Malaysia, oder selterner auch bekannt als Malaysien, liegt in Asien. Das muslimische Land wird durch das südchinesische Meer in praktisch zwei gleich grosse Teile geteilt. Zum einen befindet es sich südlich von Thailand und umgibt im Süden den kleinen Stadtstadt Singapur vollkommen. Der zweite Teil liegt auf der Insel Borneo, wo das Land eine lange Grenze mit Indonesien teilt. Malaysia entstand 1963 aus vier ehemaligen Teilen des Britischen Weltreichs. Es ist heute eine konstitutionelle Wahlmonarchie, welche alle 5 Jahre ihren König neu wählt. Malaysia ist bekannt für seine Vielfältigkeit. So liegt in Malaysia der älteste Regenwald der Welt mit einer unglaublichen Artenvielfalt. Im Zentrum des Landes befinden sich die Cameron Highlands, welche für ihr kühles Wetter und die riesigen Teeplantagen bekannt sind. Im Westen und Osten hat das Land viele kleine Inseln mit unglaublich schönen Stränden und Taucherparadiesen. Die Hauptstadt Kuala Lumpur ist eine pulsierende Stadt, welche durch den Einfluss indischer, chinesischer, muslimischer und thailändischer Immigranten geprägt ist.

Unser Tagebuch

12.02.2023 - 14.02.2023

Eine neue Insel in einem neuen Land

Vor unserem Hotel in Ko Lanta warteten wir also auf unseren Transport. In der prallen Sonne. Denn Adis südländischer Flair lässt ihn nie im Schatten warten. Das sei etwas für Anfänger. Die Sonne ist ja nicht 24h am Himmel. Gut, so warteten wir also auf dem Trottoirrand und genossen unser gekauftes Frühstück. Der Transport sollte uns eigentlich um 9:30 Uhr abholen. Um 20 vor 10 war immer noch keine Spur von einem Sie meinte nur, das Auto komme schon und wir sollen uns keine Sorgen machen. Also warteten wir. Irgendwann kam dann der Besitzer unseres Hotel zurück und schaute uns schräg an. Er fragte, ob wir denn nicht auf das Boot wollen, welches um 10 Uhr fahre. So waren wir dann doch langsam etwas gestresst und er bot uns sogar an, uns an den Hafen zu fahren. Juste in dem Moment kam dann endlich ein Pickup und lud uns auf die Ladefläche.

Am Hafen tauschten wir unseren Voucher gegen zwei laminierte Nummern, einen Kleber und einen neuen Voucher. Adi ging noch kurz aufs WC und wir gesellten uns zu den anderen wartenden Personen am Pier. Denn logisch war unser Boot nicht pünktlich. Uns störte das jetzt aber nicht mehr und irgendwann kam unser Speedboat. Unsere Rucksäcke wurden für uns verladen und danach kletterten wir über einen Pfosten und ein anderes Speedboat in unser Speedboat. Und das war leider schon voll. So nahmen wir zuhinterst Platz im Wissen, dass das die besten Plätze sein würden. Schon bald ging es los und wir installierten unsere Kopfhörer und drapierten unsere Rucksäcke so, dass wir es bequem hatten. Die 3-stündige Fahrt konnte also starten. Und wir genossen sie sehr! Zuerst fuhren wir durch die Mangroven bevor es dann mit vollem Tempo auf dem Meer Richtung Süden ging. Der Wellengang war nicht so hoch und so war die Fahrt doch recht angenehm. Wir schauten hinten aus dem Boot und genossen den Fahrtwind. So waren wir dann für uns auch zu bald schon in Ko Lipe.

Dies war die Endstation für die anderen Passagiere. Wir stiegen nur kurz um in diesem Paradies. Und was das für ein Paradies war! Das Wasser war glasklar und schimmerte in allen Farben. Die Insel war grün und voll mit Palmen. Und der Hafen würde an anderen Orten als schönster Strand der Insel durchgehen. Wir stiegen also vom Speedboat und liefen an den Hafen. Dort tauschten wir in einer kleinen Hütte unseren Voucher gegen einen neuen Kleber. Zudem gaben wir unsere Pässe ab. Wir waren nun also pass- und gepäcklos und wussten nur, dass wir in zwei Stunden wieder am Hafen sein müssten. Genug Zeit also, um die Insel kurz zu erkunden.

Wir liefen also vom Strand weg in Richtung Dorf. Und dort kamen wir auch schon bald an. Das Dorf bestand aus einer Hauptstrasse, auf der aber nur Menschen spazierten oder Roller fuhren. Auf beiden Seiten gab es viele kleine Restaurants, Souvenirstände und Tauchshops. Wir liefen also einmal fast über die ganze Insel und setzten uns ein letztes Mal in ein thailändisches Restaurant. Wir wollten nochmals Pad Thai Essen. Wir wurden bald bedient und genossen das leckere Essen. Danach ging es aber weiter und wieder zurück, denn unsere Pässe warteten ja. Ein kleiner Stopp für einen frischen Donut lag aber noch drin.

Wieder zurück am Hafen bekamen wir unsere Pässe ausgehändigt und durften in eine Schlange stehen. Eine Person nach der anderen durfte dann aus Thailand ausreisen. Der Grenzbeamte kontrollierte den Pass, die Fingerabdrücke und drückte danach den Ausreisestempel in den Pass. Wir liessen den Pass beim Grenzbeamten und durften dann eine weitere Stunde warten. Am wunderschönen Strand. Es gab schlimmeres. Wir holten uns also noch einen Fruchtshake und warteten mit unseren Füssen im Wasser. Bis es mir irgendwann zu heiss wurde und ich mich in den Schatten verdrückte. Eigentlich hätte die Fähre auch schon lange kommen müssen. Doch von ihr gab es noch keine Spur. Die anderen Touristen wurden alle langsam nervös. Und die Französinnen wetterten schon auf französisch. Uns war das ganze ziemlich egal. Wir hätten es auch schön gefunden noch eine Nacht in Ko Lipe verbringen zu dürfen. Und eine Unterkunft hatten wir sowieso noch nicht gebucht.

Irgendwann kam dann aber die Fähre und es waren alle sichtlich erleichtert. Wir stiegen alle auf ein Long Tail Boot und ich war gottenfroh, dass dies das letzte Mal sein würde. Ich hasste diese Dinger. Ihr Schaukeln machte für mich einfach den Anschein, dass sie jeden Moment kippen würde. Aber ja, wir schafften es unversehrt auf die grosse Fähre und konnten nach einem kleinen Kletterabenteuer auch im Innern der Fähre Platz nehmen. Wir fuhren los und bekamen unsere Pässe zurück. Das war dann auch das einzige Spannende, das auf dieser Fährfahrt geschah. Denn es wurde langsam dunkel und es gab keine Möglichkeit, draussen zu sitzen. So waren wir dann auch froh, als wir endlich in Langkawi ankamen.

Wir setzten unsere Füsse das erste Mal auf malaysischen Boden und liefen zur Grenzkontrolle. Wir zeigten unsere Pässe und liessen unserer Fingerabdrücke da. Und schwupps, schon hatten wir einen Stempel für die nächsten 90 Tage. Wir verliessen die Halle und wurden sogleich von Taxifahrern begrüsst. Diese waren aber hilfreich und nicht sehr aufdringlich. Da wir noch kein Hotel hatten, setzten wir uns in den nächsten Starbucks und recherchierten etwas. Wir buchten dann eine Unterkunft in einem beliebten Touristenort, bestellten ein Grab und fuhren los.

Und schon war alles etwas anders als noch in Thailand. Die Buchstaben waren wieder lesbar, die Strassen waren wieder riesig. Und es gab Autos, so viele Autos. Und so wenig Roller. Schon bald waren wir beim Hotel angekommen und checkten ein. Zu unserem Glück sagte eine andere Gruppe ihre Buchung ab. Denn eigentlich war das Hotel überbucht und wir hätten gar keinen Platz mehr gehabt. Das Zimmer war nicht das hübscheste und wir hatten absolut keine Lust, eine Dusche zu nehmen. So liefen wir nur noch kurz in die Stadt und assen eine Pizza. Danach gings ab ins Bett.

Am nächsten Morgen machten wir uns dann auf die Suche nach einem CoWorking. Denn Adi musste noch arbeiten. So liefen wir rund 15 Minuten in der schon wieder gleissenden Sonne. Unterwegs machten wir aber noch einen kurzen Stopp und hielten am Strassenrand in einem Café. Wir bestellten uns beide etwas zum Frühstück, was wir nicht einmal aussprechen konnten. Meins war indisch und Adis malaysisch. Besteck gab es keines. Gegessen wurde wohl ab jetzt mit der Hand. Das Essen war aber sehr lecker und über den Preis konnten wir uns auch nicht beschweren. So waren wir gestärkt, als wir beim CoWorking waren. Leider war aber niemand da. Wir konnten uns nicht recht entscheiden, was machen. Genau in dem Moment kam dann aber der Besitzer des CoWorking um die Ecke und schloss uns auf. Wir buchten einen Tagespass und machten uns an die Arbeit. Die Zeit verging unglaublich schnell und um 5 Uhr verliessen wir den kühlen Raum wieder.

Wir gingen ins Hotel, zogen unsere Badsachen an und liefen an den Strand. Nach einem Bad und einer Partie BeachBall liefen wir den ganzen Strand entlang und erkundeten das Dörfchen. Zu Abend assen wir dann in einem syrischen Restaurant bevor es wieder zurückging. Denn Morgen hatten wir schon etwas geplant.

Wir packten unsere Sachen am nächsten Morgen und stellten diese vorne bei der Rezeption hin. Danach liefen wir zum Strand und fanden schon bald das Büro, das wir gesucht hatten. Wir unterschrieben kurz einen Waiver und bekamen dann einen Drybag, eine Schwimmweste und wasserfeste Schuhe. Schon konnte es losgehen. Wir hatten für heute ein Jetski Abenteuer gebucht. Wir beide waren noch nie Jetski gefahren. Doch hier war das eine der Topattraktionen. Denn Langkawi besteht aus 99 kleinen Inseln und mit dem Jetski kann man so von Insel zu Insel fahren.

Wir waren 8 Personen in unserer Gruppe plus ein Guide. Der Guide erklärte uns noch kurz, wie wir fahren und was wir beachten mussten. Und schon ging es los. Adi fuhr los und ich hielt mich fest. Die Fahrt war etwas holprig aber sehr lustig. Bis unser Jetski ein komisches Geräusch machte und nicht mehr weiterfahren wollte. Wahrscheinlich waren wir über einen Plastiksack gefahren. So dümpelten wir also auf offener See und warteten, bis der Guide zurückschaute. Er kam zu uns und versuchte das Plastik herauszuholen. Er war aber leider nicht erfolgreich und so schleppte er uns zu den anderen unserer Gruppe. Dort durften die anderen etwas herumfahren und wir warteten währenddessen auf einen Ersatz Jetski. Dieser kam zum Glück bald und unsere Fahrt konnte weitergehen. Wir waren froh, war der Ausflug noch nicht zu Ende.

Wir fuhren zwischen verschiedenen Inseln durch bis wir dann in einer Bucht anhielten. Dort wurden die Jetskis zusammengebunden und wir durften die Insel betreten. Nach einem kurzen Spaziergang kamen wir auf der anderen Seite der Insel an. Und dort wartete ein See. Ein Frischwassersee. Für uns war das nichts so Besonderes. Aber für die Inselbewohner von hier schon. Und für Geologen wohl auch. Wir zwei genossen einfach das Bad im kühlen Nass bevor wir uns mit den anderen wieder auf den Weg zu den Jetskis machten.

Wir fuhren weiter und hielten immer wieder an. Der Guide erklärte uns dann einiges zu den Inseln und wir durften auch wieder ein Bad nehmen. Danach wechselten wir den Fahrer und ich fuhr weiter. Das Fahren war lustig und fühlte sich etwas an, wie mit einer Badewanne schnell über Wasser zu fahren. Wir überlebten zum Glück beide und waren schon bald beim nächsten Stopp angekommen. Bei einer Höhle. Und wir konnten durch die Höhle fahren. So tuckerte ich dem Guide hinterher und wir bückten uns, damit wir nicht den Kopf anschlugen. Die Fahrt durch die Höhle war aber nur kurz und schon bald ging es zu unserem nächsten Stopp. Dort sahen wir rund 10 riesige Adler, die um unsere Köpfe kreisten. Die Tiere waren wunderschön und wir genossen die Pause bevor es weiterging zu unserem letzten Stopp. Einem schönen Strand.

Dort hatten wir nochmals eine kurze Pause bevor uns dann Adi sicher wieder zum Hafen von Langkawi brachte. Wir verliessen unseren Ersatzjetski und liefen mit unseren Sachen wieder zum Hotel zurück. Unterwegs hielten wir noch an für ein indisches Mittagessen bevor wir die grossen Rucksäcke schulterten und durch das Dorf zu unserem nächsten Hotel liefen.

14.02.2023 - 16.02.2023

Zwei Weltenbummler im Fünf Sterne Hotel

Unser Weg führte uns durch das kleine Dorf, welches wir nun schon kannten. Wir liefen einem kleinen Bach entlang, in welchem wir einem grossen Leguan dabei zuschauten, wie er durch eine grosse Öllache im verschmutzen Fluss schwimmen musste. Wir setzten unseren Weg fort und kamen schon bald zum luxuriösesten Hotel auf diesem Teil der Insel. Lena und ich hatten uns für die nächsten zwei Nächte etwas gegönnt. Wir wollten mal wieder ein sauberes Badezimmer und einen schönen Ort haben, an welchem wir den Valentinstag verbringen konnten. So kamen wir zum Hotel und liefen unter dem Eingangstor hindurch. Es ging nicht lange, bis ein Sicherheitsheitsbeamter auf uns zukam und uns fragte, was wir denn hier wollen. Mit unseren Flip-Flops, den Badehosen, dem zersausten Haar von der Jetski Fahrt und dem schweissüberströmten Gesicht sahen wir wohl nicht wie das typische Klientel dieses Hotels aus. Wir sagten ihm nur, dass wir einchecken wollten. Er musterte uns noch kurz, bevor er uns dann den Weg zur Eingangshalle wies. Das Hotel bestand aus einer grossen Eingangshalle und ganz vielen kleinen Häuschen, die am Meer entlang aufgestellt waren und das eigentliche Hotel bildeten. Dazu gab es noch zwei grosse Poolanlagen, einen Fitnessraum und verschiedene Restaurants auf dem Boden des Hotels. Wir freuten uns sehr auf die nächsten Tage. Nach einem kleinen Fussmarsch kamen wir dann bei der Eingangshalle an. Auch hier wurden wir wieder etwas schräg angeschaut. Wir betraten die Eingangshalle und eine Dame von der Reception kam auf uns zu. Wir sagten ihr, dass wir gerne einchecken würden und nannten ihr unseren Namen. Nachdem sie kurz ihre Liste überprüft hatte und unseren Namen tatäschlich fand, winkte sie den Concierge Herren, welche anschliessend unser Gepäck entgegen nahmen. Wir durften anschliessend an einem kleinen Tisch Platz nehmen und bekamen einen kühlen Fruchtsaft mit einem kühlen Waschlappen serviert. Wir genossen die kleine Erfrischung, während die Dame mit uns den Check-In durchführte. Ein Check-In ganz nach meinem Geschmack. Nach ungefähr 10 Minten war alles erledigt und wir durften uns zu unserem Zimmer begeben. Ein kleiner Golfcaddy mit unserem Gepäck darauf wartete draussen auf uns und so hüpften wir auf und fuhren zu unserem Bungalow. Wir betraten dieses und standen in einem riesigen Raum. Er war schön heruntergekühlt und hatte ein grosses Bad. Wir fühlten uns sofort wohl.

Wir packten anschliessend unsere Badesachen und huschten barfuss ans Meer. Dort hüpften wir noch ins Wasser, spielten noch etwas Beachball und kehrten dann zurück ins Hotel. Bevor wir aber in unser Zimmer gingen, statteten wir einer der beiden Poolanlagen noch einen Besuch ab. Nachdem wir dann endgültig genug gebadet hatten, kehrten wir zurück in unser Zimmer und zogen uns um. Heute war nämlich Valentinstag und wir hatten uns ein Valentinstagsdinner gebucht. So kehrten wir zurück an den Strand und das Hotelpersonal zeigte uns unseren Tisch. Zuvorderst am Strand mit bestem Ausblick auf den Sonnenuntergang. Wir genossen das leckere Essen und seit Langem wieder einmal eine Flasche Wein. Die Sonne ging unter und die Gegend verfärbte sich orange, violett und blau und wurde schliesslich ganz dunkel. Nur noch der Mond beleuchtete das Wasser und liess uns den Rest des Abends geniessen.

Für den nächsten Tag hatten wir einen Roller gemietet, mit dem wir nun die ganze Insel erkunden wollten. Wir holten den Roller ab und stellten fest, dass dieser gar kein Benzin mehr hatte. So war unser erster Stopp eine Tankstelle. Wir wollten den Tank eigentlich nur halb füllen, aber der Franken, den wir bezahlt hatten, füllte gleich den ganzen Tank. Nungut, so mussten wir uns auf jeden Fall keine Gedanken mehr ums Tanken machen. Ich setzte mich also auf den Roller, setzte mir meine weisse Nussschale und die Sonnenbrille von Lena auf, und los ging es. So düsten wir gemeinsam durch die kleine Insel. Lena navigierte mich ohne Probleme durch die Insel und wir kamen zu einen Wald, in welchem ich aprupt abbremsen musste. Denn eine Affenfamilie vergnügte sich gerade auf der Strasse und ich musste etwas Slalom fahren, um ihnen ausweichen zu können. Wir fuhren weiter und kamen dann schon bald bei unserem ersten Ziel an. Nämlich bei der steilsten Gondelbahn der Welt. Leider gab es gerade heute Wartungsarbeiten, die erledigt werden mussten und so öffnete die Bahn ihre Tore erst am Nachmittag. Lena und ich entschlossen uns, noch etwas weiter zu fahren und dort noch eine kurze Wanderung zu einem Wasserfall zu machen. So kehrten wir zurück zum Roller und wir entschieden uns dazu, dass Lena das kurze Stück bis zum Wanderweg fahren durfte. Ich erklärte ihr alles, was sie wissen musste und so nahm ich dann auf dem Rücksitz Platz. Ein komisches Gefühl. Nach einigen Schwierigkeiten beim Anfahren, befanden wir uns dann aber auch bereits wieder auf der Strasse und Lena düste durch die kühlen Wälder zu unserem Wanderweg. Ihr machte das Fahren sichtlich Spass. Bei unserem Ziel angekommen parkierte sie den Roller souverän und wir starteten die Wanderung zum Wasserfall.

Der Weg führte einen steilen Hang empor und schon bald lief uns der Schweiss nur so von der Stirn. Wir kamen zum ersten Wasserfall und bestaunten diesen von unten. Die kleinen Wasserperlen in der Luft waren eine willkommene Abkühlung. Wir liefen dann den Hang noch weiter hoch, um den Wasserfall auch noch von oben zu bewundern. Der Weg war jedoch anstrengend und der Schweiss lief uns nur so von der Stirn. Wir waren dann froh, als wir wieder unten ankamen, uns auf unseren Roller setzen konnten und den kühlen Fahrtwind in unseren Gesichtern spürten.

Zurück bei der Gondelbahn angekommen, stellten wir uns in die Schlange und warteten mit den anderen Touristen, welche vorwiegend aus Malaysia kamen, bis wir an der Reihe waren. Die Gondelbahn war eine ganz gewöhnliche Gondelbahn, wie wir sie aus den Schweizer Skigebieten kannten. Für die malaysianischen Touristen war es aber etwas sehr Spezielles, in so ein Gefährt einzusteigen und wir genossen es, ihnen bei ihrer Vorfreude zuzusehen. Oben angekommen genossen wir die Aussicht auf die ganze Insel und die vielen kleinen Inseln darum herum. Wir liefen dann noch über eine gebogene Hängebrücke und machten uns anschliessend wieder auf den Weg nach unten. Dort stiegen wir wieder auf den Roller und weiter gings.

Unser nächster Stopp war ein kleines malaysianisches Restaurant am Wegrand. Wir traten in das offene Gebäude ein und nahmen auf den Plastikstühlen Platz. Schon bald kam eine junge Frau, die uns das heutige Menu erklärte. Lena und ich entschieden uns für einen Eistee und Nudeln. Kurze Zeit später stand beides auf dem Tisch und wir begannen unser Essen zu verschlingen. Denn wir waren nach den Abenteuern des Morgens schon sehr hungrig. Das Essen war lecker und kostete für uns beide ungefähr 3 Franken. Beim Rausgehen sahen wir noch, wie sie gerade frische Donuts gemacht hatten und da konnten wir nicht widerstehen. Wir kauften uns zwei Stück und packten diese in den Rucksack für später. Und weiter ging es.

Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel und brannte mit aller Kraft auf unsere Köpfe nieder. So kamen unsere nächsten beiden Stopps genau richtig. Wir besuchten nämlich zwei Strände und badeten etwas. Wir verschlangen danach noch die beiden Donuts und dann ging es auch schon weiter zu unserem letzten Stopp. Einem anderen Wasserfall. Auch bei diesem Wasserfall mussten wir wieder einen steilen Hang hoch laufen. Oben angekommen zögerten wir dann aber nicht lange und sprangen direkt ins kühle Nass. Der Wasserfall kam direkt aus dem Wald und es war ein malerischer Ort. Wir genossen die Zeit hier und machten uns dann auf den Weg zurück zum Roller. Dort angekommen stiegen wir auf, wichen noch ein paar Affen aus und fuhren dann zurück zu unserem Hotel. Wir duschten noch kurz und machten uns dann auf den Weg ins kleine Dorf. Wir hatten Lust auf mexikanisch und fanden dann schon bald ein kleines Restaurant, welches sogar Livemusik bot. Gesättigt und müde liefen wir dann ein letztes Mal barfuss dem Meer entlang zurück zu unserem Hotel.

Am nächsten Morgen frühstückten wir im Hotel, packten unsere Sachen und machten uns dann noch auf den Weg an den Strand. Denn seit Marco und Silvie uns besuchten, schleppten wir noch das Sandkastenspielzeug mit uns herum und wir wollten es unbedingt nochmals benutzen. So begaben wir uns an den Strand und bauten gemeinsam nochmals eine grosse Sandburg. Wir hatten viel Spass dabei und das Ergebnis konnte sich dann auch wirklich sehen lassen. Wir kehrten dann zurück zum Hotel, duschten noch kurz und machten uns auf den Weg an die Reception. Dort schenkten wir das Spielzeug einer Angestellten mit Kinden und dann ging es auch schon wieder weiter. Im Moment war gerade der Fährdienst auf der gesamten Insel ausgesetzt, so dass es keinen anderen Weg gab, als mit dem Flugzeug auf die nächste Insel zu fliegen. Wir nervten uns sehr darüber, wollten wir doch unsere längste Bootsreise noch etwas verlängern und nicht fliegen. Aber es gab keinen anderen Weg und so machten wir uns etwas widerwillig auf den Weg an den Flughafen.

16.02.2023 - 20.02.2023

Die alte Handelsstadt

Wir stiegen also ins Flugzeug und setzten uns in eine der letzten Reihen. Neben Adi nahm ein Mann Platz, der uns schon bald zu nerven begann. Zuerst wollte er sein Gepäck nicht verstauen, anschliessend machte er sich so breit, dass Adi der sonst schon beinahe keinen Platz für seine Beine hatte, diese noch mehr einziehen musste und zusätzlich fand er auch Anschnallen und der Flugmodus doof. So musste die Flight Attentant ihn die ganze Zeit darum bitten, sich anzuschnallen und Adi nervte sich sehr. Denn er hatte in diesem Flugzeug wirklich beinahe keinen Platz für seine langen Beine. Aber zumindest war die Aussicht schön und so leitete der Pilot auch den Landeflug ein, kaum waren wir auf 10'000 Fuss gestiegen. Wir landeten sicher in Penang und freuten uns auf die neue Stadt und unser eigenes Appartment.

Wir nahmen ein Grab Taxi zur Unterkunft und checkten ein. Wir hatten eine kleine Wohnung im 13. Stock mit eigener Küche, einem Backofen und zwei Schlafzimmern. So deponierten wir unsere Taschen und machten uns auf die Suche nach einem Einkaufsladen. Denn wir hatten Pläne, selbst zu kochen. So liefen wir los und waren schon bald durchgeschwitzt. Denn unsere Wohnung lag doch etwas ausserhalb und es war sehr heiss. Zusätzlich gab es auch kein richtiges Trottoir und sehr viele Autos. So mussten wir uns immer irgendwo durchquetschen und konnten nicht gemütlich in die Stadt laufen. Auf dem Weg liefen wir an einem kleinen Bach vorbei und waren schockiert, wie dreckig dieser war. Es lag so viel Müll im Wasser und zusätzlich war das Wasser braun. Nichtsdestotrotz sahen wir einen riesigen Leguan im Wasser. Was der wohl ass?

Irgendwann fanden wir dann unseren Einkaufsladen und waren positiv überrascht ob der grossen Gemüse- und Früchteauswahl. Leider fanden wir aber keine Trockenhefe und so entschieden wir uns, gar nichts zu kaufen. Denn sonst mussten wir ja unsere Einkäufe wieder herumschleppen. So verliessen wir also den Laden wieder und liefen rund 20 Minuten weiter in den nächsten Einkaufsladen. Dort fanden wir wieder nichts und das Spiel begann von vorne. 20 Minuten Fussmarsch in der Hitze und dann rein in das unterkühlte Einkaufszentrum. Dieses Mal hatten wir aber Glück und kauften zwei Beutel Trockenhefe. Danach ging es wieder zurück in den ersten Laden, denn der hatte die beste Auswahl. Was für eine Irrlauf.

Im Laden wurden wir dann aber fündig und kauften alles ein, damit wir kochen konnten. Mit dem Taxi ging es nach Hause. Dort machte sich Adi dann an seinen Zopf und ich schnippelte schon mal vier Chilis und das restliche Gemüse. Wir assen wieder einmal Teigwaren mit einer Art Stroganoff Sauce. Es war sehr lecker. Dazu schauten wir noch eine Folge unserer Serie und hatten danach noch eine Sitzung wegen Ludonix.

Der nächste Tag nutzten wir dann, um die Stadt zu erkunden. Wir frühstückten zuerst unseren Zopf und machten uns dann auf den Weg. Zuerst liefen wir Richtung Innenstadt. Danach suchten wir die ganze Zeit die Fussgängerzonen, die es angeblich geben sollte. Fündig wurden wir aber nicht. Die Stadt war voll mit kleinen Läden und Restaurants. Und es gab viele alte Gebäude und eine Art Laube, unter der man laufen konnte. Da das Trottoir aber auch als Abstellplatz für die Roller diente, war es nicht sehr angenehm, sich fortzubewegen. So liefen wir durch die Stadt bis wir beim Hafen ankamen. Dort lasen wir noch etwas über Georgetown nach und erfuhren, dass die Insel früher für den Gewürzhandel benutzt wurde. Etwas schlauer machten wir uns noch auf den Weg zu einigen Häusern, die direkt auf dem Wasser waren. Danach machten wir uns wieder auf Richtung Appartment.

Unterwegs stolperten wir aber zum Glück noch durch Chinatown und liefen in eine Essenshalle. Dort gönnten wir uns eine chinesische Nudelsuppe. Diese war unglaublich lecker. Etwas besser gelaunt liefen wir dann weiter, betrachteten noch ein paar Graffitis, gönnten uns ein kühles Glace und liefen wieder nach Hause. Wir genossen die kühle Luft bevor wir uns gegen Abend wieder aufmachten Richtung Stadt. Wir wollten heute malaysisch essen gehen. So liefen wir 40 Minuten in eine Restaurant in der Innenstadt und waren erstaunt, wie viel nun los war in den Gassen. Es gab viele kleine Essensstände auf der Strasse und zum Glück weniger Autos. Wir schlenderten etwas durch die Strassen und ergatterten dann noch den letzten Tisch im Restaurant. Ich bestellte dann eine Art gelbes Curry und Adi erhielt Reis in einem Bananenblatt zusammen mit etwas Poulet.

Wir nahmen ein Taxi nach Hause und schliefen danach müde ein. Am nächsten Tag blieben wir dann in unserer Wohnung. Wir waschten all unserer Kleider, assen wieder Zopf zum Frühstück, arbeiteten und kochten uns wieder Teigwaren zum Abendessen. Wir verlängerten zudem das AirBnB nochmals um eine Nacht. So liefen wir am nächsten Morgen zu einer Bäckerei und kauften uns ein Brot. Denn leider war der Zopf nun bereits etwas trocken von der Hitze und irgendwie schmeckte er einfach nie gleich wie zu Hause. Schade! Aber das Brot der Bäckerei war sehr lecker und so genossen wir das Frühstück. Wir machten noch etwas Sport, arbeiteten an Ludonix und erkundeten am Nachmittag unseren Infinity Pool auf der Dachterasse.

Am nächsten Morgen checkten wir um 9 Uhr aus unserer Wohnung aus und machten uns auf den Weg zur Busstation. Wir stiegen aus dem Taxi aus und tauschten unsere online gekauften Tickets gegen ein Stück Papier. Danach suchten wir uns noch ein WC und etwas zum Frühstück bevor wir in den luxuriösen Car einstiegen. Wir hatten zwei Sitze im oberen Stock. Und unsere Sitze hatten sogar eine Fusslehne, die man hochfahren konnte. Zudem hatten die Sitze eine Massagefunktion! So schlängelten wir uns dann durch den Verkehr von Georgetown, besuchten noch eine andere Busstation und verliessen dann die Insel Penang über die Brücke. Zweimal hielten wir noch an einem Busbahnho anf. Ansonsten war die Reise sehr entpsannt. Ich schlief, Adi programmierte und der Buschauffeur benutzte zum Glück die Autobahn. So kamen wir dann auch wohlbehalten um 5 Uhr in der Hauptstadt Kuala Lumpur an.

20.02.2023 - 24.02.2023

Die Stadt der Zwillingstürme

Wir stiegen aus dem Bus aus und befanden uns sogleich im Trubel der Grossstadt. Taxifahrer begannen auf uns einzureden und der Lärm der Autos rund um uns herum hüllte uns ein. Wir baten die Taxifahrer um einen kurzen Moment der Ruhe und schauten auf unseren Handys, wie wir am Besten zu unserer Unterkunft kamen und wieviel diese kosten würde. Da das Internet aber gerade spinnte, hatten wir keine Möglichkeit, etwas Anständiges herauszufinden. Da die Taxifahrer immer noch auf uns warteten, begann ich mit ihnen zu sprechen und zu fragen, wieviel es denn zu unserer Unterkunft kosten würde. Nachdem wir dann einen Preis ausgehandelt hatten, stiegen wir bei einem älteren Mann in ein etwas desaströs aussehendes, graues Auto ein. Wir fuhren los und der Mann sagte uns, dass wir ihm sagen sollen, wo er hinfahren müsse. Zuerst dachten wir, dass wir ihn einfach am Schluss zum Hotel lotsen müssten, aber der Taxifahrer fuhr nur geradeaus und wartete auf unsere Anweisungen. Als wir das bemerkten, baten wir ihn dann umzukehren und führten ihn gemäss Google Maps durch den Verkehr Kuala Lumpurs. Gut 20 Minuten später standen wir dann vor unserem Hotel. Wir verabschiedeten uns vom Taxifahrer und betraten den moderenen Neubau. Wir machten uns auf den Weg zu den Briefkästen und suchten den Briefkasten für das Appartment 2-15-12. Darauf war ein Zahlenschloss montiert, in welches wir die korrekte Kombination eingaben und dann zwei Schlüssel entegen nahmen. Wir hatten uns nämlich für Kuala Lumpur auch wieder eine Wohnung gemietet. Mit dem Lift ging es dann in den 15. Stock und wir betraten unsere kleine Wohnung.

Die Wohnung war hübsch eingerichtet und hatte die beste Aussicht auf das zweitgrösste Gebäude der Welt. Wir deponierten unsere Sachen und erkundeten noch etwas das Hotel. Unser Hotel bestand aus zwei Türmen, welche jeweils über den 8. und den 16. Stock miteinander verbunden waren. Auf dem 8. Stock gab es auf beiden Seiten einen Infinity Pool mit wunderschöner Aussicht auf die Stadt. In den Verbindungsgängen gab es Gemeinschaftsräume, Whirlpools, eine kleine Minigolf Anlage, eine Kletterwand, diverse Liegestühle und Hängematten und auch sonst ziemlich viele Pflanzen. Wir kehrten zurück zu unserem Zimmer und machten uns online auf die Suche nach einem Restaurant. Da es draussen inzwischen in Strömen regnete, entschieden wir uns für ein chinesisches Restaurant ganz in der Nähe. Wir liefen durch den strömenden Regen und kamen völlig durchnässt im kleinen Restaurant an. Zu unserem Schrecken gab es Haiflosse auf der Speisekarte. Da es aber in der direkten Nachbarschaft kein anderes Restaurant gab, blieben wir und bestellten uns etwas zu essen. Das Essen war lecker und auch die Angestellten waren sehr freudlich. Nachdem wir gegessen hatten, kehrten wir zurück in unsere Unterkunft und schliefen schon bald ein.

Am nächsten Morgen besuchten wir eine nahegelegene Sauerteigbäckerei. Wir gönnten uns je ein Sandwich und ich holte mir sogar noch ein zweites, da es so lecker war. Anschliessend liefen wir zusammen in die Stadt. Obwohl es in Kuala Lumpur weniger Roller gab als in anderen südostasiatischen Städten war der Verkehr doch recht rege. Zu unserer Freude gab es aber wieder richtige Gehwege und so konnten wir die Stadterkundung etwas mehr geniessen als die Tage zuvor in Georgetown. Wir schlenderten zuerst durch Chinatown, liefen dann weiter Richtung Chow Kit, wo sich die beiden Petronas Towers befanden und danach Richtung Bukit Bintang, einem sehr lebendigen Quartier im Herzen Kuala Lumpurs. Nach unserer rund 5-stündigen Stadttour kehrten wir erschöpft in unser kühles Appartment zurück. Draussen begann es wieder zu regnen und so beschlossen wir, drinnen zu bleiben, noch etwas zu arbeiten und uns etwas Essen zu bestellen. Ein lieber Grabfahrer brachte uns dann koreanisches Essen, welches wir zu einer Folge unserer Lieblingsserie genossen, während es draussen heftig an unserere Fenster regnete.

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Ich begab mich ins Wohnzimmer und arbeitete noch etwas. Plötzlich begann meine Nase ziemlich stark zu bluten. Ich legte mich aufs Sofa und wartete, bis sich die Blutung langsam legte. Doch es dauerte beinahe 30 Minuten und Lena war in der Zwischenzeit sogar aufgewacht. Ich wartete noch etwas länger und anschliessend machten wir uns auf den Weg in die Stadt. Ich hatte uns ein süsses Frühstückskaffee (Kaffee gemäss Duden ;-)) herausgesucht. Anschliessend fuhren wir noch eine kurze Strecke mit der Magnetschwebebahn und kehrten dann zurück in unser Hotelzimmer. Wir organisierten noch ein paar Dinge für die die nächsten Tage und arbeiteten dann noch etwas an Ludonix.

Pünktlich um 16:00 Uhr machten wir uns aber auf den Weg in die Stadt. Wir hatten für heute Abend eine Streetfoodtour gebucht und der Treffpunkt lag ungefähr eine Stunde entfernt von unserer Unterkunft. Wir fuhren wieder mit der Magnetschwebebahn dahin und warteten dann vor einem Hotel auf unsere Führerin. Diese traf uns schon bald und stellte sich uns vor. Sie hiess Kiran und war ungefähr 42 Jahre alt, sie gehörte zur Bevölkerungsgruppe der Sikh mit Wurzeln aus Indien. Sie gewann zu ihrer Zeit die Miss Malaysia Wahlen und kandidierte anschliessend für Malaysia an den Miss Universe Wahlen in Indonesien. Gearbeitet als Model hat sie aber nie. Sie begann an solchen Wahlen teilzunehmen, nachdem sie sich aufgrund von häuslicher Gewalt von ihrem Ehemann scheiden liess und mit nichts dastand. Heute studiert sie in ihrem letzten Semester Kriminalpsychologie und wohnt mit ihren zwei Töchtern in Kuala Lumpur. Unsere Gruppe bestand aus 6 Personen und Kiran genoss es sehr, sich mit uns zu unterhalten und uns durch die Gassen Kuala Lumpurs zu führen. Immer wieder hielt sie an, um uns etwas zum Essen zum Probieren zu geben. So genossen wir unterschiedliche Früchte aus Malayisa, Nudeln und Roti, wobei wir sogar selber das Roti machen konnten, es gab Fisch mit scharfer Sauce, Malaysische Burger, Durian Frucht mit Kokoswasser und Gelee, noch mehr Nudeln, zwei unterschiedliche Curries, Spiesse aus Lammfleisch und Hähnchenfleisch, ein Bambusblatt gefüllt mit einer schafen Shrimpspaste, Pfannkuchen mit Palmzucker und Kondensmilch und zum Schluss noch ein ganzes Nasi Lemak (Reis in Palmenblatt mit Hühnchenbein an schafer malaysianischer Sauce) mit einem Mangoshake. Wir alle waren komplett überessen, doch es war sehr interesant all die unterschiedlichen Geschmäcker zu probieren, zu sehen, wie günstig und einfach man hier von der Strasse essen konnte und wie lecker all diese unbekannten Gerichte schmeckten. Wir hatten uns durch den Abend auch noch mit einem anderen Paar aus Chicago angefreundet. So tauschten wir noch unsere Handynummer aus und verabschiedeten uns dann voneinander. Es war nun bereits dunkel und Lena und ich wollten noch kurz einen kleinen Abstecher nach Chinatown machen, um zu sehen, wie dieses Quartier bei Nacht aussieht. Kurz bevor wir aber in China Town eintrafen, begann meine Nase wieder zu bluten. Direkt neben einer viel befahrenen Strasse. Zum Glück gab es in der Nähe ein kleines Mäuerchen, auf welches ich mich hinsetzen konnte. Die Nase blutete wieder besonders stark und so färbten sich meine Nastücher ziemlich schnell rot. Die vorbeigehenden Passanten blickten mich jeweils geschockt an, ein junger Mann blieb stehen und fragte uns, was den passiert sei. Er sagte, dass er Arzt sei, und gab mir noch ein paar Tipps, um die Blutung schneller zu stoppen. Nach fast einer ganzen Stunde hörte dann das Nasenbluten endlich auf. Wir nutzen die Gunst der Stunde und machten uns nun auf den Nachhauseweg. Lena kaufte unterwegs noch frische Nastücher und noch etwas Wasser. Ich war dann froh, als wir endlich zuhause waren und ging dann direkt ins Bett.

Am nächsten Morgen besuchte Lena den Fitnessraum und ich ging noch etwas nach draussen Spazieren und holte uns frisches Brot fürs anschliessende Frühstück. Anschliessend frühstückten wir gemeinsam in unserer kleinen Wohnung. Uns gefiel das Leben hier in Kuala Lumpur sehr. Wir arbeiteten am Nachmittag noch etwas und begaben uns dann am Abend in ein Spielekaffee. Wir hatten uns nämlich noch mit dem Paar aus Chicago vom Abend zuvor verabredet. Die beiden sind auch für ein Jahr unterwegs und haben im November mit ihrer Reise begonnen. Sie waren bisher in Usbekistan, Kirgistan, Kasachstan, Nepal, Indien, Thailand, Laos, Vietnam, Kambodscha und Malaysia. Wir tauschten uns über unsere Erfahrungen aus. Es machte Spass mit Leuten reden zu können, die gerade dasselbe erlebten wie wir. Dazu tranken wir Bier und spielten ein paar Spiele. Wir verstanden uns so gut, dass wir uns danach noch entschieden, gemeinsam etwas essen zu gehen. So fuhren wir zurück nach Bukit Bintag und versuchten uns selber im Streetfoodessen. Wir wurden in einem kleinen chinesischen Restaurant fündig und teilten uns einige Gerichte. Wir verabschiedeten uns anschliessend und wünschten uns gegenseitig noch eine gute Weiterreise und dass wir uns eines Tages wieder sehen würden. Glücklich machten sich Lena und ich auf den Nachhauseweg. Wir konnten nun die Gegend bereits gut und fühlten uns beinahe wie zuhause hier. Unterwegs gönnten wir uns noch eine Omelette mit Palmzucker und Kondensmilch.

Am nächsten Morgen hiess es nun bereits wieder Taschen packen. Pünktlich um 6 Uhr standen wir auf, packten unsere Taschen, putzen das Appartment und verliessen dann unseren Opus Tower 2. Mit einem Grab fuhren wir zum Busbahnhof. Wir kamen beinahe eine Stunde zu früh an. Wir besuchten noch einen kleinen Laden und setzten uns dann in das Wartehäuschen bei unserem Bus. Plötzlich begann meine Nase wieder zu bluten. Ich legte mich auf den Boden und hoffte, dass die Blutung schnell stoppen würde. Ich versuchte die Tipps anzuwenden, die mir der Arzt vorgestern gab, aber irgendwie nütze nichts. Nach gut 45 Minuten konnten wir in den Bus einsteigen und meine Nase blutete immer noch. Ich nahm mich zusammen, stieg in den Bus und war froh, dass hinter mir niemand sass. So konnte ich den Sitz hinunterklappen. Es ging noch beinahe eine Stunde, bis die Blutung stoppte. Aber ich war sehr froh, als es dann aufhörte. Lena hatte in der Zwischenzeit etwas geschlafen. Nun begann ich auch wieder zu lächeln und wir konnten den Rest unserer Fahrt nach Jerantut geniessen. Wo es uns wohl hinverschlagen würde?

24.02.2023 - 27.02.2023

Der älteste Regenwald der Welt

In Jerantut angekommen stiegen wir an der Endhaltestelle aus dem Bus aus. Wir hatten uns noch keinerlei Gedanken gemacht, wie wir weiterkommen würden. So waren wir dann auch etwas überrumpelt ab all den Taxifahrern. Wir entschieden uns dann aber für den Fahrer eines Minibusses. Wir luden unsere Rucksäcke ein und fühlten uns wie in Südamerika. Alles war unorganisiert, doch irgendwo war immer irgendwer, der dir anbietet, irgendwohin zu kommen. So sagten wir dem Fahrer, wir wollen noch zu einem Bankomaten und einer Apotheke. Gemeinsam mit einer spanisch sprechendem Pärchen und ihrer 2-jährigen Tochter fuhren wir also zum Bankomat und in eine Apotheke. Danach ging es dann aber nicht wie erwartet direkt weiter. Nein, wir waren in einem kleinen Reisebüro mit vielen Backpackern gelandet. Naja, uns war es recht. Wir bezahlten also die 35 Ringgit, lehnten alle zusätzlichen Aktivitäten ab und bekamen dann ein Ticket. In einer Stunde ginge es los.

Wir überquerten also die Strasse und nahmen in einem kleinen Restaurant auf zwei Plastikstühlen Platz. Wir bestellten uns eine kalte Schoggi, einen kalten Tee und zwei Rotis. Um uns herum sassen nur Einheimische und alle bestellten Roti. Es musste also gut sein. Und so war es dann auch. Schon bald kamen zwei fluffige Pfannkuchen mit etwas Sauce. Wir verschlungen das leckere Mittagessen, zahlten rund 2 Franken und warteten dann auf unseren Bus.

Dieser kam wie versprochen und brachte uns heil in die Nähe des Jetty (Hafen) vor dem Nationalpark. Dort liefen wir noch kurz einen Hang hinunter und stiegen dann in eine Fähre. Diese brachte uns über den Fluss zu unserem Hotel. Denn unser Hotel lag direkt beim Eingang in den Nationalpark Taman Negara. Dieser Nationalpark ist der älteste Regenwald auf der Welt und beheimatet eine unglaubliche Artenvielfalt. Es gibt zudem noch wilde Tiger, Elefanten, Tapire und Rhinos. Grund genug für einen Besuch unsererseits also. Zudem wollten wir der Stadt nochmals entfliehen.

Wir zahlten dem Fährfahrer je einen Ringgit (0.20 Rappen) und verluden unsere Rucksäcke in eine kleine Bahn. Wir liefen die Treppen hoch und neben uns wurden die Rucksäcke hochgezogen. Wir waren glücklich, angekommen zu sein und genossen den gewohnten Lärm des Urwalds. Überall hörte man Heuschrecken und Vögel. Wir liefen zur Rezeption und checkten ein. Wir hatten vor dem Besuch keine Zeit, gross zu recherchieren und hatten deshalb ein Paket gebucht. 3 Übernachtungen, 4 Aktivitäten, sowie das Essen war dabei. Wir bezogen also unseren Bungalow und waren froh. Denn das Hotel war direkt im Dschungel, das Zimmer war sauber und auf dem Weg ins Zimmer sahen wir sogar noch Affen. Uns gefiel es also sehr! Wir gönnten uns noch einen Mangosmoothie, assen das erste Mal im Restaurant und bewaffneten uns mit unserer Stirnlampe für die erste Aktivität - eine Nachtsafari.

Mit einer grossen Gruppe ging es dann los. Wir liefen durch die ganze Hotelanlage, sahen ein Eichhörnchen und bogen dann in den Urwald ab. Dort sahen wir eine grosse Spinne, die unglaublich gut getarnt war. Danach ging es zu einem kleinen Aussichtsturm, der eine Lichtung vor sich hatte. Mit etwas Glück, könne man hier Hirsche und manchmal sogar Tapire oder Elefanten entdecken. Wir hatten aber kein Glück und sahen gar nichts. Dafür ging es danach weiter mit 3 Skorpionen! Der Guide leuchtete diese jeweils mit Blaulicht an und nervte sie mit einem Stock. So kamen sie aus ihrer Höhle und griffen den Stock an. Im blauen Licht leuchteten sie zudem ganz weiss. Es war wunderschön, die Tiere endlich mal ganz sehen zu können und dazu noch, während sie gerade etwas angriffen. Wir waren glücklich, nun auch noch Skorpione gesehen zu haben. Nach ein paar Spinnen, Stabheuschrecken und Grillen machten wir uns wieder auf den Weg ins Hotel. Dort angekommen fielen wir müde ins Bett.

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen versammelten wir uns wieder an der Rezeption. Unsere zweite Aktivität stand an. Wir machten eine Dschungelwanderung inklusive einem Canopy Walk, also einer kleinen Wanderung über Hängebrücken 40 Meter über dem Boden. Wir waren mit zwei Familien in der Gruppe - einer Familie aus der Schweiz und einer aus Deutschland. Sagen wir es mal so, die Kinder hätten wir jetzt nicht gerne als Neffen und Nichten und so war es nicht unsere Lieblingsgruppe. Aber der Guide war toll und erzählte uns viel über den Dschungel. So zeigte er uns, einen natürlichen Kleber aus Harz, einen Weihrauchbaum, ein Blatt, das sich in eine Seife verwandelt, ein Schleifpapierblatt und ein Blatt mit antiseptischer Wirkung. Zudem klärte er uns auch darüber auf, was man macht, wenn ein Elefant in der Nähe sei. Wir liefen durch den Dschungel hoch bis zu einem Aussichtspunkt und konnten von da über einen weiten Teil des Nationalparks sehen. Von unserem Standort ging es direkt in den tiefsten Dschungel und erst nach einer 7-Tageswanderung kam man in der Mitte an. Auf dieser Wanderung hätte man dann auch die Chance, Tiger zu sehen. Wir waren etwas traurig, keine Zeit mehr für diese Wanderung zu haben. Und so ging es halt weiter auf den Canopy Walk. An Seilen waren dort 7 Hängebrücken über den Boden gespannt und man lief von Plattform zu Plattform. Die ganze Zeit war man rund 40 Meter über dem Boden. Und auf den Hängebrücken musste man 10 Meter Abstand halten, da sie sonst zu heftig wackeln. Naja, es war nicht meine Lieblingsbeschäftigung. Aber ich war stolz, meine Höhenangst etwas besiegt zu haben auf der Weltreise. Und so genoss sogar ich die Umgebung, obwohl wir auch hier keine Tiere sahen.

Wieder zurück im Hotel assen wir kurz etwas zu Mittag bevor wir am Nachmittag in kleine Boote verteilt wurden. Zu viert ging es mit einem Bootsfahrer hinten und einem Navigator vorne den Fluss hinauf. Rund um uns herum war wieder dichtester Dschungel. Es gab viele Lianen, die bis ins Wasser reichten und noch so viele anderen beeindruckende Bäume. Adi und ich sahen sogar Äffchen und einen Leguan. So fuhren wir den Fluss hoch und genossen die Fahrt sehr. Diese wurde immer wieder von kleinen Wasserschnellen unterbrochen, die der Fahrer aber geschickt hochfuhr. So schaffte er es irgendwie durch nicht einmal knietiefes Wasser zu fahren. Wir machten danach zwei Stopps unterwegs, einmal sahen wir einen grossen Baum und einmal hielten wir an für Fische. Danach ging es zum letzten Stopp. Wir wurden an einem Strand abgeladen und danach liefen wir rund 1 Kilometer den Fluss entlang hoch. Dort kamen wir dann an einer grossen Wasserschnelle an. Da die Sonne vom Himmel brannte und wir wieder unglaublich schwitzten dauerte es nicht lange und schon waren wir ins kühle Nass gehüpft. Obwohl dieses pechschwarz war und man nicht einmal abstehen konnte. Auch Adi hatte also wohl Fortschritte gemacht. :)

Mit dem kleinen Boot ging es für uns wieder zurück und wir gönnten uns in unserem Bungalow eine wohlverdiente und wohl nötige Dusche. Nach einem Spiel Cascadia entschieden wir uns, heute mal nicht das Buffet zu essen sondern à la Carte zu bestellen. Wir beide freuten uns auf den Burger und waren froh, nicht wieder dasselbe essen zu müssen. Der Burger war dann leider aber nur durchschnittlich und so gingen wir dann etwas enttäuscht ins Bett.

Am nächsten Tag standen wieder zwei Aktivitäten auf dem Plan. Einmal eine Flussfahrt und einmal ein Besuch bei Ureinwohnern, die noch heute im Dschungel leben. Da wir beide Aktivitäten kombinieren würden, hatten wir den ganzen Morgen frei. So schliefen wir etwas aus und erkundeten dann zu Fuss nochmals den Aussichtsturm. Wir sahen aber leider wieder keine Tiere. So zogen wir uns in unseren Bungalow zurück und während ich noch etwas schlief, schrieb Adi endlich seine Blogartikel. Am Nachmittag stiegen wir also mit einer relativ kleinen Gruppe noch einmal in ein Boot und fuhren 10 Minuten den Fluss hoch. Dort erwartete uns das Dorf der Orang Aslis - dem Volk der Ureinwohner, welches im und um den Park lebt. Wir nahmen in einer kleinen Hütte Platz und unser Guide erzählte uns viel Wissenswertes. So erfuhren wir, dass das Volk in kleinen Gruppen meist am Fluss lebt. Die Häuser sind nur aus Bambus gebaut, da sie oft weiterziehen. Entweder weil das Essen ausgeht, weil eine Flut kommt oder weil ein Mitglied der Gruppe stirbt. So leben die Menschen auch heute noch als Nomaden und ernähren sich von allem, was der Urwald und der Fluss hergibt. Das wenige Geld, das sie besitzen, geben sie aus für Salz, Reis und Tabak. Kleider und Schulunterricht werden ihnen von der Touristen und der Regierung zur Verfügung gestellt. Wir erfuhren dann auch, wie der Stamm hier Feuer macht und konnten es sogar selbst austesten. Danach wurde uns auch das Blasrohr gezeigt, mit dem heute noch gejagt wird. Die Pfeile und das Blasrohr werden aus Bambus und einer bestimmten Baumrinde hergestellt. Die Pfeile werden danach in etwas Gift getränkt. Dieses macht die Tiere innerhalb von 15 Minuten benommen, so dass sie meist aus den Baumkronen fallen. Wir durften danach das Blasrohr selbst austesten. Der Ausflug war wirklich spannend und sehr gut gemacht. Wir fühlten uns aufgenommen und wurden auch nicht für Geld angebettelt. Es schien zumindest, als hätte jede Person ihren Platz hier.

Wir stiegen wieder auf das Boot und fuhren den Fluss weiter hoch. Unterwegs ging es durch ein paar Stromschnellen und der Fahrer stellte sicher, dass wir auch völlig durchnässt wieder in unserem Hotel abgeladen wurden. Entgegen unsseren Erwartungen hatten wir einen tollen Nachmittag und liefen glücklich zurück in unser Zimmer, um zu duschen. Wir spielten im Restaurant noch eine Runde Red Cathedral bevor wir uns ein letztes Mal am Buffet bedienten. Sagen wir es mal so, wir waren froh, morgen wieder abzureisen und wieder selbst über unser Essen bestimmen zu können.

Am letzten Morgen mussten wir erst um 12 Uhr auschecken. So entschieden wir uns, am Morgen noch eine kleine Wanderung zu machen. Beim Eingang zum Nationalpark gab es eine Karte und in dieser war ein anderer Aussichtsturm eingezeichnet. Er sollte 3 Kilometer entfernt sein. Mit etwas mehr als zwei Stunden Zeit entschieden wir uns also, den Weg in Angriff zu nehmen. Lustigerweise war direkt hinter uns die spanische Familie vom Bustransport. Wir waren ihr immer wieder über den Weg gelaufen. So fühlten wir uns dann auch etwas sicherer, als der Weg ins Dickicht abbog und wir durch den Dschungel liefen. Auf der linken Seite begleitete uns aber der Fluss und so wussten wir immer, ob wir noch in die richtige Himmelsrichtung liefen. Zudem hatten wir Wasser dabei und merkten uns die Zeit. So genossen wir die Wanderung durch den Dschungel und waren schon bald schweissgetränkt. Es war heiss und es hatte erst gerade geregnet am Morgen. Nach einer Stunde waren wir aber immer noch nicht am Ziel. Und wo dieses genau war, wussten wir auch nicht. So wurden wir langsam etwas nervös, liefen aber immer wieder von Kurve zu Kurve und sagten uns, dass wir nur noch um die Ecke sehen wollten. Nach 10 weiteren Minuten sahen wir dann tatsächlich eine Brücke und ein Schild, welches zu unserem Turm wies. Leider hiess es aber, dass dieser immer noch 800 Meter entfernt sei. So entschieden wir uns nach einem kurzen Foto also, wieder umzukehren. Gerade da entdeckten wir aber, dass Adi am Bein blutete. So betrachteten wir seine Beine und entdeckten einen schwarzen Wurm. Was das wohl war?

Schon bald dämmerte es uns und wir sahen, dass sich rund drei Blutegel an Adis Bein festgebissen hatten. Wir hatten uns diese immer viel grösser vorgestellt. Aber auch in dieser Grösse waren sie etwas eklig und keine Begleiter, die wir noch eine Stunde lang mittragen wollten. So rissen wir die Biester von Adis Beinen. Obwohl uns der Guide gestern gesagt hatte, man solle die Egel abbrennen und nicht abreissen. Wir hatten aber leider kein Feuerzeug dabei. So waren Adis Beine bald von den Egeln befreit und jetzt einfach verblutet. Wir machten danach auch bei mir einen Check und siehe da! Auch ich hatte 3 Egel gesammelt. Wir rissen sie ab und liefen wieder zurück. Auf dem Weg gaben wir auch unseren Freunden Bescheid, die auch schon blutige Beine hatten. Ab jetzt kontrollierten wir alle 2 Minuten unsere Beine. Und siehe da, immer wieder machten sich diese kleinen Biester an unseren Knöcheln fest. Zudem zwickte es uns beide in den Schuhen. So hielten wir auf der nächsten Brücke an und zogen je einen Egel aus unserem Schuh. Wie es die wohl in den Schuh und durch die Socken geschafft hatten? Zum Glück wurde der Weg immer wie trockener und die Anzahl an Egeln immer kleiner. Und so schafften wir es auch heil wieder zurück in unser Zimmer. Was für ein Erlebnis...

Nach einer Dusche, der Desinfektion der Wunden und der Verpflasterung unserer Füsse checkten wir aus und verluden unser Gepäck auf die Fähre. Wir fuhren über den Fluss und verabschiedeten uns vom Dschungel und dem schönen Hotel. Auf der anderen Seite kam dann nach einer kurzen Wartezeit auch ein Minivan mit unserem Fahrer. Wir freuten uns und luden unser Gepäck hinten ein. Vor uns lag eine vier- bis fünfstündige Fahrt und wir freuten uns, Musik zu hören und die Landschaft an uns vorbeiziehen zu lassen. Nach gut 30 Minuten war das aber schon vorbei. Wir bemerkten nämlich, dass unser Fahrer immer wie langsamer fuhr und fast einnickte. Na toll! Wir waren sofort hellwach und wollten am liebsten aussteigen. Wir machten uns also bemerkbar und weckten den Fahrer. Adi fragte ihn, ob sie Plätze tauschen wollten. Er sei ja übermüdet. Ich überlegte mir, kurz am Hotel zu schreiben, welches den Transport für uns organisiert hatte. Wir waren aber mitten im Nirgendwo und hatten keinen Empfang und dazu auch keine Ahnung, wo wir waren. So machten wir es uns zu Mission, uns mit dem Fahrer zu unterhalten. Dies funktionierte dann auch einigermassen. Er erzähhlte uns bald von seinem Leben und wachte wieder auf. Er hatt erst kürzlich seine Frau verloren und war deshalb jetzt Fahrer. Er wollte nicht alleine zu Hause sitzen. Unser Fahrer war indischer Abstammung und erzählte uns fortan viel über Malaysia, seine Töchter, die Unterdrückung im Land und generell über sein Leben. Er wurde dann aber langsam wieder müder und sprach immer wie leiser. Als wir endlich in Jerantut angekommen waren, wussten wir wieder wo wir waren. Wir baten den Fahrer um eine Pause. Und so holte er sich etwas zu trinken und essen. Wir assen auch kurz etwas und gingen aufs WC. Und siehe da, nach der Pause war der Fahrer wieder wach und er erzählte uns nun noch mehr. Ununterbrochen. Wir versuchten derweil, immer wieder Gegenfragen zu stellen, damit er weiterredete. Dies funktionierte super. Für eine Stunde. Danach bemerkten wir, wie das Auto wieder langsamer wurde und die Augen des Fahrers immer weiter zufielen. Na toll! Wir waren noch nicht mal in der Hälfte... Wir sagten also, dass wir dringend aufs WC müssten und er doch anhalten soll. Wir boten ihm zudem nochmals an, den Fahrer zu wechseln und er merkte nun, dass es uns sichtlich unangenehm war. So hielt er bei der nächsten Raststätte an und holte sich einen Schwarztee. Wir waren froh und stiegen nach einer kurzen Pause wieder ein. Er hatte sich wieder gefangen und plapperte wieder fröhlich vor sich hin. Seine Erzählungen waren tatsächlich noch spannend. Aber es war unglaublich schwierig, ihm zu folgen und wir hatten nun auch schon 3 Stunden angespanntes Zuhören hinter uns. So waren wir unglaublich dankbar, als wir Kuala Lumpur erreichten. Der Fahrer war nicht mehr müde geworden und so fuhr er uns nach ein paar Umwegen auch in die Innenstadt. Wir stiegen aus und umarmten uns. Wir hatten es geschafft! Was für eine Fahrt...

27.02.2023 - 05.03.2023

Arbeit und Leben in KL

Wir warteten noch einige Minuten bis der Fahrer verschwunden war und bestellten uns dann ein Taxi zu unserem neuen AirBnB. Unsere neue Wohnung befand sich in luftiger Höhe. Lena wurde es etwas mulmig als wir mit dem Lift oben ankamen. Die Wohnung war klein aber fein. Wir fühlten uns zwar nicht sofort wohl, aber nachdem wir unsere Sachen in der ganzen Wohnung verteilt hatten, fühlte es sich bereits etwas heimeliger an. Wir duschten, verarzteten unsere Blutegelwunden nochmals und machten uns dann auf in ein kleines indiches Restaurant ganz in der Nähe unserer Unterkunft. Die Auswahl an indischem Essen war dann aber eher bescheiden, das Essen selbst war aber sehr lecker. Wir kehrten anschliessend zurück in unsere Unterkunft, telefonierten noch mit ein paar Verwandten und schliefen dann auch schon bald ein.

Am nächsten Tag musste ich noch etwas arbeiten und Lena hatte auch noch einige Dinge zu tun. So arbeiteten wir und gingen dann am Nachmittag einkaufen. Wir hatten vor, selber zu Abend zu kochen und einen gemütlichen Abend zu Hause zu machen. Wir schlenderten durch die grosse Einkaufshalle und entschieden uns dann dazu, eine Nudelsuppe zu kochen. Wir kauften alle benötigten Zutaten, allem voran Chili, Knoblauch und Ingwer und kochten uns zu Hause mit 7 Chilis eine richtig scharfe Nudelsuppe. Uns beiden lief der Schweiss von der Stirn, aber das Essen war richtig lecker. Unsere Geschmacksnerven hatten sich nun endgültig an Südostasien gewöhnt.

Am nächsten Morgen erwachten wir früh und es war nun der erste März. Für uns brach also unser letzter Monat auf Weltreise an. Wir konnten es nicht so recht fassen. Wir hatten zwar so viel bereits erlebt, aber irgendwie ging dieses Jahr so schnell vorbei wie noch kein Jahr zuvor. Wir hatten uns an das Umherreisen gewöhnt. Mehr noch, eigentlich haben wir uns in unser neues Leben verliebt. Wir wurden beide traurig, als uns bewusst wurde, dass nun das Ende schon so nahe sein würde. Da ich am letzten Tag noch nicht alle Arbeiten abschliessen konnte, musste ich am heute Tag nochmals etwas arbeiten. Gegen Mittag machten wir uns dann aber auf den Weg um Kuala Lumpur noch etwas zu erkunden. Wir statteten den Five Guys noch einen Besuch ab und schlenderten noch durch China Town. Lena fand noch ein paar Krimskrams Läden und so schlenderten wir noch gemütlich hindurch. Zuhause kochten wir uns nochmals Nudelsuppe und schauten zusammen noch einen Film, bevor wir dann zu Bett gingen.

Am nächsten Tag arbeiteten wir noch ein letztes Mal etwas und organisierten noch unsere Weiterreise nach Singapur. Lena hatte für uns am Nachmittag noch eine kleine Foodtour geplant und so schlenderten wir gemeinsam durch die Stadt und genossen das Essen auf der Strasse.

Für den nächsten Tag hatten wir uns nochmals einen Eintritt in einem Wasserpark gebucht. Leider war das Wetter wie bereits die Tage davor regnerisch. So hielt sich unsere Vorfreude auf den Wasserpark auch etwas in Grenzen. Als wir im Wasserpark eintrafen, wurde uns nochmals vor Augen geführt, dass wir uns in einem muslimischen Land befanden. Denn die einheimischen Leute trugen Burkinis und waren beinahe komplett verhüllt. Zusammen mit den chinesischen Besuchern waren wir die einzigen die nur in Badehosen und Bikini unterwegs waren. Der Wasserpark selbst hatte ein paar lustige Bahnen, aber nicht sehr viele. Wir waren etwas enttäuscht vom Park und hatten dann gegen Mittag auch bereits alles gesehen. So schlenderten wir kurz nach dem Mittag im strömenden Regen noch durch den Tierpark, welcher sich im Wasserpark befand und machten uns dann bereits auf den Weg zurück zu unserer Wohnung. Lena hatte noch einen leckeres Restaurant mit veganen Sushis gefunden. Da der Laden aber etwas weiter weg war, bestellten wir diese direkt zu uns nach Hause. Nach einigen Schwierigkeiten mit dem Bezahlen kamen die Sushis wohlbehalten bei uns an. Wir genossen das wohl letzte günstige Sushi für längere Zeit und gingen dann auch schon wieder zu Bett.

Am nächsten Tag hatten wir vor, uns noch ein paar neue Kleider zu kaufen. Wir hatten unsere Kleider doch nun beinahe ein halbes Jahr lang jede Woche 5 Tage getragen. Und so waren sie nun schon sehr verwaschen und hatten auch schon einige Flecken. Da Singapur eher wieder eine teurere Stadt ist, entschlossen wir uns dazu, in Kuala Lumpur nochmals einkaufen zu gehen. So schlenderten wir wieder nach Bukit Bintang und durchsuchten die riesigen Shopping Malls nach Kleidern. Es machte uns Spass diverse Sachen anzuprobieren und wir genossen den Nachmittag zu zweit sehr. Wir gönnten uns dann auch noch einen kleinen Imbiss. Lena bekam einen ihrer geliebten rote Bohnen Fische und ich gönnte mir einen Milchshake. Wir liefen dann voll bepackt zurück in unser Appartment, zogen uns um und machten uns dann auf den Weg in ein Restaurant. Wir hatten uns für unseren letzten Abend in Kuala Lumpur ein Steakhouse ausgesucht. Das Restaurant fühlte sich aber sehr komisch an. Es gab wieder einen Tisch mit einem Tischtuch. Der Tisch war gedeckt mit Gabel und Messer, es gab verschiedene Gläser und sogar Wasser mit Kohlensäure. Für uns fühlte sich das alles merkwürdig an. Irgendwie kannten wir das alles, aber es fühlte sich so entfernt an. Wir genossen das Abendessen, dass dann aber doch etwas mehr kostete als wir gedacht hatten. Gemeinsam schlenderten wir dann an unserem letzten Abend in Kuala Lumpur zurück in unsere Unterkunft und schwelgten noch etwas in Erinnerungen zu unserer grossen Reise.

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf und machte mir eine Schoggimilch. Lena schlief noch uns so stand ich auf den Balkon und beobachtet das rege Treiben auf den Strassen unter mir. Ich bewunderte die Hochhäuser und Wolkenkratzer um mich herum, die kleinen Foodstände überall dazwischen und den schier unendlichen Verkehr. Mir wurde wieder bewusst, dass das nun bald alles endet und so versuchte ich jeden Moment so richtig in mich einzusaugen. Irgendwie war es so surreal dass das alles schon bald enden sollte. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass ich mich am Schluss wieder auf die Schweiz freuen würde, dass es Dinge geben würde, die mir während dieses Jahres fehlen würde. Aber dem war nicht so. Mir fehlte nichts und ich hatte alles was ich brauchte. Das vergangene Jahr war ein unglaubliches Abenteuer mit so vielen unvergesslichen Momenten. Ich habe in diesem Jahr viel über mich selber gelernt. Über meine Wünsche und meine Träume. Es ist beinahe unmöglich zu beschreiben, wie dieses Jahr war. Wie sich ein Jahr mit so unendlich viel Zeit anfühlt... Ich nahm also den letzten Schluck von meiner Milch und kehrte zurück in die Wohnung. Gemeinsam mit Lena packten wir unsere Sachen ein zweitletztes Mal und machten uns dann auf den Weg zur Bushaltestelle für Singapur.

Warum wir uns für Malaysia entschieden haben

Malaysia lag eigentlich nie auf unserer Reiseroute. Wenn wir ehrlich sind, wussten wir nicht einmal, wo Malaysia genau liegt. Wir wissen noch genau, wie wir den Rückflug in die Schweiz in Fiji buchten. Wir buchten den Flug von Singapur, ohne genau zu wissen, wo Singapur ist. Wir wussten einfach, dass es irgendwo zentral in Südostasien liegen würde und wir von überall irgendwie dorthin gelangen würden. Gut 4 Monate später befinden wir uns also irgendwo im Süden von Thailand und machen uns mal schlau, wie wir nun genau nach Singapur kommen würden. Und siehe da, Singapur ist von Thailand aus sogar auf dem Landweg erreichbar. Nur ein Land liegt zwischen Thailand und Singapur. Und das ist Malaysia. So war der Besuch dieses Landes als unser zweitletztes Reiseland gesetzt. Was uns aber genau erwarten würde, wussten wir nicht.

Unsere Reiseroute

Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.