
Japan
Das Kapselhotel
Wohlbehalten kamen wir in Osaka an. Wir wechselten das Perron und warteten auf unseren nächsten Zug, der uns ins Hotel bringen sollte. Und schon bald rollte ein pandaartiger Zug in den Bahnhof ein.
Seine Front und die grossen Scheinwerfer vermittelten den Eindruck, als ob ein grosser Panda angefahren käme. Wir betraten den Zug mit anderen Japanern, die gerade vom Arbeiten kamen und fuhren die
letzte Strecke zu unserem neuen Hotel. Angekommen liessen wir unser Billet vom Automaten einsaugen und verliessen den Bahnhof. Unser Hotel war zum Glück nicht weit entfernt. Von aussen sah es auch
gar nicht aus, wie ein Hotel, mehr wie ein Wohnblock. Wir betraten den Block und fuhren mit dem Lift in den 5 Stock. Und nun befanden wir uns tatsächlich in soetwas wie einer Hotellobby. Leider war
niemand vor Ort, nur ein Telefon. Ich nahm das Telefon und wählte die angegebene Nummer. Als jemand den Hörer abnahm versuchte ich zu erklären, dass wir hier waren. Die Person am anderen Ende der
Leitung war aber nicht so freundlich und sagte nur, dass das Check-In erst um 15:00 Uhr sei. So deponierten wir unser Gepäck und setzten uns auf den Boden. Pünktlich um 15:00 Uhr erschien dann jemand
und führte mit uns das Check-In durch. Anschliessend kehrten wir wieder zurück zum Lift. Nun hiess es für uns, uns zu trennen. Denn in Kapselhotels gibt es nur Männer Zimmer und Frauen Zimmer. Der
Männerschlag befand sich im 3 Stock und der für Frauen im 4. Stock. Lena verliess den Lift und ich fuhr so noch einen Stock tiefer. Als ich den Lift verliess, machte mich als erstes ein grosses Schild
darauf aufmerksam, dass ich meine Schuhe ausziehen muss. Also zog ich meine Schuhe aus und lief weiter. Im nächsten Raum gab es viele Schliessfächer, in welche ich mein Zeugs stopfte. Endlich konnte ich
einfach alles reinstopfen, ohne dass Lena mich schief ansah. Ich besuchte noch das moderne Badezimmer und machte mich dann auf die Suche nach meiner Kapsel. Ich fand sie im zweiten Zimmer. Auf der zweiten
Etage gab es eine kleine Kapsel mit einer Tür, die man zumachen konnte. Darin befand sich nicht viel, eine Steckdose, eine Miniklimaanlage und eine Nachtischlampe. Gerade genug um zu schlafen. Aber auch
nicht viel mehr. Ich zog noch kurz mein Bett an und machte mich dann auf den Weg zu Lena. Als sich die Lifttüre öffnete, lächelte sie mir schon entgegen. Ich stieg ein und Hand in Hand verliessen wir unser
Hotel.
Wir hatten uns entschieden noch etwas ins Stadtzentrum zu fahren und dort etwas einfach zu Abend zu essen. Aber Stadtzentren gibt es hier eigentlich keines. Es gab etwas 100 davon. Wir entschieden uns
also für eines, in wessen Nähe wir ein gutes Restaurant gesehen hatten. Wir fuhren mit der Metro dahin und legten den letzten Kilometer noch zu Fuss zurück. Wir kamen vorbei an unzähligen kleinen Restaurants,
die in typischer Japan Manier eine Laterne vor dem Schaufenster hatten und ein Tuch über die Türe hing. Wir kamen vorbei an einem Restaurant, dass Raki hiess. Da musste ich gleich an meine Grosseltern denken.
Wir kamen dann etwas später in ein einfaches Burgerrestaurant, bestellten uns einen Burger und ein Bier und assen gemütlich unser Essen. Wir waren beide etwas erschöpft vom Reisen. Nach dem Essen liefen wir
dieselbe Strecke wieder zurück und versuchten ein Billet zu kaufen. Leider schafften wir es nicht, ein Ticket bis zu unserer Station zu kaufen. So stiegen wir einfach mit dem zu kleinen Ticket in den Zug ein
und fuhren zu unserer Haltestelle. Beim Aussteigen versuchten wir es dann, mit dem falschen Ticket aus dem Bahnhof zu gelangen, aber natürlich funktionierte dass nicht. Die Barrieren schlossen sich und ein
wildes Gepipse tönte uns an, dass wir so den Bahnhof nicht verlassen konnten. Wir kehrten um und gingen zu einem Nachzahlautomaten. Natürlich gab es auch für das einen Automaten. Hier gibt es für alles
Automaten. Nachdem wir ein paar Münzen eingeworfen hatten erhielten wir unser Billet zurück, wir liefen erneut zur Schranke und dieses mal liess sie uns passieren. Wir verabschiedeten uns im Lift voneinander
und übernachteten das erste Mal auf unserer Weltreise getrennt voneinander.
Ich schlief gut in meiner eigenen Kapsel und wachte auch hier am Morgen wieder etwas früher auf. Ich duschte, packt meine Sachen und begab mich in den Gemeinschaftsbereich. Da arbeitete ich noch etwas an
meinem Computer und wartete auf Lena. Etwa gut eine Stunde später tauchte sie dann auch auf. Wir gaben unseren Zimmerschlüssel zurück und verliessen das Hotel. Mit dem Zug ging es in ein anderes Stadtteil,
wo sich unser neus Hotel befand.

Adrian Kölliker
28.11.2022

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