Mexico

Unsere letzten Tage zu zweit

08.06.2022 - 11.06.2022

Am nächsten Morgen verliessen wir unser lieb gewonnenes Apartment in Playa del Carmen und machten uns auf den Weg zur Busstation. Diese war zum Glück nur 5 Minuten Fussweg entfernt. Wir kannten das Prozedere bereits. Wir setzten uns auf einen Stuhl und warteten, bis lauthals jemand unser Ziel, Cancun, ausschrie. Das klappte auch diesmal wunderbar. Genervt hat uns einzig, dass ein anderes Pärchen auf unsere reservierten Plätze sass. Wir schluckten unseren Instinkt herunter, sie fortzuschicken und setzten uns eine Reihe weiter hinten. Die Busfahrt war dann recht unspektaktulär und wir kamen gut in Cancun an.

Mit dem Taxi ging es ohne Probleme, aber recht teuer zu unserer Unterkunft. Cancun ist berühmt für seine All-Inclusive Hotels. Und diese reihen sich aneinander am Strand. Wir haben uns an bester Lage ein Apartment in einem Hochhaus ergattert und konnten den Hotels zum Glück entfliehen. Von unserem Apartment aus hatten wir die beste Aussicht. Vor uns war nur der Strand und das Meer. Wie schön! Das Apartment selbst war überhaupt nichts besonderes. Aber wir hatten ein Bett und eine saubere Dusche. Wann wir das letzte Mal warm geduscht haben, wissen wir aber beide nicht mehr.

Als wir eincheckten, sagte uns der Vermieter noch, dass im Moment Riesenschildkröten an den Strand kämen, um ihre Eier zu legen. Wir freuten uns sehr und hofften, diese auch sehen zu können. Wir machten uns auf und spazierten gemütlich am Strand entlang. Wir genossen das Meer und das wenige Seegras. Danach bekamen wir aber langsam Hugner und wir machten uns auf in ein Restaurant. Dort tranken wir einen Cocktail und genossen eine grosse Apéroplatte. Danach ging es weiter in unser Apartment, wo wir noch etwas arbeiteten. Und dann kam irgendwann der grosse Moment. Ich war gefühlt jede Stunde wieder auf unserem Balkon, um nach Schildkröten Ausschau zu halten. Und da sah ich sie! Eine riesige Schildkröte hatte sich fast vor unserem Balkon im Sand vergraben. Ich konnte es kaum glauben und rief ganz aufgeregt Adi zu mir. Wir schauten uns an konnten unser Glück kaum glauben. Hier, am wohl belebtesten Strand der Welt, brachte die Schildkröte ihre Eier auf die Welt.

Wir gingen nach unten und suchten uns etwas entfernt einen Platz auf einem Stein. Und da sassen wir nun. Wenig entfernt von uns lag eine Riesenschildkröte. Wir beobachteten, wie sie die Eier legte und danach recht lange und mühselig versuchte, die Eier möglichst tief zu vergraben. Irgendwann hatte sie das geschafft und machte sich wieder auf den Weg ins Meer. Immer wieder hielt sie an. Wahrscheinlich war sie total erschöpft. Doch die Schildkröte - wir tauften sie Olivia - schaffte es sogar mit Bravour über den Sargassum Berg und verschwand bald darauf in den Tiefen des Ozeans. Was für eine magische Erfahrung!

Der nächste Morgen war gefüllt mit Ludonix, einem kurzen Morgenessen, einem Bad im Meer und einem Ausflug zum Taco essen. Die Tacos gab es in einer Nebenstrasse auf Plastikstühlen. Es waren dann auch von den besten, die wir je hatten. Danach ging es aber wieder zurück in unser Apartment. Denn wir mussten noch duschen und uns frisch machen. Wir hatten uns nämlich nach einer Empfehlung vorgenommen, den grössten Nachtclub in Cancun zu besuchen. Das müsse man gemacht haben, wenn man hier sei. Wir machten uns also um 8 Uhr auf und standen erst mal 1:30h an. Danach kamen wir endlich in den Club. Es ging zweimal die Rolltreppe hoch und dann in einen normalen Club.

Doch ganz normal war er doch nicht. Einerseits waren beim Eintrittsticket 15 Drinks und zwei kleine Brugers inklusive und andererseits gab es im Club auch Shows. In der Mitte und oben gab es zwei Bühnen, auf denen immer wieder verschiedene Artisten auftraten. Einmal lustig und meistens sehr beeindruckend. Deshalb war es dann der Besuch auch wirklich Wert. Es war immer irgendwo was los und es war wirklich spannend. Irgendwann kam dann aber langsam der Hunger auf und wir fragten uns durch, wo es denn nun diese Burger gebe. Wir wurden immer weiterverwiesen, von Bar zum Ausgang, vom Ausgang zur anderen Bar, von der anderen Bar zu einem Servant und vom Servant wieder zur Bar. So langsam hatten wir das Gefühl, dass es wohl gar keine Küche gab hier. Wir gaben dann die Suche traurig auf und machten uns langsam auf den Weg nach draussen. Die Shows waren sowieso vorbei. Vor dem Club fanden wir dann zum Glück direkt einen Burgerstand, bei dem wir zuschlugen. Wir hockten uns hin und liefen die restlichen zwei Minuten nach Hause. Denn wir hatten in weiser Vorausschau unser Apartment so gewählt, dass wir in der dunklen Nacht nicht mehr nach Hause laufen müssen. Müde und glücklich legten wir uns ins Bett.

Das Aufstehen am nächsten Morgen fiel dann erstaunlicherweise nicht allzu schwer. Doch Adi war wie am Tag zuvor etwas am kränkeln. Deshalb gingen wir den Tag langsam an. Um 12 ging es dann mit dem Taxi in eine Shopping Mall. Denn wir mussten noch Lieferdienst spielen. Die Schwester meiner Kollegin aus Peru hatte sich ein spezielles Schminkzeug gewünscht, welches in Peru nicht käuflich ist. Wir machten uns also auf die Suche. Doch zuerst gönnten wir uns in der Food Mall noch einen Salat und Chinesisch. Danach fanden wir sogar noch Socken für Adi. Damit er in Peru zumindest einigermassen warm hat. Denn von den anfänglichen 5 Paar war genau noch eins übrig. Dem ständigen auswärts Waschen sei Dank.

Wieder zurück im Apartment gingen wir noch kurz ins Meer und liefen dem Strand entlang bis zu den grossen Hotels. Zum Abendessen gönnten wir uns eine Dominos Pizza und assen sie am Strand. So gingen unsere letzten Tage zu zweit zu Ende. Und wir realisierten, dass wir nun ein Viertel unserer Weltreise bereits hinter uns haben. Morgen werden wir Mexico verlassen und damit Zentralamerika abschliessen. Es folgt nun zuerst Peru, welches wir mit einer Kollegin bereisen und danach Ecuador, wo wir zu viert unterwegs sein werden. Wir freuen uns nun auf den neuen Abschnitt und sind gespannt, was uns alles erwartet.

Lena Gisiger

11.06.2022

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