
Japan
Shinkansen
Unser nächstes Ziel hiess Bahnhof Shinjuku. Denn dort wollten wir unser Gepäck deponieren. Dort angekommen fanden wir ziemlich schnell die Schliessfächer.
Wir übersetzen die Anleitung darauf auf englisch und verstauten dann unser Gepäck. Es klappte alles wie am Schnürchen. Als nächstes holten wir uns in einem
nahegelegenen Starbucks noch einen Kaffee und ich musste kurz noch etwas arbeiten. Und anschliessend machten wir uns daran, Shinjuku zu erkunden. Ein Stadtteil
wie die anderen auch. Dieses Quratier alleine hätte das Prädikat Grossstadt verdient. Unser erstes Ziel war ein Yodabashi. Denn Lena suchte immer noch ein
Ersatzteil für unsere GoPro Kamera. Und siehe da, sie fand es ziemlich schnell. Was in Australien so ein grosser Aufwand gewesen wäre, fand man hier innert
Minuten in einem Yodobashi. Wir verliessen den Laden wieder und machten uns auf. Ich hatte wieder einmal eine selbstgeführte Walking Tour herausgesucht und
so folgten wir den Anweisungen der App und fanden kleine verwinkelte Gassen mit vielen Restaurant, einen Dinosaurier auf dem Dach eines Hochhauses, ein
Roboterrestaurant und einen Schrein mit einem grossen Fest.
Beim Schrein endete auch unsere Walking Tour und so wollten wir noch einen nahe gelegenen Park besuchen. Dieser schloss aber gerade seine Pforten und so
wussten wir nicht mehr so recht was machen. Wir hatten nämlich ein AirBnB Abenteuer gebucht. Dieses begann aber erst in zwei Stunden und es wurde langsam
kalt draussen. So machten wir uns halt trotzdem auf den Weg zum Treffpunkt. Dort angekommen suchten wir uns noch ein kleines Kaffee und warteten bis unser
Abentuer begann.
Pünktlich um 18:30 trafen wir vor dem Bahnhof in Shinjuku Key. Key ist ein junger Japaner, der selber in Tokyo lebt und auf Air BnB einen Restaurant Abend
anbietet. Gespannt was uns erwarten würde, folgten wir Key und er führte uns in ein süsses Quartier mit vielen alten Gebäuden und leuchtenden Laternen.
Key lief zu einem Restaurant und öffnete die Schiebetür. Auf japanisch wechselte er einige Worte mit dem Mann hinter der Theke und schon betraten wir
eines dieser alten Holzhäuser. Ich musste sehr aufpassen, dass ich nirgends den Kopf anschlug. Wir machten uns auf den Weg in den zweiten Stock und nahmen
an einem Tisch Platz. Key fragte uns, was wir trinken wollten und bestellte dann Essen für uns. Wir unterhielten uns mit ihm und Lena und ich nutzen die
Gelegenheit, ihm alle Fragen zu stellen, die bei uns die letzten Tagen aufgekommen sind. Auch Key fragte uns etwas aus und so unterhielten wir uns
angeregt den ganzen Abend. Das Essen kam dann auch und so probierten wir zwei unterschiedliche Vorspeisen. Es war nicht das beste Essen, welches wir bis
jetzt gegessen hatten, aber man konnte es essen. Nach den ersten beiden Gerichten verliessen wir das kleine Holzhaus wieder und Key führte uns in die
Innenstadt. Dort besuchten wir ein Restaurant zwei Etagen unter dem Boden. Es war ein grosser Raum, gefüllt mit verschiedenen kleinen Restaurants. Wir
nahmen auf einem Holzbank mit Dach Platz und Key bestellte wiederum einige Gerichte. Rund um uns herum rauchten die Leute. Es war sehr ungewohnt für uns,
dass man wieder rauchte. Und vorallem noch drinnen. Das hatten wir schon lange nicht mehr erlebt. Das Essen kam, wir unterhielten uns weiter und assen
und tranken. Anschliessend besuchten wir noch kurz das Fest beim Schrein, welches wir am Nachmittag bereits gesehen hatten. Es hatte nun viel mehr Leute
hier und wir konnten kaum unseren Weg durch die Menschenmenge bahnen. Key erklärte un, warum es hier ein Fest gab und noch einige andere Besonderheiten.
Schlussendlich kehrten wir zur engen verwinkelten Strasse zurück, die wir auch am Nachmittag besucht hatten und kehrten da in eine kleine Bar ein. Die
Bar war eigentlich ein Restaurant. Mann sass einfach am Tresen. Key bestellte uns 3 unterschiedliche Arten an Spiessen. Uns waren langsam etwas die
Gesprächsthemen ausgegangen und so wurde die Unterhaltung nun etwas anstrengender. Auch die Spiesse waren alles andere als lecker. So bestanden diese
meist aus Hühnchenfleisch mit Knorpeln oder Innereien grösserer Tiere. Uns schmeckte das leider überhaupt nicht. Wir waren dann froh, als wir alles
gegessen hatten und wir diese kleine Bar wieder verlassen konnten. Wir kehrten zurück zum Bahnhof und verabschiedeten uns von Key.
Nun war bereits 23:00 Uhr am Abend. Wir kehrten zurück zu unseren Taschen, stiegen in die U-Bahn und fuhren in ein nahe gelegenes Quartier. Denn dort
befand sich unser Hotel. Wir hatten für diese Nacht ein günstigeres Hotel über Booking.com ausgesucht. Wie sich dann schon bald herausstellte, handelte es sich bei
diesem Hotel um eines der Love Hotels vom Vortag. Dies erklärte auch, warum man nur zwischen 20:00 Uhr und 24:00 Uhr einchecken konnte. Wir betraten
das Hotel und liefen an die Rezeption. Das Fenster an der Rezeption war abgedunkelt und wir sahen eigentlich nur die Hände der Person hinter dem Tresen.
Wir sagten ihr, dass wir eine Reservation hätten. Sie händigte uns den Schlüssel aus, informierte uns über das Check-Out und wir konnten bereits unser
Hotelzimmer beziehen. Einfach und unkompliziert. Wir betraten unser Zimmer und mussten zuerst einmal lüften. Denn es stank nach Zigarettenrauch. Aber
ansonsten war es ein normales geräumiges Hotelzimmer. Mehr brauchten wir ja auch nicht für eine Nacht. So depnierten wir unsere Sachen, ich ass noch
zwei Stück von meiner Toblerone um den Geschmack der Spiesse aus meinen Mund zu bringen und dann legten wir uns schlafen.
Ausgeschlafen wachten wir am nächsten Morgen auf. Wir packten unsere Sachen, brachten den Zimmerschlüssel zurück zu den Händen an der Rezeption und
verliessen dann das Hotel wieder. Die Sonne schien und es war ein wunderschöner Tag. Wir liefen zur U-Bahn Station und fuhren bis zum Hauptbahnhof.
Da hatten wir noch ungefähr 30 Minuten Zeit und so suchten wir uns noch etwas zu essen für im Zug. Lena fand eine Bentobox mit einem Hacktätschli
und ich gönnte mir eine riesige Box mit Sushi. Wir fanden auch noch eine französische Bäckerei und so kauften wir uns beide noch etwas Süsses zum
Dessert. Anschliessend liefen wir den Wegweisern entlang zum Shinkansen. Dem berühmten Schnellzug in Japan. Wir mussten ein automatisches Tor passieren,
indem wir unsere Rail Passes in den Schlitz steckten. Anschliessend suchten wir auf der Anzeige unser Gleis und betraten das Perron. Es war beinahe
identisch zu den Bahnhöfen bei uns zu Hause. Mit der einzigen Ausnahme, dass am Rand des Perrons ein Zaun mit automatischen Toren angebracht war.
Der Shinkansen fuhr in den Bahnhof ein, die automatischen Schranken am Zaun gingen auf, dann öffneten sich die Zugtüren, Menschen stiegen aus und wir
stiegen ein. Wir suchten unseren Platz, verstauten unser Gepäck und schon fuhr der Zug auch los. Praktisch auf die Sekunde genau. Wir begannen unser
Essen auszupacken und schauten aus dem Fenster, wie die Landschaft in einem ungeheuren Tempo an uns vorbeizog. Da sassen wir nun also und fuhren
Richtung Kyoto. Die Fahrt von Tokyo nach Kyoto hätte mit dem Auto rund 11 Stunden gedauert. Mit dem Shinkansen waren wir aber bereits nach 2.5 Stunden
dort. Es war unglaublich faszinierend mit dem Zug in diesem Tempo durch die Landschaft Japans zu fahren.

Adrian Kölliker
20.11.2022

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