
Japan ist ein Staat im Pazifik, welcher insgesamt 6852 Inseln umfasst. Im Norden grenzt Japan an Russland, im Westen an Nord- und Südkorea und im Südwesten an Taiwan und China. Japan ist der viertgrösste Inselstaat der Welt und wird auch oft als Land der aufgehenden Sonne bezeichnete. Japan ist auch das einzige Land der Welt, welches noch einen Kaiser als Staatsoberhaupt hat. Die Hauptstadt von Japan ist Tokio, welche mit ihren Agglomerationen 38.5 Millionen Menschen beherbergt.
Unser Tagebuch

Eine andere Welt
Dachten wir zumindest. Aber gerade als unser Flugzeug auf die Startbahn rollte, kam eine Durchsage des Kapitäns. Aufgrund eines medizinischen Notfalls mussten wir nochmals zurück
ans Terminal. So fuhren wir zurück, die Türen wurden geöffnet und die besagte Person stieg aus. Leider mussten wir anschliessend noch weitere 90 Minuten am Gate warten, da das
Flughafen Personal das Gepäck der besagten Person nicht finden konnte. Gut 90 Minuten später rollten wir dann also ein zweites Mal aufs Rollfeld. Mit gut zweieinhalb Stunden Verspätung
startete nun unser Flug Richtung Japan. Die Verspätung störte uns nicht gross. Wir waren froh, bemerkte man den medizinischen Notfall noch, als wir noch am Flughafen waren und nicht
erst, als wir bereits abgeflogen waren. So flogen wir nun 7 Stunden und freuten uns auf Japan.
Nach einem ruhigen Flug über den Pazifik war es inzwischen dunkel geworden. Umso mehr freuten wir uns, als wir unter uns die ersten Lichter Japans entdeckten. Lange dauerte es also nicht
mehr. Wir landeten in Tokyo und verliessen nach diesem langen Flug das Flugzeug. Und kaum betraten wir das Terminal war alles anders. Die Buchstaben waren keine Buchstaben mehr, sondern
mehr Kunstwerke. Die Leute sahen anders aus und alle trugen wieder Atemschutzmasken. Auch der Geruch hier war ganz anders als wir uns das gewöhnt waren. Wir folgten den Wegweisern und den
Anweisungen des Personals. Denn wirklich viel war nicht in Englisch angeschrieben. Und zu meinem grossen Erstaunen konnten auch die wenigsten des Personals Englisch sprechen. So folgten
wir den Handbewegungen des Personals. Das japanische Personal zeigte sich sehr höflich und freundlich. Der Immigrationsprozess war hier wegen Corona deutlich komplizierter als in anderen
Ländern. Trotzdem war alles minutiös durchgeplant und wir mussten keine Sekunde anstehen. Zuerst wurden wir in einen Raum gebeten und mussten auf einem Stuhl Platz nehmen. Anschliessend
mussten wir ein Formular mithilfe eines QR-Codes und unserem Handy ausfüllen. Als dann auf unserem Display ein anderer QR-Code erschien, wurden wir vom Personal zum nächsten Posten geleitet.
Dort wurde unser Pass und der neue QR-Code überprüft. Anschliessend ging es weiter zum nächsten Posten, an dem unsere Impfzertifikate überprüft werden. Vo da aus ging es weiter zu einem
Einreisebeamten, der uns mehr auf japanisch als auf englisch fragte, wie wir uns fühlten. Nachdem wir nach einigen Missverständnissen "gut" gemurmelt hatten, durften wir auch diesen
Posten passieren. Anschliessend kam der eigentliche Immigrationsposten. Ein uniformierter Mann kontrollierte unsere Pässe, überprüfte einen weiteren QR-Code, welchen wir schon zuhause
ausfüllen mussten und gab uns dann sein Einverständnis, das Land zu betreten, indem er einen Sticker in unseren Pass klebte. Wir konnten nun also weiter gehen. Nächster Posten war das
Gepäckband. Dieses drehte sich schon nicht mehr, weil wir schon so lange im Flughafen waren. Unser Gepäck lag aber noch auf dem Band. So holten wir es und machten uns auf, den
Flughafen zu verlassen. Aber so schnell ging das dann doch nicht. Drei weitere Zollbeamte wiesen uns an, an einen Automaten zu gehen. Dort mussten wir nochmals unseren Pass scannen und
den zweiten QR-Code zeigen, den wir auch zuhause noch ausfüllen mussten. Der Automat leuchtete grün auf und eine kleine Melodie kam aus den Lautsprechern. Nun ging es weiter zu einer
automatischen Schleuse. Die erste Türe öffnete sich, das Gesicht wurde gescannt und sobald es erkannt wurde, öffnete sich die zweite Tür. Und endlich waren wir im öffentlichen Bereich
des Flughafens und somit in Japan.
Da es nun schon später am Abend war, fuhr der direkteste Zug zu unserer Unterkunft nur noch ein letztes Mal. Und diesen wollten wir unbedingt erwischen. So liefen wir den Bildchen
entlang zu den Zügen. Dort angekommen fragte ich kurz am Informationsschalter, wo wir den hin müssten und wo wir Tickets kaufen konnten. Die nette Frau bedankte sich für meine Frage
und zeigte mit dem Finger in eine Richtung. Wir liefen dahin und fanden schon bald einen Schalter. Wir kamen an die Reihe und ich zeigte auf meinem Handy, welchen Zug wir nehmen wollten.
Die Frau stellte uns zwei Tickets aus und sagte uns, dass wir aber nur mit Bargeld bezahlen können. Dieses hatten wir natürlich nicht bei uns. So gingen wir zurück und suchten uns einen
Bankautomaten. Lena hob dann etwas Geld ab und ich studierte einen der anderen Automaten, welcher SIM Karten verkaufte. Was man hier alles in einem Automaten kaufen kann. Sobald Lena das
Geld hatte, kehrten wir zurück zu unserem Schalter und holten unsere Billete im Miniformat. Wir kamen zu einer automatischen Schranke, bei welcher wir die Billete einführen mussten und
sie dann direkt wieder erhielten. Wir liefen zum besagten Perron. Diese waren zum Glück mit Zahlen angeschrieben und diese sahen gleich aus wie bei uns. Dort angekommen mussten wir noch
etwa 5 Minuten warten. Wir studierten unsere Umgebung. Überall gab es Schilder in allen Farben. Alles war angeschrieben, doch nichts in englisch und nicht einmal mit unserem Alphabet.
Der Zug ratterte in den Bahnhof und wir stiegen ein. Damit wir unseren Halt nicht verpassen würden, haben wir auf unserem Handy die Anzahl Stopps gezählt, die der Zug macht, bevor wir
aussteigen mussten. Und so fuhr der Zug los und wir zählten die Stopps. Die Zugfahrt dauerte ungefähr eine Stunde. Aber nach so einem langen Reisetag kommt einem diese Stunde wie ein
Tag vor. Lena kämpfte mit ihrer Müdigkeit und wir waren gottenfroh, als wir dann beim 12. Stopp angekommen waren. Die Zeichen sahen ungefähr gleich aus wie in unserem App und so stiegen
wir guten Mutes aus. Nun hiess es, wieder an die Oberfläche zu kommen. Wir folgten den gelben Schilder, die mit Exit angeschrieben waren. Wir mussten nochmals durch eine automatische
Schranke, welche dieses Mal unsere Billete behielt. Wir stiegen eine Treppe hoch und spürten schon bald die kalte Luft Japans auf unserer Haut.
Lena hatte vorausschauend noch in Australien eine Offlinekarte von Tokyo heruntergeladen. So führte sie uns nun direkt zu unserem Hotel. Wir kamen an und wurden wieder von einer sehr
freundlichen Frau an der Rezeption empfangen. Sie kontrollierte unsere Pässe, gab uns unsere Hotelschlüssel, erklärte uns, dass wir ein Badetuch mitnehmen mussten ins Bad und öffnete
uns den Lift. Wir fuhren nach oben und betraten unser Zimmer. Es war klein, aber fein. Auf jeden Fall viel besser als unsere Unterkunft in Sydney. Erschöpft sanken wir aufs Bett.
Aber schlafen konnten wir noch nicht. Denn unsere Bäuche knurrten. So verbindeten wir uns mit dem WLAN und machten uns über die nächstgelegenen Restaurants schlau. Wir fanden eine Region,
in der es viele gab und liefen daraufhin dorthin. Mit dem Gedanken jenes zu nehmen, welches uns am meisten zusagte. Schon bald kamen wir bei einem kleinen Restaurant mit einem Take-away
Fenster und einer Karte mit Bilder an. Wir studierten die Bilder, entschlossen uns da etwas zu bestellen und klopften ans Fenster. Die Person konnte zum Glück etwas englisch und so gaben
wir unsere Bestellung auf. Knapp 10 Minuten später war unsere Bestellung bereit. Wir nahmen den Plastiksack und liefen zurück in unsere Unterkunft.
Im Hotelzimmer angekommen setzten wir uns an den kleinen Tisch und packten unsere neuen Errungenschaften aus. Es gab koreanisches Hähnchen mit Pommes. Die Hähnchenstücke waren sehr lecker
gewürzt. Die Pommes hingegen waren mehr als speziell. Es waren normale Pommes mit einem weissen Salz darüber. Das Salz sah aber mehr aus wie Puderzucker als Salz.
Wir fanden heraus, dass es sich bei dabei um Honigbutter Pommes handelt. Die weisse Substanz war also Honigbutter und dieses schmeckte sehr süss, aber auch etwas salzig. Und dazu knisterte
es, wenn man es in den Mund nimmt. Es war also mehr als speziell. Nachdem wir gegessen hatten, hielt uns nichts mehr davon ab ins Bett zu fallen. Wir schliefen nach kurzer Zeit ein.
Am nächsten Morgen mussten wir bereits wieder auschecken. Wir packten unsere Sachen und begaben uns an die Rezeption. Wir fragten, ob wir unser Gepäck noch kurz deponieren dürften. Die
nette Frau an der Rezeption bejahte unsere Frage und nahm die Koffer entgegen. Ihr war es aber sichtlich peinlich, den Gepäckraum zu öffnen, während wir noch davor standen. So stellten
wir unser Gepäck davor ab und verliessen das Hotel. Uns tat die zierliche Frau etwas Leid, die nun unsere schweren Taschen in den Raum hieven musste. Aber machen konnten wir ja nichts.
Lena hatte für den heutigen Morgen einen kleinen Spaziergang zu einem Schrein eingeplant. Mithilfe ihrer Offlinekarte führte sie uns zum Schrein. Es war ein sonniger Tag und bei Tageslicht,
sieht einmal mehr alles freundlich und einladend aus. Wir bestaunten die Verkehrszeichen, die komischen Autos und die vielen Leute, die uns sogar im Freien mit Masken begegneten. Nach
knapp 15 Minuten kamen wir an einem kleinen Laden vorbei. Es glustete uns, ihn zu besuchen und so traten wir ein. Er war nicht gross. Etwa so gross wie ein kleiner Volg in einem Dorf.
Wir liefen durch die Regale und bestaunten die Produkte. Alle waren anders als bei uns zu Hause. Wir erkannten keines davon. Bei den meisten wussten wir nicht einmal für was sie verwendet
werden, geschweige denn, ob sie salzig oder süss schmeckten. Wir genossen es durch den Laden zu bummeln und die unterschiedlichen Produkte zu bestaunen. Ich fand sogar einen kleinen Milchdrink,
der aussah wie ein Actimel oder ein Aktifit. Ich gönnte mir den für 99 Yen. Wieder draussen öffnete ich den Drink und war gespannt, wie er schmeckt. Und ja, er schmeckt ziemlich gleich wie
die bei uns zuhause. Wir liefen weiter der Strasse entlang und kamen dann schon bald zu einem grossen, alten Tor. Es hatte viele Menschen hier und alle fotografierten das Tor oder machten
sich auf den Weg in den kleinen wuseligen Markt direkt hinter dem Tor. Wir machten auch einige Fotos vom Tor und stürzten uns dann auch in den Markt dahinter. Es gab viele Essensstände und
die Leute verkauften handgemachte Acceessoires wie Essensstäbchen, Geschirr und weitere Dinge. Wir liefen langsam durch den Markt und genossen die vielen neuen Eindrücke, die wir sammelten.
An einem Stand hielten wir inne. Wir hatten schon etwas Hunger und wollten auch etwas von diesen Ständen verkosten. Unsere Wahl fiel dann auf einen Stand, der frischen Orangensaft anbot.
Also etwas, das wir zumindest kannten. Wir bestellten einen Orangensaft und einen Bananensaft. Beide Getränke waren sehr lecker. Der Orangensaft wurde noch mit Tonic Water aufgegossen und
so schmeckte er doch etwas anders, als wir uns das gewöhnt waren.
Nach einiger Zeit waren wir am Ende des Marktes angekommen und standen nun vor einem grossen alten Gebäude. Dies musste also der Schrein sein. Es war ein imposantes und sehr eindrückliches
Gebäude. Wir liefen darauf zu. Aus einem grossen Brunnen in der Mitte des Platzes stieg Rauch auf. Es war Rauch von Rauchstäbchen und die ganze Luft roch danach. Links und rechts hatte es
ein Gebäude, das nur aus Schubladen bestand. Es sah beinahe so aus, wie Schliessfächer. Unzählige Leute standen aber davor und schüttelten irgend einen Becher. Nach einer Zeit des Beobachtens,
verstand Lena was die Leute da machten. Sie zog mich zum Häuschen und erklärte mir, was sie herausgefunden hatte. So nahm sie eine 100 Yen Münze aus ihrem Geldbeutel und warf sie in einen kleinen
Schlitz auf dem Tresen. Danach nahm nahm sie einen metallischen, achteckigen Behälter der auf dem Tresen stand. Sie schüttelte den Becher herzhaft. Es tönte wie eine Rassel. Nach einiger Zeit
hörte sie auf mit Schütteln, drehte den Behälter um und zog ein langes chinesisches Essstäbchen aus dem Behälter. Auf dem Stäbchen war ein japanisches Zeichen abgebildet. Nun verglich sie
das Zeichen mit den Zeichen auf dem Gebäude. Sie fand das entsprechende Zeichen und zog die Schublade nach vorne. Sie nahm ein Blatt heraus, schloss die Schublade wieder, schob das Stäbchen
zurück in den Behälter und wir traten vom Gebäude weg. Sie las vor, was auf dem Blatt stand. Zum Glück gab es eine englische Seite. Lena hatte Glück gezogen. Die Karte prophezeite ihr eine
schöne Zukunft und wünschte ihr alles Gute. Nun wollte ich es auch mal probieren, ich warf die 100 Yen Münze in den Schlitz, schüttelte den Becher, zog mein Stäbchen und suchte die Schublade.
Aber ich fand nicht die richtige. Es hatte auch über 100 verschiedene japanische Zeichen. Ein nahestehender Japaner hatte dann etwas Mitleid mit mir und half mir. Er fand die entsprechende
Schublade in Sekunden. Ich bedankte mich, öffnete die Schublade und nahm meinen Zettel. Aber leider hatte ich Unglück gezogen. Mir wurde eine nicht so rosige Zukunft vorhergesagt. Etwas
traurig kehrte ich zurück zu Lena. Wir fanden heraus, dass wir den negativen Zettel an eine Stange binden konnten, die sich direkt vor dem Gebäude befand. Dies symbolisert, dass man das Unglück
nicht mit nimmt und es so hier zurücklässt. Also faltete ich mein Blatt und knotete es an der Stange fest. Hoffen wir das Beste.
Wir besuchten anschliessend noch den Schrein und die umliegenden Gärten. Wir schlenderten auch noch durch die unzähligen Fussgängergassen rund um den Schrein und gönnten uns noch ein paar
japanische Sushirollen direkt am Tresen des Sushichefs. Es gab so viel zu sehen, zu
entdecken und zu bestaunen. Dies alles zu beschreiben würde nun aber doch den Rahmen dieses Artikels sprengen. Wir befanden uns in einer komplett neuen Welt und liessen diese mit all ihrer
Vielfaltigkeit auf uns einwirken.
Nachdem wir das Gefühl hatten, das meiste gesehen zu haben, entschlossen wir uns noch in ein anderes Quartier zu gehen. Nach Akihambra. Wir mussten ungefähr 40 Minuten dorthin laufen. Aber
das stört uns nicht. Im Gegenteil. Wir geniessen es sehr, eine neue Stadt zu Fuss zu erkunden. So sieht man eine Stadt auch von einer ganz anderen Seite. Nach knapp 40 Minuten kamen wir dann
im neuen Viertel an. Unser erstes Zeil war der Yodobashi Camera Laden. Wir wollten nämlich nun endlich eine Simkarte kaufen. Und wir brauchten noch einen Adapter, da unser Adapter keinen
Stecker für Japan hat. Wir betraten also den kleinen Kameraladen. Und schon bald bemerkten wir, dass dies weder ein Kameraladen noch ein kleinr Laden ist. Mit einer Grundfläche so gross wie
die eines drei MMM Migros bot der Laden allerlei Elektronikaritkel an. Alles blinkte und leuchtete in allen Farben. Es gab keine Buchstaben, alles war in Japanisch beschriftet. Wir liefen
durch den ganzen Laden und suchten Adapter und Simkarte. Aber fündig wurden wir nicht. Wir liefen nochmals durch den ganzen Laden und konnten nicht glauben, dass es das hier nicht gab. Und
dann sahen wir es. Aber nicht einen Adapter. Sondern eine Rolltreppe. Es gab noch einen weiteren Stock. Wir fuhren die Rolltreppe hinauf und erfuhren, dass es nicht nur einen weiteren Stock,
sondern 8 weitere Stockwerke gab. So liefen wir durch die Gänge des Ladens und waren überfordert. Im 3. Stock fanden wir dann endlich unseren Adapter und liessen uns dann mit Händen und Füssen
zeigen, wo wir eine Simkarte finden konnten. Als wir dann alles bezahlten hatten, verliessen wir erschöpft den Laden.
Anschliessend schlenderten wir noch etwas im Quartier umher. Überall gab es grosse Bildschirme, auf denen japanische Trickfilme gezeigt wurden. Die Strassen hier waren gesäumt mit Läden
voller Sammelfiguren, Spielsachen und Spielhallen. Nach gut einer Stunde hatten wir aber auch hier wieder das Gefühl genug gesehen zu haben und machten uns auf den Weg zurück zum Hotel.
Dort angekommen bestellten wir uns ein Uber, da wir mehrmals umsteigen mussten und wir beide doch schon etwas kaputt waren. Nach knapp 10 Minuten Wartzeit fuhr ein alter Mercedes vor und ein
Mann mit weissen Handschuhen stieg aus. Er öffnete den Kofferraum und wir verstauten unser Gepäck. Anschliessend stiegen wir hinten ein und die Fahrt ging los. Nach einiger Zeit fragte uns
der Taxifahrer etwas auf Englisch. Als wir ihm antworteten, verstand er unsere Antwort aber nicht. So nahm er kurzerhand ein Übersetzungsgerät zur Hand und bat uns, unsere Antwort ins
Gerät zu sagen. Als wir getan hatten, wie uns gehiessen wurde, erklang eine japanische Frauenstimme aus dem Gerät. Der Taxifahrer nahm das Gerät wieder an sich und sprach etwas auf japanisch
ins Gerät. Und schon sprach das Gerät wieder auf englisch mit uns. Die Übersetzung funktioniete aussergewöhnlich gut und so unterhielten wir uns die nächsten 20 Minuten über das Gerät mit
dem Taxifahrer. Vor einer riesigen, noblen Hotelanlage hielt der Fahrer an und wies uns an, auszusteigen.

Unsere ersten Schritte
So standen wir nun also vor unserem neuen Hotel - dem Luxusbunker. Wir betraten die Eingangshalle und stellten uns in die lange Schlange. Adi
fand zum Glück aber einen Automaten und checkte dort ein. So ging das ganze etwas schneller. Er meinte nur, dass er das Land der Roboter liebte.
Solange die Roboter denn englisch sprechen. ;) Das Zimmer war dann sehr schön und wir fühlten uns direkt wohl. So langsam hatten wir aber Hunger und wollten
noch etwas essen. Also machten wir uns wieder auf und fuhren mit der Metro eine Station zu einem Quartier, in dem es viele japanische Restaurants gab.
Japanische Restaurants erkennt man immer an einem beleuchteten Lampion, welches neben der Eingangstüre hängt. So liefen wir also durch die schmale, autofreie Strasse und
schauten in die Fenster der Lampiongebäude hinein. Wir konnten uns an überhaupt nichts orientieren. Alles war auf japanisch angeschrieben, nur manche Restaurants hatten ein paar Bilder auf der Karte.
Am Ende der Strasse angekommen mussten wir uns entscheiden. Und so wurde es dann das erste Restaurant. Ich hatte beim Hineinschauen ein gutes Gefühl. Wieso?
Die Leute sassen alle um die Küche an einer Theke und das Geschirr war süss. Soviel zu unserer Entscheidungsgrundlage.
Wir betraten also das Restaurant und setzten uns hin. Auf zwei kleine 'Schämeli' an der Theke. Wir nahmen die zwei laminierten A4 Blätter, welche wohl die Karte waren.
Danach ging das Rätselraten los. Wir fanden zumindest heraus, dass man die Karte von oben links nach unten rechts in Reihen nach unten las. Und die Preise erkannten wir auch.
So übersetzten wir dann die Karte mithilfe des lieben Internets. Viel weiter brachte uns das aber auch nicht. Wir mussten uns dann entscheiden zwischen 'Kalte Tomate',
'Natto' und 'Hühnerhaut'. Wir waren völlig verloren. Dies sah man uns wohl auch an. Denn gerade als Adi mich fragte, ob wir das Restaurant noch wechseln wollen, setzt sich eine
Frau neben uns. Ich dachte, sie wäre vom Restaurant. Aber es war nur ein normaler Gast, der uns helfen wollte.
So kommunizierten wir mit der Frau, die auch kaum englisch konnte. Aber sie half uns weiter und erklärte uns das Menu etwas. Ich konnte ihr sagen, dass ich kein Fisch mag
und schon war das ganze etwas einfacher. Sie bestellte uns dann zwei Bier und vier verschiedene kleine Speisen: einmal ein Kartoffelsalat, einmal ein Gemüsesalat, ein
Thunfisch Natto und Pouletspiesse. Wir bedankten uns und sie setzte sich wieder zu ihrer Familie und strahlte uns von der Ferne an. Wir waren überglücklich und warteten auf
unser Essen. Und dieses war dann auch sehr lecker. Trotz des vielen Korianders...
Wir schauten dann nochmals auf die Karte, da wir noch etwas bestellen wollten. So ging es auch nicht lange und die Frau war wieder neben uns. Diesmal mit ihrer Tochter.
Sie beide halfen uns. Auch wenn die Tochter immer nur mit der Mutter sprach und die Mutter mit uns. Denn die Tochter war sehr scheu. Wie wohl viele Japaner*innen. Sie fragten uns,
wieso wir in diesem Restaurant gelandet waren und lachten laut, als wir sagten per Zufall. Wahrscheinlich hatten sich bis jetzt nicht viele Tourist*innen hier hin verirrt.
Umso besser für uns. Das war wohl das authentische Erlebnis. Wir unterhielten uns noch etwas mit ihnen und sie bestellte uns nochmals etwas zu essen.
Wir genossen diesen Abend sehr und wurden dann beim Rechnung bestellen nochmals unterstützt. So langsam verstanden wir aber, wie ein Restaurantbesuch in Japan funktioniert und
werden wohl das nächste Mal ein bisschen weniger auf Hilfe angewiesen sein. Wir bezahlten das Essen und staunten darüber, wie wenig wir für alles bezahlt hatten. Wir
waren definitiv nicht in einem Restaurant für Tourist*innen gelandet. Was für ein schöner Abend!
Am nächsten Morgen wollte ich dann unbedingt noch das Bad austesten im Hotel. Den Japaner*innen liegt das Baden sehr am Herzen. Es gibt viele sogenannte Onsen im Land.
Das sind heisse Quellen. Und dort, sowie auch in den Bädern gibt es einiges zu beachten. Das hatte ich schon gehört. Umso nervöser war ich also. Zuerst zog ich im
Hotelzimmer den Bademantel an. Dieser war jedoch kein normaler Bademantel. Es war eigentlich ein Pijama im Kimono Stil. Ich liebte es. So machte ich mich dann auf den
Weg in das Frauenbad. Dort angekommen deponierte ich mein Kimono-Bademantel, meine Maske und meine Hotelkarte in einem Schliessfach. Nackt ging es dann einen Raum weiter.
Dort hatte es ganz viele Duschen. Aber nicht so, wie wir es uns gewohnt sind. Die Duschen waren etwas tiefer und hatten einen Spiegel. Ich setzte mich also auf einen
kleinen farbigen Plastikstuhl und begann, mich abzuduschen. Nach der Dusche darf man dann das tatsächliche Bad betreten. Dort hatte es zwei Becken. Eines war 40°C und eines
42°C heiss. Ich setzte mich zuerst ins kältere der beiden. Dort war ich nun also. Mit zwei anderen Frauen und sass einfach nur da. Es war nicht allzu spannend und so wechselte
ich bald das Becken, bevor ich mich nach einem kurzen Saunagang wieder unter die Dusche setzte. Dieses Mal spülte ich mich noch mit Shampoo und Duschmittel ab, bevor ich wieder
in meinen Kimono schlüpfte und zurück ins Zimmer ging. Was für ein Start in den Tag!
Unterdessen hatte Adi eine Tortur durchlebt. Er hatte versucht, uns noch Tickets für das Disneyland in Tokyo zu ergattern. Auf der Homepage wären diese noch verfügbar
gewesen. Doch auf der Homepage funktionierte das Zahlen nicht. So ging er noch in einen kleinen Laden, wo man die Tickets auch kaufen kann. Dort klickte er sich durch
japanische Zeichen und fand sogar die richtige Unterseite. Doch die Tickets waren ausverkauft. Es sollte wohl nicht sein.
Wir machten uns dann auf und fuhren danach zum Hauptbahnhof in Tokyo. Bevor wir aus dem Bahnhof kamen, lächelte uns aber noch ein veganes Ramen Restaurant an. So nahmen
wir Platz und genossen Nudeln in einer heissen Suppe zum Morgenessen. Sie war sehr lecker und sättigte uns für den Moment. Wir liefen danach zum Königspalast und wollten
da eine kleien Walking Tour durch den Garten machen. Doch leider hatte der Garten geschlossen. Was für ein Pech! Und es war eigentlich das perfekte Wetter für eine solche
Erkudungstour. Denn die Sonne schien warm vom Himmel und der Himmel war strahlend blau. So setzten wir uns kurz hin und beschlossen dann, stattdessen nach Shibuya zu fahren.
Das ist ein berühmter Stadtteil von Tokyo. Dort gibt es ganz viele Einkaufsläden und auch die berühmteste Fussgängerkreuzung der asiatischen Welt.
Nach einem leckeren Donut liefen wir im ganzen Quartier umher und machten eine Walking Tour. Diese führte uns auch auf einen hohen Aussichtsturm. Genauer gesagt auf den
46. Stock. Von da aus hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf ganz Tokyo. Was für eine riesige Stadt! Mit 38.5 Millionen Einwohner*innen hat diese Stadt fünf mal so viele Einwohnter wie
die ganze Schweiz. Wieder unten angekommen ging die Erkundungstour weiter. Wir besuchten einen Einkaufsladen im dritten Untergeschoss und stöberten dort durch unendlich
viele Mangas und Comics. Danach ging es weiter in ein schmales Einkaufsgebäude mit 10 Stockwerken. Dort kam es aufgrund der vielen Menschen wiederholt zu Fast-Unfällen auf der
Rolltreppe. Wir merken immer wie mehr, wie gefährlich diese doch sind. ;)
Da langsam der Magen wieder knurrte setzten wir uns in ein japanisches Restaurant in einer Seitengasse. Es war wiederum kein Touristenrestaurant. Alles war nur in japanisch.
In der Mitte des Tischs gab es eine Platte, welche von unten mit Gas beheizt wurde- Wir bestellten uns dann ein typisch japanisches Gericht und schauten uns links und rechts ab,
wie man dieses geniessen sollte. Die Frau kam dann mit einer Schüssel voller geschnittenem Salat und etwas Eiersauce. Sie vermengte dann alles auf der heissen Platte und
bratete den Salat an. Danach breitete sie alles aus und wir hatten nun eine riesige Pizza vor uns. Sie stellte die Temperatur hinunter und wir bekamen zwei kleine Schaber
aus Metall. Mit diesen assen wir dann vom Tisch. Und waren erstaunt, wie lecker das Essen war.
In einer alten Telefonkabine versuchten wir dann noch, einen Tisch für das Abendessen zu reservieren. Leider erfolglos, da das Restaurant geschlossen hatte. So kehrten
wir wieder zum Hotel zurück und entspannten uns kurz. Wir gingen beide nochmals ins Bad. Für Adi war es das erste Mal. Und auch er war begeistert. Ganz entspannt machten
wir uns danach nochmals auf den Weg nach draussen und setzten uns in ein Restaurant in der Nähe. Auch hier, alles auf japanisch. Und keinerlei Tourist*innen. Wir waren in
einem koreanischen Restaurant gelandet und bestellten uns noch zwei leckere Suppen und etwas Kimchi. Gesättigt und müde von all den Eindrücken ging es wieder zurück ins Hotel.
Am nächsten Tag gönnten wir uns sogar das Frühstück im Hotel. Und wow! Es gab wieder Gabel und Löffel. Und eine unglaubliche Auswahl... Von Reis über Gemüse über Glace, Eierspeisen,
Birchermüesli und Pain au Chocolat. Wir schlugen uns die Bäuche voll und machten uns nochmals auf den Weg zum Königspalast. Dieses Mal hatten wir Glück und er war geöffnet.
Wir holten also die Walking Tour nach. Wenn jetzt auch leider im Regen. Es war trotzdem schön. Vor allem der liebevoll gestaltete Garten. Und die geschichtsträchtigen
Gebäude waren auch sehr eindrücklich. Vor allem Adi war begesitert von den Schutzmauern und den dicken Toren.
Wir liefen danach weiter und kamen an einer riesen Ansammlung von Menschen vorbei. Sie alle standen vor einem Gebäude in einer Schlange. In einer langen Schlange! Wir dachten
eigentlich, dass sie für ein Konzert anstehen würden. Denn alle hatten ein T-Shirt oder eine Tasche oder irgend ein sonstiger Gegenstand mit demselben Logo drauf. Doch irgendwann
entdeckten wir, dass sie gar nicht ins Gebäude gingen. Sie standen nur für einen Stand an, der noch mehr Produkte verkaufte mit dem exakt selben Logo drauf. Hä? Ich
verstand es nicht. Naja, schon bald ging es aber weiter. Wir liefen durch einen Park und suchten danach ein Gyoza Restaurant. Also ein Restaurant, in dem es Teigtaschen gab.
Wir wurden dann fündig. In einem kleinen Hinterzimmer im Untergeschoss. Auch hier - keine Tourist*innen, kein Englisch, dafür umso freundlichere Menschen. Wir nahmen Platz
und schon gab es eine kleine Suppe und ein Glas Wasser zur Begrüssung. Die Suppe wärmte schön auf. Da war es mir auch egal, dass sie Muscheln drin hatte. Wir genossen die
leckeren Gyozas und zahlten fast nichts dafür. Japan ist wirklich nicht teuer. Sofern man sich getraut, etwas auszuprobieren.
Wir liefen noch durchs Quartier und kamen auch an einigen Love Hotels vorbei. Hotels, die man für eine Stunde mieten kann. Die Japaner*innen brauchten diese früher, um
ihren Familien zu entkommen. Heute entscheiden sich viele Japaner*innen nicht mehr für eine Familie und verwirklichen sich eher selbst. So sind die Hotels auch heute noch
beliebt, um sich ungezwungen zu treffen. Deshalb gibt es auch ganze Stadtteile, wo Hotel neben Hotel steht. Wir hätten bei vielen nicht einmal gesehen, dass es spezielle Hotels
sind. Bei den meisten hängt dann aber ein Schild auf japanisch draussen mit den Preisen für gewisse Zeiten. Wenn da 60 oder 90 steht, so sind die Minuten gemeint und es ist
wohl kein normales Hotel. ;)
Wir suchten uns für den Abend im nächsten Quartier noch ein Sushi Restaurant. Wir wurden im 10. Stock eines Einkaufszenters fündig und setzten uns nach einiger Wartezeit
an die Theke. Vor uns war ein Tablet und der Platz war sehr klein. Hinter dem Tablet lief ununterbrochen ein Förderband mit allerelei Sushis und dahinter war direkt die Küche.
Wir entschieden uns für ein paar Sushis und bekamen diese frisch zubereitet vom Sushi Koch. Sie waren sehr lecker. Dabei kamen diese immer auf einem speziellen Teller.
Beim Auschecken scannte die Frau dann unsere Teller. Darin waren die Preise für die Sushis gespeichert. Diese Technik...
Wir bezahlten und machten uns endlich auf den Heimweg. Wir waren müde und gesättigt von all den Eindrücken vom heutigen Tag.
Nun war schon unser letzter Morgen angebrochen in diesem Hotel. Wir wollten eigentlich noch eine Nacht verlängern. Aber es war bereits alles ausgebucht. So packten wir unsere Sachen
und liessen sie an der Rezeption zurück. Danach ging es zu Fuss zu einem Museum. Adi hatte dieses gebucht und wusste selbst nicht mehr genau, was es denn ist. Wir standen zum Glück
bei schönstem Wetter in die Schlange und betraten dann einen Raum. Dort wurden wir gebeten, die Schuhe auszuziehen. Es ging weiter in einen Raum mit vielen Schliessfächern. Dort
mussten wir auch die Socken ausziehen und erhielten ein paar kurze Hosen (sofern man die Hosen nicht bis zu den Knien hochziehen konnte). Inzwischen hatte Adi wieder herausgefunden,
um was für ein Museum es sich handlet. Es war ein Museum für digitale Kunst. Und dabei ging es in der aktuellen Ausstellung darum, wie wir Menschen die Umgebung um uns beinflussen.
Wir betraten nun also das Museum. Barfuss ging es einen Rampe hoch, auf der lauwarmes Wasser herunterlief. So beinflusste jeder Gast, wie das Wasser weiterfloss und beinflusste damit
die Menschen hinter einem. Am Ende sah man einen beleuchteten Wasserstrahl. Danach ging es weiter und wir liefen über gefüllte Säcke, in denen man beim Laufen immer wieder einsackte.
Durch das Einsacken floss das Füllmaterial in einen anderen Teil des Raums und erleichterte es einem anderen Gast, über die gefüllten Säcke zu laufen. Es folgte ein Raum, gefüllt mit Wasser.
Darin projezierte ein Beamer Kois und Blumen ins Wasser. Und diese interagierten! Je mehr Personen im Raum waren und den Kois ankamen, desto mehr Blumen gab es. Und so folgte Raum nach
Raum eine andere, interaktive Kunstinstallation. Es war sehr faszinierend und vieles davon wurde auch Computern gesteuert. Wir waren fasziniert und hatten Spass.
Nach einem kurzen Ramenstopp ging es zu Fuss wieder zurück in unser Hotel. Wir holten unsere Rucksäcke ab und machten uns auf den Weg an den nächsten Bahnhof. Unser letzter
Tag in Tokyo hatte nun definitiv begonnen.

Shinkansen
Unser nächstes Ziel hiess Bahnhof Shinjuku. Denn dort wollten wir unser Gepäck deponieren. Dort angekommen fanden wir ziemlich schnell die Schliessfächer.
Wir übersetzen die Anleitung darauf auf englisch und verstauten dann unser Gepäck. Es klappte alles wie am Schnürchen. Als nächstes holten wir uns in einem
nahegelegenen Starbucks noch einen Kaffee und ich musste kurz noch etwas arbeiten. Und anschliessend machten wir uns daran, Shinjuku zu erkunden. Ein Stadtteil
wie die anderen auch. Dieses Quratier alleine hätte das Prädikat Grossstadt verdient. Unser erstes Ziel war ein Yodabashi. Denn Lena suchte immer noch ein
Ersatzteil für unsere GoPro Kamera. Und siehe da, sie fand es ziemlich schnell. Was in Australien so ein grosser Aufwand gewesen wäre, fand man hier innert
Minuten in einem Yodobashi. Wir verliessen den Laden wieder und machten uns auf. Ich hatte wieder einmal eine selbstgeführte Walking Tour herausgesucht und
so folgten wir den Anweisungen der App und fanden kleine verwinkelte Gassen mit vielen Restaurant, einen Dinosaurier auf dem Dach eines Hochhauses, ein
Roboterrestaurant und einen Schrein mit einem grossen Fest.
Beim Schrein endete auch unsere Walking Tour und so wollten wir noch einen nahe gelegenen Park besuchen. Dieser schloss aber gerade seine Pforten und so
wussten wir nicht mehr so recht was machen. Wir hatten nämlich ein AirBnB Abenteuer gebucht. Dieses begann aber erst in zwei Stunden und es wurde langsam
kalt draussen. So machten wir uns halt trotzdem auf den Weg zum Treffpunkt. Dort angekommen suchten wir uns noch ein kleines Kaffee und warteten bis unser
Abentuer begann.
Pünktlich um 18:30 trafen wir vor dem Bahnhof in Shinjuku Key. Key ist ein junger Japaner, der selber in Tokyo lebt und auf Air BnB einen Restaurant Abend
anbietet. Gespannt was uns erwarten würde, folgten wir Key und er führte uns in ein süsses Quartier mit vielen alten Gebäuden und leuchtenden Laternen.
Key lief zu einem Restaurant und öffnete die Schiebetür. Auf japanisch wechselte er einige Worte mit dem Mann hinter der Theke und schon betraten wir
eines dieser alten Holzhäuser. Ich musste sehr aufpassen, dass ich nirgends den Kopf anschlug. Wir machten uns auf den Weg in den zweiten Stock und nahmen
an einem Tisch Platz. Key fragte uns, was wir trinken wollten und bestellte dann Essen für uns. Wir unterhielten uns mit ihm und Lena und ich nutzen die
Gelegenheit, ihm alle Fragen zu stellen, die bei uns die letzten Tagen aufgekommen sind. Auch Key fragte uns etwas aus und so unterhielten wir uns
angeregt den ganzen Abend. Das Essen kam dann auch und so probierten wir zwei unterschiedliche Vorspeisen. Es war nicht das beste Essen, welches wir bis
jetzt gegessen hatten, aber man konnte es essen. Nach den ersten beiden Gerichten verliessen wir das kleine Holzhaus wieder und Key führte uns in die
Innenstadt. Dort besuchten wir ein Restaurant zwei Etagen unter dem Boden. Es war ein grosser Raum, gefüllt mit verschiedenen kleinen Restaurants. Wir
nahmen auf einem Holzbank mit Dach Platz und Key bestellte wiederum einige Gerichte. Rund um uns herum rauchten die Leute. Es war sehr ungewohnt für uns,
dass man wieder rauchte. Und vorallem noch drinnen. Das hatten wir schon lange nicht mehr erlebt. Das Essen kam, wir unterhielten uns weiter und assen
und tranken. Anschliessend besuchten wir noch kurz das Fest beim Schrein, welches wir am Nachmittag bereits gesehen hatten. Es hatte nun viel mehr Leute
hier und wir konnten kaum unseren Weg durch die Menschenmenge bahnen. Key erklärte un, warum es hier ein Fest gab und noch einige andere Besonderheiten.
Schlussendlich kehrten wir zur engen verwinkelten Strasse zurück, die wir auch am Nachmittag besucht hatten und kehrten da in eine kleine Bar ein. Die
Bar war eigentlich ein Restaurant. Mann sass einfach am Tresen. Key bestellte uns 3 unterschiedliche Arten an Spiessen. Uns waren langsam etwas die
Gesprächsthemen ausgegangen und so wurde die Unterhaltung nun etwas anstrengender. Auch die Spiesse waren alles andere als lecker. So bestanden diese
meist aus Hühnchenfleisch mit Knorpeln oder Innereien grösserer Tiere. Uns schmeckte das leider überhaupt nicht. Wir waren dann froh, als wir alles
gegessen hatten und wir diese kleine Bar wieder verlassen konnten. Wir kehrten zurück zum Bahnhof und verabschiedeten uns von Key.
Nun war bereits 23:00 Uhr am Abend. Wir kehrten zurück zu unseren Taschen, stiegen in die U-Bahn und fuhren in ein nahe gelegenes Quartier. Denn dort
befand sich unser Hotel. Wir hatten für diese Nacht ein günstigeres Hotel über Booking.com ausgesucht. Wie sich dann schon bald herausstellte, handelte es sich bei
diesem Hotel um eines der Love Hotels vom Vortag. Dies erklärte auch, warum man nur zwischen 20:00 Uhr und 24:00 Uhr einchecken konnte. Wir betraten
das Hotel und liefen an die Rezeption. Das Fenster an der Rezeption war abgedunkelt und wir sahen eigentlich nur die Hände der Person hinter dem Tresen.
Wir sagten ihr, dass wir eine Reservation hätten. Sie händigte uns den Schlüssel aus, informierte uns über das Check-Out und wir konnten bereits unser
Hotelzimmer beziehen. Einfach und unkompliziert. Wir betraten unser Zimmer und mussten zuerst einmal lüften. Denn es stank nach Zigarettenrauch. Aber
ansonsten war es ein normales geräumiges Hotelzimmer. Mehr brauchten wir ja auch nicht für eine Nacht. So depnierten wir unsere Sachen, ich ass noch
zwei Stück von meiner Toblerone um den Geschmack der Spiesse aus meinen Mund zu bringen und dann legten wir uns schlafen.
Ausgeschlafen wachten wir am nächsten Morgen auf. Wir packten unsere Sachen, brachten den Zimmerschlüssel zurück zu den Händen an der Rezeption und
verliessen dann das Hotel wieder. Die Sonne schien und es war ein wunderschöner Tag. Wir liefen zur U-Bahn Station und fuhren bis zum Hauptbahnhof.
Da hatten wir noch ungefähr 30 Minuten Zeit und so suchten wir uns noch etwas zu essen für im Zug. Lena fand eine Bentobox mit einem Hacktätschli
und ich gönnte mir eine riesige Box mit Sushi. Wir fanden auch noch eine französische Bäckerei und so kauften wir uns beide noch etwas Süsses zum
Dessert. Anschliessend liefen wir den Wegweisern entlang zum Shinkansen. Dem berühmten Schnellzug in Japan. Wir mussten ein automatisches Tor passieren,
indem wir unsere Rail Passes in den Schlitz steckten. Anschliessend suchten wir auf der Anzeige unser Gleis und betraten das Perron. Es war beinahe
identisch zu den Bahnhöfen bei uns zu Hause. Mit der einzigen Ausnahme, dass am Rand des Perrons ein Zaun mit automatischen Toren angebracht war.
Der Shinkansen fuhr in den Bahnhof ein, die automatischen Schranken am Zaun gingen auf, dann öffneten sich die Zugtüren, Menschen stiegen aus und wir
stiegen ein. Wir suchten unseren Platz, verstauten unser Gepäck und schon fuhr der Zug auch los. Praktisch auf die Sekunde genau. Wir begannen unser
Essen auszupacken und schauten aus dem Fenster, wie die Landschaft in einem ungeheuren Tempo an uns vorbeizog. Da sassen wir nun also und fuhren
Richtung Kyoto. Die Fahrt von Tokyo nach Kyoto hätte mit dem Auto rund 11 Stunden gedauert. Mit dem Shinkansen waren wir aber bereits nach 2.5 Stunden
dort. Es war unglaublich faszinierend mit dem Zug in diesem Tempo durch die Landschaft Japans zu fahren.

Eintauchen in die Kultur
Wir stiegen aus dem Zug aus und waren etwas wackelig auf den Beinen. Das Tempo hatte sich doch sehr schnell verlangsamt. Der Bahnhof war soweit ganz normal. Wir erklommen die
Rolltreppe, wechselten das Gleis und stiegen da in einen Bummler ein. Natürlich erst, nachdem wir dreimal kontrolliert hatten, ob der Zug nun der richtige ist oder nicht.
Ohne Probleme fanden wir dann aber nach drei Stationen und einem anschliessenden Fussmarsch unser Hotel. Es war nicht ideal gelegen. Aber so viel Auswahl gab es leider nicht
mehr in Kyoto. Hier in Kyoto gab es auch wieder viel mehr (westliche) Touristen als in Tokyo.
Wir checkten kurz an einem Automaten ein und waren froh, dass unser Zimmer schon bereit war. So brachten wir unsere Rucksäcke ins Zimmer und ruhten uns kurz aus. Danach ging es
auf eine kleine Entdeckungstour zu Fuss, bevor wir im Hotel unsere stinkende Rauchwäsche vom Vortag in die Waschmaschine packten. Mit unseren Ersatzkleidern ging es dann auch schon wieder los.
Adi hatte ein gut aussehendes Restaurant gesehen. Von den Bewertungen liessen wir uns schon nicht mehr fehlleiten. Die sagten in Japan überhaupt nichts aus. Ausser vielleicht:
'je besser die Bewertung, umso mehr Tourist*innen'. So standen wir dann also wieder vor einem kleinen, unscheinbaren Restaurant. Beleuchtet nur durch die Laterne. Das Innere blieb
durch den Vorhang vor der Tür verborgen. Wir wagten uns dann aber doch hinein und wurden liebevoll begrüsst. Wir waren die ersten Gäste im Restaurant. Ein leeres Restaurant ist meistens
kein gutes Zeichen und so zweifelten wir an unserer Wahl sogleich wieder an. Aber die freundilsche Bedienung hatte uns bereits ein kleines Aperitif gebracht und so gab es keinen Weg mehr zurück.
Das Aperitif sah etwas anders aus als wir es gewohnt waren. Der nette Mann kam mit einem kleinen Grill angelaufen, der gefüllt war mit heisser, glühender Kohle. Er brachte auch acht kleien Snacks
auf einem Teller und legte diese sogleich auf den Grill. Eines war ein winziges Eieromelett, das andere war wohl getrockneter Fisch und die anderen zwei blieben für uns undefinierbar. Aber lecker
waren sie.
Bereits etwas gestärkt nahmen wir also die Karte zur Hand und übersetzten alles. Wie immer überfordert, zeigten wir dieses Mal auf die Bilder auf Google, die gut aussahen und
bestellten noch zwei Vegi Sachen. Was dann kam, haute uns aber um! Auf einer Steinhand servierte man uns Fisch. Und was für einen. Ich probierte und er war unglaublich lecker.
Keine einzige Spur vom Fischgeschmack. Keine Spur von Gräten. Keine Spur von Fett. Der Fisch zerging auf der Zunge, dazu gab es noch eine unglaubliche Sauce. Wow. Wir waren
überzeugt. Das Restaurant füllte sich nun auch und war mittlerweile voll gefüllt mit Einheimischen. Die Luft im Restaurant war Rauch verhangen von all den kleinen Grills und man
hörte im Hintergrund viele Gespräche auf japanisch. Unsere kleinen Speisen kamen und wir genossen Gurken Kimchi, eingelegte Knoblipflaumen, typisch japanische Miso Spiesse,
Wildschwein und den besten Tofu, den ich je gegessen hatte. Adi schloss das Festessen mit einer Vanilleglace ab und wir kugelten uns glücklich nach Hause. Was für ein überraschendes
Festessen das war. Und im Vergleich zur gestrigen Foodtour so viel authentischer ... und billiger.
Am nächsten Morgen stand dann unser erster Erkundungstag in Kyoto an. Kyoto war bis vor rund 150 Jahren die Hauptstadt von Japan und wurde im zweiten Weltkrieg nicht allzu
fest in Mitleidenschaft gezogen. Deshalb verborgen sich hier die Schätze der japanischen Kultur. Als Erstes stand eine Teezeremonie auf dem Programm. Ganz traditionell
wollten wir Tee in einem Kimono geniessen. So fanden wir uns am Treffpunkt ein und wurden sogleich in zwei separate Garderoben gebeten. Wir erhielten Socken, bei welchen
der grosse Zeh ein extra Fach hatte. So konnte man ohne Probleme Flip Flops mit Socken anziehen. Weiter ging es dann und wir bekamen ein T-shirt und eine kurze Hose.
Danach wurde ich von Kopf bis Fuss eingekleidet. Ich durfte einen Kimono auswählen welcher mir dann umgebunden wurde. Zusammen mit drei Schnüren um meinen Körper und einer
Art Schal, der dann die unschönen Schnüre verstecken soll. Danach durfte ich noch eine Handtasche auswählen und mir wurden noch die Haare gemacht.
Wohl eine Ewigkeit später kam ich dann als frichgebackene Japanerin wieder aus der Umkleidekabine und Adi wartete bereits. Auch er war wunderschön gekleidet - inklusive Handtasche.
Wir schlüpften also in die Flip Flops aus Holt, welche Hausschuhen glichen und liefen zum nächsten Haus. Es war ein altes Holzhaus im typisch japanischen Stil. Wir zogen unsere Schuhe
aus und betraten das Gebäude. Dort wurden wir dann in ein Zimmer gebeten. Dieses war ganz traditionell: Tatami Matten am Boden, Wände
aus Washi Papier und japansiche Schriftzeichen in den Bildern an den Wänden. Aber alles schlicht und minimalistisch. Wir knieten uns hin. In der Mitte befand sich ein grosser
Teekrug und Werkzeug, um Matcha Tee herzustellen. Wir waren etwa 10 Personen und es war allen sichtlich unangenehm in dieser knienden Position. Wir alle wollten aber keine
Tradition brechen und kämpften. Zum Glück kam bald die Zeremonieleiterin und erlöste uns. Sie meinte, dass diese Teezeremonie nicht allen klassischen Regeln folgen müsse und wir
uns also bequemer hinsetzen dürften. Die Erleichterung war allen anzusehen und so begann dann der spassige Teil.
Die liebe Frau erklärte uns ganz viel rund um die traditionelle Teezeremonie. Wir bekamen japansische Süssigkeiten und durften uns dann im Matcha Tee machen üben. Beim Degustieren
merkten wir dann auch, wieso wir noch mit Süssigkeiten gefüttert wurden. Der Tee war nämlich sehr bitter. Um eine wunderschöne Erfahrung reicher und nach ein paar Fotos
entledigten wir uns wieder unseren Kimonos und gingen zurück ins 'normale' Leben.
Wir liefen danach durch die Strassen in die Richtung unserer nächsten Aktivität. Wir wollten mehr über die Samurai und die Geschichte Japans erfahren. So besuchten wir
ein Samurai Museum. Adi hatte die Aktivität gebucht und ich hatte keine Ahnung, was uns erwarten würde. Wir betraten das relativ kleine Museum im zweiten Stock und wurden von einem nicht
so freundlichen Mann aus den Europa begrüsst. Er war nicht allzu sehr interessiert an uns. Schon bald begann dann aber die Tour und wir hatten zum Glück einen anderen Erzähler. Er erklärte uns
allen die Geschichte der Samui und der bekannten Schwerter - den Katanas und weiteren zwei (dessen Namen ich wieder vergessen habe). Es war aber sehr spannend und ich lernte
viel über Japan. Danach ging es weiter und wir lernten noch etwas über die Ninjas und deren Aufgaben. Dort konnten wir uns dann auch im Werfen von Wurfsternen versuchen. Eine lustige Angelegenheit.
Wobei Adi definitiv bessere Ninja Fähigkeiten zeigte als ich.
Der beste Teil kam aber zum Schluss. Denn Adi hatte uns noch eine Spezialaktivität dazu gebucht. Er wollte etwas mehr zur Kampfkunst rund um die Katanas erfahren. Und so wurden
wir in Iaijutsu - der Kunst des Schwertziehens - eingeführt. Dies ist mittlerweile eine Kampfsportart, die in der Ausbildung der Samurai entstanden ist. Unser Lehrer zeigte uns
dann, wie man das Katana richtig zieht, wie man einen Gegner entzwei teilt und danach die grossen Fleischreste wieder abschüttelt. Das
wichtigste bei all dem war aber der Respekt. Respekt vor dem Gegner und vor der Kunst. Jede einzelne Bewegung muss sorgfältig durchgeführt werden und exakt stimmen. Am Schluss
mussten wir alle gelernten Bewegungen kombinieren und dem Lehrer vorzeigen. Wir bemerkten schnell, wie anspruchsvoll diese Kampfkunst ist. Wir beide hatten aber sehr viel Spass
und uns hat es den Ärmel wirklich reingezogen. Wir waren fasziniert!
Gut gelaunt verliessen wir also das Museum und machten uns auf den Weg zu einem berühmten Shrein. Die Sonne ging schoon fast unter. Doch wir hatten nicht allzu viel Zeit in
Kyoto und so versuchten wir, alles auszunutzen. Wir fuhren also mit der Metro zum Shrein und erkundeten diesen dann bereits im Dunkeln. Wie wir dann bald merkten, war dies aber
wohl die perfekte Zeit. Denn einerseits hatte es nun weniger Menschen und andererseits konnten wir einen wunderschönen Blick über die ganze Stadt erhaschen. Alles war beleuchtet
und hinter uns befand sich der Tempel. Wie schön!
Auf dem Weg nach Hause kehrten wir dann wiederum in ein sehr typisch japansiches Restaurant ein. Tourist*innenn gab es keine. Karte auf englisch auch nicht. Wir setzten uns an
die Theke und erhielten sogleich wieder einen Tischgrill gefüllt mit glühender Kohle. Dieses Mal waren wir in einem Fleischrestaurant gelandet. Und so bestellten wir uns
Fleisch, verschiedenes Gemüse und Kimchi. Wir brieten das Fleisch und Gemüse auf dem Grill. Und waren völlig geflasht! Was für eine Fleischqualität! Wir waren zuerst
sehr skeptsich. Denn wir wussten nicht ganz, was wir bestellt hatten und die Fleischspiesse vom Abend in Tokyo hatten doch einige negative Erinnerungen an Fleisch in uns
hinterlassen. Aber dieses Fleisch verging auf der Zunge! Zwischen Lamm und Rind konnte man nicht unterscheiden. Und es war so, so lecker! Wir konnten gar nicht genug davon kriegen und
bestellten immer weiter. Was in der Schweiz dann wohl locker 300.- Franken gekostet hätten, gönnten wir uns für 100.- Franken und hatten gegessen wie die Könige. J
apanischer Tischgrill war nun also auch abgehackt.
Genauso erlebnisreich wie der erste Tag in Kyoto war, sollte auch der zweite werden. Und ich entschuldige mich jetzt schon für all die gelangweilten Leser*innen. Aber Japan
kann nicht einmal ich kurzfassen. Zu viel gibt es zu erzählen. Zu anders ist alles.
Wir starteten also wieder zu Fuss und liefen zur Nijo Burg. Diese befand sich in der Nähe unseres Hotels und war früher mal der Sitz des Shoguns wenn er in Kyoto weilte. Der
Shogun ist der höchste Samurai. Und die Burg war sehr beeindruckend. Wir durften einer Führung beiwohnen und erfuhren ganz viel. Wir bestaunten die gut geschützten Eingangstore,
erfuhren mehr zur Geschichte Japans und besuchten dann das Innere des tatsächlichen Wohnhauses des Shoguns. Das ist das einzige noch erhalten Wohnhaus des Shoguns in ganz Japan und
somit sehr speziell. Wir sahen ganz viele Räume, die so aussahen, wie unser Teezeremonie Raum. Ausgelegt mit Tatam Matten und an den Wänden verziert mit ganz vielen Zeichnungen.
Es war wirklich sehr pannend und wir lernten viel über die Geschichte Japans.
Nach der Führung erkundeten wir die Burg noch selbst etwas, bevor es dann weiter ging zum nahegelegenen Kaiserpalast. Dort wohnt der Kaiser noch heute, wenn er Kyoto besucht.
Dieser Palast war aber nicht mehr so eindrücklich. Denn ausser einem grossen Park mit sehr breiten Kieswegen gab es nicht allzu viel zu sehen. So liefen wir dann wieder Richtung
Stadt, stärkten uns kurz bei einem indischen Restaurant und liefen dann zu einem kleinen, unscheinbaren Laden inmitten Kyotos. Dort erwartete uns unsere nächste Aktivität.
Diese war wohl eher für mich als für Adi. Aber ich konnte ihn überzeugen mitzukommen.
Wir betraten also den Laden und wurden sogleich von einem älteren, herzlichen japanischen Paar begrüsst. Der Laden war winzig und wir merkten bald, dass die ganze Aktivität nur für uns
war. So erklärte uns die Frau auf englisch, um was es ging. Wir würden heute Washi Papier machen. Und daraus vier kleine Postkarten gestalten. Washi Papier ist eine alte
japanische Kunst, die heute am Aussterben ist. Wir wurden unglaublich liebevoll eingeführt und erfuhren alles, was wir wissen mussten. Mit einem Holzrahmen durften
wir dann unser eigenes Papier machen. Dieses durften wir dann verzieren, trocknen, verkleinern und am Schluss noch mit japanischen Schriftzeichen versehen. Wir waren beide
ganz eingesogen und genossen die ruhige Aktivität. Und so lerntern wir jetzt sogar vier Ausdrücke auf japanisch zu schreiben.
Am Abend machten wir dann noch eine Walking Tour durch das Ausgehviertel von Kyoto. Dort sahen wir wieder verschiedene Shreine und ein berühmtes Theater. Das Viertel war
zudem sehr niedlich und wunderschön beleuchtet. Wir fühlten uns wie in einem Film. So langsam waren wir aber sehr erschöpft und so entschied ich mich dann auch das erste Mal
für ein falsches Restaurant. Wir landeten in einem Tourist*innenrestaurant und erhielten ein englisches Menu. Ach Mist. Das Ambiente war einfach nicht wirklich dasselbe mit all
dem englisch im Hintergrund. Und das Essen war leider auch nicht ganz so gut.
Nach dem Essen konnten wir aber noch nicht nach Hause. Es folgte eine 2-stündige Tortur, um unsere Sitzplatzreservationen für die Zugfahrt am nächsten Tag zu organisieren.
Ich erspare euch die Details. Aber wir liefen von Bahnhof zu Bahnhof und ärgerten uns gelb und grün. Irgendwann gegen Mitternacht waren wir dann auch endlich im Bett und
fielen todmüde ins Bett.
Am nächsten Morgen packten wir unsere Rucksäcke, deponierten diese im Hotel und liefen los zum Bus. Auf dem Programm standen noch die letzten zwei Attraktionen von Kyoto, die wir gerne sehen wollten.
Wir fuhren also noch zum goldenen Tempel und erkundeten den Bambuswald. Der goldene Tempel war wunderschön und eindrücklich. Aber beide Attratktionen waren unglaublich besucht
und es wimmelte nur so von Menschen. So waren wir dann irgendwie doch froh, wieder weiterzureisen. Wir holten also unsere Rucksäcke im Hotel ab, fuhren an den Bahnhof, kauften uns
eine Bentobox und suchten das Gleis für unseren Shinkansen. Mit diesem ging es dann in weniger als 15 Minuten nach Osaka. Dort angekommen stiegen wir kurz um und fuhren mit dem
nächsten Shinkansen nach Okayma. Nochmals Umsteigen und schon sassen wir im 'Bummler', welcher uns in den nächsten 2.5 Stunden, immer noch mit einer unglaublich hohen Geschwindigkeit,
an unser Endziel bringen sollte. Unser nächstes Ziel hiess Matsuyama. Diese Stadt liegt auf einer vorgelagerten Insel und ist berühmt für ihre Onsen.
Entspannung ist also für die nächsten Tage angesagt!

Ryokan, Yukata und Onsen
Es war bereits dunkel geworden draussen. Wir verliessen den Bahnhof und suchten die nächste Tramhaltestelle. Dort angekommen begutachteten wir die ausgehängten
Schilder um das richtige Tram zu finden. Schon bald wurden wir von einem älteren Japaner angesprochen, der uns mit einigen Gesten fragte, wo wir den hin wollten.
Wir nannten ihm unsere Endhaltestelle und er erklärte uns, welches Tram wir nehmen müssen. Er zeigte uns, dass er auch auf dasselbe Tram muss. Das Tram kam, und
wir alle stiegen ein. Das Tram war kaum länger als ein kleiner Lieferwagen. Am Bahnsteig hatten wir keinen Fahrkartenautomaten gesehen und so waren wir noch etwas
unsicher, wie wir denn jetzt die Fahrkarte lösen konnten. Im Tram befand sich jedoch ein Kondukteur und ein Geldwechsler. Wir beobachteten wie immer etwas die anderen
Leute und fanden heraus, dass wir zuerst beim Geldwechselautomaten das Geld wechseln müssen und diesen dann erst beim Aussteigen exakt bezahlen mussten,
indem wir ihn in einen Automaten warfen. So wechselten wir noch eine Note in Münz und schon bald verabschiedete sich der ältere Japaner von uns, und sagte uns, dass
wir in zwei Stationen dann auch aussteigen müssen. Unsere Endhaltestelle kam, wir warfen je 180 Yen in den Automaten und stiegen aus dem Tram aus. Nach einem kurzen
Fussmarsch durch eine beleuchtete Einkaufsstrasse und ein paar dunkle Hinterhofstrassen erreichten wir unsere Unterkunft.
Es war ein altes japanisches Holzhaus inmitten
moderner Hotelanlagen. Das kleine Hotel sah aus, wie eine kleine idyllische Insel inmitten der Grossstadt. Wir betraten den Vorgarten und liefen einen kurzen Kieselweg
entlang bis zur Türe. Dort schoben wir die hölzerne Schiebetüre auf und mit gesenktem Kopf betrat ich das tiefe Haus. Ein freundlicher japansicher Mann mit Glatze kam
um die Ecke und begrüsste uns. Er fragte uns, ob wir Magdalena seien und lachte freundlich, als wir bejahten. Er wies uns an, unsere Körpertemperatur zu messen und
anschliessend unsere Schuhe auszuziehen. Wir folgten ihm anschliessend ein paar Treppen nach oben zu einer kleinen Rezeption. Er erklärte uns alles wichtige zum Hotel.
Wir fragten ihn anschliessend noch, ob er in der Umgebung ein gutes Restaurant kenne. Er begann eine Vielzahl an Restaurants aufzuzählen und fragte uns dann, auf was
wir denn Lust hätten. Lena sagte nur knapp "No fish". Der Mann verstummte und sah uns etwas fragtend an. Nachdem er etwas länger die Karte mit den ungefähr 50
Restaurants studierte hatte, zeigte er uns auf eins, und sagte, dass man da wohl etwas mit Fleisch finden würde. Ich hörte schon, wie Lena leer schluckte. Er drückte
uns den Schlüssel in die Hand und führte uns dann in den oberen Stock des Holzhauses, wo er eine lange hölzerne Schiebetüre mit typischen Aussparungen aus Papier aufschob.
Wir betraten ein Zimmer mit tiefer Decke, Wänden aus Holz und Washi Papier und einem kleinen Tischchen, welches nicht mehr als 30 Zentimeter über dem Boder bereits die Tischplatte hatte. Er zeigte auf
einen Stapel mit frischen Decken und Matrazen und erklärte uns noch, dass wir die Yukatas morgen auch für den Besuch der Onsen anziehen konnten. Dabei zeigte er auf
ein paar Gewänder, die an einem Kleiderständer hingen. Er verabschiedete sich von uns und liess uns im grossen leeren Zimmer zurück. Wir machten uns daran, die Matratzen
im Nebenzimmer auszulegen und die Bettwäsche anzuziehen. Anschliessend setzten wir uns kurz an den Tisch und tranken noch etwas Wasser und redeten zusammen. Doch das
Knien wurde doch schon recht bald unangenehm und so entschieden wir uns, etwas Essbares zu suchen.
Doch die Suche nach einem geeigneten Restaurant erwies sich dann doch schwieriger als bisher. Alle Restaurants hier hatten sich auf Fisch und Meeresfrüchte spezialisiert.
Kein Wunder, denn die Stadt liegt direkt am Meer und Japan ist doch für seinen reichhaltigen Fischkonsum bekannt. Nach 30-minütigem, erfolglosem Umherirren fanden wir
dann noch einen Italiener, welcher unseren Anforderungen nach einem fischlosen Menu entsprach. Wir kehrten ein und nahmen Platz. Wir bekamen eine Karte und genossen
es richtig, aus einem Menu auslesen zu können, bei dem wir wussten, was die einzelnen Punkte waren und wir auch wussten, wie die Dinge schmeckten. Es war doch anstrengend
in den letzen Tagen immer Neues auszuprobieren und so genossen wir es sehr, etwas Altbekanntes serviert zu bekommen. Wir kehrten anschliessend zurück ins Hotel, suchten
noch das Gemeinschaftsbad auf, um unsere Zähne zu putzen und gingen anschliessend ins Bett.
Am nächsten Morgen wurden wir von den Sonnenstrahlen geweckt, die rund um uns herum durch die Papierfenster auf unser Gesicht fielen. Wir standen auf und begaben uns
ins Wohnzimmer im unteren Stock. Es gab insgesamt 4 Tische, nicht grösser als jener in unserem Zimmer. An den anderen Tischen hatten bereits andere Gäste Platz genommen.
Unser Gastgeber betrat mit einem grossen Tablet den Raum und kniete sich neben uns hin. Er stellte uns Teller und zwei Tassen Tee auf unseren Tisch. Anschliessend
erklärte er uns kurz, was er uns gerade serviert hatte. Es gab Reis, Seegrass, Krabbenkekse, fermentiertes Gemüse und Bohnen. Dazu typisch einen grünen Tee. Wir genossen
das Frühstück. Das meiste war sehr lecker, auch wenn es meiner Meinung nach doch etwas mehr Salz vertragen hätte. Lena verzog bei den Krabbenkrebsen etwas das Gesicht,
aber schlang dann alle mutig herunter. Nach dem Frühstück kehrten wir in unser Zimmer zurück und zogen den Yukata an. Anschliessend bekamen wir noch ein paar Holzschlappen
und machten uns damit bewaffnet auf den Weg durch die Stadt bis zum nächsten Onsen.
Wir hatten uns als erstes Ziel das älteste Onsen von Japan ausgesucht. Nach einem
kurzen Fussmarsch befanden wir uns vor einem alten ehrwürdigen Gebäude und wurden dort wiederum von einem älteren japanischen Mann begrüsst. Alles war nur auf japanisch
angeschrieben und der Mann sprach natürlich auch nur japanisch. Mit einigen Handzeichen gab er uns dann zu verstehen, dass wir unsere Schuhe ausziehen mussten und
anschliessend das Haus betreten konnten. Wir zogen die Schuhe aus und packten sie in ein Schliessfach. Anschliessend begaben wir uns zu einem Thresen, wo uns eine Frau
ein Blatt Papier auf Englisch entgegen streckte. Wir bezahlten den Eintritt und entschlossen uns, noch etwas Shampoo dazu zu kaufen. Anschliessend mussten wir uns trennen.
Denn gebadet wird hier immer getrennt. Also folgte ich dem kleinen blauen Männchen zu den Umkleidekabinen der Männer. Dort kamen mir schon einige nackte Männer entgegen.
Ich zog mich auch aus und verstaute meine Habseligkeiten im Schliessfach. Anschliessend betrat ich das Onsenbad. Es war anders, als ich mir es vorgestellt hatte. Es
war viel kleiner. Eigentlich war es ziemlich ählich wie das Bad im Hotel, von dem Lena bereits geschrieben hatte. Es gab Duschen mit
einem kleinen Holzhocker und dann ein Bad, welches etwa Platz für 6 Männer bot. Und das war es dann auch schon. Ich duschte kurz und begab mich dann ins Bad. Aber das
Wasser war beinahe unerträglich warm. Ungefähr 42 Grad. Nach knapp 15 Minuten hielt ich es nicht mehr aus und verliess das Bad wieder. Ich duschte mich nochmals und
verliess anschliessend das Bad. Oben wartete dann bereits Lena auf mich. Sie hatte es auch nicht mehr viel länger ausgehalten. In unserem Yukata alias Pyjama watschelten
wir wieder durch die Stadt zurück zu unserem Hotel. Müde vom langen Baden fielen wir dann auch gleich in einen tiefen Mittagsschlaf. Als wir wieder aufwachten war der
Tag bereits fortgeschritten und so etnschlossen wir uns, noch etwas Kleines zu machen.
Wir fuhren mit dem Tram in die Stadt, versuchten noch einige Postkarten aufzugeben, eine Reservation für den Zug am nächsten Tag zu erhalten und entschieden uns dann,
die alte Burg noch zu besuchen. Diese war auf einem kleinen Berg inmitten der Stadt gelegen. Eine wahre Festung und ich genoss den Besuch sehr. Als wir das Innere
der alten Burg betraten, mussten wir sogar hier unsere Schuhe ausziehen. Nur mit Socken watschelten wir also durch die ganze Burg und lernten viel über
den Schlossbau im vorimperialen Japan, sahen diverse Samurai Rüstungen und Schwerter und hatten auf dem höchsten Turm eine wunderbare Aussicht über die Stadt, hinter
welcher gerade die Sonne im Meer versank. Anschliessend holten wir unsere Schuhe wieder ab und machten uns auf den Weg zurück zu unserem Hotel. Um den Berg hinunter
zu kommen, hatten wir uns dazu entschieden den "Lift" zu nehmen. Aber es war kein normaler Lift. Es war vielmehr ein Skilift, also ein Bügellift. Einfach ohne Bügel
sondern mit einem einfachen Stuhl. So betraten wir den Bügellift, warteten bis der Stuhl unter uns war, hielten ihn fest, setzten uns drauf und schon ging es auch
den Berg hinunter. Ein lustiges Erlebnis. Auf dem Weg nach Hause entdeckten wir noch einen Hamburgerladen und Lena ergriff die Gelegenheit beim Schopf. Gestärkt mit
einem leckeren Burger und ein paar Pommes kehrten wir dann müde zurück zu unserem Hotel und schauten noch einen Film. Der letzte Samurai mit Tom Cruise. Wir erkannten
viele Themen der Geschichte wieder und auch die Landschaft kam uns nun viel bekannter vor. Müde schliefen wir dann ein.
Am nächsten Tag hiess es bereits wieder Koffer packen. Wir packten unser Zeug zusammen, genossen nochmals ein fast identisches Frühstück wie am letzen Tag und machten
uns dann nochmals auf, ein Onsen Bad zu besuchen. Dieses war nun etwas moderner und wir bekamen anschliessend sogar noch einen heissen Tee und eine Süssigkeit auf dem
Balkon des Gebäudes. Wir kehrten anschliesend zurück zum Hotel, holten unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Dort angekommen wurden wir noch von
einem amerikanischen und einem philipinischen Studenten angesprochen. Wir waren froh, als der Zug einfuhr und wir uns verabschieden konnten. Wir nahmen Platz und und fuhren
Richtung Hiroshima.
Wir fuhren am Meer entlang zu einer grossen Brücke, welche uns wieder auf die Hauptinsel von Japan zurück brachte. Vorbei an Sandstränden, grünen Hügeln
und dicht bewachsenen Wäldern in allen Farben des Herbstes. Die Landschaft war wunderschön, wenn sie dann mal zum Vorschein kam. Denn der grösste Teil Japans ist überbaut.
Japan ist das Land, welches mich bis jetzt am meisten an die Schweiz erinnert. Alles ist sauber und klar strukturiert. Die Menschen sind höflich und das Land hat
einen gewissen Wohlstand erreicht. Doch irgendwie sieht die überbaute Landschaft etwas trostlos aus. Ich frage mich, ob es bei uns in ein paar Jahren auch so aussehen wird.
Wohin uns wohl unser Drang nach Wirtschaftswachstum noch so treiben wird, frage ich mich, und lasse die vielen Gebäude und Industriekomplexe an mir vorbeiziehen.

Möge der Frieden gewinnen!
Wir stiegen aus dem Shinkansen aus und bahnten uns den Weg zur Strassenbahn. So langsam hatten wir das japanische System begriffen und wir fanden uns schnell zurecht.
Wir stiegen in das kleine Tram ein, tauschten unsere Münze gegen viele kleinere, hielten das exakte Fahrtgeld in der Hand und warteten geduldig auf unseren Stopp. Wir mussten
zum Glück nicht lange warten und waren schon bald bei unserem Stopp angekommen. So zahlten wir beim Aussteigen den Kondukteur und überquerten kurz die Strasse und checkten in unser Hotel ein.
Für uns war es perfekt! Der Check-in verlief reibungslos, unser Zimmer war sauber und hatte alles, was wir brauchten. Zudem waren wir endlich wieder unter unserem Budget. :)
Kaum im Hotel angekommen, schlüpfte ich in das Pijama. Ich liebe japanische Hotels! Nebst geheizten WC-Sitzen gibt es auch Zahnbürsten, Zahnpasta, Hausschuhe und bequeme
Pijamas. Wir gönnten uns eine kurze Pause und machten uns dann im Dunkeln wieder auf für das Nachtessen. Unser Hotel hatte eine tolle Lage und so liefen wir etwas im Stadtzentrum
herum. Und schon bald wurden wir fündig. Das Restaurant sprach uns an und auf Google hatte es gute Bewertungen - davon keine auf englisch. Das war uns sympathisch und so traten wir
ein. Etwas ungewiss, was uns erwarten würde, setzten wir uns an den Thresen und bekamen das Menu nur auf Nachfrage. Die Frau meinte, dass wir es ja sowieso nicht verstehen würden.
Was ja durchaus stimmt. Wir dachten, sie sei nicht allzu freundlich. Wir übersetzten dann das Menu und bestellten uns Gemüse, Kimchi und Wagyu Rind.
Hinter dem Thresen waren nur die Frau und ein Koch. Und so langsam tauten sie auf. Sie erzählte uns, dass sie von den Philippinen käme und fragte uns etwas aus, was wir schon
alles gesehen hatten. Wir fühlten uns sehr wohl. Und währenddessen bereitete der Koch alle Speisen direkt vor uns auf einer riesigen heissen Grillplatte zu. Wir schauten ihm zu und
langsam kamen auch noch andere Gäste ins Restaurant. Der Koch bereitete immer eine Speise zu und stellte uns diese dann direkt vor die Nase. Das Essen war wunderbar! Wir hatten uns
endlich wieder einmal genau richtig entschieden. Wir genossen den Abend sehr und bestellten danach auch noch das, was unsere Nachbarn bestellt hatten.
Am nächsten Morgen schliefen wir aus und machten uns im Regen auf Richtung Friedensmuseum. Deswegen waren wir ja schliesslich in Hiroshima. Der Friedenspark befindet sich
auf einer Halbinsel zwischen zwei Flussfingern und befindet sich direkt dort, wo am 6. August 1945, um 08:15 Uhr die erste Atombombe abgeworfen wurde. Wir betraten das Museum und
wurden eingesogen. Das Museum war wirklich gut gestaltet und schon nach kurzer Zeit hatten wir beide Tränen in den Augen. Die Fotografien, Berichte von Augenzeugen, Helfern und
Angehörigen und die austestellten Stücke, welche das Ausmass der Zerstörung zeigten berührten uns sehr. Das Museum erzählte uns sehr anschaulch die Geschichte Hiroshimas vom
06. August 1945.
Bis zu diesem Tag um 08:15 Uhr war Hiroshima eine grosse Stadt, die sich zwar im Krieg befand aber noch nicht wusste, dass bald alles zerstört würde, was ihnen lieb war.So liessen die
Amerikaner am frühen Morgen die Atomwaffe 'Little Boy' direkt über dem Zentrum von Hiroshima abwerfen. Der Himmel wurde ganz plötzlich farbig und die entstehende Hitze zusammen mit
der Druckwelle und der radioaktiven Strahlung zerstörte alles. Die Bombe löste eine Hitzewelle mit Temperaturen von 3000 Grad Celsius aus. Die Menschen wurden bei lebendigem Leib verbrannt.
Hautfetzen hingen nur so herunter und alle Gebäude brannten und stürzten ein. Alles wurde zerstört. Und die Überlebenden hatten schwerwiegende Verletzungen und suchten im Chaos verzweifelt
ihre Angehörigen. Damals noch im Unwissen, dass die meisten von ihnen aufgrund der Strahlenbelastung auch bald dem Tod in die Augen sehen mussten. Die Leute wussten nicht, was passiert war und
hatten keine Ressourcen, um die Opfer zu behandeln. Es herrschte Chaos, Zerstörung und Trauer. Nichts mehr war noch wie gestern. Mit einer Bombe wurden 140'000 Menschen das Leben genommen.
Unzählige weitere mussten in den darauffolgenden Jahren aufgrund von durch Radioaktivität ausgelösten Krankheiten wie Krebs oder Leukämie ihr Leben lassen. Diese Bombe brachte die Hölle auf Erden
nach Hiroshima. Alle waren betroffen - ungeborene Kinder, die Behinderungen entwickelten, Kinder, die gerade Häuser abrissen, um bei einem Bombenabwurf den entsehenden Brann einzudämmen,
Erwachsene, die einfach nur ihrer Arbeit nachgingen genauso wie die vielen Zwangsarbeiter*inenn von der Korea Halbinsel, die damals zu Japan gehörte.
Wir liefen durch das Museum und sahen zerstöre Gegenstände, zerstörte Gebäude, geschundene Menschen, verbrannte Kinder und zerstörtes Kulturgut. Und trotz all dem sahen wir
keine Wut und keine Rachegedanken. Wir sahen Selbslosigkeit, Herzlichkeit und viel Hoffnung. Hoffnung, dass dies die letzte Atombombe gewesen sein wird, die die Welt je sehen
muss. Dass Hiroshima wieder aufgebaut werden kann. Und Japan sich endlich dem Krieg entziehen kann. Dass nur schon 3 Tage später auch Nagasaki Ziel eines weiteren Atomwaffenangriffs werden
soll, war damals noch niemandem bekannt.
Das Museum regte zum Denken an. Vor allem vor dem Hintergrund des aktuellen Kriegs in Europa. Wir fragten uns, wieso Atomwaffen immer noch existieren? Wieso diese in den
Händen der gefährlichsten Menschen auf dieser Erde liegen? Wieso es so einfach sein darf, eine ganze Stadt auszulöschen? Und wieso der Frieden nicht endlich mal siegen darf?
Für was sind all diese Menschen gestorben, wenn wir es nicht schaffen, aus unseren Fehlern zu lernen?
Wir liefen nach dem Museum durch den Park und betrachteten ein Gebäude, welches den Angriff halbwegs überstanden hatte. Schweigend liefen wir danach zurück zum Hotel und
konnten immer noch nicht fassen, was wir gesehen hatten. Und dass wir nur 57 Jahre später in dieser Stadt stehen. Ohne zu bemerken, dass hier alles neu ist. Alles wurde aufgebaut.
Das Leben kam zurück und mit ihm auch die Menschen. Und so ist Hiroshima heute wieder eine Millionenstadt. Eine, die für den Frieden auf der Welt einsteht mit dem Motto: 'Hiroshima - never
again!'.
Wir kamen so langsam mit unseren Gedanken zurück in diese Zeit und gönnten uns eine Ramensuppe. Danach gingen wir ins Hotel zurück, wuschen unsere Kleider und Adi arbeitete noch etwas.
Danach gönnten wir uns noch einmal Wagyu Rind zum Nachtessen auf einem japanischen Grill. Wir konnten von diesem Fleisch einfach nicht genug kriegen und können bestätigen, dass
es das beste auf der Welt ist!
Am nächsten Tag checkten wir aus und gaben unser Gepäck bei der Rezeption ab. Wir wollten nämlich noch die Burg von Hiroshima erkunden. Früher hatte hier der Kaiser ab und an
residiert. Während dem Krieg wurde die Burg als Militärhauptsitz benutzt. Und beim Bombenangriff wurde so ziemlich alles zerstört. Was wir jetzt sahen, war also alles neu aufgebaut.
Ausser der Shreinbogen am Eingang. Dieser überlebte sonderlicherweise die Atombombe und steht heute noch. In der Burg liefen wir auf den Turm und erkundeten das Museum. So viel
verstanden wir aber nicht. Denn es war alles auf japanisch und nichts auf englisch angeschrieben. So schnelle Lerner sind wir auch wieder nicht. ;) Aber die Aussicht war schön und der Park
auch. Ich interessierte mich zudem für die vielen Kois im Burggraben und Adi für die vielen Abwehrinstallationen.
Auf dem Rückweg zum Hotel liefen wir noch an einem kleinen Restaurant vorbei. Es lächelte uns an und so traten wir ein. Und standen vor einem Automaten. Alles war auf japanisch
angeschrieben. Und so mussten wir uns entscheiden, welche Nudeln wir nun wollten. Wir versuchten uns im Übersetzen, aber schlussendlich war es eine blinde Entscheidung.
Wir waren nur sicher, dass wir Nudeln und kein Reis bestellt hatten. Wir bezahlten im Automat und setzten uns dann an den Thresen. Und kaum 5 Minuten später standen unsere Nudeln
auch schon. Und sie waren sehr lecker! Was genau aber die Unterschiede beim Automat gewesen wären, verstanden wir nicht. Aber egal, wir genossen das Essen und waren
wieder um eine Erfahrung reicher.
So zottelten wir zurück zum Hotel, holten unser Gepäck und fuhren mit der Strassenbahn zum Bahnhof. Dort reservierten wir noch kurz einen Sitzplatz bevor es dann in den letzten
Shinkansen unserer Reise ging. Wir fuhren zurück nach Osaka! Dort stehen nun unsere letzten vier Tage in Japan an. Kleiner Spoiler: Wir starten mit einem Kapselhotel. :)

Das Kapselhotel
Wohlbehalten kamen wir in Osaka an. Wir wechselten das Perron und warteten auf unseren nächsten Zug, der uns ins Hotel bringen sollte. Und schon bald rollte ein pandaartiger Zug in den Bahnhof ein.
Seine Front und die grossen Scheinwerfer vermittelten den Eindruck, als ob ein grosser Panda angefahren käme. Wir betraten den Zug mit anderen Japanern, die gerade vom Arbeiten kamen und fuhren die
letzte Strecke zu unserem neuen Hotel. Angekommen liessen wir unser Billet vom Automaten einsaugen und verliessen den Bahnhof. Unser Hotel war zum Glück nicht weit entfernt. Von aussen sah es auch
gar nicht aus, wie ein Hotel, mehr wie ein Wohnblock. Wir betraten den Block und fuhren mit dem Lift in den 5 Stock. Und nun befanden wir uns tatsächlich in soetwas wie einer Hotellobby. Leider war
niemand vor Ort, nur ein Telefon. Ich nahm das Telefon und wählte die angegebene Nummer. Als jemand den Hörer abnahm versuchte ich zu erklären, dass wir hier waren. Die Person am anderen Ende der
Leitung war aber nicht so freundlich und sagte nur, dass das Check-In erst um 15:00 Uhr sei. So deponierten wir unser Gepäck und setzten uns auf den Boden. Pünktlich um 15:00 Uhr erschien dann jemand
und führte mit uns das Check-In durch. Anschliessend kehrten wir wieder zurück zum Lift. Nun hiess es für uns, uns zu trennen. Denn in Kapselhotels gibt es nur Männer Zimmer und Frauen Zimmer. Der
Männerschlag befand sich im 3 Stock und der für Frauen im 4. Stock. Lena verliess den Lift und ich fuhr so noch einen Stock tiefer. Als ich den Lift verliess, machte mich als erstes ein grosses Schild
darauf aufmerksam, dass ich meine Schuhe ausziehen muss. Also zog ich meine Schuhe aus und lief weiter. Im nächsten Raum gab es viele Schliessfächer, in welche ich mein Zeugs stopfte. Endlich konnte ich
einfach alles reinstopfen, ohne dass Lena mich schief ansah. Ich besuchte noch das moderne Badezimmer und machte mich dann auf die Suche nach meiner Kapsel. Ich fand sie im zweiten Zimmer. Auf der zweiten
Etage gab es eine kleine Kapsel mit einer Tür, die man zumachen konnte. Darin befand sich nicht viel, eine Steckdose, eine Miniklimaanlage und eine Nachtischlampe. Gerade genug um zu schlafen. Aber auch
nicht viel mehr. Ich zog noch kurz mein Bett an und machte mich dann auf den Weg zu Lena. Als sich die Lifttüre öffnete, lächelte sie mir schon entgegen. Ich stieg ein und Hand in Hand verliessen wir unser
Hotel.
Wir hatten uns entschieden noch etwas ins Stadtzentrum zu fahren und dort etwas einfach zu Abend zu essen. Aber Stadtzentren gibt es hier eigentlich keines. Es gab etwas 100 davon. Wir entschieden uns
also für eines, in wessen Nähe wir ein gutes Restaurant gesehen hatten. Wir fuhren mit der Metro dahin und legten den letzten Kilometer noch zu Fuss zurück. Wir kamen vorbei an unzähligen kleinen Restaurants,
die in typischer Japan Manier eine Laterne vor dem Schaufenster hatten und ein Tuch über die Türe hing. Wir kamen vorbei an einem Restaurant, dass Raki hiess. Da musste ich gleich an meine Grosseltern denken.
Wir kamen dann etwas später in ein einfaches Burgerrestaurant, bestellten uns einen Burger und ein Bier und assen gemütlich unser Essen. Wir waren beide etwas erschöpft vom Reisen. Nach dem Essen liefen wir
dieselbe Strecke wieder zurück und versuchten ein Billet zu kaufen. Leider schafften wir es nicht, ein Ticket bis zu unserer Station zu kaufen. So stiegen wir einfach mit dem zu kleinen Ticket in den Zug ein
und fuhren zu unserer Haltestelle. Beim Aussteigen versuchten wir es dann, mit dem falschen Ticket aus dem Bahnhof zu gelangen, aber natürlich funktionierte dass nicht. Die Barrieren schlossen sich und ein
wildes Gepipse tönte uns an, dass wir so den Bahnhof nicht verlassen konnten. Wir kehrten um und gingen zu einem Nachzahlautomaten. Natürlich gab es auch für das einen Automaten. Hier gibt es für alles
Automaten. Nachdem wir ein paar Münzen eingeworfen hatten erhielten wir unser Billet zurück, wir liefen erneut zur Schranke und dieses mal liess sie uns passieren. Wir verabschiedeten uns im Lift voneinander
und übernachteten das erste Mal auf unserer Weltreise getrennt voneinander.
Ich schlief gut in meiner eigenen Kapsel und wachte auch hier am Morgen wieder etwas früher auf. Ich duschte, packt meine Sachen und begab mich in den Gemeinschaftsbereich. Da arbeitete ich noch etwas an
meinem Computer und wartete auf Lena. Etwa gut eine Stunde später tauchte sie dann auch auf. Wir gaben unseren Zimmerschlüssel zurück und verliessen das Hotel. Mit dem Zug ging es in ein anderes Stadtteil,
wo sich unser neus Hotel befand.

Die letzten Tage in Japan
Etwas kaputt kamen wir in unserem Hotel an, zeigten unsere Pässe und liessen unsere Rucksäcke an der Rezeption. Nun konnten wir die Stadt etwas besser erkunden.
So viel hatten wir aber nicht vor am ersten Tag. So liefen wir rund 2 Minuten zum nächsten Starbucks um die Ecke und arbeiteten bis es dunkel wurde. Und selbst
danach mussten wir uns losreissen. Wir gingen kurz zurück ins Hotel und checkten ein. Danach machten wir uns auf zum Restaurant. Wir fanden ein kleines japanisches.
Wir setzten uns also an den Thresen, welcher für 6 Personen Platz hatte und liessen uns bedienen. Das Menu war wiederum unverständlich und wir liessen uns zur Vorspeise
vom Koch etwas zusammenstellen. So kamen bald darauf ein kliener Kartoffelsalat, etwas Kimchi, frischer Lachs und ein Shrimp-Avocado-Salat. Dass da Shrimps drin waren,
erfuhr ich erst später. Aber wenn ich ehrlich bin, war es ganz lecker. Wir liessen dann noch etwas Wagyu Rind grillen und eine Art Hamburger grillen. Das Fleisch
war sehr lecker und wir genossen das Abendessen sehr. Nach einem kleinen Abstecher in den nächsten 7-Eleven für Adis Lieblings Vanille Glace ging es dann ins Bett.
Der nächste Tag in Osaka brachte am Morgen etwas Regen. So starteten wir entspannt in den Tag und genosen japanisches Kaffee. Rechtzeitig fürs Mittagessen ging es aber weiter
und wir liefen eiine berühmte Einkaufsstrasse hinunter zu verschiedenen Seitenstrassen in denen es ein fast unbegrenztes Angebot an Restaurant und Street Food Ständen gab.
Wir entschieden uns dann für das für Osaka typische Essen Okonomyiaki. Das sind gebrätelte Nudeln mit Fleisch und Gemüse, die als eine Art Pfannkuchen serviert werden.
Sie waren sehr lecker und wir machten danach eine Walking Tour durch das ganze Viertel. Dabei sahen wir eine ganze Strasse, in der nur Küchenartikel für Gastrobetriebe
verkauft wurden. So konnte man genauso Tische mit eingebautem Grill kaufen wie Restaurantlaternen und Sushi aus Plastik für das Schaufenster.
Nach der Gastrostrasse kam dann die Fischstrasse und wir sahen Krebse so gross wie unsere Köpfe und sogar Seeigel. Wie genau die gegessen werden, ist mir ein Rätsel...
Wir schlenderten durch die Strassen und sogen die Eindrücke auf. Wir genossen es sehr, in Japan zu sein. So nahmen wir dann die Metro zum Hauptbahnhof von Osaka. Und
dort wurden wir von einer riesigen Menschenmasse überrascht. Es war Samstag und alle waren unterwegs. Junge und Alte waren in Shoppinglaune und trafen sich für
alles Mögliche. Wir hingegen waren auf der Suche nach einer Art Bar, in der wir japanischen Whisky degustieren konnten. Nachdem wir zuerst das Gebäude lange suchen mussten,
betraten wir es und waren überwältigt wie gross es war. Wir mussten die Informationstafel 5 Minuten lang studieren, bis wir die Bar gefunden hatten. Die Einkaufszentren hier sind
unvorstellbar riesig und man kann wirklich verloren gehen. 10 Minuten vorher mussten wir nämlich für den Weg aus dem riesigen Kameraladen Yodabashi fragen.
Irgendwie fanden wir die Bar und ergatterten noch die letzten Plätze am Thresen. Wir stellten dann aber fest, dass es ein ganz normales Restaurant war. Und erst noch
ein eher teures. So bestellten wir vier verschiedene Whiskys und eine Portion Pommes und schoben das Nachtessen für später auf. Die Whiskys waren nicht schlecht, aber
es waren auch keine schottischen. Irgenwie war ich froh. ;)
Auf dem Weg nach Hause liefen wir an einem Restaurant vorbei, welches einen guten Eindruck machte. Und so landeten wir in einem japanischen Pub. Es gab Pizza, Pasta und
was es sonst noch so in englischen und europäischen Pubs gibt. Das Restaurant war voller junger Japaner, die es genossen, europäisch zu essen. Dass das Essen überhaupt nicht
europäisch schmeckte, schien niemanden zu stören. Es war ein lustiges Erlebnis und das Essen war ok. Aber wir würden eher nicht nocheinmal hingehen.
Schon war der letzte Tag unserer Zeit in Japan angebrochen. Wir starteten unseren Tag wie üblich und genossen das schöne Wetter am Nachmittag, um die Burg von Osaka
zu erkunden. Die Burg diente einmal als Residenz eines Samurai und wurde dann später als Waffenlager genutzt. Immer wieder brannte die Burg nieder und wurde wieder neu
aufgebaut. Heute sieht die Burg wunderschön aus und ist mit viel Gold verziert. Um die Burg gibt es zwei verschiedene Burggräben und einen riesigen Park. Wir genossen
unseren Spaziergang sehr und sprachen über unsere Zeit in Japan. Für uns war es ein gelungener Abschluss.
Wieder zurück im Hotel machten wir noch einige Telefonate bevor es zum letzten Abendessen ging. Und wir wollten an unserem letzten Abend unbedingt noch einmal Kobe
Rind esses. So setzten wir uns wieder an einen Thresen in einem japanischen Restaurant und liessen uns bekochen. Es gab eine Art Menu mit Suppe, Salat, Roastbeef als
Vorspeise und Kobe Rind zur Hauptspeise. Zu Adis Freude wurde das Abendessen mit einer Kugel Vanilleeis abgerundet. Es war unglaublich lecker und für uns war dieses
Abendessen der perfekte Abschluss für das kulinarisch hochstehende Japan.
Wir packten ein weiteres Mal unsere Rucksäcke und stellten einen frühen Wecker. So standen wir pünktlich um 5 Uhr auf, checkten aus und machten uns auf den Weg zur Metrostation.
Die Idee war es eigentlich, eine kurze Metrofahrt zu einem richtigen Bahnhof zu machen. Von dort würden wir dann mit unserem Japan Rail Pass kostenlos zum Flughafen fahren können.
Unterwegs stellten wir dann aber leider fest, dass der zweite Zug gar nicht in unserem Rail Pass dabei war. Eigentlich kein grosses Problem. Da wir aber noch genau 135 Yen in
Bar dabei hatten, war es schon ein Problem. Denn wir konnten uns den Zug nicht mehr leisten und wollten wirklich nicht wegen 100 Yen (ungefähr 1 Franken) nochmals Bargeld abheben.
So suchten wir uns eine Alternativverbindung. Zu dieser mussten wir aber zuerst noch 15 Minuten weiter laufen. Mit den Rucksäcken war das ein halbwegs angenehmer Spaziergang.
Doch wir schafften es, nahmen einen kleineren Zug und stiegen in den Flughafen Express um.
Erst später stellten wir fest, dass wir Glück hatten mit dem Zug und diese Verbindung nur alle 30 Minuten fährt. Wir waren auf jeden Fall froh, endlich im richtigen Zug zu sitzen
und waren auch schon bald am Flughafen. Dort erwartete uns eine riesig lange Schlange und wir stellten uns hinten an. Das Gepäck einmal eingecheckt, wartete nach dem Security
Check eine kleien Zugfahrt auf uns. Erst danach waren wir endlich am Gate angekommen. Gefrühstückt hatten wir aber noch nicht. So stellten wir uns wiederum in die lange Schlange des
einzigen Cafés, welches geöffent hatte. Und kaum hatten wir unser Getränk in der Hand boardete auch schon der Flug. Es lief schlussendlich also alles gut. Aber es war auch nicht
die angenehmste Flughafenerfahrung, die wir je hatten.
Der Flug war dann aber sehr angenehm. Wir flogen fast pünktlich ab und hatten ausnahmsweise richtig viel Platz für unsere Füsse. Wir genossen die 6 Stunden in der Luft
und kamen sogar zu früh in Bangkok an. Wir stiegen aus und sogleich begrüsste uns die alt bekannte Hitze. Wir waren nun also in Thailand.
Warum wir uns für Japan entschieden haben
Japan war ein Land, welches schon ganz zu Beginn auf unserer Wunschliste landete. Nicht nur, weil wir beide gerne Sushi essen, auch weil die Geschichte Japans mit ihren Samurais und Ninjas Adi schon immer fasziniert hatte. Aber auch andere Aspekte der Kultur fanden wir beide äusserst fasznierend. So wollten wir unbedingt ein paar der vielen Schreine sehen, eine Teezeremonie erleben, durch die kleinen asiatischen Gassen laufen und Streetfood essen, oder einfach mal sehen, wie es ist, wenn man alles einfach aus einem Automaten kaufen kann. Leider hatte Japan aber sehr strikte Corona Massnahmen und so war die Grenze für Tourist*innen lange Zeit geschlossen. Als dann aber die Grenze im November 2022 öffnete, ergriffen wir die Gelegenheit und buchten uns einen Flug in dieses wundersame Land.
Unsere Reiseroute
Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.