Vereinigte Staaten von Amerika

Die faszinierende Unterwasser- und Seichtwasserwelt

11.08.2022 - 13.08.2022

Es ging also wieder zurück nach Miami. Denselben Weg über die Brücken. Doch dieses Mal wollten wir noch ein paar Zwischenstopps machen. So hielten wir bereits nach einer kurzen Fahrt in unserem ersten State Park an. Wir bezahlten den Eintritt und fuhren auf den grosszügigen Parkplatz. In den Badesachen und bewaffnet mit dem Beachball Set ging es an den Strand. Und zum Glück hatte es gleich zwei davon. Der eine war nämlich voll mit Seegras und stank fürchterlich. Der andere lag auf der anderen Seite und war seegrasfrei. So spielten wir Beachball, schnrochelten und badeten bevor es wieder zurück ins Auto und weiter ging. Der nächste Halt war ein Schildkrötenspital.

Wir kamen beim unscheinbaren Gebäude an und bezahlten einen Eintritt für eine Führung durch das Spital. Wie sich herausstellte, war dies eines der einzigen Spitäler in Florida, das sich auf Schildkröten spezialisierte. Hier wurden alle Tiere hingebracht, die verletzt am Strand oder im Wasser gefunden werden. Das Spital kümmert sich um die verletzten Tiere und operiert diese wenn nötig. Falls möglich, werden diese dann wieder freigelassen. Wir erfuhren viel über die faszinierenden Tiere und über deren grösste Gefahr - wir Menschen. Wir sahen anschliessend auch einige Schildkröten, welche von einem Boot oder Jet Ski gerammt wurden und deren Panzer ganz verformt war. Das Spital kümmert sich aber so gut es geht um die Tiere und viele können tatsächlich wieder freigelassen werden.

Mit all dem neuen Wissen und völlig verschwitzt ging es danach direkt an den nächsten Strand. Dieser gefiel uns aber nicht so sehr und so fuhren wir direkt weiter zum nächsten State Park. Wie wir erfuhren, schützt dieser State Park vor allem das Korallenriff vor der Küste und dieses ist auch die grösse Attraktion. Weil nun schon nach 5 Uhr war, wurden keine Touren mehr angeboten. So hielten wir noch etwas Ausschau nach Krokodilen bevor wir dann in unsere Unterkunft an der Stadtgrenze zu Miami fuhren.

Im Motel angekommen fühlten wir uns wie in einem Film. Wir waren wieder einmal in einem richtigen Motel gelandet. Geparkt wird direkt vor der Hoteltüre und laufen muss man keinen einzigen Schritt. Direkt nebenan war der McDonalds und um die Ecke die nächste Tankstelle. Wir assen dann aber in einem thailändischen Restaurant zu Abend. Wir hatten unglaublich Lust nach Gemüse und nichts Frittiertem. Wir beschlossen dann, noch eine Nacht zu verlängern und am nächsten Tag nochmals den State Park sowie den Everglades National Park zu besuchen.

Also standen wir früh morgens auf und fuhren dieselbe Strasse wieder zurück Richtung Pennekamp State Park. Dort angekommen nahmen wir einen Schnorchel und unsere Flossen entgegen und stiegen dann in das erste Touristenboot, welches aufs Meer raus fuhr. Und wo das Wasser sonst im Sommer immer aalglatt sei, fuhren wir über viele Wellenberge. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Zum Glück hatte ich noch eine Seekrankheitstablette geschluckt... Immerhin war das Wetter unglaublich schön und die Sicht sollte perfekt sein. Am Schnorchelspot angekommen setzten wir die Brille, den Schnorchel und die Flossen auf und sprangen ins Wasser. So langsam wussten wir, wie man schnorchelt. So machten wir uns zu zweit auf, die Unterwasserwelt zu erkunden.

Und diese war fantastisch! Die Sicht war perfekt unter Wasser. Das Boot hatte direkt neben einem lebendigen Korallenriff angelegt. Man musste sich nicht einmal wirklich bewegen. Und kaum im Wasser sahen wir schon den ersten Fischschwarm. Es wimmelte nur so von Fischen. Egal wo wir hinschauten. Wir waren überwältigt und machten unsere Runden über das Riff. Wir sahen viele farbige Fischschwärme, Quallen, viele Barracudas und sogar einen Hummer. 5 Monate später war auch Adis Ziel beim Schnorcheln somit erreicht. :) Wir stiegen überglücklich aus dem Wasser im Wissen, dass solch ein Riff und eine Fülle an Wasserlebewesen überhaupt nicht selbstverständlich sind.

Wir zogen trockene Kleider an und machten uns danach wieder auf den Weg zurück. Wir fuhren an unserem Motel vorbei und direkt Richtung Everglades National Park. Dort wollten wir Aligatoren sehen. Im Visitor Center angekommen erkundigten wir uns zuerst über einen Jahrespass für die Nationalparks. Wir hatten noch einige auf der Liste und wollten nicht jedes Mal separat einen Eintritt bezahlen. So fuhren wir in den Park und wurden vom altbekannten Gefühl begrüsst. Kaum fährt man zur Schranke wird man von einer lieben Ranger Person begrüsst und es wird einem empfohlen, was man machen soll. Danach fährt man los und sofort fühlt man sich nicht mehr wie im Strassenverkehr sondern wie in einer Safari. Die Landschaft ist natürlich und es gibt keine Stromleitungen und keine Abwasserkanäle. Das Tempo ist reduziert und es können immer Tiere auf der Strasse sein. Wir fühlten uns direkt angekommen.

So fuhren wir also zu einem Parkplatz und erkundeten die Everglades auf zwei Spazierpfaden. Die Sonne brannte so richtig und wir schwitzten, kaum stiegen wir aus dem Auto. Wir liefen einem kleinen Bach entlang und hielten immer wieder Ausschau nach Krokodilen und Aligatoren. Beide kommen in den Everglades vor. Der wesentliche Unterschied ist, dass die Alligatoren Angst vor uns Menschen haben und wegkriechen werden und die Krokodile auch angriffig werden können. So freuten wir uns dann umso mehr, also wir unseren ersten Aligator entdeckten. Und wie bereits vermutet, machte dieser nicht viel. Er lag im Wasser und kühlte sich etwas ab. Bewegt hat er sich keinen Millimeter. Wir hielten dann noch weiter Ausschau nach Schildkröten und bestaunten die Landschaft.

Wir hatten noch nicht genug von den Aligatoren und fuhren kurz aus dem Park, um eine Farm zu besuchen. Auf diesem 'Bauernhof' wurden Aligatoren gehalten, die später dann als Fleisch verkauft werden. Von diesen Farmen gibt es in Florida nur eine begrenzte Anzahl und meist kann man gegen eine Eintrittsgebühr die Aligatoren bestaunen. Wir schlenderten also über das Gelände und bestaunten die wie Statuen ausschauenden Drachen. Es gab jegliche Grössen der Tiere und es gab auch ein Gebäude mit einer Schlangenausstellung. Dort wurde gezeigt, welche Schlangen in den Everglades heimisch sind und welche augesetzt wurden.

Wir wurden dann relativ müde und hatten sehr, sehr heiss. Also ging es für uns zurück ins Motel. Da wir aber überhaupt keine Lust auf Fast Food hatten, machten wir noch einen kurzen Stopp bei Walmart. Wir kauften uns eine ganze Reihe an frischen Früchten, Milch und Flocken für unser Frühstück. So ging es ab nach Hause. Mit viel Vorfreude auf die Dusche und das gesunde Nachtessen.

Lena Gisiger

15.08.2022

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