
Samoa
Das freundliche Samoa
Es ging also wieder von vorne los. Wir in einem neuen Land. Und wie damals in Zentral- und Südamerika war da wieder mehr Aufregung. Und auch mehr Vorfreude. Wir waren gespannt,
was uns erwartet und in welche Kultur wir wohl eintauchen würden. Wir verliessen also den geschützten Flughafenbereich und machten uns auf den Rummel gefasst. Doch so viel Rummel
war da nicht. Es waren zwar einige Taxifahrer da und auch diese wollten unbedingt, dass wir mit ihnen fuhren. Aber wir wurden bei Weitem nicht so bedrängt wie in anderen Ländern.
Wir lächelten uns also einen Taxifahrer an und sagten ihm aber auch gleich, dass wir noch einige Erledigungen machen müssten. So gingen wir zuerst in aller Ruhe aufs WC. Der
Taxifahrer immer in der Nähe damit er uns auch ja nicht verpasst. Danach ging es zum Vodafoneladen. Da liessen wir uns wegen einer SIM Karte beraten. Diese konnte man aber nur in
bar bezahlen. Also gingen wir wieder zurück in die Ankunftshalle und hoben noch etwas Bargeld ab. Der Taxifahrer wieder in unserer Nähe. So langsam sah er uns schon ungeduldig an.
Wir liessen uns aber nicht aus der Ruhe bringen und kauften noch zwei SIM Karten mit je 20 GB Daten. Danach waren wir endlich fertig und nickten dem Taxifahrer zu. Es konnte losgehen.
Hinten im Taxi fiel uns zuerst auf, dass wir wieder auf der falschen Strassenseite fuhren. Und dass man sich nicht mehr anschnallen konnte. Sonst war aber alles gut. Die Strassen waren auch
asphaltiert und es war sehr sauber. Wir fuhren also vorbei an vielen farbigen Häusern. Die meisten hatten noch ein zweites, offenes Gebäude vor dem eigentlichen Gebäude. Dieses Gebäude bestand
lediglich aus einem Boden, einem Dach und ein paar Holzpfeilern dazwischen. Etwas müde schauten
wir uns die Häuser an und lächelten. Samoa war friedlich, Samoa war fröhlich und Samoa war schön. Auf der einen Seite die grünen Berge und auf der anderen Seite das blaue Meer. Uns gefiel es.
Unterdessen unterhielten wir uns mit dem Taxifahrer und erfuhren schon einiges über Samoa.
Rund 50 Minuten später waren wir dann in Apia, der Hautpstadt, angekommen. Wir fuhren etwas aus dem Stadtzentrum und kamen dann bei unserem AirBnB an. Wir hatten wieder einmal eine ganze Unterkunft
im Garten eines anderen Haus gebucht. Am Eingang begrüsste uns dann auch sogleich unser Host. Er zeigte uns unsere Unterkunft und fragte, ob wir noch irgendetwas bräuchten. Wir wollten aber nur
ankommen. So stellten wir dann die Klimaanlage an und legten uns direkt ins Bett. Und hofften, dass der Schlaf Adis Ohr guttun würde. Dies war leider nicht der Fall. Aber zumindest etwas
erholter ging es danach zu Fuss zum nächsten Einkaufsladen. Dieser war rund 20 Minuten entfernt. Und obwohl es nach unten ging, kamen wir völlig verschwitzt an. Samoa war heiss!
Der Laden war so gross wie in der Schweiz ein sehr kleines Coop. Und es gab Vieles, aber von allem nicht viel Auswahl. Besonders beim Gemüse merkte man sehr, dass wir uns auf einer Insel inmitten
des Pazifiks befinden. Und diese Insel wurde nicht mehr von der USA versorgt. So fanden wir halt nur Tomaten, Pak Choi und Äpfel. Wir kauften uns noch etwas Reis, Linsen und Kokosmilch.
Die meisten importierten Lebensmittel stammten von Australien und Neuseeland. Wir waren also definitiv am anderen Ende der Welt angekommen! Grosse
Menuwünsche waren leider nicht möglich. Kaum aus dem Laden raus, lud uns dann unser Host wieder auf. Adi auf der Ladefläche des Pickups und ich vorne.
Wieder in der Unterkunft angekommen waren wir dann unglaublich froh, endlich angekommen zu sein. Wir wollten uns nun etwas erholen und Adi sollte gesund werden. Für die nächsten Tage hatten wir keine
grossen Pläne. So kochte ich uns dann ein Daal zum Abendessen und wir schliefen schnell ein. Den ganzen Sonntag verbrachten wir dann in der Unterkunft. Ich mit Lesen, Adi machte etwas an seinem
Computer. So langsam erholten wir uns. Und gerade als unser Magen etwas anfing zu knurren, klopfte es. Die Kinder unserer Hosts standen vor der Türe. Mit drei Tellern Essen. Sie hätten gerade gekocht
und in Samoa sei es Brauch, dass man sein bestes Essen mit den Nachbarn teile. So hätten sie uns speziellen Fisch gebracht, Suppe, Taroblätter gefüllt mit Kokosmilchpaste und Taroblätter gefüllt mit Poulet,
Tarowurzeln, sowie auch noch Schweinefleisch. Wir waren etwas sprachlos und bedankten uns aber. Unser Hungerproblem war nun wohl gelöst.
Das Essen war sehr lecker. Aber halt doch nicht ganz unser Lieblingsessen. Ein bisschen Gemüse darf es für uns schon auch sein. Aber wir fanden es toll, das einheimische Essen testen zu dürfen. Am
meisten wird uns wohl die Taro Pflanze in Erinnerung bleiben. Von dieser werden die Wurzeln wie auch die Blätter verwendet. Wie sie schmeckt? Unbeschreiblich. Keine Ahnung.
Am Montag Mittag konnten wir uns dann wieder aufraffen und wollten die Stadt Apia etwas erkunden. Wir liefen also los, alles der Strasse entlang. Was wohl nicht ganz normal ist in Samoa. Durgeschwitzt
kamen wir aber gut in der Innenstadt an. Und naja, wir merkten es nicht wirklich. Adis Kommentar war nur, dass Selzach also schon mit dieser Innenstadt mithalten könne. Ausser dass es hier einen
McDonalds und ein Meer gab. Das mache Apia wohl etwas überlegen. Wir gingen also kurz in die Apotheke, schauten, was im McDonalds auf der Karte stand und holten uns ein Kaffee. Danach ging es
weiter, alles dem Wasser entlang bis zum Hafen. Dort schauten wir einem Containerschiff zu, bevor es dann bis zum nächsten Strand weiterging. Das Wasser lud aber nicht unbedingt zum Baden ein
und so liefen wir wieder zurück in die Stadt und besuchten einen Einkaufsladen. Auch dieser war nicht viel Grösser als der Letzte. Und auch hier bestimmt definitiv der Supermarkt, was du zu Abend
isst und nicht du selbst. Trotzdem mit etwas frischem Gemüse bewaffnet ging es dann nach Hause. Dort kochten wir uns eine Art Ratatouille und machten es uns gemütlich.
Am Dienstag verbrachten wir den grössten Teil des Tages wieder in der Unterkunft. Draussen regnete es fast ununterbrochen und wir genossen es, am Schärme zu sein. So konnte Adi
endlich umsetzen, was er schon lange wollte. Ihm schwebte schon lange vor, dass er das Wissen von euch testen möchte. So wollte er unbedingt ein Weltreisequiz auf unserer Seite
haben. Und tada, hier ist es: Unser Weltreisequiz. Viel Spass beim Austoben wünscht Adi. :)
Am Abend ging es dann in das beste Restaurant der ganzen Insel italienisch essen. Mmmmmhhhh...!
Am nächsten Tag hatten wir unsere Hostfamlie gefragt, ob sie eine gute Autovermietung kennen. Wir möchten gerne die Insel sehen. Natürlich kannten sie eine. Da aber leider bereits alle
Autos ausgebucht waren, schlugen sie uns vor, einfach ihr Auto zu nehmen. Wir sagten natürlich nicht nein und freuten uns. Dass die Familie dafür extra die Batterie bei einem anderen Auto
ersetzen würde, nur damit wir ihres haben können, haben wir erst später erfahren. Um 10 Uhr ging es dann aber los und wir fuhren mit einem Pickup rund um die Insel. Wir hatten ein, zwei
schöne Strände herausgesucht und folgten der einen Strasse Richtung Osten. Wir fuhren durch viel Grün und vorbei an wunderschön blauem Wasser. Angekommen am ersten Strand parkierten wir dann unser
Auto. Schon bald kam ein Samoaner auf uns zu und fragte, ob wir denn hier bleiben wollen. Wir sagten ja und er sagte, dass dies 50 Talas kosten würde. Also rund 15 Franken. Dafür hätten wir
noch WCs und eine Dusche sowie ein ganzes Fale für uns. Wir wollten baden gehen, also bezahlten wir und bezogen unser kleines Haus mit Dach auf Stelzen (Fale).
Wir genossen den Strand und gingen kurz schnorcheln. So viel sahen wir aber leider nicht. Schon bald ging es also an den nächsten Strand. Auch dort durften wir wieder Eintrittsgebühr bezahlen und badeten
kurz unsere Füsse. Es fing nämlich wieder an zu regnen. Wie sich herausstellte, gab es in Samoa keine öffentlichen Strände.
Wir fuhren nach diesem Strand weiter. Mittlerweile war es schon später Nachmittag geworden. Wir beschlossen aber, noch einmal ganz um die Insel zu fahren. Und es lohnte sich. In jedem kleinen Dorf
gab es eine riesige, schön farbige Kirche. Und überall gab es riesige Fales und farbig bemalte Häuser. Überall waren Kinder und überall war etwas los. Wir genossen unsere Fahrt durch die
Insel und sahen wunderschöne Natur. Irgendwann waren wir dann wieder beim Flughafen angekommen. Etwas später stand eine Polizeipatrouille vor uns. Na toll, die erste Polizeikontrolle im
Ausland. Und ich fuhr. In einem Auto, das nicht uns gehörte und ich keine Ahnung hatte, wo die Fahrzeugpapiere waren. Immerhin waren wir angeschnallt. Ich liess also das Fenster nach unten und
grüsste den Officer freundlich. Er fragte für den Führerausweis - welchen ich zum Glck dabei hatte. Er inspizierte diesen kurz und meinte danach nur. Nein, nicht der Führerausweis von meinem Land.
Er brauche den samoanischen Führerausweis. Ehm... Ich hätte nur den sagte ich. Der Polizist schaute mich etwas böse an und erklärte dann, dass man in Samoa immer einen samoanischen Führerschein
brauche. Man könne sich in Apia für 20 Tala einen ausstellen lassen. Danach lächelte er und sagte nur: 'For the next time you're here'. Und wir durften weiterfahren.
Etwas geschwitzt hatte ich schon. Und wir hatten nochmals Glück gehabt. Wie überall auf Samoa waren die Personen einfach unglaublich freundlich. So fuhren wir nach Hause und waren richtig froh,
wieder angekommen zu sein. Wir stellten das Auto ab, plauderten noch etwas mit unseren Hosts, kochten dann zu Abend und planten unsere Weiterreise. Am nächsten Tag ging es auf die andere Insel
von Samoa - Savai. Und für am Montag darauf buchten wir den Flug für nach Fiji - inklusive Surfcamp. Wir freuten uns riesig!
Wir packten also alles zusammen, riefen einem Taxi an und machten uns dann auf den Weg. Es ging zum Fährhafen. Wir unterhielten uns auf der Fahrt noch mit dem Taxifahrer. Dieser erzählte uns,
dass er nur drei Monate auf Samoa lebe. Die restlichen Monate arbeite er in Neuseeland. Als Früchtepflücker. Und es gäbe ganz viele Samoaner, die das so machen würden. Also die Familie für dreiviertel
Jahr verlassen, nur um diese ernähren zu können, da der Lohn in Samoa zu tief ist. Wie schrecklich ... Wir gaben ihm dann noch etwas extra und hofften, dass er vielleicht nicht ganz so lange
nach Neuseeland musste.

Lena Gisiger
08.10.2022

Reise in die Vergangenheit mit uns und erfahre, von wo wir kamen.

Hier gelangst du zur Übersicht mit allen Tagebucheinträgen von Samoa.

Wo wir als nächstes waren? Erfahre es hier.