
Thailand
Die Zugreise
Und so standen wir also nun an diesem Bahnhof in Bangkok. Der Bahnhof bestand eigentlich nur aus zwei Gleisen und zwei Perrons. Auf dem einen Perron gab es verschiedene Essensstände
mit frischen Früchten, Säften und so weiter und auf dem anderen Perron tümmelten sich Menschen, die auf ihren Zug warteten. Lena und Marco gingen noch kurz einkaufen. Denn wir brauchten
noch einen Snack für die lange Zugreise. Und ich wartete mit Silvie am Banhof. Die Sonne brannte vom Himmel, und wir waren froh, dass wir im Schatten Platz nehmen konnten. Wir beobachteten
die anderen Menschen am Banhof und warteten auf die beiden Einkäufer. Nach knapp einer halben Stunde kamen sie mit zwei Einkaufstaschen bepackt zurück. Sie gesellten sich zu uns und so warteten
wir gemeinsam auf den Zug. Papi und Silvie wussten noch nicht, wo es heute hingehen würde. Papi zeigte seine Fähigkeiten als Privatdedektiv und erstellte zu jedem noch so kleinen Hinweis, welcher
er erhielt eine Theorie, wohin es weiter gehen könnte. So gab es im Moment zwei Theorien, wo unsere Reise hingehen könnte. Entweder nach Osten Richtung Kambodscha oder dann doch Richtung Süden.
Papi und Silvie holten sich noch ein paar Früchte an den Ständen nebenan und Lena stattete dem Bahnhofs WC noch einen kurzen Besuch ab. Ich wartete an unserem Platz und passte auf unser Gepäck auf.
Pünklich um 12:30 fuhr unser Zug im Banhof ein. Wir zeigten einem der vielen Kondukteure unsere Billete und dieser wies uns an, ganz nach vorne zu laufen. So kämpften wir uns durch die Masse an
Menschen, die gerade austiegen und jene, die gerade einsteigen wollte zum vordesten Waggon. Dort stiegen wir ein und fanden dann schon bald unsere Plätze. Der Zug war voll, die Fenster unten und von
den Decken kam ein kühler, wenn auch feiner Lufzug von einem der vielen Ventilatoren. Wir verstauten unsere Gepäckstücke und nahmen dann in zwei unterschiedlichen Abteilen Platz. Wir alle waren froh,
als der Zug begann, sich zu bewegen. Der Fahrtwind strömte in den Waggon und man hörte beinahe alle Gäste aufatmen. Der Zug fuhr immer schneller und schneller und so liessen wir schon bald
Bangkok hinter uns. Die Sitzpläte waren eigentlich ein Brett mit einem blauen Kissen und dementsprechend unbequem. Papi verfolgte die Reise des Zuges über Google Maps, um festzustellen, welche
seiner Theorien nun stimmen könnte. Der Zug fuhr vorbei an ein paar kleinen Ortschaften und wir bewegten uns immer weiter westwärts. Mein Vater verwarf nun die Theorie von Kambodscha endgültig.
Am nächsten Banhof stieg dann der Mann in unserem Abteil aus und wir fragten den zweiten Abteilnachbar, ob er den Platz mit Papi und Silvie tauschen könnte. Er bejahte und so konnten wir endlich
alle im gleichen Abteil sitzen. Den Rest der Zugfahrt verbrachten wir damit, aus dem Fenster zu schauen, die Landschaft an uns vorbeiziehen zu sehen, die anderen Menschen im Zug zu beobachten, die
Händler zu bestaunen, die an jedem Bahnhof in den Zug einstiegen oder ein Spiel zu spielen. Gegen 17:00 Uhr steuerte die Sonne den Horizont an und verschwand dann hell rot und orange leuchtend hinter
den Bergen Myanmars. Es wurde dunkel draussen und die Zugfahrt begann sich nun in die Länge zu ziehen. Wir waren nun schon 5 Stunden im selben Zug und hatten noch nicht einmal die Hälfte geschafft.
Langsam begann unser Hinterteil zu schmerzen und wir standen immer wieder etwas auf und liefen im Zug umher. Nach einer knapp 13 stündigen Zugfahrt kamen wir dann morgens um 01:30 in Surat Thani an.
Gut, der Bahnhof hiess Surat Thani, aber der Bahnhof befand sich gut 30 Minuten von der Stadt Surat Thani entfernt.
Wir verliessen den Zug und freuten uns, als wir endlich auf dem Perron standen. Lena und ich machten uns sogleich auf die Suche nach einem Taxi. Denn unser Hotel war gut 30 Autominuten entfernt. Wir
wollten schon im Voraus einen Transport organisieren, aber das hatte nicht geklappt. So waren wir etwas nervös, ob es nun um diese Zeit noch ein Taxi gab. Ein Taxi gab es zwar nicht mehr, aber ein
Mann, welcher uns fragte wo wir denn hin wollten. Wir erklärten ihm kurz unsere Absicht und er rief sogleich einen Freund an. Wir warteten etwa 10 Minuten und dann kam sein Freund auch schon angefahren.
Wir stiegen in sein Auto ein und fuhren los in die Nacht hinein. Wir alle waren müde und liessen die Fahrt und die Lichter draussen an uns vorbeiziehen.
Ungefähr 30 Minuten später kamen wir dann auch in Surat Thani in unserem Hotel an. Wir bezahlten den Fahrer und betraten unser Hotel. Dort checkten wir ein und fuhren dann mit dem Fahrstuhl zu unseren
Zimmern. Wir betraten diese und freuten uns sehr, denn wir hatten zwei Zimmer mit einer Verbindungstüre. Das wollte ich schon lang einmal haben. So besprachen wir durch die Verbindungstüre noch den Plan
für den nächsten Tag und verabschiedeten uns dann.
Der nächste Morgen kam dann schneller als uns lieb war. Wir trafen uns Punkt 9 Uhr vor der Zimmertür. Bepackt mit all unserem Gepäck machten wir uns auf die Suche nach einem Frühstücksrestaurant.
Auf dem Weg dahin erzählte mir Papi, was er über Nacht alles recherchiert hatte und wo dass es hingehen könnte. Er hatte gesehen, dass sich hier ganz in der Nähe die Insel Koh Samui befindet. Und
er war nun felsenfest davon überzeugt, dass wir dahin gehen würden und freute sich offensichtlich auch etwas darauf. Ob das wirklich stimmen würde, würden wir ja noch sehen. Nach einigen geschlossenen
Restaurants auf Lenas Liste fanden wir dann ein geeignetes Restaurant. Wir setzten uns hin und assen etwas. Lena und Papi spielten noch eine Runde Jenga. Ich war hoch erstaunt, wie sie es beinahe auf
30 Stockwerke schafften, obwohl Papi doch nicht gerade für sein Fingerspitzengefühl bekannt ist. Wir bezahlten anschliessend und gingen nur eine Türe weiter. Dort befand sich nämlich die Busstation
der Firma, mit welcher wir zum nächsten Ort reisen würden. Ob Papi wirklich Recht behalten würde, erfahrt ihr im nächsten Beitrag.

Adrian Kölliker
05.02.2023

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