
Thailand
Thailändisches Barbeque und die zweite Klasse
Zug fahren in Thailand ist ein Erlebnis für sich. Es gehört mitunter zu meinen liebsten Erlebnissen auf Weltreise. Die Züge sind relativ alt. Während der Fahrt sind alle Fenster offen
und der kühle Fahrtwind kühlt den sonst sehr heissen Wagen etwas ab. Durch die genöffneten Fenster sieht man eine einmalige Landschaft vorbeiziehen. Aber nicht nur die Fenster sind offen,
auch die Türen sind während der ganzen Fahrt offen. Im Gang zu stolpern ist also nicht sehr empfehlenswert. Während der gesamten Fahrt laufen immer wieder Verkäufer durch den Wagen, welche
versuchen, ihre Snacks oder Souvenirs zu verkaufen. Meistens verkaufen sie gekochtes Essen in Plastiksäcken. Das ist sehr gewöhnungsbedürftig. Einmal kam auch ein älterer Mann in unseren Zug
und stellte direkt neben uns eine Kiste mit ungekühltem Fisch ab. Diesen Geschmack während der gesamten Zugfahrt werde ich wohl nie mehr vergessen.
In Phitsanulok angekommen suchten wir uns wieder ein Tuktuk, quetschten uns hinein und fuhren zu unserem Hotel. Dieses war nun doch um einiges luxuriöser als das Hotel vom letzten Tag in Ayutthaya.
Nachdem wir unsere Sachen deponiert hatten und uns kurz frischgemacht hatten, machten wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Wir hatten heute Lust auf etwas Fleisch und so landeten wir in
einem typisch thailändischen Barbeque Haus. Wir nahmen Platz an einem Tisch und eine junge Frau erklärte uns, wie das Essen hier im Restaurant ablief. Wir alle konnten à la Discretion essen. Dabei
gab es eine Karte, auf welcher wir Fleisch bestellen konnten. Wir bestellten unterschiedliche Arten an Fleisch und Gemüse und warfen diese auf den Grill in der Tischmitte. Rund um den Grill gab es
eine Art Bouillon Suppe, in welche das Fett des Fleisches und des Gemüses hinein tropfte. Umso länger wir am Essen waren, desto leckerer wurde die Suppe. Wir genossen den Abend und tranken einige
Leos (das Lieblingsbier von Walter in Thailand) zusammen. Es war ein gemütlicher Abend.
Am nächsten Tag ging es für uns dann bereits weiter Richtung Chiang Mai. Wir hatten uns aber am Vorabend bereits Tickets für den Zug am Nachmittag gekauft. So hatten wir den Morgen noch Zeit,
etwas in Phitsanulok zu besuchen. Wir schlenderten dem Fluss entlang. Dabei sah ich im braunen Wasser eine gut 2 Meter lange Schlange, wie sie sich ihren Weg in ein Dickicht bahnte. Wir besuchten
noch einen Tempel und kehrten dann etwas in Verzug zurück zu unserem Hotel. Dort packten wir noch unsere Sachen. Die einen brauchten etwas länger als die anderen. Aber wir schafften es dennoch, unsere
Unterkunft pünktlich abzugegeben und machten uns dann auf den Weg Richtung Bahnhof. Dort mussten wir noch etwas Warten. Wir besorgten uns noch einige Snacks für den Zug und warteten dann entspannt
auf den Zug.
Dieser Zug war jedoch anders als die bisherigen Züge. Denn wir hatten zweite Klasse gebucht. Und dies war direkt ein komplett anderer Zug. Etwas moderner, mit gechlossenen Fenstern, dafür
Klimaanlage. Auch das Sitzen war nicht mehr so entspannt. Es gab nur noch zweier Reihen und man bekam einen Sitzplatz fest zugeordnet. So konnten wir nicht mehr nebeneinander sitzen und ans
Jassen war auch nicht mehr zu denken. Dafür gab es eine Stewardess, die auf ellenhohen Stöckelschuhen einem ein Fertiggericht aus der Mikrowelle an den Platz brachte. Dieses war nicht schlecht,
aber auch nicht gerade super. Während der Fahrt lasen wir etwas und liessen die Landschaft an uns vorbeiziehen. Die Landschaft veränderte sich von Feldern und Shrimpsplantagen zu Wald und noch
dichterem Wald. Plötzlich fuhren wir mittem im Dschungel einen Hügel hinauf. Ich schaute raus und hoffte irgendwo einen wilden Tiger zu sehen. Aber leider blieb ich erfolglos. Der Tag neigte
sich langsam dem Ende zu und es wurde dunkel draussen. Der Zug wurde immer leerer und gegen Ende konnten wir wieder alle beeinander sitzen. Und schon bald hiess es aus den Lautsprechern: Chiang Mai.

Adrian Kölliker
11.12.2022

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