Vietnam

Die Nacht im Zug

10.01.2023 - 11.01.2023

Wir verliessen unser Hotel in Hué um 10 Uhr morgens und machten uns mit einem Grab Taxi auf zum Bahnhof. Zusammen mit 50 anderen Personen warteten wir in einer Wartehalle bis unser Zug aufgerufen wurde. Danach drängten alle Personen vor und wollten unbedingt auf das Perron. Wir schlossen uns also der Meute an und liessen unsere Billets von der Frau am Tisch kontrollieren. Sie meinte dann, dass wir passieren können. So standen wir auch schon direkt auf dem Perron. Obwohl, Perron... Es war eher ein kaputtes Trottoir. Und daneben hatte es Gleise, die aussahen, als ob sie schon lange nicht mehr genutzt würden. Wir folgten aber schön den Schildern und stellten uns dort hin, wo unser Wagen halten sollte.

Mit einer kleinen Verspätung fuhr unser Zug ein und wir erklommen die Stufen in den Zug. Diese waren sehr hoch über dem Boden und so war das eine kleine Herausforderung mit zwei Rucksäcken und einem Plastiksack mit all unseren Essensvorräten. Aber wir schafften es und bezogen dann unser kleines Zimmer im Zug. Wir hatten eine Schlafkabine mit 4 Betten. Zwei unten und zwei oben. Wir hatten die unteren zwei Betten gebucht und freuten uns sehr über die Kabine. Sie war einigermassen gross und hatte sogar eine Türe, die man zum Gang schliessen konnte. So richteten wir uns ein und waren froh, dass wir (noch) keine Nachbarn hatten.

Das Wetter war immer noch regnerisch und wir schauten gespannt aus dem Zugfenster. Schon bald fuhren wir vorbei an der Küste und wir sahen wunderschöne Klippen und sogar schöne Sandstrände. Im Zug war es aber eiskalt und ich sass in meiner Jacke dort. Die nächsten 10 Stunden verbrachten wir mit Essen, Blog schreiben und an Ludonix arbeiten. Das Abendessen kam dabei wieder von einem kleinen Wagen. Und es gab - grosse Überraschung! - Reis mit Tomatentofu und warmen Kabissalat. Zu meiner Freude hatte es auch noch ein paar Nüsse und so ass ich fröhlich eine Nuss nach der anderen mit meinen Stäbchen.

Gegen 10 Uhr bezogen wir unsere dünne Matratze und legten uns ins Bett. Die Koffer hatten wir schon gepackt und das Natel über die Nacht eingesteckt. So liessen wir uns irgendwann in den Schlaf ruckeln und waren froh, immer noch alleine zu sein in unserem Viererabteil. In der Nacht wachten wir beide immer wieder kurz auf. Aber wir konnten mehr oder weniger gut schlafen. Bis unser Wecker los ging und wenige Minuten später auch der Zugbegleiter unsere Türe aufriss und 'Saigon' schrie. Er war nicht gerade der freundlichste und hatte wohl Touristen nicht gern.

Wir packten unsere letzten Sachen ein und standen dann viel zu früh auf, um auszusteigen. Adi nervte sich und wurde dann vom Zugbegleiter auch noch weggescheucht. Ich hoffte auf eine baldige Besserung seiner Stimmung. ;) Nachdem wir ausgestiegen waren, liefen wir in die Bahnhofshalle und wurden dort von einem grossen Schild begrüsst. Willkommen in Saigon. Wie alt das Schild und der Bahnhof wohl schon waren? Wir stürzten uns ins Getümmel der Taxifahrer und bestellten uns ein Grab Taxi, um einen fairen Preis zu bezahlen. Im frühen Morgenverkehr liessen wir uns durch das Verkehrschaos von Ho Chi Minh Stadt chauffieren. Hier gab es noch mehr Roller als in Hanoi. Und auch hier findet die Hauptkommunikation mit Hupen statt. Wir liessen das rege Treiben an uns vorbeiziehen und freuten uns auf unsere letzte Stadt in Vietnam.

Lena Gisiger

14.01.2023

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