
Thailand
Das Dschungelcamp
Wir betraten also das Büro des Busunternehmens und bekamen alle einen Sticker auf die Brust geklebt. Schon bald danach wurden wir aufgerufen und in einen kleinen Bus verladen.
Es ging eine ganze Weile, bis alles Gepäck und alle Personen ihren Platz gefunden hatten. Danach ging es endlich los. Und wir fuhren nach Westen. Also überhaupt nicht Richtung
Hafen, von dem man nach Ko Samui schippern könnte. Marco war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben und wir fragten uns schon, ob wir die Reise auch wirklich gut geplant hatten.
Die Busfahrt ging ganz schnell vorbei und schon bald fuhren wir durch ein grünes Meer an Palmen und Bäumen. Dazwischen ragten immer wieder weiss-graue Karstfelsen aus dem Boden.
Die Landschaft war wunderschön. Und spätestens als wir vom Minibus in einen Pickup wechselten, auf dem man auch hinten mitfahren konnte, verbesserte sich Marcos Laune wieder.
Glücklich liess er den Fahrtwind vorbeiziehen und freute sich nun auch auf das Abenteuer hier.
Nach der 5-minütigen Pickup Fahrt kamen wir auch schon in unserem Hotel für die nächsten Tage an. Ganz passend hiess es Jungle Camp. Und es war wunderschön. Schon bevor wir
eincheckten fühlten wir uns willkommen und direkt im Dschungel. Nach einer netten Einführung bekamen wir den Schlüssel für unser Haus in die Finger gedrückt und wir konnten
unser Zimmer beziehen. Wir teilten uns ein eigenes Haus auf Stelzen mit zwei Stöcken. Unten war ein Doppelbett mit Mückennetz und ein halb offenes Bad und im oberen Stock
versteckten sich auch noch zwei Betten mit Mückennetzen. Wir bezogen also das Haus und staunten über die schöne Aussicht. Die schlechte Laune war nun definitiv verschwunden
und wir alle freuten uns auf den Dschungel.
Am Nachmittag erkundeten wir die ganze Hotelanlage. Zuerst kletterten wir auf einen Aussichtsturm und bestaunten die Umgebung von oben. Danach ging es zum Restaurant und
zur Bar und direkt weiter zum Bach, der die Hitze etwas erträglicher machte. Im Bach waren Schaukeln aufgehangen und es gab sogar ein Velo, mit dem man einen Springbrunnen
betreiben konnte. Wir alle hatten unsere Freude und machten danach sogar noch einen kleinen Dschungelspaziergang durch das Dickicht. Mit einigen Mückenstichen mehr und ein paar
Spinnweben im Gesicht kamen wir wieder auf die Strasse. Gesehen hatten wir leider (oder auch zum Glück) nicht viel.
Nach einer kühlen Dusche verbrachten wir den restlichen Nachmittag und Abend im Restaurant und in der Bar. Wir spielten noch ein paar Spiele und liessen es uns gut gehen.
Wir probierten die verschiedenen Drinks und Silvie nahm sogar ein kleines Nickerchen. Wir hatten einen tollen Ort gefunden. Und wir sahen sogar noch einen Affen.
Nach einem kurzen Briefing schliefen wir dann alle zum Zirpen der Grillen draussen ein.
Am nächsten Morgen liefen wir ins Restaurant und genossen ein Frühstück. Schon bald danach ging es aber weiter. Wir alle mussten Badesachen einpacken und schon ging es los.
Eine nette Frau holte uns ab und fuhr uns in einem kleinen Bus sehr vorsichtig 1:30h durch die Gegend. Wir fuhren Richtung Süden und Marco und Silvie wussten nicht, was sie
erwarten würde. Schon bald bogen wir aber ab und ihnen wurde klar, wo sie gelandet waren. Wir waren in einer Elefanten Auffangstation. Sie beide lachten über beide Ohren und
freuten sich, die Dickhäuter mal aus der Nähe zu sehen.
Nach einer kurzen Einführung wurden wir zum eingezäunten Schlafbereich der Elefanten geführt. Dort werden die medizinischen Checks durchgeführt und die Elefanten können in
Sicherheit die Nacht verbringen. Denn leider besteht immer noch das Risiko, dass Elefanten gestohlen werden. In der Auffangstation werden Elefanten betreut, welche von den
Besitzern nicht mehr betreut werden können. Gerade während Corona hatten viele Hotels oder auch Privatpersonen kein Geld mehr für ihre Elefanten und sie wurden in immer
schlechteren Bedingungen gehalten. Die Auffangstation nimmt die Elefanten kostenlos auf und betreut diese. Jeden Tag dürfen die Elefanten in den Dschungel, werden mehrmals gebadet,
gefüttert und erhalten zudem medizinische Hilfe.
Uns wurde all das erklärt bevor wir dann zu sechst mit drei Elefanten und zwei Betreuern in den Wald spazierten. Das ist eine etwas mulmige Angelegenheit. Denn obwohl
sich die Elefanten an die Menschen gewöhnt sind und jedes Wort des Betreuers befolgen, willst du dann doch nicht im Weg stehen, wenn das tonnenschwere Tier einen leckeren
Bambus entdeckt und darauf zusteuert. Wir liefen den Hang hinauf und kamen danach auf einem Feld an. Dort durften wir die Elefanten füttern. Es gab Bananen und Ananas.
Zuest mussten wir die Ananas in mundgerechte Stücke teilen. Also einfach vierteln. Danach ging es auf einen kleinen Hügel, damit wir auf Augenhöhe waren mit den Elefanten.
Dies diente wohl etwas unserem Schutz. Danach begann das Festessen. Kaum hatte man eine Banane oder eine Ananas in der Hand, spürte man auch schon den Rüssel des Elefanten.
Wobei der Elefant von mir und Adi etwas verfressen war und die gelben Bananen den grünen vorzog. Unser Elefant war erst 2-jährig und spuckte die grünen Bananen jeweils einfach
wieder aus. Dafür klaute er die gelben Bananen vom Elefanten von Silvie und Marco. Ja, irgendwie ganz wie bei uns Menschen.
Wir begleiteten die Elefanten wieder nach unten zum Camp. Dort angekommen wurden sie von dem Betreuer erst mal mit Wasser abgespritzt und vom grössten Dreck befreit.
Danach durften sie in das Schwimmbecken. Und mit ihnen wir auch. Wir erhielten einen Bambuskorb und eine Bürste. Und dann mussten wir arbeiten. Die Elefanten wollten ja
geputzt werden. Irgendwie hatten wir Elefanten getauscht und so waren nun Marco und Silvie für den Babyelefant zuständig. Und dieser liebte das Wasser wohl so sehr wie
Marco. So gingen die beiden zusammen tauchen und der Kleine klaute immer wieder den Bambuskorb. Wir alle hatten Spass und waren sehr dankbar, so nahe bei diesen
wunderbaren Tieren sein zu dürfen.
Wir verabschiedeten uns von den Elefanten. Denn diese hatten schon wieder Hunger. So gingen wir duschen und bekamen danach ein sehr leckeres Mittagessen serviert.
Wir sprachen über den Ausflug und stiegen danach glücklich in den kleinen Bus. Wieder im Dschungelcamp angekommen setzten wir uns ins Restaurant, bestellten uns einen
Fruchtshake und spielten ein Cascadia.
Der nächste Termin wartete nach dem Abendessen auf uns. Um Punkt 7 Uhr ging es los. Bewaffnet mit langen Hosen und Mückenspray setzten wir uns hinten auf einen Pickup.
Es ging auf eine Nachtsafari. Während Silvie noch etwas Bedenken hatte wegen dem unebenen Weg und den vielen Spinnen, freute sich Marco auf die Skorpione. Wir fuhren nur
5 Minuten und wurden danach beim Eingang zum Nationalpark abgeladen. Wir bezahlten die Eintrittstickets und folgten unserem Guide. Er gab uns allen eine Taschenlampe
und so folgten wir ihm. Bereits nach 100 Metern zeigte er uns zwei Käfer, die sich gerade häuteten. Fasziniert liefen wir weiter, um einen Skorpion direkt in seiner Höhle
verschwinden zu sehen. Danach ging es erst in den eigentlichen Urwald und unser Guide hielt immer wieder an. Zuerst sahen wir eine Schlange, danne eine grossen Tarantula,
die aus ihrer Höhle blickte. Danach erspähten wir ein paar Affen in den luftigen Höhen. Und immer suchten wir selbst mit unseren Taschenlampen nach Tieren. So entdeckten auch
wir bald ein paar Spinnen und Schmetterlinge.
Der Wald war voller leuchtender kleiner Punkte. Und nie wussten wir, was das genau war. Irgendwann fanden wir aber heraus, dass all die
Punkte die Augen von Spinnen waren. Und während Marco jetzt nur noch auf Spinnensuche war, war Silvie froh, dass sich diese meist im Gebüsch aufhielten. Wir verliessen den
breitspurigen Weg und kämpften uns auf einem schmaleren Weg durch den Dschungel. So durften wir auch noch zwei niedliche Vögel beim Schlafen beobachten und sahen nooch
eine Stabheuschrecke, grosse Schmetterlinge und zwei Geckos. Gerade als wir den Dschungel wieder verliessen, um den Park zu verlassen, sahen wir aber noch drei spannende Dinge.
Zuerst sahen wir nochmals denselben Skorpion. Danach hielt unser Guide an und sagte nur 'Frog'. Er leuchtete mit seiner Lampe auf einen braunen Klumpen im Gebüsch. Silvie
und ich leuchteten aber auf eine Schlange und sagten nur. 'No Frog, Snake!'. Das ging noch kurz hin und her bis auch der Guide die Schlange entdeckt hatte. Direkt vor unseren
Füssen. Und die war definitiv spannender. Denn sie sei hochgiftig. Fasziniert schauten wir ihr zu. Ich war dann aber schon froh, als wir weiterliefen und sie hinter uns liessen.
Zum Abschluss sahen wir dann nochmals die zwei Käfer, die sich häuteten. Und sie waren nun fast vollständig gehäutet. Die alte Haut war fast abgefallen und die Käfer seien
bald flugbereit. Mit vielen tollen Eindrücken ging es mit dem Pickup wieder zurück zum Camp. Dort duschten wir noch und hielten im Briefing fest, dass wir morgen früh
auschecken werden.
So verbrachten wir die letzte Nacht in unserer tollen Unterkunft und wurden am nächsten Morgen wieder von vielen Tiergeräuschen geweckt. Wir genossen noch ein letztes Mal ein
leckeres Frühstück. Bei Marco gab es heute sogar Reis. Die beiden waren also definitiv angekommen in Asien. Danach brachten wir unsere Rucksäcke zur Rezeption und liessen sie
dort stehen. Wir alle war nun nur noch mit einem kleinen Rucksack bewaffnet. Dort drin war das Nötigste für eine Übernachtung. Wo es wohl hingegehen wird? Marco hatte bereits
geschnüffelt und tippte auf einen Übernachtungstrip auf einem grossen See des Nationalparks. Ob er wohl dieses Mal richtig liegen würde?

Lena Gisiger
06.02.2023

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