Thailand

Endlich wieder Salzwasser

21.01.2023 - 25.01.2023

Wieder im Dschungelcamp angekommen, schulterten wir die grossen Rucksäcke und stiegen in ein normales Auto ein, welches schon auf uns wartete. Der Fahrer war ein netter Mann, der uns zur unserer nächsten Unterkunft bringen würde. Marco und Silvie waren etwas überrascht, dass wir ein solch luxuriöses Transportmittel organisiert hatten. Sie hatten wohl immer noch die unbequeme Zugfahrt im Kopf. Per Privattransport ging es im Minivan Richtung Süden. Wie Marco schon richtig vermutet hatte. Die Fahrt dauerte ungefähr 1:30 h und verlief grösstenteils ruhig. Unterwegs bremste der Fahrer jedoch einmal plötzlich abrupt ab, und rief uns etwas zu. Mit seinen Händen zeigte er auf die Strasse vor uns. Etwas schwarzes langes bewegte sich da. Als wir näher kamen, erkannten wir, was es war. Eine grosse, schwarze Schlange. Das Auto hielt kurz vor ihr an. Die Schlange stellte sich auf und drehte ihr Gesicht zu uns. Der breite Kopf liess keine Zweifel. Uns schaute gerade eine schwarze Kobra entgegen. Sie zischte uns kurz an und schlängelte dann ins Gras. Und kaum war sie im Gras angekommen, war sie auch schon verschwunden. Wir waren etwas geschockt, aber auch hoch erfreut, ein solches Tier aus sicherer Distanz und trotzdem von so nah gesehen zu haben. Der Taxifahrer setzte die Fahrt fort und erklärte uns, dass man nach einem Biss dieser Kobra nur gerade 10 Minuten Zeit hätte um sich das Gegengift zu injizieren. Ansonsten würde die Begegnung tödlich enden. Wir inspizierten kurz die Umgebung und waren uns ziemlich sicher, dass hier innherhalb der nächsten 10 Minuten kein Spital kommen würde.

Wir fuhren weiter und kamen danach schon ziemlich bald an unserem Ziel an. Wir waren nun in einem kleinen, langezogenen Feriendorf namens Khao Lak. Das Dorf lag etwas nördlich von Phuket und sieht nicht gerade wunderschön aus. Aber wir waren ja auch nicht hier um das Dorf zu bewundern. Dazu später aber mehr.

Wir wurden direkt vor unserem neuen Hotel abgeladen und konnten auch schon unsere Zimmer beziehen. Das Hotel hatte keinen Fahrstuhl und so überliessen wir Marco und Silvie das Zimmer im zweiten Stock und nahmen selbst das Zimmer im vierten Stock in Beschlag. Das Zimmer war gross und völlig ausreichend für uns. Khao Lak grenzte zwar an das Meer, unser Hotel stand aber nicht in der ersten Reihe zum Strand, sondern eher im Dorfkern. Dafür waren wir näher an all den Restaurants und dem Leben. Nach einer kurzen Pause trafen wir uns wieder vor dem Zimmer. Diesmal bewaffnet mit Badhosen und Bikini. Wir konnten Marco nicht mehr länger halten. Es ging nun endlich ans Meer. Das hatte er natürlich schon lange entdeckt. So liefen wir rund 10 Minuten an den Strand. Und kaum sahen wir das erste Wasser, war Marco auch schon im Meer. Wir liefen danach etwas weiter dem Strand entlang und fanden eine Stelle, an der wir alle ausgiebig baden konnten. Wir waren glücklich und genossen das schöne Wetter, das warme Wasser und den feinen Sand unter unseren Füssen. Wir badeten und lachten während sich die Sonne im Hintergrund langsam dem Horizont entgegen neigte. So setzten wir uns noch kurz in die Bar eines noblen Hotels direkt in der Nähe. Da zum Glück gerade Happy Hour war, gönnten wir gönnten uns vier Cocktails. Wir genossen die Stimmung und schauten der Sonne zu, wie sie dem Horizont und damit dem Meer immer näher kam. Anschliessend liefen wir am Strand entlang wieder zurück zum Hotel. Nach einer kurzen Dusche ging es auch schon wieder ins Dorf. Denn unsere Bäuche knurrten. Und wir hatten Marco und Silvie Pizza versprochen. Denn das Reis hing ihnen auch langsam zum Hals hinaus. So suchte ich kurz die beste Pizzeria im Dorf und wir setzten uns hin. Die Karte las sich wieder einmal sehr einfach und so bestellten wir uns alle einen Fruchtshake, einen Salat und eine Pizza. Und diese schmeckte wie Heimat. Wir alle waren glücklich und schliefen an diesem Abend schnell ein.

Am nächsten Morgen trafen wir uns vor dem Hotel und machten uns dann auf den Weg zum nächsten Einkaufsladen. Wir besorgten uns ein paar Flocken, Milch, Schoggidrinks und Früchte. Mit unseren Einkäufen bewaffnet liefen wir an den Strand, breiteten unsere Badetücher aus und frühstückten direkt am Meer unter einer hohen Pinie und einer wunderschönen Kulisse. Da unser nächster Termin erst wieder um 1 Uhr am Nachmittag war, liessen wir Marco und Silvie entscheiden, was sie als Nächstes machen wollten. Sie entschieden sich für eine Schildkröten Auffangstation. Wir liefen also wieder hoch zur Strasse und fragten den Taxifahrer vor unserem Hotel, ob er uns zur Schildkröten Auffangstation fahren könne. Er nickte mit einem Lächeln und sagte uns den Preis. Er würde sogar dort warten und uns wieder zurückfahren. Wir stiegen also hinten auf den Pickup und fuhren so rund 15 Minuten Richtung Süden. Da bogen wir auf einen Militärstützpunkt ab. Der Fahrer musste seine ID abgeben, bevor wir auf den Militärsützpunkt fahren durften. Nach knapp 5 Minuten waren wir dann am Meer und somit an unserem Ziel.

Dort angekommen wurden wir von einem gestrandeten Schiff begrüsst. Es befand sich rund 200 Meter im Landesinnern. Und es war nicht freiwillig dorthin gekommen. Vielleicht erinnert ihr euch noch an den grossen Tsunami im Jahr 2004. Am 26. Dezember löste ein starkes Erdbeben in Sumatra Wellen aus, die bis zu 30 Meter hoch waren. So wurde auch das Dorf Khao Lak getroffen. Mindestens 4'000 Menschen, darunter auch viele Touristen, haben damals ihr Leben lassen müssen. So erinnert das Boot nun daran, wie schrecklich dieser Tag war. Für uns war es unvorstellbar, wie das jetzt ruhige Meer so viel Zerstörung anrichten konnte.

Direkt neben dem gestrandeten Schiff befand sich der Eingang zur Schildkrötenauffangstation. Wir bezahlten unseren Eintritt und bekamen je eine Eintrittskarte. Danach liefen wir von Becken zu Becken. Im ersen Becken befanden sich ganz junge Schildkrötenbabys. Sie waren weniger als 1 Monat alt und krakselten wie wild herum. In den nächsten Bassins wurden die Meeresschildkröten immer älter und grösser. Aber herzig waren sie alle. Am Schluss sahen wir auch noch ausgewachsene Schildkröten, die wohl leider nicht mehr freigelassen werden können. Der Besuch war sehr toll und wir alle waren begeistert von den Schildkröten und hoffen, dass das thailändische Militär gut auf sie aufpasst.

Nachdem wir alle Schildkröten gesehen hatten, liefen wir wieder zurück zu unserem Taxifahrer. Da wir noch etwas mehr als eine Stunde Zeit hatten, fragte Adi den Taxifahren, was wir den in dieser Zeit noch tun könnten. Dieser schlug vor, dass wir doch noch eine Bambusfahrt machen könnten. Wir besprachen uns kurz und sagten dann zu. Wir wussten zwar nicht, was uns erwarten würden, waren aber deshalb umso gespannter. So fuhren wir wieder rund 15 Minuten bevor wir an einem Bach abgeladen wurden. Wir mussten unsere Schuhe im Auto lassen, kurz unsere Passnummer aufschreiben und schon ging es los. Der Taxifahrer machte noch ein Foto von uns und wir stiegen dann auf zwei Bambusflosse. Die Flosse waren relativ lang und hatten zwei etwas erhöhte Bereiche, die als Sitzplätze dienten. So setzten sich Silvie und Marco auf ein Floss und Adi und ich auf das andere. Vorne auf dem Floss war jeweils ein Mann mit einem langen Bambusstab, welcher uns die nächste Stunde den Bach herunter manövrierte.

Wir erwarteten nicht viel von dieser Tour. Wir hatten ja auch keine Ahnung, auf was wir uns einliessen. Aber schon kurz nach dem Start umgab uns eine Stille. Wir hörten nur noch Naturgeräusche. Und bald darauf deutete der Fahrer nach oben in einen Baum und wir sahen eine riesige Schlange, die direkt über unseren Köpfen hing. Unsere Füsse wurden immer etwas nass und es war eine tolle Abkühlung. Wir alle genossen die Fahrt sehr und wussten, dass es eine gute Entscheidung war, die Tour zu machen. Es wurde aber nur noch besser. Nach rund 5 Minuten erwartete uns die erste, kleine Stromschnelle. An den Stellen, an denen der Bach wenig Wasser führte, hatten die Einheimischen mit Steinen Stromschnellen gebaut. Diese waren exakt so breit wie die Bambusflosse und so wurden wir dann mit einer rasanten Geschwindigkeit durch den Bach transportiert. Zu unserem Spass blieb man jeweils auch nicht ganz trocken. Wir waren in einem wunderschönen Stück Wald gelandet und wir sahen viele Tiere. Es war ein perfekter Ausflug für diese Stunde und dieser Ausflug wird uns sehr lange in Erinnerung bleiben.

Als wir am Ende der Flussfahrt angekommen waren, stiegen wir wieder aus dem Floss und wurden mit einem kleinen Wasser und einer kleinen Früchteplatte begrüsst. Danach fuhr uns unser Fahrer wieder zurück in die Unterkunft. Wir waren schon voll gefüllt mit Erlebnissen, aber es war ja erst Mittag. Wieder zurück im Hotel liessen wir Marco wissen, dass er nun endlich seinen Tauchgrümpel zusammen packen könne und uns um 1 Uhr unten an der Rezeption treffen solle. Die Freude war ihm ins Gesicht geschrieben. Ganz aufgeregt verliess er uns und ging seine Sachen packen. Uns war schon lange klar, dass Marco tauchen gehen wollte, und so hatten wir die Tauchgänge auch schon lange im Voraus sorgfältig ausgesucht und gebucht. So liefen wir also los und kauften uns noch kurz einen kleinen Snack. Der Weg führte uns dann in der grössten Hitze rund 20 Minuten der Strasse entlang. Und es sah weit und breit nicht nach einer Tauchschule aus. Wir befanden uns nun irgendwo in einem Vorort von Khao Lak. Nun wurden auch Adi und ich nervös. Schon bald bogen wir aber von der Strasse ab und wir sahen dann das Schild für die Tauchschule.Wir waren erleichtet. Ganz anders war aber die Stimmung bei Marco. Denn vom Meer fehlte hier jede Spur. Er wusste, dass er noch einen Refresher Kurs machen musste. Aber er hatte uns im Vorhinein gesagt, dass er diesen auf keinen Fall in einem Pool machen wolle. So betraten wir die Tauchschule und siehe da, ein grosser blauer Pool stand vor uns. Wir konnten sichtlich sehen, wie sich die Vorfreude von Marco in Enttäuschung wandelte.

Wir liefen also zur Rezeption und wurden von einer lieben Frau begrüsst. Wir mussten noch den restlichen Geldbetrag bezahlen und Marco erhielt ein Blatt Papier mit einigen Fragen. So setzten wir uns neben den Pool an einen Tisch und erzählten Marco unsere Pläne für die nächsten Tage. Er würde morgen zwei Tauchgänge an einem der bekanntesten Tauchspots in ganz Thailand machen. Und übermorgen würde er auch nochmals zwei Tauchgänge machen können, bei denen wir auch mit aufs Schiff kommen würden und ihn schnorchelnd begleiten. Als er unsere Pläne hörte und erfuhr, dass er 4 Mal tauchen gehen konnte, verbesserte sich seine Laune schlagartig wieder. Damit das alles auch klappen würde, musste er nur noch den Refresher Kurs heute Nachmittag bestehen. Da die beiden Tauchspots, die er besuchen würde weit im Meer liegen, gab es nur die Möglichkeit für einen Refresher Kurs im Pool. Immerhin würde dieser aber auch als Tauchgang zählen. So sass Marco nun also an diesem Tisch, nahm seine Brille hervor und schaute abwechselnd durch die Brille und dann wieder über die Brille und füllte so sein Quiz aus. Er sah sehr selbstsicher aus und wir waren stolz auf unseren kleinen Schüler. Wir halfen noch kurz bei der Übersetzung der Fragen bevor wir uns dann vom Acker machten. Der kleine Schüler war ja schliesslich schon gross und hatte doch schon mehr als 50 Tauchgänge absolviert.

So liefen Silvie und wir wieder zurück ins Hotel. Dort angekommen mussten wir uns zuerst einmal abkühlen und Adi arbeitete noch kurz. Bewaffnet mit unserer Wäsche ging es danach zum nächsten Fruchtstand. Dort drückten wir unsere drei Waschsäcke einer Frau in die Hand. Sie wägte diese kurz mit der Fruchtwage und meinte, dass wir morgen um 4 wieder vorbeikommen können. Das Wäscheproblem war also gelöst. Wir kehrten anschliessend zurück ins Hotel und warteten da auf Marco. Als Marco dann wieder zurück kam liefen wir gemeinsam zum Strand. Er lächelte zum Glück und wollte uns auch nicht einen Kopf kürzer machen. Es war also alles nochmals gut gegangen. Voller Freude erklärte er uns, dass es Spass machte alles mal wieder so richtig in einem Pool anwenden zu können und dass er doch noch einige Sachen gelernt hatte, die er seit seiner Ausbildung vor langer Zeit auch wieder vergessen hatte. Gespannt lauschten wir seinen Geschichten vom Nachmittag und schauten dazu der Sonne zu, wie sie im Meer versank.

Für das Abendessen hatten Adi und ich noch etwas Spezielles geplant. Wir hatten ja mit Claudia und Wale die thailändischen Tischgrill Restaurants entdeckt. Und diese wollten wir nun auch Marco und Silvie zeigen. So zeigten wir unserem Taxifahrer vom Vormittag kurz, wo wir hinwollten und er fuhr uns zum Restaurant. Er gab mir noch seine Whatsapp Nummer und sagte nur, wir sollen ihm einfach schreiben, wenn wir fertig seien. Wir stiegen aus und Marco und Silvie war die Begeisterung nicht gerade ins Gesicht geschrieben. Das Restaurant war sehr voll. Und wir waren die einzigen Touristen. Wir wurden aber von einem lieben, englisch sprechenden Mann begrüsst und er führte uns an einen Tisch. Wir nahmen Platz auf den Plastikstühlen und mussten uns für die Art des Tischgrills entscheiden. Da alles auf Englisch war, verstanden Marco und Silvie nicht so viel von der Konversation. Wir entschieden uns für eine Art Tartarenhut mit einer Suppe rundherum. Danach sagten wir den beiden, dass sie sich jetzt am Buffet bedienen dürften. Die beiden machten sich auf und waren etwas überfordert. Gab es doch überall unbekanntes Gemüse, unbekanntes Fleisch wie Hähnchenherzen, Hühnerfüsse oder andere Innereien, viele Meeresfrüchte und Fische. Das Essen war auch mehr angerichtet wie auf einer grosse Grillparty als in einem richtigen Restaurant. Sie konnten sich dann aber für etwas Gemüse, je einer Cola, etwas Reis und ein paar Pommes Frites entscheiden. Stolz kamen sie wieder zurück. Adi und ich mussten lachen. Wir erklärten den beiden kurz, wie es funktionieren würde. Beide waren noch etwas skeptisch. Als dann aber der Grill kam, und auch das von Lena per QR Code bestellte Fleisch, heiterte sich ihre Miene auf. Freudig nahm Marco die Zange in Beschlag und belud den Grill mit Fleisch. Dies machte er aber nicht ohne Hintergedanken. Denn die Zange benutze er dann auch zum Essen, um sich so nicht mit den Essstäbchen abmühen zu müssen. Wir brateten also unser Fleisch und ich schoss all das verschiedene Gemüse in die Suppe und wickelte die Pilze mit Speck ein. So langsam entspannten sich die beiden und holten von selbst immer wieder neue Sachen am Buffet. Es war ein sehr gelungener Abend und wir schlugen uns die Bäuche voll. Was für ein Erlebnis. Zu Adis Freude gab es sogar Vanilleglace bis a go go.

Am nächsten Morgen wurde Marco um 8 Uhr vom Tauchshop abgeholt. Für ihn ging es heute zum Richelieu Rock. Der Rest von uns schlief noch etwas aus bevor wir unser Morgenessen wieder am Strand genossen. Wir entschieden uns dann mit Silvie dazu, heute wieder einen kleinen Ausflug zu machen. So fragten wir unten im Hotel wieder nach unserem Taxifahrer. Der war aber mit anderen Gästen auf dem Weg zum Flughafen. So wurden wir dann 5 Minuten später von seinem Sohn abgeholt. Im selben Auto wurden wir rund 30 Minuten ins nächste Dorf gefahren. Dort erwartete uns ein Mangrovenwald. Wir wollten wieder ein paar Tiere beobachten und hatten uns deshalb für eine Kayakfahrt durch die Mangroven entschieden. So stiegen Silvie und ich in ein Kayak. Hinter uns stieg auch noch ein Guide ein. Er paddelte uns durch den Fluss voller Bäume, deren Wurzeln überall ins Wasser eintauchten. Hinter uns folgte Adi auf seinem Kayak mit seinem Guide. Das Wasser war heute nicht mehr so einladend wie gestern auf der Bambusfahrt. Es war sehr trüb und man wusste nicht so recht, was sich darin alles umhertrieb. Auch hier ging es dann nicht lange, bis wir das erste Tier entdeckten. Wir sahen einen dicken Leguan auf einem Baum liegen. Die beiden Guides paddelten uns dann immer tiefer in die Mangroven hinein. Wir sahen Bienenstöcke, Schmetterlinge, Schlangen und einen riesigen Vogel. Dieser war unglaublich gross und schaute uns aus der Ferne an.

Immer wieder paddelte unser Guide etwas langsamer und brachte uns in eine optimale Fotoposition. In diesen Momenten musste Adi sein Handy zücken und ein Foto knipsen. Wir amüsierten uns. Als der Guide dann in der Nähe eines Baumstamms anhielt, meinte er nur 'Tarzan, Tarzan'. Ich wusste zuerst nicht, was machen. Mir wurde dann aber gestikuliert, dass ich doch auf den Baumstamm klettern soll und mich wie Tarzan an der Liane festhalten soll. Ich tat was mir gesagt wurde und so knipsten die anderen beiden ein paar Fotos. Die Flussfahrt war wieder ein grosses Erlebnis und schön ruhig ohne andere Menschen um uns herum. Wir genossen es sehr. Auch wenn es wirklich heiss war und der Schweiss uns nur so vom Gesicht lief.

So kühlten wir uns zurück im Hotel etwas ab, bevor wir uns aufmachten, noch einige exotische Früchte zu kaufen. Auf dem Nachhauseweg wollten wir dann auch unsere Wäsche wieder abholen. Wir liefen zum Früchtestand aber es war niemand da. Wir schauten etwas ratlos umher und so half uns der Nachbar vom Crêpes Stand und rief seine Freundin vom Früchtestand kurz an. Er deutete uns, dass sie mit dem Roller und unserer Wäsche unterwegs sei. So warteten wir also kurz und nahmen dann unsere Wäsche entgegen. Unterdessen war Marco angekommen. Da wir nicht im Hotel waren und er keinen Schlüssel hatte, wartete er im McDonald's vis-a-vis von unserem Hotel und gönnte sich einen Burger und eine grosse Portion Pommes. Er strahlte, als er uns sah. Wir liefen anschliessend gemeinsam an den Strand und er erzählte uns von seinen Abenteuern unter Wasser. Er war froh, dass nun nicht mehr alles wackelte. Am Strand schnitten wir die exotischen Früchte auf, die wir gegessen hatten und schauten der Sonne wieder zu, wie sie langsam unterging. Danach kehrten wir zurück zum Hotel, zogen uns kurz um und genossen dann den Abend zusammen in einem thailändischen Restaurant.

Am nächsten Morgen ging es dann für Marco, Adi und mich wieder früh los. Wir wurden vor dem Hotel von einem kleinen Bus abgeholt und danach kurz zum nächsten Hafen gefahren. Dort angekommen warteten wir zusammen mit den anderen Personen aus dem Bus an einem Tisch. Wir füllten noch eine Verzichterklärung aus, bevor es dann mit einem Schnellboot losging. Wir setzten uns zwischen all den Tauchkarsumpel der anderen Leute und fuhren die nächsten 1:30h hinaus aufs Meer. Irgendwann tauchte vor uns eine Inselgruppe auf. Wir waren bei den Similan Inseln angekommen. Sie sahen wunderschön aus. Mit den runden Steinen, die aus dem Wasser ragten und dem grünen Hintergrund fühlten wir uns ein bisschen wie auf den Seychellen. Wir wurden umgeladen und konnten vom Speedboat auf ein grösseres Tauchboot umstiegen. Dort wurden dann alle einem Tauch- oder Schnorchellehrer zugeteilt. Wir gaben also unser Kind ab, halfen noch kurz beim Übersetzen und machten uns dann gemeinsam auf den Weg zurück aufs Schnellboot. Mit einer anderen Person und unserem persönlichen Schnorchelführer erkundeten wir dann das Riff vor den Inseln. Das Riff war leider nicht so schön. Zumindest nicht, wie es mal war. Ich sah überall abgebrochene oder ausgebleichte Korallen. Den Kopf ins Wasser zu tauchen war ein kleiner Schock. Es sah aus wie ein grosser Korallenfriedhof. Je länger ich den Kopf aber unter Wasser hielt, umso mehr Korallen fielen mir auf, die noch lebten und es gab unglaulich viele Fische. In allen Farben. Und wenig später entdeckte Adi sogar noch zwei Meeresschildkröten. Das Schnorcheln hatte sich also mehr als gelohnt!

Wir fuhren wieder zurück zum grossen Boot und genossen mit Marco zusammen das leckere Mittagessen. Er erzählte uns von seinem Tauchgang und wir crèmten uns nochmals ein bevor es schon wieder schnorcheln ging. Wir fuhren an einen anderen Spot und sahen dort einige Korallen mehr und grössere Fische. Auch dieser Schnorchelausflug war toll und wir waren fasziniert von der Unterwasserwelt. Glücklich gingen wir also wieder aufs Tauchschiff zurück. Dort erzählte uns Marco, dass er auch eine Schildkröte gesehen habe. Zu dritt ging es dann wieder ins Schnellboot und zurück zum Hafen. 5 Minuten bevor wir den Hafen erreicht hatten, hielt unser Boot aber an. Das Benzin komme leider nicht mehr wirklich zum Motor und es gebe eine Problem. So trieben wir also auf dem offenen Meer und liessen uns mit der Strömung in die Bucht treiben. Im Nachhinein war dies zu unserem Glück. Denn so hatten wir Zeit, den Strand zu beobachten. Und dort trieb sich eine ganze Affenbande am Strand herum. Wir sahen sicherlich 20 niedliche Affen und konnten ihnen beim Spielen zuschauen.

Der Schlauch war bald geflickt und wir fuhren nun noch die letzten Meter in den Hafen. Wir wechselten in den Bus und waren bald darauf auch schon wieder bei Silvie im Hotel. Wir duschten kurz und liefen dann zusammen in ein thailändisches Restaurant für unser letztes Essen in Khao Lak. Das Essen war sehr lecker und wir erzählten uns alle von unserem Tag. Und waren alle jetzt schon glücklich, so viele schöne Momente erlebt zu haben. Wir fielen müde zu Bett und waren gespannt, wie es nun wohl die nächsten Tage weitergehen würde?

Lena Gisiger

07.02.2023

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