Ecuador

Quito zum Dritten

30.07.2022 - 02.07.2022

Wieder in Quito angekommen, wussten wir nur, dass die Busstation ganz im Süden lag und wir noch ein Taxi nehmen mussten. Natürlich stürmte sofort ein Taxifahrer auf uns zwei Gringos zu. Wie immer. Er bot uns einen guten Preis an für die Taxifahrt an und deutete uns danach, ihm zu folgen. So ganz offiziell war er wahrscheinlich nicht unterwegs. Aber so sehr diese Personen auf Spanisch auf dich einsprechen, kannst du dich teilweise gar nicht entziehen. So stiegen wir in sein Taxi und wurden sehr rassig zu unserem Hotel gefahren. Es war nicht meine liebste Taxifahrt, aber wir kamen sicher an.

Wir legten unser Gepäck ab und wollten danach die neueren Distrikte von Quito erkunden. So liefen wir durch den Finanzdistrikt, suchten uns etwas kleines zum Mittagessen und machten uns danach auf in den grössten Park der Stadt. Auf dem Weg dorthin liefen ganz viele junge Leute an uns vorbei. Sie alle hatten farbige Flaggen dabei und wir liefen direkt in eine riesige LGTBQ+ Parade. So viele Leute waren friedlich auf der Strasse und feierten ihre Existenz. Wir liessen uns anstecken und liefen durch die Menschenmenge. Wir fragten uns einzig, wie offen Ecuador in dieser Beziehung war. Später lernten wir, dass Ecuador eines der ersten Länder war, die Diskrimination aufgrund der sexuellen Orientierung verboten hat.

Unsere Stadttour ging danach weiter und wir machten uns auf den Weg in ein Einkaufszentrum. Dort suchten wir eigentlich einen Brunnen. Diesen haben wir aber nie gefunden. Stattdessen entdeckten wir einen Verkäufer von Victorinox Produkten. Und siehe da. Mein Sackmesser! Der einzig kleine Unterschied war, dass die Klinge nicht flach, sondern gezackt war. Aber das war mir nicht so wichtig. So kauften wir also ein neues Sackmesser und ich schwor mir, dieses nie wieder in das Handgepäck zu packen. Mal schauen, ob ich das schaffen werde. Danach ging es weiter durch die Stadt zurück zu unserem Hotel. Wir erhofften uns eigentlich, viele Restaurants und Bars zu finden. Und vor allem auch viele Einheimische. Aber Quito blieb irgendwie ausgestorben und etwas abweisend.

Am Abend machten wir uns dann auf in ein vietnamesisches Restaurant und gönnten uns Baos. So belebt, wie dieses Quartier eigentlich an einem Samstagabend sein sollte, war es aber nicht. Quito war irgendwie nicht ganz unsere Stadt. Wir liefen also zurück ins Hotel und freuten uns auf den nächsten Tag. Wir standen früh auf und machten uns auf den Weg zu einem Café. Dort gab es ein leckeres Frühstück bevor wir zum einzigen Coworking liefen, welches am Sonntag geöffnet war. Wir bezahlten und bekamen einen Meeting Raum. Dort erledigten wir den ganzen Tag die Buchhaltung von Ludonix und genossen es, etwas zu arbeiten. Am Abend ging es dann früh in ein indisches Restaurant essen, bevor bereits die letzte Nacht in Quito vor der Türe stand.

Am nächsten Morgen schliefen wir etwas aus und checkten aus dem Hotel aus. Danach machten wir uns auf den Weg in ein anderes Coworking und verbrachten den ganzen Tag damit, unsere letzten Dinge auf der To Do Liste abzuarbeiten. So sollten wir bereit sein, für unser nächstes Abenteuer in den USA. Und dieses fing schon abenteurlich an. Denn um 8 Uhr abends mussten wir unser Coworking verlassen. Und wir machten uns direkt auf den Weg zum Flughafen. Denn unser Flug nach Bogotà verliess Quito um 3 Uhr morgens. So sparten wir uns eine Übernachtung und etwas Geld beim Flug. Nach einem kurzen Aufenthalt sollte es dann weiter gehen Richtung Miami. So war der Plan.

Am Flughafen in Quito angekommen waren wir überrascht, wie modern und sauber alles war. Es gab verschiedene Schalter zum Einchecken. Leider hatte unserer aber noch nicht geöffnet. So setzten wir uns also in ein Restaurant, nutzten das gratis WLAN und machten noch kleine Erledigungen. Ach ja, gegessen haben wir auch. So verbrachten wir dann vier Stunden bevor wir endlich unser Gepäck aufgeben konnten. Um 12 Uhr nachts war noch viel los am Flughafen und in der Schlange standen sowohl eine ältere Frau, die alleine reiste, als auch ganze Familien mit kleinen Kindern. Wir wunderten uns noch, wie diese die Reise überstehen werden...

Nach der Gepäckaufgabe ging es durch die Sicherheitskontrolle. Es lief alles nach Plan. Das Sackmesser hatte ich in weiser Voraussicht ins Aufgabegepäck getan. Danach kam aber eine junge Frau auf mich zu und meinte, ich soll ihr folgen. Sie führte mich in einen Raum und fragte mich, wie es mir so gehe. Zum Glück war mein Spanisch langsam gut genug, dass ich zumindest alles verstand und mich nicht völlig überfordert fühlte. Sie gab mir dann noch ein Blatt zu lesen, auf dem Folgendes stand: 'Wir werden dein Gepäck und dich durchsuchen. Du wurdest zufällig ausgewählt. Du musst diese Kontrolle nicht durchführen lassen. Entscheidest du dich, dies nicht zu tun, hast du aber kein Anrecht, zu fliegen.' So viele Optionen hatte ich also nicht. Ich liess die Frau mich also abtasten und danach jedes Fach meines Rucksacks durchsuchen. Und das war es dann auch schon. Sie waren äusserst freundlich und ich war froh, dass alles in Ordnung war.

Wir warteten danach vor unserem Gate also noch weitere zwei Stunden. Und diese wurden langsam anstrengend. Mittlerweile war es 1 Uhr morgens. Adi wurde langsam müde und ich verbrachte meine Zeit mit einem Telefonat und etwas Textnachrichten. Danach ging es zum Glück auch los und wir durften ins Flugzeug einsteigen. Alle kleinen Kinder waren noch wach und mittlerweile völlig aufgedreht. Wir freuten uns also auf den Flug ... nicht. Wir stiegen ein und siehe da. Vor uns war auch ein Baby. Wir freuten uns noch über den Fensterplatz bis wir realisierten, dass ja eh alles dunkel sein wird. Wir flogen also los und waren schon bald in der dunkeln Nacht verschwunden. Langsam fielen alle in den Tiefschlaf. Einzig das Kleinkind nicht. Das schrie. Aufgrund dessen und leichten Turbulenzen bin ich dann nach 20 Minuten wieder aufgewacht und bis Bogotà nicht mehr wieder eingeschlafen. Adi konnte zumindest eine knappe Stunde schlafen.

In Bogotà angekommen freuten wir uns darauf, beim neuen Gate etwas zu schlafen. Vorher mussten wir aber nochmals durch eine Sicherheitskontrolle. Obwohl wir nur einen Transfer machten. Wir liessen also unser Gepäck nochmals durchsuchen und machten uns danach auf die Suche nach unserem Gate. Wir wurden fündig und fanden in den Nähe sogar liegestuhlähnliche Sitze. Wir installierten uns und holten den benötigten Schlaf nach. Zwei Stunden lang konnten wir schlafen, bevor wir langsam auf den nächsten Flug mussten. Wir holten uns noch eine warme Schokolade und stiegen dann ins neue Flugzeug ein. Vorher wurde aber unser Gepäck noch einmal durchsucht.

Wir freuten uns, denn wir hatten für den Flug nach Miami ein grosses Flugzeug. Und einen Fensterplatz. Wir setzten uns und warteten gespannt, ob noch jemand in unsere Dreierreihe kam. Und siehe da, ein Vater mit einem Kleinkind. Dieses hatte aber die Nacht geschlafen und sollte sich den ganzen Flug über ruhig verhalten. So genossen wir die drei Stunden nach Miami. Wir schliefen etwas, bekamen ein Sandwich, spielten Schach, lasen und genossen die wunderschöne Aussicht, als wir über Cuba und die Bahamas flogen. Wir waren also wieder angekommen in der Karibik!

Lena Gisiger

01.08.2022

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