
Der Unabängige Staat Samoa, wie Samoa offiziell heisst, ist ein Inselstaat in Polynesien. Samoa liegt im südwestlichen Pazifik und liegt zwischen Neuseeland und Hawaii. Die nahegelegensten Nachbarländer sind Fidschi, Tonga und Amerikanisch Samoa. Die grösseren Inseln sind wie Hawaii aus vulkanischen Aktivitäten entstanden. Die kleineren Inseln entstanden aus Korallenriffen. Da sich Samoa und die anderen Polynesischen Inseln in diesem Gebiet an Neuseeland orientieren, haben sie am 30. Dezember 2011 die Zeitzone gewechselt und somit einen Buck in die Datumsgrenze geschlagen. Diese Polynesischen Inseln sind der einzige Ort, an dem es mehr als 12 Stunden Zeitunterschied zu Europa geben kann.
Unser Tagebuch

Das freundliche Samoa
Es ging also wieder von vorne los. Wir in einem neuen Land. Und wie damals in Zentral- und Südamerika war da wieder mehr Aufregung. Und auch mehr Vorfreude. Wir waren gespannt,
was uns erwartet und in welche Kultur wir wohl eintauchen würden. Wir verliessen also den geschützten Flughafenbereich und machten uns auf den Rummel gefasst. Doch so viel Rummel
war da nicht. Es waren zwar einige Taxifahrer da und auch diese wollten unbedingt, dass wir mit ihnen fuhren. Aber wir wurden bei Weitem nicht so bedrängt wie in anderen Ländern.
Wir lächelten uns also einen Taxifahrer an und sagten ihm aber auch gleich, dass wir noch einige Erledigungen machen müssten. So gingen wir zuerst in aller Ruhe aufs WC. Der
Taxifahrer immer in der Nähe damit er uns auch ja nicht verpasst. Danach ging es zum Vodafoneladen. Da liessen wir uns wegen einer SIM Karte beraten. Diese konnte man aber nur in
bar bezahlen. Also gingen wir wieder zurück in die Ankunftshalle und hoben noch etwas Bargeld ab. Der Taxifahrer wieder in unserer Nähe. So langsam sah er uns schon ungeduldig an.
Wir liessen uns aber nicht aus der Ruhe bringen und kauften noch zwei SIM Karten mit je 20 GB Daten. Danach waren wir endlich fertig und nickten dem Taxifahrer zu. Es konnte losgehen.
Hinten im Taxi fiel uns zuerst auf, dass wir wieder auf der falschen Strassenseite fuhren. Und dass man sich nicht mehr anschnallen konnte. Sonst war aber alles gut. Die Strassen waren auch
asphaltiert und es war sehr sauber. Wir fuhren also vorbei an vielen farbigen Häusern. Die meisten hatten noch ein zweites, offenes Gebäude vor dem eigentlichen Gebäude. Dieses Gebäude bestand
lediglich aus einem Boden, einem Dach und ein paar Holzpfeilern dazwischen. Etwas müde schauten
wir uns die Häuser an und lächelten. Samoa war friedlich, Samoa war fröhlich und Samoa war schön. Auf der einen Seite die grünen Berge und auf der anderen Seite das blaue Meer. Uns gefiel es.
Unterdessen unterhielten wir uns mit dem Taxifahrer und erfuhren schon einiges über Samoa.
Rund 50 Minuten später waren wir dann in Apia, der Hautpstadt, angekommen. Wir fuhren etwas aus dem Stadtzentrum und kamen dann bei unserem AirBnB an. Wir hatten wieder einmal eine ganze Unterkunft
im Garten eines anderen Haus gebucht. Am Eingang begrüsste uns dann auch sogleich unser Host. Er zeigte uns unsere Unterkunft und fragte, ob wir noch irgendetwas bräuchten. Wir wollten aber nur
ankommen. So stellten wir dann die Klimaanlage an und legten uns direkt ins Bett. Und hofften, dass der Schlaf Adis Ohr guttun würde. Dies war leider nicht der Fall. Aber zumindest etwas
erholter ging es danach zu Fuss zum nächsten Einkaufsladen. Dieser war rund 20 Minuten entfernt. Und obwohl es nach unten ging, kamen wir völlig verschwitzt an. Samoa war heiss!
Der Laden war so gross wie in der Schweiz ein sehr kleines Coop. Und es gab Vieles, aber von allem nicht viel Auswahl. Besonders beim Gemüse merkte man sehr, dass wir uns auf einer Insel inmitten
des Pazifiks befinden. Und diese Insel wurde nicht mehr von der USA versorgt. So fanden wir halt nur Tomaten, Pak Choi und Äpfel. Wir kauften uns noch etwas Reis, Linsen und Kokosmilch.
Die meisten importierten Lebensmittel stammten von Australien und Neuseeland. Wir waren also definitiv am anderen Ende der Welt angekommen! Grosse
Menuwünsche waren leider nicht möglich. Kaum aus dem Laden raus, lud uns dann unser Host wieder auf. Adi auf der Ladefläche des Pickups und ich vorne.
Wieder in der Unterkunft angekommen waren wir dann unglaublich froh, endlich angekommen zu sein. Wir wollten uns nun etwas erholen und Adi sollte gesund werden. Für die nächsten Tage hatten wir keine
grossen Pläne. So kochte ich uns dann ein Daal zum Abendessen und wir schliefen schnell ein. Den ganzen Sonntag verbrachten wir dann in der Unterkunft. Ich mit Lesen, Adi machte etwas an seinem
Computer. So langsam erholten wir uns. Und gerade als unser Magen etwas anfing zu knurren, klopfte es. Die Kinder unserer Hosts standen vor der Türe. Mit drei Tellern Essen. Sie hätten gerade gekocht
und in Samoa sei es Brauch, dass man sein bestes Essen mit den Nachbarn teile. So hätten sie uns speziellen Fisch gebracht, Suppe, Taroblätter gefüllt mit Kokosmilchpaste und Taroblätter gefüllt mit Poulet,
Tarowurzeln, sowie auch noch Schweinefleisch. Wir waren etwas sprachlos und bedankten uns aber. Unser Hungerproblem war nun wohl gelöst.
Das Essen war sehr lecker. Aber halt doch nicht ganz unser Lieblingsessen. Ein bisschen Gemüse darf es für uns schon auch sein. Aber wir fanden es toll, das einheimische Essen testen zu dürfen. Am
meisten wird uns wohl die Taro Pflanze in Erinnerung bleiben. Von dieser werden die Wurzeln wie auch die Blätter verwendet. Wie sie schmeckt? Unbeschreiblich. Keine Ahnung.
Am Montag Mittag konnten wir uns dann wieder aufraffen und wollten die Stadt Apia etwas erkunden. Wir liefen also los, alles der Strasse entlang. Was wohl nicht ganz normal ist in Samoa. Durgeschwitzt
kamen wir aber gut in der Innenstadt an. Und naja, wir merkten es nicht wirklich. Adis Kommentar war nur, dass Selzach also schon mit dieser Innenstadt mithalten könne. Ausser dass es hier einen
McDonalds und ein Meer gab. Das mache Apia wohl etwas überlegen. Wir gingen also kurz in die Apotheke, schauten, was im McDonalds auf der Karte stand und holten uns ein Kaffee. Danach ging es
weiter, alles dem Wasser entlang bis zum Hafen. Dort schauten wir einem Containerschiff zu, bevor es dann bis zum nächsten Strand weiterging. Das Wasser lud aber nicht unbedingt zum Baden ein
und so liefen wir wieder zurück in die Stadt und besuchten einen Einkaufsladen. Auch dieser war nicht viel Grösser als der Letzte. Und auch hier bestimmt definitiv der Supermarkt, was du zu Abend
isst und nicht du selbst. Trotzdem mit etwas frischem Gemüse bewaffnet ging es dann nach Hause. Dort kochten wir uns eine Art Ratatouille und machten es uns gemütlich.
Am Dienstag verbrachten wir den grössten Teil des Tages wieder in der Unterkunft. Draussen regnete es fast ununterbrochen und wir genossen es, am Schärme zu sein. So konnte Adi
endlich umsetzen, was er schon lange wollte. Ihm schwebte schon lange vor, dass er das Wissen von euch testen möchte. So wollte er unbedingt ein Weltreisequiz auf unserer Seite
haben. Und tada, hier ist es: Unser Weltreisequiz. Viel Spass beim Austoben wünscht Adi. :)
Am Abend ging es dann in das beste Restaurant der ganzen Insel italienisch essen. Mmmmmhhhh...!
Am nächsten Tag hatten wir unsere Hostfamlie gefragt, ob sie eine gute Autovermietung kennen. Wir möchten gerne die Insel sehen. Natürlich kannten sie eine. Da aber leider bereits alle
Autos ausgebucht waren, schlugen sie uns vor, einfach ihr Auto zu nehmen. Wir sagten natürlich nicht nein und freuten uns. Dass die Familie dafür extra die Batterie bei einem anderen Auto
ersetzen würde, nur damit wir ihres haben können, haben wir erst später erfahren. Um 10 Uhr ging es dann aber los und wir fuhren mit einem Pickup rund um die Insel. Wir hatten ein, zwei
schöne Strände herausgesucht und folgten der einen Strasse Richtung Osten. Wir fuhren durch viel Grün und vorbei an wunderschön blauem Wasser. Angekommen am ersten Strand parkierten wir dann unser
Auto. Schon bald kam ein Samoaner auf uns zu und fragte, ob wir denn hier bleiben wollen. Wir sagten ja und er sagte, dass dies 50 Talas kosten würde. Also rund 15 Franken. Dafür hätten wir
noch WCs und eine Dusche sowie ein ganzes Fale für uns. Wir wollten baden gehen, also bezahlten wir und bezogen unser kleines Haus mit Dach auf Stelzen (Fale).
Wir genossen den Strand und gingen kurz schnorcheln. So viel sahen wir aber leider nicht. Schon bald ging es also an den nächsten Strand. Auch dort durften wir wieder Eintrittsgebühr bezahlen und badeten
kurz unsere Füsse. Es fing nämlich wieder an zu regnen. Wie sich herausstellte, gab es in Samoa keine öffentlichen Strände.
Wir fuhren nach diesem Strand weiter. Mittlerweile war es schon später Nachmittag geworden. Wir beschlossen aber, noch einmal ganz um die Insel zu fahren. Und es lohnte sich. In jedem kleinen Dorf
gab es eine riesige, schön farbige Kirche. Und überall gab es riesige Fales und farbig bemalte Häuser. Überall waren Kinder und überall war etwas los. Wir genossen unsere Fahrt durch die
Insel und sahen wunderschöne Natur. Irgendwann waren wir dann wieder beim Flughafen angekommen. Etwas später stand eine Polizeipatrouille vor uns. Na toll, die erste Polizeikontrolle im
Ausland. Und ich fuhr. In einem Auto, das nicht uns gehörte und ich keine Ahnung hatte, wo die Fahrzeugpapiere waren. Immerhin waren wir angeschnallt. Ich liess also das Fenster nach unten und
grüsste den Officer freundlich. Er fragte für den Führerausweis - welchen ich zum Glck dabei hatte. Er inspizierte diesen kurz und meinte danach nur. Nein, nicht der Führerausweis von meinem Land.
Er brauche den samoanischen Führerausweis. Ehm... Ich hätte nur den sagte ich. Der Polizist schaute mich etwas böse an und erklärte dann, dass man in Samoa immer einen samoanischen Führerschein
brauche. Man könne sich in Apia für 20 Tala einen ausstellen lassen. Danach lächelte er und sagte nur: 'For the next time you're here'. Und wir durften weiterfahren.
Etwas geschwitzt hatte ich schon. Und wir hatten nochmals Glück gehabt. Wie überall auf Samoa waren die Personen einfach unglaublich freundlich. So fuhren wir nach Hause und waren richtig froh,
wieder angekommen zu sein. Wir stellten das Auto ab, plauderten noch etwas mit unseren Hosts, kochten dann zu Abend und planten unsere Weiterreise. Am nächsten Tag ging es auf die andere Insel
von Samoa - Savai. Und für am Montag darauf buchten wir den Flug für nach Fiji - inklusive Surfcamp. Wir freuten uns riesig!
Wir packten also alles zusammen, riefen einem Taxi an und machten uns dann auf den Weg. Es ging zum Fährhafen. Wir unterhielten uns auf der Fahrt noch mit dem Taxifahrer. Dieser erzählte uns,
dass er nur drei Monate auf Samoa lebe. Die restlichen Monate arbeite er in Neuseeland. Als Früchtepflücker. Und es gäbe ganz viele Samoaner, die das so machen würden. Also die Familie für dreiviertel
Jahr verlassen, nur um diese ernähren zu können, da der Lohn in Samoa zu tief ist. Wie schrecklich ... Wir gaben ihm dann noch etwas extra und hofften, dass er vielleicht nicht ganz so lange
nach Neuseeland musste.

Mit einem neuen Freund um die Insel
Am Fährhafen angekommen, lud uns der Taxifahrer aus, und zeigte uns noch freundlich, wo wir denn unser Ticket kaufen mussten. Irgendwie waren wir froh um den Hinweis. Denn der Fährhafen
war eher für Einheimische gemacht als für Tourist*innen. Der Fährhafen bestand aus einem Dach und einigen Wänden. Darunter befanden sich einige Holztische, an denen die Einheimischen selber
mitgebrachtes Essen oder Essen von den kleinen Essensständen assen. Irgendwo befand sich eine Frau hinter einer dicken Glasscheibe mit Gitterstäben. Dank des Taxifahrers wussten wir, dass
dies das Ticket Office war. Pünktlich also um halb 12 trafen wir beim Ticket Office ein. Wir fragten die Frau höflich nach Fahrkarten für nach Savai für die 12 Uhr Fähre. Sie schaute uns
etwas gelangweilt an und sagte nur, dass die Fähre bereits losgefahren sei. Wir schauten uns fragend an, und ich merkte kurz an, dass es doch noch nicht 12 Uhr sei. Die Frau entgegnete nur
knapp, dass die Fähre halt voll war. Wir fragten, wann denn die nächste Fähre ablegen würde. Sie antwortete uns, dass das ungefähr in 2 Stunden sein werde. Mmh, 2 Stunden warten war
jetzt nicht unsere Lieblingsbeschäftigung. Aber wir waren so entspannt, dass uns das auch nicht gross störte. Und eine andere Wahl hatten wir eh nicht. So fragten wir die Frau noch nach
Fahrkarten für die nächste Fähre. Sie sagte uns dann, dass die Fahrkarten für diese Fähre erst in einer Stunde gekauft werden können. Sie schloss nun das Fenster, da sie wohl endlich ihr
Mittagessen essen wollte und lies uns etwas fragend zurück.
So liefen wir zu den Holzbänken und setzten uns hin. Inzwischen waren ziemlich viele Leute am Hafen und so behielten wir die Zeit
gut im Auge. Denn wir wollten nicht noch länger als nötig hier an diesem Hafen bleiben. So machte ich mich dann 5 Minuten vor genannter Zeit auf zum Tickethäuschen. Lena blieb zurück und
bewachte das Gepäck. Und es ging tatsächlich nicht lange. Bis alle anderen Leute im Hafen mir gefolgt waren und sich hinter mich stellten. So befand ich mich in einer riesigen Menschenmasse
von Samoanern, die alle wild auf samoanisch miteinander sprachen. Nur die Frau hinter der Glasscheibe liess sich nicht blicken. So wartete ich ungefähr 20 Minuten in der Schlange, bis das
besagte Glasfenster endlich aufging. Und plötzlich gab es keine Reihe mehr. Alle strömten zum Fenster und wollten eines der Tickets ergattern. Dabei streckte man nur einen Geldschein hin
und bekam dann das gewünschte Ticket über. Von wo die Leute wussten, für welche Fähre sie bezahlten war mir mehr als schleierhaft. Ich sah, dass alle Leute eine 10 Talas Note hinstreckten und
dafür ein Ticket bekamen. So kramte ich eine 20 Tales Note aus meinem Geldbeutel und streckte sie auch hin. Und siehe da, schon bald hatte ich zwei Tickets in der Hand. Ich lief zurück zu
Lena und wir setzten uns noch kurz hin, bevor wir uns dann in den Wartebereich des Fährhafens begaben. Dieser sah etwas aus, wie im Europapark. Eine Kette formte einen langen Weg durch den Raum.
Wir liefen dem Weg entlang bis zuvorderst und setzten uns dann hinter einer Familie auf den Boden. Wie immer wurden wir von den Kindern angestrahlt. Ein kleiner Junge, knapp 2 Jahre alt, entdeckte
dann meinen Plüschuhu und meinen Plüschpapagei an meinem Rucksack. Ganz fasziniert fing er an, damit zu spielen. Den Eltern war es sichtlich peinlcih und sie begannen, sich zu entschuldigen. Ich
sagte ihnen, dass alles in Ordung sei. Wir warteten noch etwas 1 Stunde bis dann die Fähre endlich einfuhr. Und es wiederholte sich die Szene von vorhin, eine Reihe gab es plötzlich nicht mehr. Die
Leute strömten zum Schiff auf allen erdenklichen Wegen. Durch die Gitterstäbe, der Reihe vorbei, aussen rum. Nur wir standen da brav in der Reihe und kamen nicht vorwärts. Uns stresste das Ganze
aber nicht und so schafften wir es dann auch irgendwie auf die Fähre.
Die Fähre war ein alter Kahn mit Holzboden. Sowohl Fahrzeuge als auch Menschen wurden damit transportiert. Die Fahrzeuge fanden auf dem Holzboden Platz, für die Fussgänger hatte es keinen
designierten Platz. So kraxelten wir eine Treppe zum Kapitänsturm hoch und setzten uns da zuvorderst auf den Boden. Der Boden war aber so heiss, dass wir kurz darauf wieder aufstanden und
auf irgendeinem Gerät Platz nahmen. Die Leute standen überall auf dem Boot. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Schon bald ging es los und der Kahn stach in die türkisblaue See. Schon
kurz nachdem wir den Hafen verlassen hatten, sah Lena eine Schildkröte ihren Kopf aus dem Wasser strecken. Es war schön. Für die nächsten 2 Stunden liessen wir uns den Fahrtwind ins Gesicht
blasen und bestaunten die Inseln, an denen wir vorbeizogen. Die Sonne schien warm, aber nicht heiss vom Himmel. Nichtsdestotrotz holten wir nach einigen Minuten die Sonnencreme aus dem Rucksack
und begannen uns einzucremen. Und dabei beobachteten uns alle Menschen rund um uns herum. Hier war Sonnencreme wohl nicht so üblich. Lange zwei Stunden später trafen wir dann im Hafen von Savaii
ein.
Wir kraxelten wieder von unserem Turm herunter und liefen über das hölzerne Deck. Zuvorderst legten einige Mitarbeiter Holzbretter auf den Boden, so dass die Autofahrer besser vom Schiff kamen.
Auch hier gab es wieder einen Fährhafen und wieder hatte es unzählige Taxifahrer, die auf uns warteten. Da wir beide schon von Weitem wie Touristen aussahen, umzingelten uns die Taxifahrer schon
bald. Und alle hatten Röcke an. Schon auf Upolo war mir aufgefallen, dass alle Menschen hier Röcke trugen. Egal ob Frau, Mann oder Kind. Ich entschied mich für einen Taxifahrer und zeigte ihm
an, dass wir mit ihm fahren würde. Er machte sich auf den Weg, um uns zum Taxi zu führen, als ihm ein anderer Taxifahrer nachsprang und ihn zu schlagen begann. Er rannte weiter und hängte den
anderen Mann ab. Er öffnete dann den Kofferraum und wir alle stiegen ins Auto. Lena und ich schauten uns etwas verwirrt an und so fragten wir den Taxi Fahrer dann, ob es normal sei, dass sie sich
hier schlagen. Er verstand uns nicht so gut und so beantwortete er unsere Frage auch nicht. Er hielt unterwegs aber an verschiedenen Orten an, um uns etwas zu den Orten zu erzählen, und fuhr sogar
noch einen Umweg, um uns noch etwas zu zeigen. Wir waren dann aber doch froh, als wir ungefähr eine Stunde später bei unserem Hotel angekommen waren.
Wir betraten die Reception und eine Frau führte den Check-In durch. Wir mussten nichts zeigen und es ging ziemlich flott. Wie ich es am liebsten mag. Anschliessend kam der Besitzer hervor und
führte uns zu unserem Häuschen direkt am Meer. Wir hatten unseren eigenen kleinen Strand und das Meer direkt vor der Nase. Es erklärte uns noch, dass es im Moment Schildkröten hier gäbe und
dass wir diese beim Schnorcheln nicht berühren sollten. Wir schauten uns strahlend an und bezogen dann unsere Unterkunft. Diese war schon etwas in die Jahre gekommen, aber es war für uns ganz
okay. Wir holten sogleich unsere Schnorchelausrüstung hervor und stürzten uns ins klare Wasser vor unserem Bungalow. Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen und mit den letzten Sonnenstrahlen
schwammen wir hinaus. Wir sahen schon beim ersten grossen Steinhaufen eine Vielzahl an farbigen Fischen. Wir schwammen weiter und kamen zu einem Wald brauner Korallen. Darin versteckten sich überall
Fische. Wir sahen einige Schwärme vorbeischwimmen und schwammen noch weiter hinaus. Und als wir dann schon umkehren wollten, sah ich eine dunkle Gestalt vor mir schwimmen. Neugierig schwamm ich näher
und erkannte schon bald die Bewegungen einer Schildkröte. Sie sass da und frass etwas Seegrass am Boden. Wir schwebten an Ort und Stelle und beobachteten die Schildrköte. Sie liess sich von uns
nicht aus dem Konzept bringen und frass noch etwas. Schon bald darauf begann sie dann aber weiterzuschwimmen und wir folgten ihr noch ein Stück, bis sie uns dann abgehängt hatte. Unglaublich, wir
waren schon wieder mit einer Schildkröte schnorcheln. Wir schwammen ans Ufer, hoben unsere Köpfe aus dem Wasser und sahen noch gerade die letzten Sonnenstrahlen bevor die Sonne im Meer verschwand.
Wir duschten kurz, zogen uns um und liefen dann zur Hotelbar. Das Hotel war gross, hatte ungefähr Platz für 200 Personen. Es gab Billiardtische, einen Pool und viele Tische. Doch im ganzen Hotel befanden
sich nur 4 andere Gäste. So setzten wir uns zuvorderst hin und begutachteten die Getränkekarte. Die Cocktails kosteten nur 5 Franken. Wie lange wollte ich schon wieder günstige Cocktails trinken. So
bestellten wir uns einen und Leo der Barkeeper bereitete diesen zu. Er war so lecker und ich war gerade so glücklich. Wir sassen da auf der Veranda direkt am Meer und genossen unseren Cocktail. Als ich
dann die nächsten Cocktails bestellte, drückte ich Leo noch ein 50 Talas Nötchen als Trinkgeld in die Hand. Er freute sich sehr und bedankte sich mehrmals. Wir assen dann auch noch im Restaurant. Als wir uns dann
auf den Weg zu unserem Zimmer machen wollten, kam Leo nochmals zu uns und fragte uns, ob er uns am nächsten Tag die Insel zeigen dürfe? Er habe frei. Wir schauten uns kurz an und nahmen dann das Angbot von
Leo an.
Am nächsten Morgen schliefen wir aus und gingen dann wieder ins Restaurant frühstücken. Leo war nicht da, denn er hatte heute ja seinen freien Tag. Etwas später holte er uns dann im Hotel ab und fuhr mit
uns los. Das Ziel war es, einmal um die Insel zu fahren. Unterwegs stoppte Leo immer wieder und zeigte uns die Sehenswürdigkeiten seiner Insel. Zuerst hielten wir bei einer kleinen Höhle, in der kleine Vögel
lebten. Dann hielten wir bei einem Loch im Felsen, welcher wie ein Fussabdruck aussah. Dieser war Teil einer alten Saga des Landes und stolz zeigte er uns diesen. Etwas später hielten wir dann noch bei einem
Dorf, in welchem man eine Baumwipfeltour machen konnte. Doch die Treppe sah schon etwas in die Jahre gekommen aus und wurde wohl seit Beginn Coronas auch nicht mehr verwendet. Zu Lenas Erleichterung fand
dann auch Leo, dass es zu gefährlich war da hoch zu kraxeln und so fuhren wir weiter. Wir besuchten noch einen Strand und dann die berühmten Blowholes. Diese waren eigentlich einfach Löcher in einem Felsen.
Das Spezielle daran war, dass die Löcher mit dem Meer darunter verbunden waren. Und wenn eine Welle kam, spritzte das Wasser rund 10 Meter in die Höhe. Leo hatte uns auf dem Weg dahin noch geraten, einige
Kokosnüsse mitzunehmen. Als wir dann bei den Blowholes angelangt waren, zeigte er uns, dass sie als Kinder immer Kokosnüsse in die Löcher geworfen hatten, und dann zugeschaut hatten, wie diese herausgespickt
wurden. So standen wir drei da ganz alleine auf diesem Felsen und warfen Kokosnüsse in ein Loch, nur um dann zu schauen, wie diese herauskatapultiert wurden. Immer wenn es wieder soweit war, hatte ich Angst,
dass eine dieser Kokosnüsse auf meinem Kopf landen würde. Aber das geschah zum Glück nicht. Die Sonne neigte sich langsam wieder dem Horizont zu und Lena und ich wurden langsam müde. Leo fuhr uns dann noch
zwei Stunden lang zurück zum Hotel. Wir bedankten uns bei ihm, gaben ihm noch etwas Geld und spendierten ihm noch ein Feierabendbier. Unterwegs hatten wir uns noch einige Cornflakes und frische Milch gekauft,
welche wir dann etwas später in unserem Hotelzimmer zu Abend assen.
Am nächsten Morgen war auch bereits der Tag unserer Abreise. So standen wir um 07:00 Uhr auf, holten unsere Schnorchelsachen hervor und gingen mit den ersten Sonnenstrahlen schnorcheln. Was für ein Start in den Tag.
Das Wasser war ganz ruhig, da die Wellen etwa 100 Meter weiter draussen auf dem Riff brachen. Dazu war das Wasser glasklar, so dass man absolut alles sah. Wir sahen wieder unzählige
Fische. Nur die Schildkröte sahen wir nicht. Diese liess sich leider nicht nicht mehr blicken. Nichtsdestotrotz war dies ein schöner Start in den neuen Tag. Wir gingen wieder im Hotel frühstücken. Und sahen auch Leo wieder.
Wir hatten noch einen kleinen Brief geschrieben, um ihm für den gestrigen Tag zu danken. Er freute sich sehr darüber. Er fragte uns dann auch noch, ob er uns etwas später an den Hafen fahren soll. Wir nahmen das
Angebot wieder sehr gerne an. Wir packten unsere Sachen zusammen, bezalten an der Reception unsere Rechnung und liessen uns von Leo aufladen. Zusammen fuhren wir wieder ungefähr eine Stunde bis zum Hafen. Unterwegs
erzählte er uns noch, dass er in einer Woche los müsste. Er gehe wieder nach Neuseeland, um Früchte zu pflücken. Er werde seine Familie sehr vermissen und dass für ihn Weihnachten immer am Schlimmsten sei. Denn in
Neuseeland liegt Weihnachten mitten im Sommer, und das ist die Erntezeit vieler Früchte. Als wir dann am Fährhafen ankamen, verabschiedeten wir uns von Leo und drückten ihm nochmals ein paar Geldscheine in die
Hand. Wir hatten hier einen netten und liebenswerten Freund gefunden. Den wir sehr wahrscheinlich nie mehr sehen werden. Wir wünschten ihm alles Gute und machten uns auf den Weg zur Fähre.
Am Fährenterminal herrschte ein reges Treiben. Denn es war Samstag. Und am Sonntag war ein spezieller Feiertag in Samoa. So kamen wir also an und drängten uns durch die Leute. Wieder fragten wir uns, wo denn
wohl das Ticket Office sei. Da zog aber ein kleines Mädchen an den Hosen von mir. Ich schaute runter und sie zeigte nur aufgeregt in eine Richtung und sagte 'Tickets'. Wir lächelten sie an, bedankten uns
und machten uns auf den Weg zu dem Fenster mit Gitterstäben. Unterwegs sah uns das Mädchen aber immer wieder etwas gestresst an. Es hatte wohl einen Grund. So liefen wir so schnell es ging zum Ticket
Office, kauften zwei Tickets und liessen uns vom Mädchen den Weg zur Fähre zeigen. Wir stiegen ein und direkt hinter räumten sie die Brücke auf die Fähre weg. Wir hatten es in allerletzen Sekunde geschafft!
Wir schauten etwas ungläubig zurück, lächelten das Mädchen an und machten uns auf den Weg nach oben.

Das schöne Resort
Dieses Mal hatten wir die grössere Fähre als das letzte Mal. Und sie hatte sogar Sitzplätze! Doch wir entschieden uns trotzdem dazu, am Boden Platz zu nehmen. Da gibt es mehr
frische Luft und die bessere Aussicht. Wir genossen die Überfahrt und waren dieses Mal sogar schneller! In einer Stunde waren wir wieder im Schutz des Riffs angekommen.
Dort mussten wir noch etwas warten, bis die andere Fähre ausgelaufen war. Dann konnten wir anlegen und die Fähre wieder verlassen. Das Fährterminal war uns nun schon bekannt.
Wir gingen nach draussen und ich durfte mir dann einen Taxifahrer aussuchen. Ich war schon bereit, zu handeln. Da sagte er mir aber direkt meinen Verhandlungspreis. So
liess ich es dann bleiben und wir stiegen ein.
10 Minuten später kamen wir dann auch schon in unserer Unterkunft an. Wir hatten uns für die letzten zwei Nächte eine Unterkunft in der Nähe der Fähre und des Flughafens
gesucht. Wir waren in einem der einzigen Resorts in Samoa. Und es gefiel uns ganz gut. Wir hatten ein eigenes, kleines Häuschen mit Badezimmer und Balkon - inklusive
Sicht aufs Meer. Es gab zudem einen Pool, einen PingPong Tisch und viele liebe Angestellte. Und so verbrachten wir dann auch die nächsten zwei Tage.
Wir unternahmen nicht viel. Wir chillten etwas in unserem Bungalow, schrieben einen Blogbeitrag und setzten uns etwas ans Meer. Am Abend genossen wir jeweils das Restaurant
und die Happy Hour. Wir versuchten uns nochmals an Tara, waren aber auch dieses Mal nicht vollständig überzeugt.
Am Montag spielten wir mit Anais und Nico noch ein Brettspiel über den Computer. Das war ganz witzig. Und danach ging es dann auch schon ab an den Flughafen. Um 4 Uhr
nachmittags ging unser Flug nach Fiji. Wir checkten also aus und nahmen den Hotel Shuttle. Und schon waren wir wieder da, wo unser Samoa Abenteuer angefangen hatte.
Im wohl modernsten Gebäude von ganz Samoa. Wir warteten auf unseren Flug und dachten nochmals über unsere Zeit in Samoa nach. Was für eine tolle Erfahrung! Samoa
hat bei uns definitiv ein Platz im Herzen gewonnen. Nicht wegen den schönsten Stränden und nicht einmal wegen der schön grünen Insel. Einzig und allein wegen
den freundlichen Menschen - unserer ersten AirBnB Familie, Leo, den lieben Taxifahrern und dem kleinen Kind am Fährenterminal. Samoa war unerwartet und für uns
speziell. Nichtsdestotrotz freuten wir uns auf Fiji wie noch kaum auf ein Land auf unserer Weltreise.
So stiegen wir ins Flugzeug ein und wurden sogleich begrüsst: 'Bula'. Das heisst Hallo (und noch viel anderes auf Fijianisch) und wird uns wohl noch etwas begleiten.
Wir nahmen Platz und flogen zwei Stunden über den offenen Pazifik. Auf dem Flügel des Flugzeugs stand unterdessen immer unser Ziel - Fiji.
Warum wir uns für Samoa entschieden haben
Talofa, so wurden wir in Samoa begrüsst. Es bedeutet nichts anderes als herzlich Willkommen. Wie wir genau hierhergekommen sind, ist aber mehr als fraglich. Samoa stand nie auf unserer To Do Liste und auch sonst gab es eigentlich nichts, was wir an diesem Land unbedingt sehen wollten. Da aber die Flüge von Hawaii nach Fidschi in Samoa landeten, dachten wir uns, warum nicht aussteigen und dieses Land entdecken? So buchten wir unseren Flug nach Samoa und kamen in diesem fast unberührten Flecken Erden an.
Unsere Reiseroute
Nachfolgend findest du eine Karte mit unserer Reiseroute. Dabei kennzeichnen die Marker alle Orte, die wir besucht haben.