Vereinigte Staaten von Amerika

Verfolgt vom Wetterpech

17.08.2022 - 18.08.2022

An diesem Morgen ging es kurz über die Strasse zum nächsten Dunkin Donut. Natürlich mit dem Auto. Fussgängerstreifen gibt es nicht wirklich. Mit einem Donut bewaffnet ging es dann weiter in eine Wäscherei ganz in der Nähe. Denn wir hatten beide keine frische Unterwäsche mehr. Und unsere Badsachen stanken fürchterlich. So packten wir also all unsere Wäche in eine Maschine, zahlten 1$ und liessen uns überraschen, wie warm gewaschen würde und wie lange das Programm wohl laufen würde. Wir assen also unsere Donuts und schrieben nebenbei noch einen Blogartikel. Nach rund 25 Minuten war die Maschine dann fertig und die Kleider gingen direkt in den Tumbler. 1$ und rund 20 Minuten später war dann das Waschabenteuer schon vorbei. Und wir hatten endlich wieder frische Wäsche.

Als nächstes stand wieder ein State Park auf unserer Liste. Der Rainbow Springs Statepark. Dieser ist bekannt für seine Quellen und sein kristallklares, unglaublich blaues Wasser. Wir bezahlten also den Eintritt, parkierten unser Auto und liefen zu den Springs. Und kaum kamen wir um die Ecke sahen wir bereits das Wasser. Man sah ohne Probleme den Boden und unterschiedliche Blautöne des Wassers. Es sah toll aus. Nichtsdestotrotz entschlosen wir uns kurz danach dazu, wieder weiterzufahren. Wir wollten nämlich zum Südeingang des Parks fahren. Denn dort sollte es die Möglichkeit geben, die Quellen auf einem Reifen zu erkunden. Und so machten wir uns auf den Weg.

Wir fuhren aus dem State Park heraus und auf der anderen Seite beim anderen Eingang wieder hinein. Dort konnten wir auch direkt die Tickets für das Tubing bezahlen. Wir fuhren also weiter auf einen Parkplatz, cremten uns mit Sonnencréme ein und liefen mit einem Apfel bewaffnet Richtung Tramstation. Wobei Tram etwas hochgegriffen ist. Die Amerikaner*innen benennen die Gefährte so. Aber eigenlich sind es einfach Sitzplätze auf einem Anhänger, der von einem Auto gezogen wird. Auf jeden Fall sahen wir ein solches Tram noch vor unseren Augen abfahren und nervten uns etwas ob unserem schlechten Timing. Wir gaben dann aber unseren Autoschlüssel ab und warteten geduldig auf das nächste Tram. Wir konnten dann einsteigen und hatten einen Privattransport zum Einstiegsort des Abenteuers. Wir freuten uns sehr auf die Abkühlung und das klare Wasser. Auch wenn wir noch etwas Angst vor den Aligatoren im Fluss hatten.

Wir kamen also bei der Einstiegsstelle an. Unser Chauffeur stieg aus und anstatt uns zu erklären, was wir nun zu tun hatte, hatte er schlechte Nachrichten. Sein Vorgesetzter habe ihn eben darüber informiert, dass in der Region ein Gewitter aufgekommen sei und nun Blitze sichtbar seien. Deshalb könne er uns nicht mehr ins Wasser lassen und wir müssten wieder zurückfahren. Uns blieb ja nichts anderes übrig und so fuhren wir also die kleine Strecke wieder zurück. Ich war enttäuscht. Adi nun sichtlich genervt. Er hatte sich so sehr auf das Tubing gefreut. Es war beinahe die erste Aktivität, die er sich in Florida ausgesucht hatte. Dieser Fakt und die Hitze beruhigten sein Gemüt nicht wirklich. Und so sass er eingeschnappt auf der Bank neben mir und hoffte, dass das Gewitter bald vorbei sei. Doch eine halbe Stunde vor Parkschluss war dem immer noch nicht so. Und so holten wir unsere Autoschlüssel wieder ab, bekamen unser Geld zurück und verliessen den Park wieder. So hatten wir uns den Ausflug nicht ganz vorgestellt.

Wir gaben aber nicht auf und fuhren weiter zum nächsten State Park - zu den Manatee Springs. Dieser State Park schützt ebenfalls Grundwasserquellen, die schön kühles und klares Wasser aus dem Untergrund befördern. Und hierhin kommen ganz viele Manatees, um sich zurückzuziehen. Wir waren also langsam wieder frohen Mutes und freuten uns auf den neuen State Park. Wir kühlten uns im kühlen Wasser nur einen Ellbogen von einer Wasserschildkröte entfernt ab und erkundeten die Unterwasserwelt mit unserem Schnorchel. Wir liefen danach durch den tiefen Wald weiter zur Flussmündung. Wir waren fast die einzigen Personen im Park. Die Ferien waren nun vorbei und der State Park wohl auch sonst nicht so gut besucht. Wir verstanden nicht wieso. Wir liefen vorbei an Unmengen an Schildkröten, sahen Fische aus dem Wasser hüpfen, Vögel durch das Gebüsch spazieren und waren immer auf der Hut vor Aligatoren. Sowohl diese wie auch leider die Manatees blieben aber verborgen. Und dies obwohl wir vorne an der Flussmündung sicherlich eine Stunde lang hochkonzentriert auf das Wasser blickten. Die anderen Leute kamen und gingen. Aber wir blieben. Dieser Ort war so beruhigend und immer wieder hörte man etwas ins Wasser plumpsen. Meist waren es Fische. Manchmal waren wir uns nicht einig, was es nun war. Ein Delfin oder ein Manatee oder eine Einbildung.

Wir genossen diesen ruhigen Teil des Nachmittags und konnten den Tag dann doch noch geniessen. Und wer weiss, wenn das Wetter besser gewesen wäre, hätten wir diesen schönen und unentdeckten State Park vielleicht nie für uns entdeckt.

Wieder im Auto buchten wir noch kurz ein Motel in der Nähe des morgigen Auflugsziels bevor wir uns auf den Weg machten. Nach rund 2 Stunden waren wir dann angekommen. Wir fuhren noch kurz durch den Drive Through einer bekannten Fast Food Kette bevor wir hundemüde ins Bett fielen.

Lena Gisiger

19.08.2022

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