Thailand

Das Ende des chinesischen Neujahrsfest

28.01.2023 - 31.01.2023

Die Rückfahrt von Ko Phi Phi nach Phuekt war ziemlich lustig. Wir stiegen in das Speedboat ein und Marco wollte schon in einer der vorderen Reihen auf der linken Seite Platz nehmen. Da aber vor oder hinter ihm keine Reihe frei war, überzeugte ich ihn, auf die rechte Seite in den hinteren Teil des Boots zu wechseln. Er befand die Idee als gut oder wollte mir zumindest nicht widersprechen. So sassen wir dann in zwei Zweierreihen hintereinander - auf der rechten Seite des Bootes. Soweit war noch alles in Ordnung und wir genossen die ersten 5 Minuten unsrer Fahrt in der geschützten Buch von Phi Phi. Schon bald waren wir aber wieder auf dem offenen Meer. Und da die Wellen heute etwas höher waren, schaukelte es etwas. Im zweiten Teil der Fahrt wurde der Wellengang aber immer höher und die Wellen, die von rechts kamen, brachen sich an unserem Boot. Und da der Wind noch blies, wurden wir nun regelmässig alle halbe Minute von einem Schwall Wasser wachgerüttelt. Wir waren innert kürzester Zeit klitschnass. Die Reihen vor uns hatten nicht so ein grosses Problem und auf der linken Seite waren alle noch trocken. Marco schaute mich bös an und Silvie deckte sich mit der Schwimmweste zu. Als ich ihr Lachen beim nächsten Schwall Wasser hörte, wusste ich aber, dass eigentlich alles in Ordnung war. So genossen wir die letzte gemeinsame Fahrt auf dem Meer und hatten ein grosses Lachen auf dem Gesicht, als wir aus dem Boot ausstiegen.

Wieder zurück am Hafen, bestellten wir uns ein Grab Taxi und fuhren den kurzen Weg in die Altstadt von Phuket. Dort hielt der Fahrer vor einem Hotel und und wir bezogen unsere Zimmer. Marco und Silvie waren etwas überrascht. Denn Morgen würde ihr Flug von Bangkok nach Zürich fliegen und sie waren nun noch immer 800km entfernt von Bangkok. Sie waren nun aber schon etwas ruhiger geworden und hinterfragten unsere Nacht im Hotel nicht mehr. So machten wir uns schon bald darauf ziemlich planlos auf den Weg in die Altstadt von Phuket. Denn niemand von uns hatte etwas geplant. Wir wollten einfach mal sehen, wie die Stadt so ist. So liefen wir in Richtung Innenstadt und kauften uns unterwegs noch einen kleinen Snack. Dort sahen wir auch, dass in einer Strasse kleine Stände aufgebaut waren. Wir liefen danach weiter in die Stadt, immer auf der Suche nach einem gut aussehenden Restaurant fürs Abendessen. Wie sich dann herausstellte, war in der Altstadt von Phuket ein grosses Fest. Es waren die letzten Tage des chinesischen Neujahrsfest und die ganze Altstadt war voll mit kleinen Essens-, Kleider- und Handwerkstständen. Autos gab es zum Glück keine mehr auf den Strassen. So schlenderten wir durch den Markt und waren erstaunt, wie gross dieser war. Unterwegs entdeckte Adrian einen kleinen, unscheinbaren Stand. Und war ganz aus dem Häuschen. Er freute sich für mich. Denn zu meinem Erstaunen gab es da Taiyaki! Errinnert ihr euch, den Dessertfisch in Kyoto? Eine japanische Dessert Spezialität. Ich war dann auch aus dem Häuschen und gönnte mir dieses leckere Dessert.

Wir liefen weiter und Adrian entdeckte an einem anderen Stand etwas. Er lief ohne Worte davon und kam mit einer gelben Frucht wieder zurück, die in Plastik eingepackt war. Marco rümpfte die Nase und fragte, was er denn jetzt wieder austesten müsse. Adrian öffnete das kleine Säcklein und sofort war klar, was sich darin befand war. Ein beissender Gestank machte sich nämlich langsam in unseren Nasenflügeln breit. Wir setzten uns etwas abseits hin und degustierten zusammen die berühmte Durian Frucht. Sie ähnelt einer Jackfruit und ist auch riesig. Wir hatten vor uns nur ein kleines Stück. Die Frucht ist so bekannt, da sie richtig stinkt. Wir nahmen alle einen kleinen Bissen und blickten uns etwas angewidert an. Auch wenn die Frucht im Mund wirklich nicht so schlimm schmeckt wie sie riecht, so braucht es doch etwas Mut und Überzeugung, um sich etwas so stinkiges ins Mund zu stecken. So assen wir auch nicht die ganze Frucht auf.

So langsam machte sich der Hunger breit und Marco wollte unbedingt den Durian Geschmack aus seinem Mund bringen. So liefen wir etwas weiter die Strasse herunter und entschieden uns für ein Burger Restaurant. Wir bestellten uns einen Burger und spielten in der Wartezeit ein UNO Flip. Die grossen Burger waren sehr lecker und auch schnell verspeist. Danach schlenderten wir noch etwas über den Markt, bevor wir in einer Bar noch einen Schlummertrunk zu uns nahmen und ein Spiel spielten. Marco und Silvie packten danach ihre Sachen zusammen und wir alle gingen nach dem alltäglichen Briefing ins Bett und dem kontrollierten Zähneputzen ins Bett.

Am nächsten Morgen holten wir die beiden in ihrem Zimmer ab. Marco hatte nicht gut geschlafen und wie sich herausstellte, hatte er wohl leider sein Bett mit Bettwanzen geteilt. Das war uns da aber noch nicht bewusst und so gingen wir frohen Mutes gemeinsam frühstücken. Wir setzten uns in eine Bäckerei und kauften noch ein paar Snacks. Danach holten wir den grossen Rucksack von den beiden und machten uns mit einem Grab Taxi auf den Weg an den Flughafen. Denn die letzten 800 Kilometer durften die beiden angenehm mit einem Flugzeug reisen. Am Flughafen angekommen klärten wir noch ab, wie wir den beiden noch ein Gepäckstück dazubuchen können und hatten zum Glück Erfolg. So hatten sie bald ihre beiden Flugtickets in der Hand und den grossen Rucksack abgegeben. Wir setzten uns also an einen Tisch und spielten ein letztes Mal Adis selbergemachtes Kartenspiel. Heute backten wir gemeinsam Pizza.

Danach mussten wir uns auch schon wieder verabschieden. Die zwei Wochen waren wie im Flug vergangen und wir haben so viele schöne, gemeinsame Erinnerungen sammeln können. Wir waren sehr dankbar, haben die beiden den langen Weg auf sich genommen und sich ins kalte Wasser gestürtzt. Wir umarmten uns also ein letztes Mal und Adi und ich hofften, dass unsere Kinder den langen Weg nach Hause gut finden würden. Sie hatten jetzt einen 36-stündige Reise vor sich.

Adi und ich wussten zuerst nicht recht, was machen. Wir entschieden uns dann aber, mit dem Bus zurück in die Stadt zu fahren. So setzten wir uns in den alten Bus und fuhren rund eine Stunde zurück. Wo wir aussteigen mussten, wussten wir nicht unbedingt. Aber die liebe Billetverkäuferin hatte das im Griff und scheuchte uns irgendwann aus dem Bus. Und siehe da, 200 Meter weiter war schon unser Hotel. Wir schrieben noch ein paar Mails, die liegen geblieben waren und recherchierten, wie es denn nun weiter gehen soll. Wir entschlossen uns, noch einen Tag in Phuket zu verlängern und danach in ein Hostel in Patong zu gehen. Patong ist die grosse Feriendestination, zu welcher die meisten Touristen reisen, wenn sie nach Phuket gehen. Wir wollten mal sehen, wie das so ist und gleichzeitig etwas arbeiten. So buchten wir uns fünf Nächte in dem grossen Hostel und verlängerten unser Hotel in Phuket um eine Nacht. Soweit war nun also alles wieder geplant.

Wir liefen am Nachmittag in die Innenstadt und waren überrascht von all den Leuten. Es hatte unzählige mehr als am Vortag und die Strassen waren voll. Nach einer kurzen Pause in einem Kaffee kämpften wir frohen Mutes gegen die Menschenmassen an. Weit kamen wir aber nicht. Zu verlockend war der Geruch der Essensstände. So hielten wir nach 5 Meter wieder an und gönnten uns gebratene Nudeln aus dem Wok. Für einen Franken. Wir befanden das Gericht als äusserst zufriedenstellend und stellten uns danach zwei Meter weiter an einen anderen Stand. Dort konnte man sich Fleisch bestellen, welches mit einem Bunsenbrenner gekocht wurde und in einer leckeren Sauce getränkt wurde. Nach einer kurzen Wartezeit waren wir begeistert von diesem Fleisch und konnten nun unseren Weg weitergehen. Es folgte ein Burger, ein Pad Thai, ein Halt in einer Gelateria und nochmals ein Taiyaki bevor wir uns langsam wieder auf den Heimweg machten.

Am nächsten Morgen packten wir unsere Badesachen ein und gönnten uns ein leckeres Frühstück in einem Kaffee. Danach machten wir uns mit einem Grab Taxi auf den Weg in einen Wasserpark. Marco hatte uns auf diesen aufmerksam gemacht und wir hatten keine Lust, den ganzen Tag im Hotel zu verbringen. Denn wir wussten nun, dass Marco Bettwanzen hatte. So kauften wir uns ein Eintrittsbillet und erkundeten den Park. Wir bekamen ein Bändel, luden etwas Geld darauf und schon waren wir in der Schlange für die erste Bahn. Das Anstehen ging recht lange. Aber dies lag auch daran, dass die eine Rutsche geschlossen war. Als wir endlich an der Reihe waren, wurde den beiden Kindern vor uns gesagt, dass sie zu leicht seien für die Rutsche. Da ihre Eltern nicht mit ihnen am Anstehen waren, mussten sie wieder nach unten. Sie verstanden kein Wort Englisch und waren sichtlich verwirrt. Wir teilten uns danach auf und ich ging mit dem Mädchen und Adi nach mir mit dem Jungen auf die Rutsche. Wieder unten angekommen bedankten sich die Eltern bei uns und unsere Erkundungstour ging weiter. Wir versuchten uns an einer stehenden Welle und entdeckten alle anderen Rutschen des Park. Zum Glück musste man bei diesen kaum anstehen. Wir genossen unseren Tag im Wasserpark so richtig. Wir konnten nach den letzten erlebnisreichen Tagen einfach mal unsere Seele etwas baumeln lassen, Rutschen rutschen oder uns im riesigen Flussbad auf einem Ring durch den Park treiben lassen. Auch wenn Adi die Fliessgeschwindigkeit dann doch etwas zu langsam war. Das Mittagessen war sehr lecker und so verliessen wir dann gegen 4 Uhr den Park wieder. Unterdessen waren Marco und Silvie auch in ihrem Flieger für nach Doha angekommen und so mussten wir uns keine Sorgen mehr machen. Wir nahmen ein Taxi zurück in die Unterkunft und setzten uns wieder in ein Kaffee. Von dort ging es auf in ein japanisches Restaurant. Die Taiyaki hatten wohl meine Geschmacksknospen angeregt. Wir genossen die Ramensuppe sehr und machten uns danach auf den Weg ins Hotel. Morgen ging es wieder weiter und wir freuten uns, das Hotel endlich verlassen zu können.

Lena Gisiger

02.02.2023

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