
Thailand, oder früher auch bekannt als Siam, liegt in Asien. Das langgezogene Land grenzt im Norden an Myanmar und Laos, im Osten an Kambodscha und im Süden an Malaysia. Die Hauptstadt ist Bangkok. Aufgeteilt ist das Land in vier verschiedene Klimazonen. Wenn im Norden Regenzeit ist, so ist an der Grenze zu Malaysia bestes Wetter. Dadurch ist das Land sehr vielfältig. Von traumhaften Inseln im Indopazifik über hügelige Wälder im Norden zu schier nie enden wollenden Reisfelder hat das Land für alle etwas zu bieten. Das Land hat heute noch einen König, der im ganzen Land mithilfe von grossen Bildern präsent ist.
Unser Tagebuch

Birrewegge, Panettone und das Wiedersehen
Beim Gepäckband mussten wir ungefähr 30 Minuten auf unser Gepäck warten. Als wir es dann endlich hatten, verliessen wir den abgesicherten Bereich des Flughafens. Als
Nächstes besorgten wir uns direkt eine SIM Karte und da wir etwas hungrig waren, besuchten wir den McDonalds. So assen wir gemütlich einen Burger und schauten dem
regen Treiben am Bangkoker Flughafen zu. Es war schön, einfach hier sitzen zu können, ohne irgendwelchen Stress zu haben. Reisen ist für uns viel entspannter und ruhiger geworden.
Nachdem wir den Burger gegessen und den Liter Cola getrunken hatten, machten wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum. Zum ersten Mal liess uns Google Maps etwas im Stich.
Denn als beste Verbindung in die Stadt zeigte es nur eine Busverbindung an, bei der man 3 Mal umsteigen muss. Und hier am Flughafen hingen überall Plakate, dass es einen
Zug in die Stadt gab, und dies die beste Verbindung sei. Da unser Hotel direkt neben dem Hauptbahnhof lag, dachten wir, dass das ja nicht so kompliziert sein kann. Wir liefen
zum Bahnsteig, kauften uns ein Ticket und warteten auf den Zug. Ein sehr moderner Zug kam an und wir stiegen ein. Nach gut einer halben Stunde Zugfahrt konnten wir dann auch
aussteigen. Aber tatsächlich gab es von diesem Bahnhof keine Zugverbindung zum Hauptbahnhof. Es gab auch keine Metroverbindung zum Hauptbahnhof. Nur ein paar Busse.
So machten wir uns auf den Weg zur Bushaltestelle. Überall waren Leute, überall wurden Sachen verkauft und die Strasse war mehr ein Bazar als eine Strasse. Verkehrsregeln schien
es nicht zu geben und eine zweispurige Strasse wurde so auch mal 6 spurig genutz. Als wir beim Punkt angekommen waren, den uns Google als Bushaltestelle anzeigte, hielten wir inne.
Einige andere Leute schienen hier auch noch zu warten. Die Busse hielten aber nicht am Strassenrand sondern inmitten der Strasse. Die Leute sprangen dann zum Bus und stiegen ein.
Etwas überfordert versuchten wir zu evaluieren, welchen Bus wir denn nehmen mussten. Denn logischerweise waren die Busse nicht sauber angeschrieben. Ein älterer Herr sah uns und fragte,
wo wir denn genau hin müssten. Wir erklärten ihm, dass wir an den Hauptbahnhof müssen und er sagte uns, dass er auch in diese Richtung unterwegs sei. Wir sollen einfach 8 Baht pro Person bereit halten
und ihm folgen. So warteten wir noch gut 5 Minuten und folgten ihm dann, als er auf die Strasse lief und in einen alten Bus stieg. Wir schafften es knapp noch, den letzten Fuss in den Bus
zu setzen, als der Bus auch schon wieder losfuhr. Wir liefen über den alten knarrenden Holzboden des Busses und nahmen im hinteren Teil des Busses Platz. Schon bald kam der Kondukteur und
sammelte die 16 Baht ein, die wir bereitgehalten haben. Nach ungefähr 20 Minuten Fahrt hiess es dann für uns auch wieder aussteigen. Wir machten uns schon früh bereit, denn wir wussten ja
nicht, wie lange der Bus still halten würde. So stiegen wir aus und waren plötzlich auf einer kleinen Verkehrsinsel. Rund um uns herum fuhren Autos wie wild umher. Überall, wo es kein Auto gab,
gab es mindestens 10 Roller. Die Luft biss in der Nase und der Himmel war grau gefärbt. Nach einer kurzen Zeit konnten wir uns orientieren und machten uns auf den Weg zu unserem Hotel. Dabei
mussten wir einen kleinen Kanal überqueren. Das Wasser des Kanals war dunkelbraun verfärbt und es stank fürchertlich nach allerlei Fäkalien. Wir waren froh als wir den Kanal hinter uns lassen
konnten. Wir liefen weiter, vorbei an einigen Häusern von denen es uns trotz Sonnenschein auf den Kopft tropfte. Wir wollten gar nicht wissen, was uns da genau auf den Kopf tropfte. Nach ungefähr 10
Minuten kamen wir dann wohlbehalten in unserem Zimmer an. Das Zimmer war grösser als alle unsere Zimmer in Japan. Und auch einiges günstiger. Wir deponierten unsere Sachen, duschten und recherchierten
noch etwas wegen dem Abendessen.
Als es eindunkelte, machten wir uns auf den Weg zu einem kleinen, vegetarischen thailändischen Restaurant in der Nähe. Wir überquerten wieder den stinkenden Fluss, unzählige vielbefahrene Strassen
und kamen dann in eine ruhigere Seitenstrasse. Überall hatten Menschen ein Fahrrad oder ein Moped mit einer eingebauten Küche und servierten Street Food. Auf der Strasse wurde gespielt, abgewaschen
und überall sassen Menschen auf kleinen Plastikstühhlen und assen. Wir betraten das kleine Restaurant und die Menschen schauten von ihren Mahlzeiten auf und musterten uns. Wir nahmen Platz und bekamen
auch schon bald die Menukarte. Und auch hier waren die Preise wieder unglaublich günstig. Wir bestellten uns eine Suppe und noch zwei andere Speisen zum Teilen. Ich bestellte mir noch einen Hauseistee.
Lena wollte noch etwas ihren Magen schonen und bestellte deshalb ein abgefülltes Wasser. Wir genossen das Abendessen in diesem kleinen Restaurant sehr. Das Essen war lecker und die Atmosphäre sehr
angenehm. Wir kehrten dann zurück in unser Hotel und schliefen ein.
Am nächsten Morgen war es dann soweit. Nach über 9 Monaten sah ich Mami und Walter wieder. Es war ein komisches Gefühl. Aber ich freute mich. Auch weil sie für mich extra Birrewegge und Panettone
mitgebracht haben. Aber natürlich nicht nur wegen dem. Wir packten unsere Sachen und leicht aufgeregt machte ich mich auf den Weg zum Bahnhof. Wir hatten um 11:00 Uhr am Banhof abgemacht. Ich
hatte extra etwas zu früh abgemacht, denn beim Verkehr hier wusste man ja nie, wie lange man unterwegs war. Und tatsächlich dauerte es auch etwas länger bis die beiden kamen. Und dann sah ich sie.
Dick bepackt mit zwei Rucksäcken wackelten die beiden auf uns zu. So richtig hatten sie sich noch nicht an ihre Rucksäcke gewöhnt. Aber das sollte sich in den nächsten Tagen ändern. Mit einem breiten Lächeln
umarmten wir uns. Es war schön, die beiden zu sehen. Sie erzählten uns von ihren vielen Erlebnissen in Bangkok. Sie schienen beide glücklich zu sein. Das freute mich sehr. Wir holten noch einen Donut
für mich uns Lena und machten uns dann auf den Weg zum Perron.

Die alte Hauptstadt
Kurze Zeit später liefen wir zusammen zum richtigen Perron und stiegen bald darauf in den Zug. Es ging zwei Stunden in Richtung Norden.
Ein Mann hatte uns noch gewarnt, dass das alles Stehplätze seien und man doch nicht 3. Klasse fahren soll. Umso erfreuter waren wir dann, als ein ganz normaler,
wenn auch sehr alter Zug einfuhr. Es gab normale Viererabteile und wir setzten uns hin. Wie früher in der Schweiz liessen sich die Fenster öffnen und wir genossen
den Fahrtwind. So unterhielten wir uns und genossen die Landschaft. Zuerst fuhren wir sehr lange durch Bangkok und sahen viele kleine Häuser direkt an der Bahnlinie.
Irgendwann wurde alles etwas grüner und wir sahen Reisfelder. Bald darauf kamen wir auch schon in Ayutthaya an.
Wir stiegen aus und der Zug fuhr sogleich weiter. Wir liefen aus dem Bahnhofsgebäude und suchten uns ein TukTuk. Wir entschieden uns für das zweite und quetschten uns
mit vier grossen Rucksäcken hinten ins TukTuk. Von Vorteil, wenn man sich gerne hat. ;) Etwas später kamen wir bei unserem Hotel für diese Nacht an und konnten auch schon
einchecken. Es war nichts Grosses, aber für diesen Preis kann man sich wohl auch nicht beklagen. Wir waren froh, konnten wir unser Budget endlich schonen.
Wir suchten danach ein Restaurant und wurden auch fündig. Mit dem schönsten Ausblick auf eine Ruine eines alten Tempels teilten wir uns verschiedene thailändische
Speisen und sprachen über alles Mögliche. Mit vollem Bauch ging es dann los zu unserem ersten Tempel. Ayutthaya war einmal die Hauptstadt von Thailand und so stehen hier
auch heute noch einige Tempel aus dieser Zeit. Vor dem Betreten der ersten Ruine merkten wir, dass ich vergessen hatte, lange Hosen anzuziehen. So kaufte ich mir
kurzerhand einen Sari und los ging es. Wie oft mir das wohl noch passieren wird?
Die Ruinen waren sehr beeindruckend. In der Mitte gab es einen hohen Turm, der früher eine Schatzkammer beinhaltete und auf dem Grab des Sohns eines früheren Königs
stand. Leider erfuhren wir aber sonst nicht wirklich viel über die Ruine. Es gab zwar Schilder, aber die waren alle entweder nur auf Thailändisch oder nicht sehr
informativ. Dass das Gebäude aus Mörtel und Ziegelsteinen bestand, sahen wir auch mit unseren Augen. So liefen Adi und ich etwas enttäuscht durch die Anlage, da wir
gar nicht erfuhren, was denn hier passiert war. Aber eindrücklich war es allemal.
So besuchten wir auch noch eine zweite Anlage und sahen dort eine berühmte Buddha Statue, welche mittlerweile von einem Baum umwachsen ist. Sonst erfuhren wir aber
nicht allzu viel. So war es schon bald Zeit für ein Feierabendbier, ein Brettspiel und ein Nachtessen. Wir genossen unseren Abend und die Pizza. Danach ging es
aber ins Bett.
Am nächsten Morgen war schon wieder Packen angesagt. Es ging nämlich schon wieder weiter. Und kaum waren wir ausserhalb unseres Zimmers traf uns die Hitze. Es war
sehr warm und wir waren konstant schweissgebadet. Das Morgenessen war dann leider keine einfache Angelegenheit. Im ersten Café konnten wir uns nicht recht entscheiden.
Als wir es dann doch konnten, sagten sie uns, dass die Barista heute nicht arbeiten würde und wir keinen Kaffee, kein Tee und auch keine sonstigen Getränke haben können.
So liefen wir weiter und wurden in einem anderen Café endlich fündig. Wir genossen das Frühstück und gingen dann zurück ins Hotel. Wir packten unsere Sachen und
wurden dann wieder mit dem TukTuk an den Bahnhof chauffiert.
Dort erhielten wir ohne Probleme Tickets für den nächsten Zug nach Phitsanulok. Diese Stadt liegt ungefähr auf halbem Weg von Bangkok nach Chiang Mai. Was sie sonst noch
zu bieten hat, würden wir dann sehen. So holten wir uns noch ein paar Zugsnacks und stiegen schon bald in denselben Zug wie gestern. Wir konnten wieder ein Viererabteil
ergattern und genossen unsere Fahrt sehr. Wir fuhren vorbei an vielen Reisfeldern, Shrimpsfarmen, Zuckerrohrfeldern und sahen ganz viele Vögel und ausgemagerte Kühe mit
langen Ohren. Wir wurden mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt und verbrachten unsere Zeit mit Jassen.

Thailändisches Barbeque und die zweite Klasse
Zug fahren in Thailand ist ein Erlebnis für sich. Es gehört mitunter zu meinen liebsten Erlebnissen auf Weltreise. Die Züge sind relativ alt. Während der Fahrt sind alle Fenster offen
und der kühle Fahrtwind kühlt den sonst sehr heissen Wagen etwas ab. Durch die genöffneten Fenster sieht man eine einmalige Landschaft vorbeiziehen. Aber nicht nur die Fenster sind offen,
auch die Türen sind während der ganzen Fahrt offen. Im Gang zu stolpern ist also nicht sehr empfehlenswert. Während der gesamten Fahrt laufen immer wieder Verkäufer durch den Wagen, welche
versuchen, ihre Snacks oder Souvenirs zu verkaufen. Meistens verkaufen sie gekochtes Essen in Plastiksäcken. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig. Einmal kam auch ein älterer Mann in unseren Zug
und stellte direkt neben uns eine Kiste mit ungekühltem Fisch ab. Diesen Geschmack während der gesamten Zugfahrt werde ich wohl nie mehr vergessen.
In Phitsanulok angekommen suchten wir uns wieder ein Tuktuk, quetschten uns hinein und fuhren zu unserem Hotel. Dieses war nun doch um einiges luxuriöser als das Hotel vom letzten Tag in Ayutthaya.
Nachdem wir unsere Sachen deponiert hatten und uns kurz frischgemacht hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Wir hatten heute Lust auf etwas Fleisch und so landeten wir in
einem typisch thailändischen Barbeque Haus. Wir nahmen Platz an einem Tisch und eine junge Frau erklärte uns, wie das Essen hier im Restaurant ablief. Wir alle konnten à la Discretion essen. Dabei
gab es eine Karte, auf welcher wir Fleisch bestellen konnten. Wir bestellten unterschiedliche Arten an Fleisch und Gemüse und warfen diese auf den Grill in der Tischmitte. Rund um den Grill gab es
eine Art Bouillon Suppe, in welche das Fett des Fleisches und des Gemüses hinein tropfte. Umso länger wir am Essen waren, desto leckerer wurde die Suppe. Wir genossen den Abend und tranken einige
Leos (das Lieblingsbier von Walter in Thailand) zusammen. Es war ein gemütlicher Abend.
Am nächsten Tag ging es für uns dann bereits weiter Richtung Chiang Mai. Wir hatten uns aber am Vorabend bereits Tickets für den Zug am Nachmittag gekauft. So hatten wir den Morgen noch Zeit,
etwas in Phitsanulok zu besuchen. Wir schlenderten dem Fluss entlang. Dabei sah ich im braunen Wasser eine gut 2 Meter lange Schlange, wie sie sich ihren Weg in ein Dickicht bahnte. Wir besuchten
noch einen Tempel und kehrten dann etwas in Verzug zurück zu unserem Hotel. Dort packten wir noch unsere Sachen. Die einen brauchten etwas länger als die anderen. Aber wir schafften es dennoch, unsere
Unterkunft pünktlich abzugegeben und machten uns dann auf den Weg Richtung Bahnhof. Dort mussten wir noch etwas Warten. Wir besorgten uns noch einige Snacks für den Zug und warteten dann entspannt
auf den Zug.
Dieser Zug war jedoch anders als die bisherigen Züge. Denn wir hatten zweite Klasse gebucht. Und dies war direkt ein komplett anderer Zug. Etwas moderner, mit gechlossenen Fenstern, dafür
Klimaanlage. Auch das Sitzen war nicht mehr so entspannt. Es gab nur noch zweier Reihen und man bekam einen Sitzplatz fest zugeordnet. So konnten wir nicht mehr nebeneinander sitzen und ans
Jassen war auch nicht mehr zu denken. Dafür gab es eine Stewardess, die auf ellenhohen Stöckelschuhen einem ein Fertiggericht aus der Mikrowelle an den Platz brachte. Dieses war nicht schlecht,
aber auch nicht gerade super. Während der Fahrt lasen wir etwas und liessen die Landschaft an uns vorbeiziehen. Die Landschaft veränderte sich von Feldern und Shrimpsplantagen zu Wald und noch
dichterem Wald. Plötzlich fuhren wir mittem im Dschungel einen Hügel hinauf. Ich schaute raus und hoffte irgendwo einen wilden Tiger zu sehen. Aber leider blieb ich erfolglos. Der Tag neigte
sich langsam dem Ende zu und es wurde dunkel draussen. Der Zug wurde immer leerer und gegen Ende konnten wir wieder alle beeinander sitzen. Und schon bald hiess es aus den Lautsprechern: Chiang Mai.

Der Koch , der Vogel und die Elefanten
Da standen wir also. Am Bahnhof von Chiang Mai. Und es schüttete wie aus Kübeln. Wir suchten uns also ein Taxi und liessen uns zu unserer Unterkunft fahren. Der Taxifahrer
war sehr gesprächig und erzählte uns alles Mögliche über Chiang Mai. Wo wir genau hinwollten, glaubte er uns aber nicht. So bog er falsch ab, da er überzeugt war, dass
wir die Adresse in Google Maps falsch eingegeben hätten. Ich verlor dann etwas die Nerven. Aber irgendwann kamen wir wohlbehalten in unserem AirBnB an. Und dies war nun unser
Zuhause für die nächsten 7 Tage. Wir hatten ein ganzes, wenn auch sehr schmales Haus mit 5 Stöcken. Ein ganzer Stock war für Claudia und Wale und wir teilten uns den Stock mit
der Küche. Dazu gab es noch eine Dachterasse. Wir waren also mehr als zufrieden. Schon müde liefen wir nur noch kurz zum nächsten italienischen Restaurant und gönnten uns
eine Pizza.
Am nächsten Tag nahmen wir uns einen Tag frei. Walter und Claudia erkundeten all die Tempel in der Innenstadt und wir arbeiteten etwas auf, was die letzten Tage liegen
geblieben war. Zudem suchten wir Aktivitäten für die nächsten Tage heraus und spielten wieder einmal ein Brettspiel. Wir konnten uns also gut erholen. :) Zum Feierabend
besprachen wir dann die Aktivitäten mit Claudia und Walter und buchten die Erlebnisse für die nächsten Tage. Wir freuten uns unglaublich auf alles, was wir noch erleben würden.
Zum Abendessen machten wir uns auf in die Innenstadt und genossen viele thailändische Spezialitäten, welche wir alle teilten. Es war mit Abstand das schärfste Essen, welches
wir bis jetzt erhalten hatten. Aber es war auch unglaublich lecker und so kämpften wir uns luftringend durch.
Am nächsten Morgen stand schon die erste Aktivität auf dem Programm. Und zwar ein Kochkurs. Zu viert wurden wir vor unserem AirBnB abgeholt und fuhren hinten auf einem Pickup zum
Markt. Abgeholt wurden wir von Aek, dem Gründer der Kochschule. Er führte uns über den Markt und erzählte uns viel zu den thailändischen Lebensmitteln und Spezialitäten. Er war
sehr aufgestellt und wir fühlten uns sofort willkommen. Wir kauften unsere Lebensmittel auf dem Markt und machten uns danach auf den Weg zu seinem Haus. Vor dem Haus im
Innenhof waren rund 10 kleine Kochfelder und zwei lange Tische aufgestellt. An einem Tisch wurde gegessen, am anderen geschnipselt und auf den Kochfeldern konnten wir alle
kochen. Es stand viel auf dem Programm. So bereiteten wir alle je eine Suppe, eine Vorspeise, ein Curry, eine andere Hauptspeise und ein Dessert zu.
Mit viel Geduld erklärt uns Aek jeweils, was wir nun wie schnipseln müssen und wieviel Chili zu viel sei für uns. Und obwohl die Gerichte alle verschieden waren, kam eigentlich
immer dasselbe in das Gericht: Chili, Ingwer, Zitronengras, Knoblauch und Fischsauce. So bereiteten wir in den nächsten 3 Stunden vier verschiedene scharf-saure Suppen,
Frühlingsrollen, Sommerrollen, Papayasalat, vier verschiedene Currys, Pad Thai und Mango Sticky Rice zu. Alles schmeckte unglaublich lecker und es machte richtig Spass,
alles zuzubereiten und von allem degustieren zu können. Es war ein tolles Erlebnis, welches wir wohl so schnell nicht wieder vergessen werden.
Kaum wieder im AirBnB ging es auch schon weiter. Denn wie sich herausstellte, hatte Adis Familie einen Verwandten, der in Chiang Mai lebt. So machten wir uns also
auf und fuhren in einen Vorort von Chiang Mai. Der Taxifahrer war etwas verloren und so waren wir froh, als wir am richtigen Ort ankamen. Wir wurden sehr liebevoll empfangen
und freuten uns darauf, zu erfahren, wie man von Augst Baselland in Chiang Mai landet.
So unterhielten wir uns mit Romy und seiner Frau bevor wir eine Hausführung bekamen und zusammen essen gingen. In einem schönen Restaurant neben einem kleinen See
genossen Adi und ich thailändisches Essen währenddem sich Romys thailändische Familie für Pizza entschied. Die Gespräche waren sehr spannend und wir konnten auch endlich
all unsere Fragen was die thailändische Sprache und Gepflogenheiten anging, loswerden.
Am nächsten Tag wartete dann auch schon wieder das nächste Abenteuer auf uns. Pünktlich um 06:30 Uhr wurden wir vor unserem Hotel von Bird abgeholt. Bird ist Fotograf und kommt
ursprünglich von Chiang Mai. Seine Leidenschaft ist es, die schönen Momente einzufangen und nebenbei auch sein Thailand zu zeigen. So durften wir mit ihm den ganzen Tag
erleben, was Tourist*innen sonst kaum sehen werden. So gibt es im nahegelegenen Nationalpark noch zwei bewohnte Dörfer, welche schon viel länger existieren als der
Nationalpark. Und da Bird dort eine Freundin hat, durften wir das Dorf besuchen. Und während alle anderen Tourist*innen in grossen Gruppen abgefertigt wurden und überall
nur zuschauen durften, erhielten wir das volle Erlebnis. So wurden wir von Birds Freundin einzeln betreut und wir durften selbst Kaffee machen.
So rösteten wir die frisch geernteten Bohnen über dem offenen Feuer, mahlten die Bohnen selbst und gossen auch den Kaffee selbst auf. Unser Fazit: 'So gut hat der
Kaffee noch selten geschmeckt'. Adis Fazit: 'So eklig wie immer'. Birds Freundin führte uns durch das kleine Dorf und wir durften bei ihrer Schwester sogar Sternfruchtwein
und auch Reisschnaps degustieren. Obwohl Alkohol eigentlich nicht an Tourist*innen ausgeschenkt werden dürfte. Wir pflückten eine frische Sternfrucht vom Baum und liefen
dann bewaffnet mit Wanderstöcken durch den Nationalpark. So ging es vorbei an Reisfeldern zu einem Bach. Dort sahen wir eine Schlange im Baum und bekamen eine
Passionsfrucht frisch vom Baum. Danach ging es weiter durch den Wald und wir kamen zu einem Wasserfall. Wie wunderschön der aussah! Und all das durften wir mit
Birds Freundin erleben. Unterwegs machte Bird immer wieder Fotos von uns und fing die besten Momente ein.
Nach einem kleinen Schockmoment, in dem Adi ausrutschte und in das Becken oberhalb des Wasserfalls fiel, ging es wieder weiter. Wir liefen wieder zurück zum Dorf und
durften unterwegs die schönsten Landschaften erkunden. Es sah wirklich aus wie im Bilderbuch. Ach ja und frischen Zimt durften wir auch noch degustieren. So langsam
knurrten aber unsere Mägen und wir machten uns auf den Weg in ein nahegelegenes Restaurant. Wieder gestärkt ging es auch schon weiter. Als nächstes stand nämlich
der höchste Punkt von Thailand auf der Liste.
Anstrengend war der Weg dorthin allerdings nicht. Wir wurden mit dem Auto hochgefahren und erreichten so ohne Mühe die 2'565 M.ü.M. Wir machten einen kleinen
Spaziergang durch den Nebelwald auf dem Gipfel und fuhren dann auch schon weiter zu den Zwillingstempeln. Fast auf dem höchsten Punkt des Bergs stehen zwei Tempel.
Einer für einen ehemaligen thailändischen König und der andere für seine Königin. Wir erkundeten beide, genossen die Aussicht und lernten auch etwas über den Buddhismus.
Die Zeit verging wie im Flug und so war es auch bald Zeit, um wieder Richtung Chiang Mai zu fahren. Unterwegs hielten wir noch kurz bei einem Mönchsmarkt und kauften uns
ein paar Nüsse und etwas Lycheewein. Auf der Heimfahrt schliefen alle ausser Adi kurz ein und so kamen wir schon bald wieder in unserem AirBnB an. Der Tag mit Bird gehört
definitiv zu unseren Highligts! Der Tag war magisch und wir sind froh, diese Erinnerungen teilen zu dürfen.
Nach einer kurzen Dusche ging es auch schon wieder los. Wir liefen in die Stadt und gönnten uns nochmals einen Tischgrill. Wir wussten ja jetzt, wie das Prozedere abläuft.
Unglaublich müde fielen wir später alle in den Tiefschlaf und freuten uns schon auf den freien Tag morgen.
Und während Claudia und Walter wieder die Energie für noch mehr Tempel aufbrachten, gingen wir gemütlich frühstücken und genossen die Zeit vor dem Laptop. Mitte Nachmittag
ging es aber auf in die Stadt und wir trafen Claudia und Walter zum Feierabendbier und Nachtessen. Wir erzählten uns vom Tag und genossen die Zeit zusammen. Gejasst wurde auch
etwas und so war es ein toller Abend.
Nach einem kleinen Frühstück in der Unterkunft wurden wir am nächsten Tag wieder abgeholt. Dieses Mal ging es zu einer Elefantenauffangstation. Die Station kauft Elefanten
aus Zirkussen, von Forstbetrieben und von Reitcamps. Den Elefanten geht es gesundheitlich meist nicht gut und sie werden in der Station medizinisch behandelt und dürfen
so ein schönes Lebensende verbringen. Die Elefanten leben etwas am Hang und werden dauernd von einem Aufpasser betreut. Sie dürfen aber sonst frei im Wald spazieren
und werden täglich von Besucher*innen wie uns gefüttert und gewaschen. Da die Elefanten von jung auf domestiziert wurden, sind sie sich sowieso an Menschen gewohnt und daher
auch nicht aggressiv.
Als Erstes erhielten wir aber eine Einführung von Sam. Er gab uns allen ein paar rote Hosen, ein rotes Oberteil, ein paar Gummistiefel und einen Strohhut.
Wir alle zogen uns um und sahen danach aus wie eine Mischung aus Zirkusdirektor*innen und mexikanischen Cowboys. Wir fanden es toll! :) Den ganzen Morgen lang
durften wir sehr viel über Elefanten und deren Bedeutung in Thailand lernen. Wir bereiteten zudem das Futter zu und erfuhren, wieviele Elefanten die Station
schon retten konnte.
Am Nachmittag durften wir mit den Elefanten im Wald spazieren. Und das war ein tolles Erlebnis. Mit der Zeit vergassen wir alle, dass wir mit Elefanten unterwegs waren.
Bis man ganz plötzlich daran erinnert wurde, da einer ein paar Schritte vor einem im Gebüsch am Rinde fressen war. Die Zeit mit den Dickhäutern war sehr eindrücklich!
Am Ende des Spaziergangs durften sich die Elefanten im Wasser abkühlen. Und kaum waren sie im Wasser wurden wir auch ins Wasser geschickt. Bewaffnet mit einem Kessel und
einer Bürste bespritzten wir die Elefanten (und einander) und schrubbten den Dreck von ihrer Haut. Das war eine Erfahrung, die wir nicht so schnell vergessen werden.
Nach dem Abschied von den Elefanten duschten wir uns alle kurz ab und entledigten uns unserer tollen Uniform und den mittlerweile nassen Stiefeln. Nach einem kleinen Snack
ging es auch schon wieder Richtung Chiang Mai. Dort suchten wir uns ein thailändisches Restaurant und genossen Kao Soi - eine Spezialität aus dem Norden.
Der nächste Tag war dann auch schon der letzte, den wir zusammen geniessen durften. Wir schliefen aus und machten uns alle zusammen auf in die Altstadt. Wir genossen
ein Frühstück, sahen uns etliche Tempel und die Stadtmauer an bevor wir uns aufgrund der Hitze in unserem AirBnB wieder kurz abkühlten. Wir spielten zu unserer Freude
noch zwei Spiele und vergassen fast das Abendessen. Da es schon spät war, liefen wir nur kurz über die Strasse und genossen das wohl authentischste Essen bis jetzt.
Auf Plastikstühlen sassen wir inmitten von Einheimischen und holten uns am Buffet Gemüse und Fleisch, grillierten es auf einem kleinen Gasgrill und unterhielten uns
angeregt - über unsere tolle Zeit in Thailand. Wir hatten in wenigen Tagen so unglaublich viel erlebt und gesehen. Wir alle konnten es nicht recht in Worte fassen.
Wir blieben noch lange auf und spielten eine weitere Partie des Spiels bevor es dann ins Bett ging. Kurze Zeit später klingelte auch schon wieder der Wecker und es hiess,
Abschied nehmen. So fuhren wir zusammen zum Flughafen, gaben die Rucksäcke von Claudia und Walter ab und setzten uns in ein Kaffee. Und wiedereinmal hiess es Abschied nehmen.
Wieder einmal fühlten wir uns nach dem Abschied leer und alleine. Für sie ging es noch ein paar Tage in den Süden. Wir werden noch ein paar Tage in Chiang Mai bleiben bevor es auch f
ür uns weitergehen wird.

Gemütliches Arbeiten im Co-Working Space
Wir fuhren zurück zu unserem AirBnb, räumten noch etwas auf und holten unsere Sachen. Anschliessend verliessen wir das grosse Haus und fuhren zu unserer nächsten Unterkunft.
Diese befand sich in einem grossen Block, welcher mehr als Abrisshaus bezeichnet werden darf, denn als Hochhaus. Wir betraten das Haus, holten uns im Schliessfach den Schlüssel
und fuhren in den siebten Stock. Ich war froh, als ich den Lift wieder verlassen konnte. Wir öffneten die Türe zu unserem Zimmer und befanden uns in einem süssen, wenn auch sehr
kleinen Zimmer. Wir deponierten unsere Sachen und machten es uns noch einige Zeit auf dem Bett gemütlich, wo wir die Nachrichten des aktuellen Tages lasen. Anschliessend machten
wir uns auf den Weg in die Stadt. Denn wir wollten uns noch einen Arbeitsplatz in einem Co-Working Space reservieren für die nächsten 5 Tage. Wir betraten das Co-Working, schauten
uns kurz um und kauften dann einen 7 Tagepass. So konnten wir während den nächsten 7 Tagen unbegrenzt hier hin kommen und arbeiten. Pult, Internet und Drucker inklusive. Es hatte
sogar ein kleines Kaffee nebenan, welches von Lena in den nächsten Tagen noch desöfteren besucht werden sollte. Wir nahmen unsere Computer hervor und begannen etwas zu arbeiten.
Aber so richtig Lust hatten wir nicht wirklich. So brachen wir unseren Arbeitsplatz nach gut einer Stunde wieder zusammen und machten uns auf den Weg in die Stadt.
Wir hatten nämlich die letzten Tage in Chiang Mai noch ein kleines Spielekaffee entdeckt und das wollten wir nun endlich ausprobieren. Dort angekommen, begrüsste uns ein netter
kleiner Mann in unserem Alter. Er zeigte uns die Spiele und fragte uns, was er uns servieren dürfte. Seine Frau und sein Sohn waren auch im Kaffee, ansonsten waren wir ganz alleine.
Wir suchten uns ein grosses Spiel aus, ein Fest für Odin, welches uns dann der kleine Mann mit viel Geduld erklärte. Als er nach knapp 30 Minuten fertig war, begann für uns der
Spass und die nächsten beiden Stunden gingen wie im Flug vorbei. Wir verliessen das Kaffe und gaben dem kleinen Mann noch ein grosses Trinkgeld. Er freute sich ausserordentlich.
Wir liefen noch etwas durch die Stadt und holten uns in einem kleinen Restaurant am Strassenrand zu Abend. Wir nahmen auf den farbigen Plastikstühlen Platz und bestellten uns ein
Kao Soi. Leider schmeckte es nicht so gut. So kehrten wir zurück nach Hause. Unterwegs kamen wir noch an einem kleinen Foodmarket vorbei, wo ich noch so gerne noch eine Kleinigkeit
bestellte. Zuhause angekommen war ich dann aber immer noch nicht satt und so gab es noch ein Stück Toblerone. Mmmmh.
Am nächsten Tag und auch am übernächsten Tag lief alles ziemlich ähnlich ab. Wir holten uns am Morgen ein Frühstück, gingen ins Co-Working Space, arbeiteten bis 17:00 Uhr und machten
uns dann auf den Weg ins Spielekaffe. Am zweiten Abend assen wir danach Sushi und am dritten Abend gab es danach einen Burger direkt im Spielekaffe.
Am vierten Tag arbeiteten wir nur bis 15:00 Uhr und machten uns anschliessend auf den Weg zum Nachtmarkt. Dieser war aber leider geschlossen, da heute Sonntag war. So machten wir uns
wieder auf den Weg in die Stadt und kamen 'per Zufall' zum Sonntagsnachtmarkt. Dieser war so riesig, dass man eigentlich gar nicht daran vorbeilaufen konnte. Wir schlenderten etwas
durch den Markt, kauften uns etwas zu essen und kehrten dann ein letztes Mal zurück zu unserer Unterkunft.
Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen und fuhren mit einem Grab zum Busbahnhof. Dort hatte unser Bus leider Verspätung. Aber das störte uns nicht gross. Ich ass noch gemütlich
meinen Panettone bevor dann der Bus mit einer Verspätung von 30 Minuten einfuhr. Wir stiegen ein und liessen uns dann gut 3 Stunden nach Chiang Rai chauffieren, unserem letzten Halt
in Thailand.

Das goldige Dreieck
Wir kamen gut in Chiang Rai an, schulterten unsere grossen Rucksäcke und bestellten uns ein Grab Taxi. Die TukTuks wollten mit ihren Preis nicht senken, so liessen
wir sie links liegen und ernteten ihre bösen Blicke. Naja, wir überlebten es und sassen schon bald im klimatisierten Auto, welches uns zu unserem Hotel für die
nächsten Tage chauffierte. Adi hatte es gebucht und ich liess mich überraschen. Wir fuhren vor und hatten sofort das Gefühl, in einem richtigen Luxushotel gelandet zu sein.
Die Einfahrt zum Hotel hatte einen eigenen Kreisel, überall war es grün und es gab sogar ein kleines Café mit einer Art CoWorking Bereich. Wir waren sofort begeistert.
Wir bezogen unser kleines eigenes Bungalow und setzten uns danach für eine Stunde ins Café zum endlich unseren Blog aufzuarbeiten. All die Rückfragen werden so hoffentlich
bald ein Ende haben... Nach getaner Arbeit hüpften wir noch ins grosse Pool. Es hatte sogar Düsen und war wirklich gross und schön. Da es aber auch relativ kalt war, blieben
wir nicht allzu lange im Wasser und gönnten uns eine warme Dusche. Das Abendessen im Hotel war typisch thailändisch und sehr lecker. Als wir nach einer Runde meines
Lieblingsbrettspiels ins Bett gingen, fing aber Adis Magen an zu rebellieren. Obwohl es nicht allzu schlimm war, konnte er die ganze Nacht nicht schlafen wegen seiner
Bauchschmerzen. Mir ging es besser, doch auch ich konnte nicht wirklich viel schlafen. So war aus unserem Traumhotel schnell ein nicht mehr allzu angenehmer Aufenthalt
geworden.
Nichtsdestotrotz standen wir am nächsten Tag voller Vorfreude auf. Denn wir hatten uns für heute einen Roller gemietet. Pünktlich mit etwas Verspätung kam dann auch
jemand mit einem Roller vorbei, liess uns kurz einen Vertrag ausfüllen und fragte, ob wir schon jemals Roller gefahren seien. Nach einer kurzen Einführung in den Roller
setzten wir uns auf das rote Gefährt und fuhren los. Zum Glück hatte der Roller auch eine Halterung für unser Natel. So wurde die ganze Fahrt etwas angenehmer und ich konnte
Adi sicher durch den Verkehr der Stadt lenken. Mit dem Linksverkehr und den nicht wirklich vorhandenen Verkehrsregeln war das schon ein grosses Abenteuer. Irgendwann liessen
wir die Stadt aber hinter uns und befanden uns auf einer fast leeren, zweispurigen Autobahn. So fuhren wir vorbei an vielen Reisfeldern, Zitronengrasplantagen und grünen
Hügeln. Die Strasse war gut ausgebaut und so genossen wir diese Stunde mit dem Fahrtwind in unseren Haaren.
Gerade als meine Knie zu schmerzen begannen, konnten wir von der grossen Strasse abbiegen und 20 Minuten später waren wir auch schon an unserem Ziel angekommen. Wir
befanden uns in Sop Ruak, einem kleinen Dörfchen im Norden Thailands. Besser bekannt ist das Dorf als 'Golden Triangle'. Was soviel heisst wie goldenes Dreieck.
Denn genau hier treffen sich die drei Grenzen der Länder Thailand, Laos und Myanmar. Dazwischen liegt ein Fluss und ein etwas bekannterer Fluss - der Mekong. Wir liessen
den Roller stehen und liefen am Mekong entlang. Wir entdeckten wie fast in jedem Dorf in Thailand einen goldenen Buddha, zwei riesige Elefanten und viele Lädeli und
Street Food Wagen. Ich gönnte mir ein Roti mit Nutella und wir blickten auf die beiden anderen Länder. Alles sah genau gleich aus. Es war für uns also unvorstellbar, dass
am anderen Ufer des Flusses ein anderes Land sein soll. Vor allem Myanmar. Alles sah so friedlich aus. Und nirgends gab es Grenzpolizist*innen oder ähnliches. Ob man
aber wirklich so einfach 20 Meter über den Fluss schwimmen oder schippern könnte, werden wir wohl nie erfahren.
Wir setzten uns wieder auf unseren Roller und fuhren etwas weiter in den Norden. Dort bogen wir von der Hauptstrasse ab und wurden sogleich von zwei lächelnden
Sicherheitsmännern begrüsst. Sie winkten uns freundlich durch und zeigten uns den Weg. Uns kam das ganze etwas ungewöhnlich vor, wir wollten doch nur ein Museum
besuchen. Naja, wir folgten dem Weg und kamen vorbei an einem riesigen Teich und fühlten uns, als wären wir in einer riesigen Hotelanlage. Wir stellten unseren Roller
zwischen einem anderen Roller und zwei weiteren Autos ab. Der ganze Rest des Parkplatzes war leer. Ob wir hier wohl richtig waren?
Wir erklommen die Treppenstufen und wurden in einer Säulenhalle von zwei freundlichen Frauen empfangen. Wir fragten sie, wo denn das Museum sei und sie meinten nur, hier.
Wir kauften also zwei Tickets und die Frau begleitete uns weiter. Sie führte uns einmal die Treppe hoch in einen Raum und dann in einen dunklen Tunnel. Nirgends war etwas
angeschrieben und wir fragten uns, wo wir denn hier gelandet sind. Wir fragten noch, ob es das Museum denn viele Besucher*innen hätte und sie verneinte. Seit Covid sei
hier nicht mehr viel los. Nachdem sie die Musik und das Licht angestellt hatte, verliess sie uns und wir liefen den langen, nur schwach beleuchteten Tunnel entlang.
Wir konnten uns immer noch nicht recht erklären, wo wir gelandet waren. Alles war viel zu gross für Thailand. Irgendwann sahen wir es dann aber. Die unverputzte
Tunnelwand wurde plötzlich unförmig und da erkannten wir sie. Eine nicht enden wollende Zahl an Menschen. Menschen, die schrien, die ihre Hände nach uns ausstreckten,
die in grossen Qualen waren und nicht mehr sie selbst zu sein schienen. Wir waren wohl also trotzdem richtig. Wir waren im Opium Muesum.
Nach dem Tunnel betraten wir eine grosse, helle Halle und dort erwarteten uns zwei weitere Museumsmitarbeiterinnen. Sie liessen uns die Plakate lesen und zeigten uns
ein paar frische Mohnpflanzen. So erfuhren wir, wie Opium angebaut, geerntet und gezüchtet werden kann. Etwas schlauer betraten wir so ein kleines Kino und extra für uns
startete die Mitarbeiterin den Film. Der Film war schon etwas in die Jahre gekommen, zeigte aber eindrücklich auf, wie das Museum entstanden ist. So bemühte sich das
Königshaus in der Vergangeneheit darum, den Opiumhandel und die Opiumsucht in Thailand zu bekämpfen. Dazu wurden Landwirtschaftsprojekte gestartet um andere Pflanzen
anzubauen und die Bevölkerung Thailands über den Konsum aufzuklären. Die Mutter eines Königs von Thailand hatte schliesslich die Initiative ergriffen und dieses riesige
Musem im goldenen Dreieck erstellt. Denn genau hier war der Handel in vollem Gange und die Anbaufläche am grössten.
Nach dem Film ging es für uns weiter in einen interaktiven Raum. Dort erfuhren wir, dass der älteste Samen einer Mohnpflanze im Seeland in der Schweiz gefunden worden sei.
Die weiteren Sorten, die Opium produzieren wurden dann alle aus dieser Pflanze gezüchtet. Weiter wurde auch von unzähligen Menschen erzählt, die opiumsüchtig waren und wie
die Droge ihren Weg in die ganze Welt machte. So war der nächste Raum gestaltet wie ein Handelshaus an einem grossen Hafen und wir konnten sogar ein grosses Handelsschiff
betreten. Uns wurde die Geschichte aufgezeigt, wie der Handel mit Opium seinen Anfang nahm. Und wir waren überrascht! Scheinbar lässt sich der Handel vor allem auf die Vorliebe
des englischen Königshaus für Tee zurückführen. So wollten die Engländer in der Vergangenheit immer mehr Tee und andere Waren aus Indien importieren. So wurde dieser Handelsweg
immer stärker frequentiert und Silber floss von England zurück nach Indien und in andere asiatische Länder. Irgendwann fand auch Opium seinen Weg auf diese Handelsschiffe und
stellte für viele Leute einen zusätzlichen, lukrativen Handelszweig dar. Durch die anschliessenden, von europäischen Ländern auferzwungenen Handelsöffnungen der
südostasiatischen Ländern wurde auch die Opiumsucht in den asiatischen Ländern angekurbelt. So war in der schlimmsten Zeit eine in 30 chinesischen Personen süchtig. Dies
wiederum führte dazu, dass China als Grossmacht immer schwächer wurde und schliesslich auch unter anderem Shanghai und Hong Kong abgeben musste. China bröckelte immer mehr und
so gelang es irgendwann auch Japan, China so einfach einzunehmen im zweiten Weltkrieg.
Auf der anderen Seite der Welt hatte England beschlossen, alle Zollabgaben für Tee über die East India Company laufen zu lassen. So floss also beim Teekonsum auf der ganzen
Welt immer ein Teil des Geldes zurück nach Grossbritannien. Dies wiederum führte irgendwann im jetzt amerikanischen Boston dazu, dass sich die Personen dagegen wehrten.
So entstand die Boston Tea Party und der Aufstand gegen die britische Vorherrschaft in Nordamerika begann.
Ich könnte noch weiter ausholen. Wenn es euch interessiert, so lest gerne nach oder fragt uns. Um den Artikel einigermassen kurz zu halten, beende ich hier aber meine
Ausführungen zum Museum. Wie ihr aber merkt, wir fanden es sehr interessant und sehr eindrücklich. Vor allem auch, da die Welt auch heute noch vor denselben Problemen steht
wie damals. Wie sagt man so schön: 'Geschichte wiederholt sich immer wieder.'
Nach dem Museum fuhren wir mit dem Roller wieder zurück nach Chiang Rai. Leider kamen wir aber in den Feierabendverkehr und ärgerten uns so etwas bis wir endlich bei
unserem nächsten Ziel ankamen, dem weissen Tempel in Chiang Rai. Dieser war sehr berühmt und soll einer der schönsten in ganz Thailand sein. Wir waren kurz vor
Schliessung dort und konnten so vom besten Licht wie auch von wenigen Besucher*innen profitieren. Und wie immer war der Tempel von aussen zwar wunderschön und eindrücklich.
Aber länger als eine halbe Stunde fasziniert uns das beide nicht. So verliessen wir den Tempel recht schnell wieder und genossen in der Stadt noch kurz einen Burger bevor
wir den Roller im Hotel wieder zurückgaben und unseren Aufenthalt noch um eine Nacht verlängerten.
So konnten wir am nächsten Morgen ausschlafen. Und da es Adi immer noch nicht ganz gut ging, genossen wir diesen freien Tag. Nach dem Frühstück setzten wir uns in das Café
und beschäftigten uns den ganzen Tag mit Ludonix. So blieb uns nur noch das Abendessen und danach hiess es schon fast Abschied nehmen. Wir packten unsere Koffer und checkten
am nächsten Morgen wieder aus.
Wir fuhren mit einem Taxi zum bereits bekannten Busbahnhof und erkundeten uns, wann der nächste Bus nach Chiang Khong fahren würde. Das war unser Ziel, um die thailändische
Grenze nach Laos überqueren zu können. Der nette Mann an der Information teilte uns mit, welchen Bus wir nehmen sollten und dass wir direkt im Bus zahlen könnten. So liefen
wir zum Bus und waren etwas zurückerinnert an Belize. Alte Busse mit offenen Fenstern. Wir gaben unsere grossen Rucksäcke ab und sahen zu, wie diese hinten auf alle anderen
Koffer, Säcke und sonstige Pakete gehievt wurden, die wohl irgendwo auf der Strecke wieder ausgeladen werden würden. Wir nahmen Platz und liessen uns von der Frau sagen, dass
der Bus in einer Stune abfahren werden. So sassen wir also da und warteten. Nicht gerade bequem, denn sogar meine Beine hatten nicht Platz zwischen den Sitzen, von wegen denn
Adis...
Wir fuhren aber pünktlich ab und schon kam die mitfahrende Frau vorbei und fragte, wer denn heute alles nach Laos wolle. Also sie fragte nur 'Lao today?'. Wir und zwei
andere Touristenpärchen bejahten und so bekamn wir bald ein Blatt vor das Gesicht gehalten, auf dem stand, dass wir für 40 Baht mehr (also rund 1 Franken) bis zur Grenze
chauffiert würden. So bezahlten wir die 2.50 Franken für die dreistündige Fahrt und genossen den Fahrtwind in unseren Haaren. Zumindest kurzfristig. Denn schon 5 Minuten
später hielten wir an einer Tankstelle an. Natürlich mussten wir noch tanken! Das hätte man schlecht in der Stunde machen können, in der eh alle gewartet hatten...
Der Rest der Fahrt war aber angenehm und wir stiegen kurz darauf an der Grenzstelle in Thailand aus. Wir schulterten unsere Rucksäcke und liefen zur Passkontrolle.
Da kam uns in den Sinn, dass wir ja bald wieder nach Thailand einreisen wollen. Ob das denn wohl legal ist. Naja, ändern konnten wir eh nichts mehr und der Mann hinter
dem Schalter wollte uns nicht wirklich Auskunft geben. So liefen wir also mit einem Stempel mehr im Pass zu einem weiteren Schalter. Dort kauften wir zwei Tickets für den
Bus, der uns über die Brücke zur Grenzstation von Laos bringen sollte. Die Frau war gleichzeitig auch noch Geldwechselbüro und drückte uns als Wechselgeld ein paar 100'000
laotische Kips in die Hand. Wir warteten auf den Bus und machten uns unterdessen schlau, was Hallo und Danke auf laotisch hiess. Schon bald kam auch der Reisecar und wir
stiegen ein - Luxus pur! Eine Klimaanlage und bequeme Sitze. Wir genossen die kurze Fahrt über die Brücke und bemerkten irgendwann, dass wir vom Linksverkehr zum
Rechtsverkehr gewechselt hatten. Wir stiegen aus und liefen in das nächste Gebäude.
Dort liefen wir zum Schalter, bei dem 'Visas on Arrival' stand. Der liebe Mann fragte uns, wie lange wir denn in Laos bleiben wollen. Wir sagten rund zwei Wochen und
er händigte uns nur einen kleinen Zettel aus. Für zwei Wochen brauche man kein Visa. Wir zuckten nur mit den Schultern und füllten das Formular aus. Wobei wir nicht
einmal wussten, was unsere erste Adresse in Laos sein wird. Die Frau am Schalter schien es aber nicht gross zu stören und nach einem Foto und ein paar Fingerabdrücken
hatten wir auch schon einen Stempel mehr in unserem Pass. Bis am 30. Dezember dürfen wir nun in Laos bleiben. Die Visagebühr blieb uns auch erspart und so machten wir
die ersten Schritte auf laotischem Boden.
Warum wir uns für Thailand entschieden haben
Thailand lag nicht auf unserer eigentlichen Route. Irgendwie hat uns das Land nie wirklich angesprochen. Vielleicht auch, weil so viele Schweizer*innen regelmässig nach Thailand reisen. Wir durften aber einmal mehr erfahren, dass ein Land so viel mehr ist als nur die Hochtouristenburgen. So hörten wir auf Reisen viel von Thailand und der Begeisterung, die andere Reisende für das Land haben. So gäbe es die schönsten Strände, viel Kultur im Norden, Elefanten in Nationalpärken und dazu die besten Tauchspots. Zudem könne man sich mit dem Zug fortbewegen. Für uns waren das genug Gründe. Thailand kam auf unsere Liste. Und so ergab es sich, dass wir uns in diesem Land mit Adis Mutter und Walter trafen, um den Norden des Landes zu erkunden.
Unsere Reiseroute
Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.