachmittag ein. Denn wir gingen schnorcheln.
Etwas später wurden wir dann von unserem Hotel abgeholt und zu einem Tauchzenter gefahren. Dort mussten wir einen Taucheranzug und Flossen anprobieren. Anschliessend wurden wir zum
Hafen gefahren. Auf dem Pier sonnte sich eine ganze Seelöwen Familie. Unser Guide ruderte mit den Armen und gab einem Kapitän auf einem Boot ein Zeichen, zu uns zu kommen. Dieser
schaute jedoch nur etwas mürrisch und schraubte weiter an seinem Boot herum. Nach einigen Telefonaten und weiteren Armkommunikationen stand dann fest, dass unser Boot einen Schaden
hatte und momentan nicht fahren konnte. Unser Guide wurde etwas unruhig und schlug uns vor, noch eine kleine Bucht in der Nähe zu besuchen, bis das Boot repariert war. Uns blieb nicht
gross etwas anderes übrig und so folgten wir dem Guide. Wir liefen einem langen Steg entlang zu einer kleinen Lagune. Diese war sehr schön, doch viele Tiere sahen wir nicht. Nach knapp
15 Minuten kehrten wir zurück zu unserem Steg. Der Kapitän hatte inzwischen auch noch den zweiten Aussenbordmotor aufgeschraubt. Es sah nicht so aus, als ob wir bald losfahren konnten.
Wir warteten weitere 15 Minuten, bis uns dann unser Guide informierte. Die Mechaniker konnten das Boot nicht reparieren. Aber die Agentur habe ein Ersatzboot gefunden, mit dem wir losfahren
konnten. Und so war es dann auch. Ungefähr 10 Minuten später erschien der Kapitän mit einem anderen Boot an unserem Steg und die Reise konnte starten.
Wir fuhren ungefähr 30 Minuten der Küste entlang. Der Wellengang war noch genau so hoch wie am Tag zuvor. Die Sonne schien heute und es war angenehm warm, aber nicht heiss. Plötzlich stoppte
der Kapitän den Motor und lenkte das Schiff gegen die Küste. Er wartete bis eine hohe Welle kam, liess den Motor kurz wieder aufheulen, bis wir auf der Welle waren und stellte dann den
Motor wieder ab. Und siehe da, die Welle zog uns mit. Wir surften mit einem ungefähr 10 Meter langen Boot auf einer Welle Richtung Küste. Der Kapitän korrigierte immer wieder etwas den Kurs,
um den scharfen Klippen, die aus dem Wasser ragten auszuweichen. Als ich mich umsah, sah ich wieder etwas aus dem Wasser empor schauen. Schon wieder eine Meeresschildkröte. Und da auch. Und auch
da. Es hatte unglaublich viele Schildkröten hier. Gespannt schauten wir alle aus dem Boot und warteten geduldig, bis der Kapitän das Boot durch die Klippen manövriert hatte. Wir legten anschliessend
in einer kleinen Bucht an und verliessen alle das Boot. Zuerst liefen wir alle etwas auf den Klippen umher und der Guide zeigte uns die unterschiedlichen Pflanzen und Gesteinsformationen, die es
hier gab. Aber das war nicht wirklich spannend. Was aber spannend war, war, dass das ganze Gelände vom Wasser unterspühlt war. An einigen Stellen war der Boden sogar eingestürzt und man
konnte das darunter liegende, klare Wasser sehen. Und ab und zu, sah man Haie durch genau dieses Wasser hindurchschwimmen.
Als wir dann die Landwanderung abgeschlossen hatten, ging es wieder zurück ins Boot. Und nun ging es endlich los zum schnorcheln. Wir alle zogen unsere Flossen und unseren Anzug an. Der Kapitän
fuhr noch einige Meter weiter aus der Bucht und dann sprangen wir alle in das Wasser. Das Wasser war eiskalt. Während wir darauf warteten, dass alle im Wasser waren, schwamm bereits die erste
Schildkröte an uns vorbei. Ich steckte meinen Kopf fasziniert ins Wasser und folgte ihr. Es war unglaublich, wie ruhig und gemähchlich die Schildkröte durchs Wasser glitt. Total unbeirrt von all
den komischen Schnorchelrn, die sie umzingelten. Sie setzte sich an den Boden des Meeres und begann zu fressen. Nach kurzer Zeit hörte sie auf, und machte sich auf den Weg an die Wasseroberfläche, um
Luft zu holen. Keinen Meter entfernt von mir. Inzwischen war auch unser Guide im Wasser angekommen und unsere Tour begann. Wir liessen die Schildkröte hinter uns und schwammen Richtung offenes
Meer. Wir sahen unzählige Fische und auch unzählige weitere Schildkröten. Wir sahen auch vereinzelt einige Korallen. Unser Guide führte uns zu einer Felswand und wies uns an, etwas nach unten
zu tauchen, denn da wären ganz viele Haie. So weit kam es noch. Dass ich tauchte, nur um meinen Kopf in eine Höhle mit Haien stecken zu können. Ohne mich. Die anderen taten aber, was der Guide
sagte und tauchten herunter. Etwas wunderte es mich doch noch und so näherte ich mich etwas der Höhle. Und tatsächlich. Ich konnte sogar aus einiger Entfernung einige Haie erspähen.
Wir schwammen dann weiter und sahen noch weitere Schildkröten und Fische. Am Schluss schwamm sogar ein kleiner Galapagos-Baby Hai an mir vorbei. Zum Glück interessierte er sich nicht so für mich.
Langsam durchdrang die Kälte unsere Knochen und so schwammen wir zurück zu unserem Boot. Wir zogen unsere Ausrüstung aus und es gab etwas Kleines zu Essen. Nun fuhr der Kapitän wieder zurück ins
Meer. Er wartete einige Zeit ab, bis die Wellen sich etwas beruhigt hatten und wartete dann auf die perfekte Welle. Anschliessend fuhr er mit voller Kraft los um noch aufs offene Meer hinaus zu
kommen, bevor die grossen Wellen vor uns brachen. Er machte dass nicht zum ersten Mal, das sah man. Wir kamen wohlbehalten im offenen Meer an und fuhren zurück.
Unterwegs machten wir aber noch einen kurzen Zwischenstopp bei einem Felsen inmitten des Meers. Und zwar bei einem grossen Felsen. Der Kapitän näherte sich vorsichtig dem Felsen. Ich hatte etwas
Angst, dass das Boot zum Spielzeug der Wellen werden würde und am hohen Felsen zerschlagen würde. Doch der Kapitän hatte das Boot im Griff. Die Wellen brachen am Felsen und spritzen mehrere Meter
hoch. Das Ziel dieses Ausflugs war es, die "Blue footed Boobies" also blaufüssige Vögel zu sehen. Und tatsächlich sahen wir einige davon auf dem Felsen sitzen. Die Stimmung war unglaublich. Die
Sonne kam gerade hervor, kurz bevor sie unterging. Der einsame Felsen vor uns, die riesigen Wellen und ansonsten nur das Meer um uns herum. Wir fuhren zurück, und wir alle genossen die letzen
Sonnenstrahlen dieses Tages.
Wir kehrten zurück zum Hafen, zurück zum Taucherbüro, gaben unsere Sachen ab und kehrten dann zurück in unser Hotel. Wir hatten unglaublich viel gesehen und erlebt heute. Wir alle waren etwas
erschöpft. Aber auch etwas hungrig. So duschten wir kurz, zogen uns um und machten uns dann bereit fürs Abendessen. Grosse Abenteuer wollten wir heute nicht mehr erleben. So besuchten wir eine
kleine Pizzeria in der Nähe unseres Hotels. Wir kehrten ein, bestellten einige Pizzen und ein Bier und jassten noch etwas, während wir auf unser Essen warteten. Die Pizzeria war sehr klein
und man konnte nur draussen auf einer kleinen holzigen Veranda sitzen. Kurz nachdem wir bestellt hatten, kam noch eine Gruppe aus ungefähr 15 Leuten in die Pizzeria. Und wir merkten richtig,
wie das Personal mit einer so grossen Gruppe überfordert war. Wir waren froh, bereits bestellt zu haben und jassten gemütlich weiter. Wir hatten richtig Freude am jassen gefunden. Etwas später
kamen dann unsere Pizzen, welche wir verschlangen und anschliessend ins Hotel zurückkehrten. Wir verabschiedeten uns und fielen dann ein weiteres Mal erschöpft ins Bett.
Am nächsten Morgen hatten wir keine Zeit mehr für ein Frühstück. Denn wir wurden bereits um 05:30 Uhr abgeholt. Wir fuhren auf direktem Weg zum Hafen. Heute ging es zurück nach Santa Cruz.
Lena warf noch kurz eine Tablette ein, bevor wir dann am Hafen von einem Taxiboot abgeholt wurden.

Darwin, Haie und Blue Footet Boobies
Ich war ganz nervös auf dem Taxiboot, welches uns zum grossen Speedboot fuhr. Denn auch wenn ich mich nun etwas an den Seegang gewöhnt hatte, so wollte ich doch unbedingt
den besten Platz auf dem Schiff. Direkt hinten beim Motor (also mit möglichst wenig Bewegung) und mit frischer Luft. Wir hatten sehr Glück und so sass ich schon bald
glücklich zuhinderst auf dem Boot. Wir warteten noch kurz auf ein anderes Taxiboot und dann ging es los. Weg von der Insel Isla Isabela. Mit sehr viel Erlebnissen
und einem Ort, den wir sehr ins Herz geschlossen haben, mehr. Irgendwie waren wir gerade gefüllt von tollen Erlebnissen und Orten, die wir so ganz sicher nicht wieder
sehen werden. Glücklich und etwas müde liessen wir also den Hafen an uns vorbei ziehen und hielten Ausschau nach den Pinguinen. Diese waren aber wohl noch nicht wach.
Wir fuhren dann mit 900 Pferdestärken Richtung Santa Cruz zurück. Das Meer war etwas ruhiger als bei der Hinfahrt. Es hatte weniger riesige Wellen. Dafür war das Meer
sonst etwas 'unregelmässiger'. So kamen immer wieder Wellen von der Seite und von vorne und das Geräusch des auf das Wasser knallenden Bugs war uns bald bekannt.
Im Hotel angekommen gaben wir unser Gepäck ab und liefen direkt zu unserem Lieblingskaffee auf der Insel. Etwas gestresst bestellten wir einen Kaffee und etwas Kleines zu
essen. Denn schon bald sollte uns wieder jemand abholen. Während Anaïs noch etwas gestresst war, ob wir es denn auch pünktlich schaffen würden, wartete Adi voller Vorfreude
auf sein Gipfeli mit Nutella. Leider kam dann die schlechte Nachricht, dass die Gipfeli schon alle sind. Etwas betrübt trafen wir dann die Führerin vom heutigen Tag.
Sie lief mit uns ins Darwin Center auf der Insel und erzählte uns viele spannende Dinge über die Inseln, die Tiere und Darwin. Wir lauschten gespannt ihren Worten und
fragten sie über das Leben auf den Inseln aus.
Im kleinen Museum staunten wir über das riesige Blauwalskelett und über die ausgestopften Vögel. Unsere Führerin setzte uns dann bei einem Restaurant ab und wir
assen noch kurz zu Mittag bevor es zurück ins Hotel ging. Dort angekommen bezogen wir unsere Zimmer und zogen die mittlerweile sehr stinkigen und immer noch feuchten
Badesachen an. Denn am Nachmittag ging es nochmals aufs Wasser. Wir wurden vor dem Hotel abgeholt und an den Hafen geführt. Dort trafen wir auf eine Familie aus
den USA und eine aus Ecuador. Mit ihnen ging es dann ab auf ein Boot. Und der Führer erklärte uns dann, was wir am Nachmittag machen würden. Zuerst machten wir uns
auf den Weg aufs offene Meer. Wir stoppten den Motor und schon kreiste ein Hai um unser Boot. Wir alle waren fasziniert. Adi hatte noch etwas Bedenken und war froh,
dass uns ein Boot vom Wasser trennte.
Wir fuhren danach weiter und sahen auf der Felswand viele Vögel. Darunter auch Blue Footet Boobies. Diese sind die wohl berühmtesten Vögel auf den Galapagos Inseln.
Dank ihrer Sardellen Diät haben sie blaue Füsse. So suchten wir immer nach etwas blauem und erspähten auch viele andere faszinierende Vögel. Wir stiegen aus und liefen
über die Felsen zum Brutort von den Blue Footet Boobies. Seit 16 Jahren sei es das erste Mal, dass diese Vögel wieder auf der Hauptinsel brüten. Wir bewunderten den kleinen
Blue Footet Boobie, der aber noch keine blauen Füsse hatte und kehrten wieder zurück zum Boot. Dort angekommen zogen wir uns aus und hüpften ins kalte Wasser. Es
war nicht wärmer als 20 Grad und auch draussen waren wir bei etwa 22 Grad. Und wir hatten diesmal keinen Neoprenanzug. Nichtsdestotrotz erkundeten wir die Unterwasserwelt,
entdeckten Schildkröten und viele farbige Fische. Jemand aus der Gruppe sah sogar einen Hai. Adi zum Glück nicht.
Wir machten noch einen kurzen Stopp bei einem Salzpool zwischen zwei hohen Felsen und freuten uns dann, endlich wieder aufs Festland zu kommen und warm zu duschen.
An unserem letzten Abend auf Galapagos gingen wir, wer hätte es erraten, in ein Sushi Restaurant. Wir genossen unsere Zeit und jassten während wir auf die Sushi warteten.
Nico und ich liessen sie wieder einmal gewinnen, holten dann aber wieder fulminant auf und gewannen den Jassabend. Nach dem Essen waren wir dann alle glücklich und kehrten wieder
zurück ins Hotel. Wir schliefen schnell ein und trafen uns am nächsten Morgen zum Morgenessen bevor es auf ging an den Flughafen.
Zuerst wieder mit dem Taxi zur Fähre und von der Fähre mit dem Bus an den Flughafen. Dort angekommen gaben wir unser Gepäck auf und warteten auf unseren Flug. Es ging
direkt in die Hauptstadt von Ecuador, nach Quito.

Das Geburtstagsfest
Der Anflug auf Quito war sehr majestätisch. Sobald wir den Pazifik hinter uns gelassen hatten, flogen wir kurz über die flache Küstenregion und steuerten dann
auf die hohen Berge zu. Die Anden. Kurz bevor wir in Quito waren, sahen wir bereits einen Berg, welcher mit seiner weissen Spitze hoch über die Wolken in
den blauen Himmel herausragte. Es war der berühmte Cotopaxi. Der höchste noch aktive Vulkan der Welt. Er war der einzige Berg, der majestetisch aus dem Wolkenmeer
herausragte. Der Pilot flog um den Vulkan herum und liess das Flugzeug dann in die Wolken sinken. Wir kamen unterhalb der Wolken wieder heraus und befanden uns
wieder in einem Tal. Links und rechts waren Berge und vor uns erstreckte sich eine riesige Stadt mit einem Berg mitten drin. Der Pilot flug um den Berg herum und
wir sanken immer tiefer in das Tal hinein. Das Tal war geprägt von Schluchten und Hügeln. Das Flugzeug sank immer weiter ab in eines dieser Täler. Links und
rechts sahen wir die Klippen der Schlucht, und tatsächlich. Plötzlich tat sich unter uns ein Flughafen auf, auf dem wir sanft landeten. Wir hatten es wieder einmal
geschafft und waren sicher gelandet.
Im Flughafen lief alles so wie immer ab. Wir erhielten unser Gepäck und machten uns auf den Weg zu den Taxis. Mit einem Uber fuhren wir dann in das Stadtzentrum
dieser riesigen Stadt. Quito ist übrigens die am höchsten gelegene Hauptstadt der Welt. Die Fahrt dauerte ungefähr eine Stunde. Der Verkehr war unglaublich.
Es schien so, als ob es keine öffentlichen Verkehrsmittel gäbe und alle mit dem Auto unterwegs wären. Auch die Fahrt wiederspiegelte die Landschaft, wie wir
sie soeben von oben gesehen hatten. Tiefe Täler und hohe Hügel machten das Stadtbild aus. Erschöpft von der Reise kamen wir dann aber gut in unserem Air BnB an.
Leider hatten wir noch einiges zu tun. Denn am nächsten Tag hatte Anaïs Geburtstag und wir mussten noch einiges einkaufen gehen. So machten wir uns zu Fuss auf zum
nächsten Einkaufszentrum. Dort angekommen bekam ich die Aufgabe, Anaïs abzulenken und Lena und Nico kauften alle Dinge ein, die wir für den nächsten Tag so brauchten.
Da ich in unserer Unterkunft noch waschen wollte, machte ich mich mit Anaïs auf den Weg zu den Waschmitteln Halt und liess mir dort viel Zeit, das richtige Waschmittel auszusuchen.
Als wir dann endlich alles hatten, waren wir auch schon sehr hungrig. So beschlossen wir, im KFC noch etwas essen zu holen und dann in unserem Apartment mit einer Flasche
Wein zu essen. Gesagt getan. Wir sassen dann schon bald in unserem Appartment an unserem Tisch, assen unser Abendessen, tranken Wein, jassten dann noch eine Runde und genossen
einer unserer letzten Abende, die wir zu viert verbringen würden.
Am nächsten Tag hiess es für mich früh aufstehen. Denn ich musste noch eine Kleinigkeit fertig machen für mein Geschenk. Aber ich war nicht der Einzige. So traf ich schon bald
Lena und Nico im Wohnzimmer. Wir schmückten dann die Unterkunft und bereiteten ein grosses Frühstück vor. Lena und ich hatten am Tag zuvor noch eine französische Bäckerei
in der Strasse gesehen und so machten wir uns noch auf den Weg, um frisches Brot zu kaufen. Anschliessend weckten wir Anaïs und frühstückten alle gemeinsam. Es war ein richtiges
Festessen mit Brot, Eiern, Fleisch, Käse, Lachs, Speck und frischen Beeren. Ausgelassen frühstückten wir und übergaben dem Geburtstagskind unsere Geschenkte. Anschliessend spielten
wir noch ein Spiel und am Nachmittag hatten wir noch eine kleine Überraschung vorbereitet. Und zwar gingen wir alle zusammen in einen Escape Room. Der Raum war liebevoll hergerichtet.
Und wir mussten auf den Spuren von Indiana Jones eine Schatzkiste öffnen. Leider funktionierten nicht alle Schlösser so wie sie sollten. Aber der Raum machte trotzdem Spass. Wir kehrten
anschliessend zurück in unsere Unterkunft und jassten noch etwas zusammen. Am Abend hatte Nico dann in einem schönen Restaurant einen Tisch reserviert und wir liessen es uns gut gehen
und genossen den unbeschwerten Abend zusammen. Wir kamen sogar dazu, Meerschweinchen zu probieren. Sagen wir es mal so. Es ist jetzt nicht mein Lieblingsessen.
Am nächsten Tag hiess es dann auch schon wieder packen und dieses Mal hiess es auch noch Abschied nehmen. Denn heute trennten sich unsere Wege wieder. Wir alle waren glücklich darüber,
was wir alles zusammen erleben durften. Trotzdem war es auch ein trauriger Moment. Wir verliessen das Appartment, umarmten uns noch ein letztes Mal und gingen dann getrennte Wege.

Die ruhige Woche in Quito
Unser nächstes AirBnB war so nahe, dass wir ohne Probleme laufen konnten. Und wir durften sogar schon einchecken. Wir hatten ein schönes Apartment mit grosser
Küche, einem Wohnzimmer und einem Schlafzimmer. Wir stellten unsere Rucksäcke ab und setzten uns aufs Sofa. Was für drei Wochen! Wir hatten so unglaublich viel
Schönes erlebt und gesehen. Und mussten diese Eindrücke mal verarbeiten. So beschlossen wir, eine riesige To Do Liste zu schreiben und einfach etwas Zeit im
Apartment zu verbringen.
Wir gingen gross Einkaufen und deckten uns für die nächsten Tage ein. Unsere Menüs waren bereits klar: Pizza, Lasagne, Pittas und Risotto. So füllten wir unseren
Kühlschrank und legten uns auch bald schlafen. Wir waren völlig kaputt und schliefen die nächsten Tage überdurchschnittlich viel. Unser Tag so ungefähr so aus:
Wir frühstückten, telefonierten in die Schweiz, schrieben etwas am Blog, machten etwas für Ludonix und planten die nächsten Tage. Und warteten darauf, endlich
das leckere Abendesen zubereiten und essen zu können. So vergingen Tage und wir
fühlten uns langsam wieder erholt und fit für neue Eindrücke.
So machten wir uns dann an einem bedeckten Nachmittag auf in die Altstadt von Quito. Adi hatte eine Tour gebucht über AirBnB. So trafen wir Antonio, unseren Guide
vor der grössten Kirche von Quito. Er führte uns dann durch die Kirche und auf die Kirche und erzählte uns allerlei Wissenswertes. So war die Kirche zum Beispiel
mit ganz viel Ecuadorischen Tieren geschmückt. Wir gingen dann weiter Richtung Historisches Zentrum und erkundeten zwei weitere Kirchen bevor uns Antonio
auch noch etwas über den Präsidentenpalast und den Platz davor erklärte. Vor allem aber ging es in der Tour um die Kirche und wie sie mit den Inkas umgegangen ist.
Es war eine durchaus spannende Tour. Nichtsdestotrotz waren wir etwas enttäuscht. Wir waren in einer der ersten UNESCO Stadtviertel. Aber Vieles war etwas
heruntergekommen und es gab kaum Leute, die in der Innenstadt lebten.
Am selben Tag erlebten wir auch noch eine andere Premiere. Wir gingen das erste Mal in ein Büro einer Fluggesellschaft. Wir waren uns schon nicht mehr sicher, ob
es solche Büros überhaupt noch gibt. Doch dort angekommen standen wir mehr als 30 Minuten in der Schlange und vor uns buchten Ecuadorianer*innen Flüge. Nein, nicht
übers Internet sondern bei der freundlichen Person hinter dem Schalter. So warteten wir etwas ungeduldig bis wir dran kamen und waren froh, dass die Frau am Schalter
Englisch sprach. So konnten wir ihr unser Anliegen mitteilen. Denn wir hatten für den Weiterflug nach Miami bei unserem Ticket kein Aufgabegepäck dabei. Und über
die Website von Avianca konnten wir dieses nicht hinzufügen. So fragten wir halt vor Ort. Und siehe da. Für den halben Preis der Website hat uns die freundliche
Frau zwei Aufgabegepäckstücke dazu gebucht. Eine Erfahrung reicher und etwas weniger zweifelnd an diesem Büro gingen wir dann wieder zurück ins Apartment.
Am nächsten Morgen ging es schon früh wieder los. Wir wollten nach Banos und Ecuador noch etwas erkunden. Dazu hatten wir uns einen privaten Fahrer gebucht.
Beabsichtigt war das eigentlich nicht. Aber für den gebuchten Car hatte es keine anderen Tourist*innen. So wurden wir also pünktlich um 06:30 Uhr bei unserem
Apartment abgeholt und stiegen in den Kia ein. Unser Guide für den heutigen Tag hiess Julian. Er fuhr uns von Quito bis nach Banos. Machte aber unterwegs noch
drei Zwischenstopps.
Der erste Zwischenstopp war ein Restaurant. Dort genossen wir ein leckeres Frühstück und Julian erzählte uns während dem Essen und auch unterwegs viel Wissenswertes
über Ecuador und die Gegend. Er war vor allem begeistert von den Vulkanen. Und von diesen gab es in Ecuador mehr als genug. Kaum wieder fünf Minuten gefahren,
zeigte er in eine Richtung und sagte uns den nächsten unaussprechlichen Namen des Vulkans. Diese ragten jeweils als riesige Berge aus der Umgebung hervor. Und wir
waren doch bereits auf 3'000 Meter über Meer...
Nach dem Morgenessen ging es dann auf direktem Weg in den Cotopaxi Nationalpark. Wir wollten den höchsten der Vulkane sehen. Doch obwohl wir ihn auf dem Hinweg aus
dem Auto noch gesehen hatten, wurde der Nebel immer dicker und der Cotopaxi verschwand hinter den Wolken. Wir erkundeten den Nationalpark trotzdem und liefen an einem
Hochmoor vorbei. Es war unglaublich ruhig und friedlich. Einzig ein paar Frösche hörte man in der Ferne quaken.
Danach ging es weiter und wir fuhren über eine kurvige Passstrasse zum Quilotoa Krater. Quilotoa ist ein anderer Vulkan, der noch aktiv ist. Er liegt auf 4'000 Meter
über Meer und der Krater ist gefüllt mit Regenwasser. Da der Vulkan noch aktiv ist und Schwefel ausstösst, verfärbt sich das Wasser im Krater wunderschön je nach
Sonneneinstrahlung. Wir parkierten und liefen im Krater etwas nach unten. Nur ganz kurze 5 Minuten. Wir genossen die wunderschöne Aussicht, machten ein Foto mit einem
Alpaka und liefen wieder hoch. So einfach ging das aber nicht mehr. Wir waren auf 4'000 Meter über Meer und keuchten den Hang hinauf. Jetzt waren wir froh, waren wir
nur 5 Minuten nach unten gelaufen.
Wir setzten uns danach in ein Restaurant und genossen ein typisch Ecuadorianisches Mittagessen. Also sie nannten es Ecuadorisch, die Karte war exakt dieselbe wie in
jedem Restaurant in Peru... Ausnahmsweise freuten wir uns sogar auf das Reis. Nach dem Essen ging es dann wieder weiter und wir fuhren noch rund drei Stunden nach Banos.
Banos ist eine kleine Stadt in den Anden und wurde berühmt durch seine Wasserfälle, einer der grössten Zuflüsse zum Amazonas und seine heissen Quellen. Wir fuhren
durch kleine ecuadorianische Dörfer und stetig etwas nach unten bis wir Banos erreicht hatten.

Der Ursprung des Amazonas
Wir deponierten unsere Rucksäcke in unserem Zimmer und schauten aus unserem Fenster. Die Sonne schien noch und mit ihren letzten Sonnenstrahlen beleuchtete sie die
grosse, grüne Schlucht, die vor uns lag. Am Boden der Schlucht floss ein reissender brauner Fluss. Dieser Fluss war einer der vielen Zuflussströme des Amazonas.
Das Wasser, welches wir hier sahen, wird irgendeinmal durch den gesamten Amazonas fliessen und dann im Meer in Brasilien münden. Es war eines meiner ganz grossen Ziele
auf dieser Weltreise, den Amazonas und seinen Regenwald zu sehen. Leider haben wir es nicht geschafft. Der Amazonas lag nicht gerade auf unserem Weg und wir hatten ganz
viele andere Dinge erlebt. Und einmal mehr wird mir bewusst, dass, obwohl ich ein Jahr lang Zeit habe um diese Welt zu sehen, ich doch nur einen kleinen Teil sehen werde.
Es gibt so viele Dinge zu sehen, zu tun, zu erleben. Und an jeden Ort, an den man kommt, sieht man wieder neue Dinge, die man machen könnte. Machen möchte. Doch die Zeit
rinnt einem durch die Hände wie Sand. Wir haben uns mit Absicht dazu entschieden, nun Mittel- und Südamerika zu verlassen. Obwohl es hier noch sehr viele Dinge zu sehen gäbe.
Denn es gibt auch noch viele andere schöne Plätze auf dieser Welt. Und um diese sehen zu können, müssen wir jetzt weiter. Mittel- und Südamerika haben uns fasziniert.
Es war nicht immer einfach, hier umherzureisen. Doch die Einfachheit und Freundlichkeit der Leute, die wunderschöne Natur, die unglaublich vielen Tiere, die Hochkulturen Amerikas
und das warme, türkisfarbene Meer haben uns in ihren Bann gezogen. Wir werden eines Tages hierher zurückkehren. Nochmals in Ruhe die Galapagos Inseln bestaunen, dem Amazonas entlang wandern,
die Salzwüste Boliviens durchqueren, die Iguazu-Wasserfälle in Argentinien bestaunen und an der Copa Cabana in Brasilien einen Cocktail schlürfen. Eines Tages.
Wir wendeten uns ab von unserem Fenster und fuhren mit einem Taxi in die Stadt. Denn wir wollten noch etwas das kleine Dorf erkunden und dann noch Abendessen. Als Erstes besuchten
wir eine kleine Rooftop Bar, die uns Julian empfohlen hatte. Wir nahmen Platz, bestellten etwas zu trinken und spielten noch ein Claim, ein kleines Kartenspiel, das uns Anaïs und
Nico mitgebracht hatten. Im Hintergrund ging gerade die Sonne unter und der Himmel verfärbte sich von gelb zu orange, rot und schlussendlich violett. Ein Violett, wie wir es noch
nie am Himmel gesehen hatten. Neben uns türmte sich ein Vulkan in den Himmel. Wir bezahlten anschliessend unsere Getränke und suchten ein kleines indisches Restaurant auf, um
noch etwas zu essen. Mit einem Taxi ging es dann zurück ins Hotel, wo wir tief in den Schlaf sanken.
Am nächsten Tag hatten wir geplant, ein Fahhrad zu mieten und dem braunen Fluss von gestern entlang zu fahren. Denn auf seiner Reise zum Amazonas stürzte er viele Klippen hinunter
und bildete so eine Strasse aus faszinierenden Wasserfällen. Leider hatte mein Bauch nicht so Freude am indischen Essen wie ich. Ich wachte in der Nacht mehrmals wegen Bauchschmerzen
auf. Auch zum Frühstück mochte ich nicht richtig etwas essen. Aber ich mag Bäche, Flüsse und Wasserfälle sehr. Und so wollte ich mir dieses Abenteuer nicht entgehen lassen. Wir fuhren
mit einem Taxi los in das kleine Dorf und mieteten dort zwei Fahrräder. Anschliessend fuhren wir aus dem kleinen Dörfchen und folgten dem Fluss auf seinem Weg zur Mündung. Leider war die
Strasse, der wir folgten, ein Highway. So fuhren viele Autos ziemlich schnell an uns vorbei. Doch sie hielten immer schön Abstand und ich hatte nie Angst auf unserer Reise. Es dauerte
nicht lange, bis wir auch schon den ersten Wasserfall sahen. Er war zwar künstlich, denn man hatte hier eine grosse Staumauer gebaut. Aber die Wassermassen, die hier herunterstürzten
waren schon unglaublich massiv. Und das war erst der Anfang. Die Brücke bewegte sich jedesmal, wenn ein Auto darauf fuhr und Lena war das Ganze nicht ganz geheuer. Also verliessen wir
die Brücke schnell wieder und fuhren weiter. Wir durchquerten ein Tunnel und folgten ein paar Umfahrungsstrassen in diesem grünen Tal. Immer wieder sahen wir von überall Wasserfälle ins
Tal stürzen. Nach knapp 2 Stunden Fahrt kamen wir in einem kleinen Dorf namens Rio Verde an. Das war unser Endziel. Denn hier konnte man anschliessend mit einem kleinen Lastwagen wieder
zurück nach Banos fahren. Und hier gab es auch noch einen letzten Wasserfall zu sehen.
Wir stellten unsere Velos ab und folgten den Wegweisern zum Wasserfall. Der Weg führte uns in den
Wald und in jenem den steilen Hang hinunter. Als wir beinahe beim Fluss angekommen waren bog der Weg ab und führte uns wieder den Hang hinauf. Wir mussten ein kleines Restaurant passieren,
in welchem wir dann auch Eintritt zahlen mussten, um den Wasserfall zu sehen. Wir bezahlten und folgten einer alten Steintreppe hinauf. Wir hörten bereits das ohrenbetäubende Getöse des
Wasserfalls. Und dann waren wir auf einer kleinen Plattform neben dem Fluss. Den Wasserfall sahen wir zwar noch nicht, dafür aber einen Wasserdunst, der hier überall in der Luft lag und vom
Wasserfall herkam. Wir folgten dem Weg weiter und kamen dann auf eine Plattform direkt neben dem Wasserfall. Der Wasserfall war ungefähr 30 Meter hoch und es fielen unglaubliche Wassermassen
in ein kleines Becken hinunter. Man wurde hier schon nass nur vom daneben stehen. Wir bestaunten das Naturspektakel und schossen einige Fotos. Plötzlich entdeckten wir noch einen kleinen,
ungefähr 1 Meter hohen Gang in der Wand, welcher weiter hoch zum Wasserfall führte. Wir schauten uns kurz an, und uns beiden war klar, dass wir das machen wollten. So
zwangen wir uns duch die kleine Höhle. Nach ungefähr 5 Minuten kamen wir in einem kleinen Felsvorsprung etwas höher am Wasserfall wieder hinaus. Wir bestaunten den Wasserfall und
sahen dabei noch eine kleine Treppe, die hinter den Wasserfall führte. Doch der Weg führte praktisch unter dem Wasserfall hindurch. Es gab keine Möglichkeit, trocken zu bleiben. Aber wir
wollten es tun. So kletterten wir die Treppe hinauf und huschten unter dem Wasserfall hindurch. Pflotschnass kamen wir da an. Vor uns sahen wir die weissen Wassermassen das Tal hinunterstürzen.
Wir lachten und umarmten uns. Wir waren von oben bis unten durchnässt. Aber glücklich, dass wir hier sein konnten. Wir warteten noch einige Minuten, und kehrten dann zurück. Unter dem Wasserfall
hervor, die Treppe hinunter, durch den tiefen Gang und die letzten Steintreppen hinunter zum Restaurant. Lena holte da noch etwas zum Trinken und ich gab ihr meinen trockenen Pullover zum
Anziehen. Wir sassen da, schauten in das grüne Tal, die grünen Hänge und sprachen darüber, wie wir uns unsere Zukunft vorstellen. Wir vergassen die Zeit und genossen es nur, da zu sein.
Als dann der Himmel wegen Wolken etwas dunkler wurde, kehrten wir langsam zu unseren Fahrrädern zurück. Wir liefen mit ihnen zu den Lastwagen, die uns zurück nach Banos bringen sollten. Wir
verluden die Fahrräder und stiegen selber hinten ein. Dort warteten wir ungefähr 30 Minuten, bis noch andere Radfahrer*innen eingestiegen waren. Anschliessend fuhren wir los und genossen die Landschaft
nochmals in Revue, die wir vor ein paar Stunden selber geradelt waren. In Banos gaben wir die Fahrräder zurück und kehrten zurück zu unserem Hotel.
Julian hatte uns gestern noch den Tipp gegeben, die heissen Vulkanquellen zu besuchen. So packten wir im Hotel nur kurz den Rucksack um und fuhren dann mit einem Taxi zu den besagten
Quellen. Dort stiegen wir aus und kauften uns als Erstes eine Badekappe. Denn man musste eine anziehen, um die Quellen besuchen zu dürfen. Die Quellen waren anschliessend mehr wie eine
Badeanstalt als wilde Quellen im Wald, wie ich sie mir eigentlich vorgestellt hatte. Wir bezahlten den Eintritt und zogen uns in den Umkleidekabinen um. Anschliessend sprangen wir unter die
immer laufenden Duschen. Das Wasser war angenehm warm. Die Badeanstalt bestand aus verschiedenen Schwimmbecken. Zwei hatten klares Wasser und schimmerten blau wie bei uns zu Hause, die anderen
waren tonbraun gefärbt. Nicht sehr anmächlich. Wir stiegen dann in das erste Bad und genossen das warme Wasser. Wir besuchten ein Becken nach dem anderen und stellten fest, dass die blauen
Becken blau waren, da sie wohl nicht aus dem Vulkan stammen und a****kalt waren. Zum Schluss gingen wir noch in das wärmste Bad. Und das war kaum aushaltbar, wo heiss war es. Ich fühlte mich
wie ein Pollo im Schmortopf. Lena genoss das warme Wasser sehr. Doch nach knapp 10 Minuten wurde mir schwindlig und ich musste das Bad verlassen. Wir verweilten noch etwas in einem anderen
Becken und zogen uns dann um. Wir liefen zu Fuss zurück ins Dorf und gingen dort noch etwas essen. Anschliessend kehrten wir zurück in unser Hotel und schliefen ein letztes Mal in Banos ein.
Am nächsten Morgen frühstückten wir im Hotel, packten unsere Sachen und fuhren mit dem Taxi zum Busbahnhof. Wir waren gestern bereits kurz hier, um uns zu erkundigen, wann die Busse fahren
und um ein Ticket im Voraus zu kaufen. Julian hatte uns vorgestern eine Busgesellschaft empfohlen, die besonders sicher sei. Die Frau am Schalter sagte uns aber, dass wir keine Fahrkarten
für den nächsten Tag kaufen können und wir uns keine Gedanken machen müssten. Es hätte genügend Platz für uns. So fuhren wir also um 09:30 Uhr an den Busbahnhof, um den Bus um 10:00 Uhr zu erwischen.
Schon als wir beim Terminal ankamen wurden wir von unzähligen Menschen umworben, ob wir nach Quito wollen. Wir sind uns das inzwischen aber gewohnt und liessen uns nicht beirren. Beim Schalter
angekommen sagte uns ein Mann, dass die nächsten zwei Busse ausgebucht wären und wir erst wieder um 12:00 Uhr einen Bus haben. Etwas ratlos standen wir da und nun hatten alle rund um uns mitbekommen,
dass wir nach Quito wollen. Ein Mann wies uns energisch an, ihm zu folgen. Da wir nichts anderes zu tun hatten, folgten wir ihm. Er rannte auf die Strasse hinaus und rief wild in spanisch dem Bus
irgendwelche Worte hinterher. Der Bus hielt an, ein Kondukteur stieg aus und half uns, die Koffer in den Car zu packen. Wir stiegen ein und kaum hatte ich den zweiten Fuss im Bus, fuhr der Bus auch
weiter. Wir liefen in den hinteren Teil des Busses, aber alle Plätze waren belegt. So mussten wir die erste halbe Stunde stehen. Nach kurzer Zeit zwängte sich der Kondukteur durch den Bus und
kassierte bei jedem Passagier den Fahrpreis ein. Auch wir mussten 5$ je zahlen. Für eine vierstündige Busfahrt eigentlich ganz okay. Nach gut einer halben Stunde waren wir beim ersten Stopp angekommen,
und die ersten Leute steigen aus. Lena und ich konnten zwei Sitzplätze nebeneinander ergattern und so konnten wir den Rest der Fahrt sitzend verbringen.

Quito zum Dritten
Wieder in Quito angekommen, wussten wir nur, dass die Busstation ganz im Süden lag und wir noch ein Taxi nehmen mussten. Natürlich stürmte sofort ein Taxifahrer auf uns
zwei Gringos zu. Wie immer. Er bot uns einen guten Preis an für die Taxifahrt an und deutete uns danach, ihm zu folgen. So ganz offiziell war er wahrscheinlich nicht unterwegs.
Aber so sehr diese Personen auf Spanisch auf dich einsprechen, kannst du dich teilweise gar nicht entziehen. So stiegen wir in sein Taxi und wurden sehr rassig zu unserem
Hotel gefahren. Es war nicht meine liebste Taxifahrt, aber wir kamen sicher an.
Wir legten unser Gepäck ab und wollten danach die neueren Distrikte von Quito erkunden. So liefen wir durch den Finanzdistrikt, suchten uns etwas kleines zum Mittagessen
und machten uns danach auf in den grössten Park der Stadt. Auf dem Weg dorthin liefen ganz viele junge Leute an uns vorbei. Sie alle hatten farbige Flaggen dabei und wir
liefen direkt in eine riesige LGTBQ+ Parade. So viele Leute waren friedlich auf der Strasse und feierten ihre Existenz. Wir liessen uns anstecken und liefen durch die
Menschenmenge. Wir fragten uns einzig, wie offen Ecuador in dieser Beziehung war. Später lernten wir, dass Ecuador eines der ersten Länder war, die Diskrimination
aufgrund der sexuellen Orientierung verboten hat.
Unsere Stadttour ging danach weiter und wir machten uns auf den Weg in ein Einkaufszentrum. Dort suchten wir eigentlich einen Brunnen. Diesen haben wir aber nie gefunden.
Stattdessen entdeckten wir einen Verkäufer von Victorinox Produkten. Und siehe da. Mein Sackmesser! Der einzig kleine Unterschied war, dass die Klinge nicht flach, sondern
gezackt war. Aber das war mir nicht so wichtig. So kauften wir also ein neues Sackmesser und ich schwor mir, dieses nie wieder in das Handgepäck zu packen. Mal schauen, ob
ich das schaffen werde. Danach ging es weiter durch die Stadt zurück zu unserem Hotel. Wir erhofften uns eigentlich, viele Restaurants und Bars zu finden. Und vor allem
auch viele Einheimische. Aber Quito blieb irgendwie ausgestorben und etwas abweisend.
Am Abend machten wir uns dann auf in ein vietnamesisches Restaurant und gönnten uns Baos. So belebt, wie dieses Quartier eigentlich an einem Samstagabend sein sollte, war
es aber nicht. Quito war irgendwie nicht ganz unsere Stadt. Wir liefen also zurück ins Hotel und freuten uns auf den nächsten Tag. Wir standen früh auf und machten uns
auf den Weg zu einem Café. Dort gab es ein leckeres Frühstück bevor wir zum einzigen Coworking liefen, welches am Sonntag geöffnet war. Wir bezahlten und bekamen einen
Meeting Raum. Dort erledigten wir den ganzen Tag die Buchhaltung von Ludonix und genossen es, etwas zu arbeiten. Am Abend ging es dann früh in ein indisches Restaurant essen,
bevor bereits die letzte Nacht in Quito vor der Türe stand.
Am nächsten Morgen schliefen wir etwas aus und checkten aus dem Hotel aus. Danach machten wir uns auf den Weg in ein anderes Coworking und verbrachten den ganzen Tag damit,
unsere letzten Dinge auf der To Do Liste abzuarbeiten. So sollten wir bereit sein, für unser nächstes Abenteuer in den USA. Und dieses fing schon abenteurlich an. Denn um 8 Uhr
abends mussten wir unser Coworking verlassen. Und wir machten uns direkt auf den Weg zum Flughafen. Denn unser Flug nach Bogotà verliess Quito um 3 Uhr morgens. So sparten
wir uns eine Übernachtung und etwas Geld beim Flug. Nach einem kurzen Aufenthalt sollte es dann weiter gehen Richtung Miami. So war der Plan.
Am Flughafen in Quito angekommen waren wir überrascht, wie modern und sauber alles war. Es gab verschiedene Schalter zum Einchecken. Leider hatte unserer aber noch nicht
geöffnet. So setzten wir uns also in ein Restaurant, nutzten das gratis WLAN und machten noch kleine Erledigungen. Ach ja, gegessen haben wir auch. So verbrachten wir dann
vier Stunden bevor wir endlich unser Gepäck aufgeben konnten. Um 12 Uhr nachts war noch viel los am Flughafen und in der Schlange standen sowohl eine ältere Frau, die alleine
reiste, als auch ganze Familien mit kleinen Kindern. Wir wunderten uns noch, wie diese die Reise überstehen werden...
Nach der Gepäckaufgabe ging es durch die Sicherheitskontrolle. Es lief alles nach Plan. Das Sackmesser hatte ich in weiser Voraussicht ins Aufgabegepäck getan. Danach
kam aber eine junge Frau auf mich zu und meinte, ich soll ihr folgen. Sie führte mich in einen Raum und fragte mich, wie es mir so gehe. Zum Glück war mein Spanisch
langsam gut genug, dass ich zumindest alles verstand und mich nicht völlig überfordert fühlte. Sie gab mir dann noch ein Blatt zu lesen, auf dem Folgendes stand:
'Wir werden dein Gepäck und dich durchsuchen. Du wurdest zufällig ausgewählt. Du musst diese Kontrolle nicht durchführen lassen. Entscheidest du dich, dies nicht zu tun,
hast du aber kein Anrecht, zu fliegen.' So viele Optionen hatte ich also nicht. Ich liess die Frau mich also abtasten und danach jedes Fach meines Rucksacks durchsuchen.
Und das war es dann auch schon. Sie waren äusserst freundlich und ich war froh, dass alles in Ordnung war.
Wir warteten danach vor unserem Gate also noch weitere zwei Stunden. Und diese wurden langsam anstrengend. Mittlerweile war es 1 Uhr morgens. Adi wurde langsam müde
und ich verbrachte meine Zeit mit einem Telefonat und etwas Textnachrichten. Danach ging es zum Glück auch los und wir durften ins Flugzeug einsteigen. Alle kleinen
Kinder waren noch wach und mittlerweile völlig aufgedreht. Wir freuten uns also auf den Flug ... nicht. Wir stiegen ein und siehe da. Vor uns war auch ein Baby.
Wir freuten uns noch über den Fensterplatz bis wir realisierten, dass ja eh alles dunkel sein wird. Wir flogen also los und waren schon bald in der dunkeln Nacht
verschwunden. Langsam fielen alle in den Tiefschlaf. Einzig das Kleinkind nicht. Das schrie. Aufgrund dessen und leichten Turbulenzen bin ich dann nach 20 Minuten
wieder aufgewacht und bis Bogotà nicht mehr wieder eingeschlafen. Adi konnte zumindest eine knappe Stunde schlafen.
In Bogotà angekommen freuten wir uns darauf, beim neuen Gate etwas zu schlafen. Vorher mussten wir aber nochmals durch eine Sicherheitskontrolle. Obwohl wir nur
einen Transfer machten. Wir liessen also unser Gepäck nochmals durchsuchen und machten uns danach auf die Suche nach unserem Gate. Wir wurden fündig und fanden
in den Nähe sogar liegestuhlähnliche Sitze. Wir installierten uns und holten den benötigten Schlaf nach. Zwei Stunden lang konnten wir schlafen, bevor wir langsam
auf den nächsten Flug mussten. Wir holten uns noch eine warme Schokolade und stiegen dann ins neue Flugzeug ein. Vorher wurde aber unser Gepäck noch einmal
durchsucht.
Wir freuten uns, denn wir hatten für den Flug nach Miami ein grosses Flugzeug. Und einen Fensterplatz. Wir setzten uns und warteten gespannt, ob noch jemand in unsere
Dreierreihe kam. Und siehe da, ein Vater mit einem Kleinkind. Dieses hatte aber die Nacht geschlafen und sollte sich den ganzen Flug über ruhig verhalten. So genossen
wir die drei Stunden nach Miami. Wir schliefen etwas, bekamen ein Sandwich, spielten Schach, lasen und genossen die wunderschöne Aussicht, als wir über Cuba und die
Bahamas flogen. Wir waren also wieder angekommen in der Karibik!
Warum wir uns für Ecuador entschieden haben
Ecuador war eines der ersten Länder auf unserer Reiseliste. Von Anfang an war für uns klar, dass wir die Galapagosinseln sehen wollen. So ein einzigartiges Naturparadies wollten wir uns nicht entgehen lassen. Vor allem nicht, wenn es am anderen Ende der Welt liegt und normalerweise nicht einfach zu erreichen ist. Abgesehen von den Galapagosinseln wussten wir aber nicht viel bis nichts von Ecuador. Ausser, dass spanisch gesprochen wird. Und wir gut mit dem Bus von Peru nach Ecuador reisen könnten. So war zumindest der Plan...
Unsere Reiseroute
Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.