
Vereinigte Staaten von Amerika
Miami Beach
Kaum geladnet machten wir uns auf den Weg zur Passkontrolle. Wir waren beide etwas nervös. Das Einreisen in neue Länder sind wir uns nun ja eigentlich gewöhnt. Doch die Einreise
in die USA ist doch immer etwas Spezielles. Wir hatten etwas Angst, dass wir nicht einreisen durften. Zwar hatten wir unser ESTA Visum bereits in Belize beantragt, doch man weiss ja nie.
So standen wir also in einer grossen Halle mit ungefähr 50 Schaltern. Es waren jedoch nur knapp 5 in Betrieb. Und so mussten wir knapp eine Stunde warten, bis wir an die Reihe kamen. Ein etwas
unfreundlicher Zollbeamte fragte uns ziemlich wirre Fragen. Wie lange wir denn in den USA bleiben? Dann war er schockiert, dass wir 35 Tage bleiben wollten. Er fragte uns, ob wir denn genug
Bargeld bei uns hätten. Als wir verneinten schaute er noch viel schockierter an und wir erklärtem ihm freundlich das System eines Bankkontos. Etwas mürrisch winkte er uns dann durch, ohne unseren
Pass zu stempeln. Wir nahmen nochmals unseren Mut zusammen, und fragten ihn, ob er nicht etwas vergessen hätte. Er antwortete uns knapp, dass man heute die Pässe nicht mehr stempelt, das geschehe
alles digital. Etwas traurig, keinen Stempel erhalten zu haben, aber doch glücklich, einreisen zu dürfen, liefen wir zum Gepäckband. Und obwohl wir mehr als eine Stunde anstehen mussten, war unser Gepäck
noch nicht auf dem Gepäckband angekommen. Dafür standen ungefähr 10 Grenzschutzbeamte herum und befragten einge der Einreisenden. Die meisten davon waren schwarz. Ungefähr 20 Minuten später traf
dann auch unser Gepäck ein. Wir schliechen an den Beamten vorbei, liefen zur Tiefgarage und bestellten uns ein Uber. 30$ sollte uns die knapp 45 Minuten dauernde Fahrt kosten. Wir mussten zweimal
schauen, ob wir den richtigen Ort eingegeben hatten. So viel hatten wir auf unserer ganzen Reise noch nie für eine Taxifahrt bezahlt. Uns wurde bewusst, dass wir uns die nächsten Tage auf etwas
teurere Tage einstellen mussten.
Die Uberfahrt zu unserem Hotel war aber durchaus angenehm. Draussen schien die Sonne und es war ungefähr 30 Grad. Das Auto war aber angenehm temperiert mit ungefähr 24 Grad. Wir fuhren auf grossen,
breiten Strassen. Und das seit langer Zeit mal wieder ohne Maske. Die Hochhäuser, Palmen und viele kleine Gewässer zogen an uns vorbei. Viele Dinge waren wieder auf Englisch angeschrieben. Aber
längst nicht alle. Viele Werbeplakate oder auch politische Plakate waren immer noch auf spanisch. Wir fuhren über eine grosse Brücke nach Miami Beach. Die Häuser wurden immer wie weisser und eindrücklicher.
Die davor stehenden Autos immer wie teurer. Palmen und Yachten säumten die zahllosen Ufer auf unserem Weg. Und langsam kamen wir dann auch zu unserer Unterkunft. Der Uber Fahrer liess uns aussteigen
und wir warteten auf dem Bordstein, bis unser Vermieter uns die Zugangsdaten für unsere Unterkunft mitgeteilt hatte. Wir brachten unser Gepäck in unser schön temperiertes Zimmer. Auch hier herrschten nicht
mehr als 24°, obwohl es draussen schier unerträglich heiss war bei 30°.
Nach unserer sehr langen Reise waren wir nun doch sehr hungrig und auch etwas erschöpft. So entschieden wir uns, in ein nahegelegenes Restaurant namens "Burgers & Shakes" einzukehren. Wir schlossen
unser Appartment ab und liefen die gut 10 Minuten zum besagten Restaurant. Da angekommen bestellten wir dann auch, was es auf dem grossen Schild hiess. Burgers und Shakes. Und schon das zweite Mal
wurden wir überrascht. 40 US Dollar kosteten uns zwei Burger, 2 Milchshakes und eine Portion Pommes. Wir wollten ja nicht gerade den ganzen Laden kaufen. Wir bekamen unsere Milchshakes und setzten uns
draussen hin, um auf unser Essen zu warten. Die Milchshakes waren köstlich. Doch eigentlich schon für sich alleine eine ganze Mahlzeit. Und dann kamen noch die Burger. Mit denen hätte man eine 5-köpfige
Familie ernähren können. Und dazu noch eine Portion Pommes. Wir begannen zu essen, doch bereits nach der Hälfte waren wir mit dem Essen am kämpfen. Schlussendlich mussten wir einen Teil zurücklassen, da
es einfach zu viel war. Wir setzten dann unseren Fussmarsch fort und liefen zum nahe gelegenen, berühmten Miami Beach.
Wir sahen bereits am Horizont eine grüne Buschmauer. Und dahinter hörten wir auch bereits einige Möwen und das Rauschen des Meeres. Aber noch etwas fiel uns auf. Ein Geruch. Hatten wir diesen faulig
riechenden Gestank nicht schon irgendwo anders mal gerochen? Und langsam überkam uns ein mulmiges Gefühl. Wir folgten einem kleinen Weg aus feinem Sand durch die Buschmauer und sahen vor uns das Meer.
Strahlend blau, an einigen Stellen sogar türkisfarben. Und dahinter. Kreideweisser Sand. So fein und schön, wie man ihn aus der Karibik kennt. Und dazwischen? Ein brauner Haufen übelst riechendem Seegras.
Das Wasser war durchtränkt vom Seegras und direkt am Strand mehr ein Schlammbad als Wasser. Um ins Wasser zu kommen, musste man zuerst durch ungefähr einen Meter Seegraswasser waten. Und am Strand
zog sich eine ungefähr 2 Meter breite Seegrasspur dem ganzen Strand entlang. Uns war die Enttäuschung merklich ins Gesicht geschrieben. Wir hatten uns doch in Mexiko vom Seegrass verabschiedet. Wir waren
so durchgeschwitzt, dass wir uns ein Bad nicht nehmen lassen wollten. Wir deponierten unsere Sachen am Strand, überquerten den Seegrasberg und liefen mit unseren Füssen ins Wasser. Das Wasser war
angenehm warm. Nicht zu kalt, aber genügend kühl, dass es noch eine Abkühlung war. Und schon spühlte uns eine erste Welle alles Seegras um die Beine. Ich schloss meine Augen und lief weiter ins Wasser.
Die nächste Welle kam und spühlte mir noch mehr Seegras die Beine hoch und in meine Badehose. Ich lief etwas schneller und konnte dann den grössten Teil des Seegrases hinter mir lassen. Ich schüttelte
mich und fing an, die restlichen Überbleibsel des Seegrases aus meiner Badehose zu holen. Lena war inwzischen auch neben mir angekommen und so badeten wir noch einige Zeit im Wasser. Wir genossen das
warme Wasser und wichen immer wieder neuem Seegras aus, das die Wellen ans Land spülten. Nach einiger Zeit kehrten wir dann wieder zurück an den Strand. Wieder hindurch durch die ganze Pampa zurück
zu unseren Sachen. Wir legten uns auf unsere Badetücher und schliefen ein. Ich wachte einmal kurz auf, nahm unsere Tasche mit den Wertsachen und verwendete sie als Kopfkissen, damit niemand sie stehlen
konnte. Dann schlief ich wieder ein. Wir wachten erst auf, als die Sonne bereits wieder am Untergehen war. Wir packten unsere Sachen und kehrten zurück in unser AirBnB.
Da duschten wir und überlegten uns, was wir machen wollten. Hunger hatten wir keinen mehr. Aber schon ins Bett gehen wollten wir auch noch nicht. So fanden wir heraus, dass es in ungefähr 30 Minuten
Entfernung eine kleine Bar gab. Wir machten uns also zu Fuss auf den Weg dahin, um ein Bier zu trinken. Die Luft war bereits wieder etwas angenehmer worden. Die grossen Strassen, die sauberen
Strassenschilder und die modernen Autos versetzen uns einen Kulturschock. Wir genossen es aber auch, wieder unbesorgt durch eine Stadt laufen zu können. Nach knappen 30 Minuten kamen wir bei der Bar
an. Wir setzten uns hin und bestellten uns zwei Biere. Und auch hier hauten uns die Preise etwas aus den Socken. 8 US Dollar für ein Bier. Das ist wirklich teurer als in der Schweiz. Zum Glück
hatte es in der Bar noch einige Spiele. So schnappten wir uns ein Rummikub und spielten einige Partien. Wer gewonnen hat, überlassen wir eurer Fantasie. Wir kehrten anschliessend zurück zu unserem
AirBnB und schliefen wohlbehalten ein.
Am nächsten Morgen stand ich früh auf und arbeitete noch etwas. Anschliessend hatten wir noch eine Ludonix Sitzung mit Rainer. Und anschliessend starteten wir unseren ersten ganzen Tag in Miami.
Wir liefen nochmals zum Burger Restaurant vom Vortag und holten uns nochmals zwei Milchshakes. Anschliessend nahmen wir noch ein kurzes Bad im Meer und kehrten dann zurück zu unserem Hotel. Anschliessend
hatten wir noch einige administrative Arbeiten zu erledigen. Ich hatte im Jahr 2017 als ich in den USA war ein Bankkonto hier eröffnet. Als ich nach Hause ging, hatte ich das Konto absichtlich nicht
geschlossen, da ich dachte, dass wir auf unserer Weltreise bald wiederkommen würden. Dem war leider nicht so. So hatte ich noch etwas Geld auf dem Konto und das wollte ich noch abheben und anschliessend
das Konto schliessen. Zusätzlich brauchten wir auch noch neue SIM Karten in den USA. Also fuhren wir mit dem Uber an einen Ort, an dem es einen AT&T hatte und sich auch eine Bank of America befand.
Wir konnten beide Geschäfte einigermassen zügig erledigen und machten uns dann auf den Weg zur Lincoln Road. Einer grossen Einkaufsstrasse in Miami Beach. Auf dem Weg dahin kauften wir uns noch
etwas Kleines zu essen und zwei Bier. Wir assen und tranken unsere Getränke im Laden. Denn auf der Strasse Alkohol zu trinken ist in den USA ja strengstens verboten. Anschliessend bogen wir in die
Lincoln Street ein. Und diese war durchaus eindrücklich. Der durchschnittliche Einkäufer hat wohl etwas mehr Kleingeld als wir auf der Seite. Die Strasse ist eine alte Autostrasse mit vier Spuren.
Sie wurde jedoch geschlossen und ist nun nur noch für Fussgänger erreichbar. In der Mitte wurden Palmen gepflanzt und Brunnen gebaut, welche die gesamte Strasse säumten. Auf beiden Seiten der
Strasse gibt es kleine Kaffees und viele Einkaufsläden. Von Louis Vitton zu Nike, Apple und weiteren teuren Marken. Wir liefen der ganzen Strasse entlang, bis wir auf der anderen Seite, beinahe
am Strand von Miami angekommen waren. Wir waren etwas müde und wollten nun in eine kleine Bar gehen, um etwas zu trinken. Doch wir fanden keine Bar, die uns ansprach. So lliefen wir weiter und weiter,
bis wir beim südlichsten Punkt von Miami Beach angekommen waren. Wir besuchten den Pier und genossen den Sonnenuntergang. Anschliessend kehrten wir zurück zum berühmten Ocean Drive und wollten da etwas
essen und trinken gehen. Doch die Bars verkauften ihre Cocktails für 18 US Dollar und die Restaurants sahen alles andere als einladend aus. Entweder absolute Bruchbuden, oder dann Restaurants, die
über unserem Preisniveau lagen. Und da das Ambiente nicht wirklich schön war, entschieden wir uns, an einem anderen Ort essen zu gehen. So kehrten wir zurück zum Espanola Way und gönnten uns da
eine Pizza und Gnocchi bei einem Italiener. Die Pizza war übrigens wirklich lecker. Wir kehrten anschliessend zurück in unser Appartment und schliefen dann auch wieder schnell ein.
Am nächsten Morgen musste ich wieder arbeiten und hatte noch einige Sitzungen mit dem Büro. Lena ging unterdessen etwas für das Frühstück einkaufen. Anschliessend arbeitete ich noch weiter.
Zwischendurch gingen wir nochmals an den Strand und badeten noch etwas. Am Tag davor hatten wir auch endlich einen Laden gefunden, in dem wir ein Beach Ball Set kaufen konnten. Das liessen wir
uns natürlich nicht zweimal sagen und so spielten wir auch noch etwas Beach Ball bevor ich wieder arbeiten musste. Um 17:00 Uhr hatte ich dann fertig gearbeitet und Lena hatte uns eine Bootstour
durch Miami Beach organisiert. Wir liefen ungefähr 30 Minuten zum Anlageplatz und wurden dann freundlich von Ben, unserem Bootsführer empfangen. Wir stiegen ein und fuhren auch zugleich los. Ben
kam aus Deutschland und wollte sich hier als Immobilienmakler ein neues Leben aufbauen. Um sich während der Ausbildung über Wasser zu halten, arbeitet er als Bootsführer und zeigt Touristen Miami
aus dem Wasser. Er kannte sehr viele Gebäude und Geschichten hinter Gebäuden der Stadt. So zeigte er uns einige Gebäude, die gerade zum Verkauf standen und nannte uns auch die Kaufsumme. Wir fuhren
an Inseln vorbei, auf denen nur Promis ihre Villen hatten. Er zeigte uns die Drehorte von Bad Boys 2 und Miami Vice. Und natürlich auch noch die alte Villa von Al Pacino. Und zu guter Letzt fuhren
wir noch am Anwesen von Philipp Frost vorbei. Dem Gründer und CEO von Pfizer. Die Villa war gesäumt von Palmen, die extra aus Afrika hierher gebracht wurden. Als ob es hier zu wenige Palmen gäbe.
Aber ich bin mir sicher, dass dieser Palmenimport nicht das teuerste an diesem Anwesen war. Nach gut 2 Stunden Fahrt und einem schönen Sonnenuntergang später waren wir wieder zurück am Steg.
Aber unsere Reise ging noch weiter. Denn Lena hatte für uns noch einen Kinoabend organisiert. So fuhren wir nach Downtown und gingen da in eine grosse Mall, wo sich das Kino befand. Wir hatten
noch etwas Hunger und so kehrten wir noch ganz schnell in ein Restaurant ein und schlangen das Essen hinunter. Gerade noch pünktlich schafften wir es dann in unseren Kinosaal. Wir setzten uns auf
unsere bequemen Sessel, klappten den Sessel zurück und lagen schon beinahe in einem Bett. Etwas später kam dann ein Kellner vorbei und brachte uns die Menukarte. Man konnte hier im Kino essen bestellen.
Es war ein ganzes Restaurant. Wenn wir dies gewusst hätten, hätten wir nicht knapp 10 Minuten vorher noch im Stress gegessen. Ich bestellte trotzdem noch etwas Kleines und kaum kam das Essen, begann
auch schon der Film. Top Gun: Maverick schauten wir. Ich freute mich sehr auf diesen Film. Der erste Teil davon stammt aus dem Jahr 1986 und ich hatte diesen in meiner Kindheit gesehen. Es war einer
der Lieblingsfilme meines Vaters. Wir genossen es, wieder einmal in einem Kinosaal zu sitzen und einen Film zu schauen. Der Film gefiel uns sehr. Knapp vor 12 Uhr war er dann auch fertig und wir kehrten
zurück zu unserem Hotel.
Am nächsten Tag stand ich wieder früh auf, um zu arbeiten. Um 12 Uhr mussten wir dann auch schon wieder auschecken. Wir deponierten unsere Sachen in einem kleinen Abstellräumchen und gingen noch ein
letztes Mal ins seegrassverseuchte Wasser baden. Anschliessend kehrten wir zurück, zogen uns um und bestellten ein Uber zu unserer neuen Unterkunft. Diesesmal in Miami Downtown.

Adrian Kölliker
12.08.2022

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