
Hawaii
Zurück zu uns
Voll mit all den wunderschönen Erlebnissen von Big Island ging es also weiter nach Maui. Wir konnten uns irgendwie gar nicht mehr vorstellen, dass Hawaii noch schöner werden kann.
Und auch nicht, dass wir noch mehr schöne Erlebnisse aufnehmen können. Wir hatten so viel schon erlebt und nicht so viel Zeit gehabt, um alles zu verarbeiten.
Deshalb gaben wir uns in Maui auch etwas mehr Zeit und planten nicht jeden Tag voll mit neuen Abenteuern. Damit wir trotzdem ganz frei und flexibel sind, haben wir uns für
unsere liebste Form des Reisens entschieden - einem Campervan. Darum, und vielleicht auch, weil es die günstigste Variante war. ;)
Wir kamen also in Maui am Flughafen an und machten uns mit dem Bus auf den Weg zur Person, die uns den Campervan vermietet hat. So einfach war das aber nicht. Zuerst mussten
wir im Starbucks die Noten noch in kleinere Scheine wechseln. Denn die Busse geben kein Rückgeld und Karten nehmen sie auch nicht. Endlich bewaffnet mit den richtigen Scheinen
warteten wir dann rund 30 Minuten bis der nächste Bus kam. Und dann waren wir mehr als 1 Stunde in zwei verschiedenen Bussen bis wir dann endlich am Ziel ankamen.
Wir stiegen aus und waren froh, den Bus endlich verlassen zu können. Hawaii und der Tourismus ist eine etwas kontroverse Beziehung, vor allem auch durch Covid-19 geworden.
So erleben wir es, dass recht viele Menschen unfreundlich sind zu Tourist*innen und so fühlten wir uns auch in diesem Bus nicht wirklich willkommen. Ein komisches Gefühl...
In der Hitze kämpften wir uns die Strasse hoch und trafen dann auf Jay, unseren AirBnB Host. Wir freundeten uns sofort mit ihm an und er nahm sich eine ganze Stunde Zeit, um uns das
ganze (etwas heruntergekommene) Auto und auch die ganze Insel zu erklären. Er gab uns eine ganze Liste mit Plätzen, an denen wir übernachten können und auch viele Geheimtipps für die Road to Hana. So luden
wir dann unsere Rucksäcke ein und los gings. Wir waren etwas überfordert, was wir denn nun machen sollen. Denn für die Vorbereitung hatten wir logischerweise keine Zeit gehabt.
Wir fuhren also in den nächsten Einkaufsladen und besorgten uns einige Lebensmittel. Mit diesen im Gepäck ging es dann zum nächstgelegenen Platz, den Jay empfohlen hatte. In Maui
ist wild Campieren erlaubt. Und so stellten wir uns direkt ans Meer auf Lavasteine. Schön abgelegen von den nächsten Häusern und mit ToiToi. Perfekt also für uns. Wir stellten den
Tisch auf und genossen unser kaltes Abendessen und den Sonnenuntergang. Adi ass typpisch für Hawaii eine Poke Bowl und ich genoss einige Tomaten mit Salami und etwas Salat. Wir genossen,
die letzten Sonnenstrahlen dieses Tages und bewunderten, wie die Sonne direkt vor uns ins tiefblaue Meer fiel. Jay hatte uns schon vorgewarnt, dass es in Maui die schönsten Sonnenuntergänge
überhaupt geben soll. Und wir wurden nicht enttäuscht. Wir waren beide froh, angekommen zu sein und machten uns bald darauf völlig erschöpft auf ins Bett.
Am nächsten Morgen wurden wir von der aufgehenden Sonne und dem Meeresrauschen geweckt. Wir waren also im Paradies angekommen! Mit unseren Morgenflocken setzten wir uns auf die Stühle
und genossen die Aussicht. Danach machten wir uns auf in den nächsten Starbucks. Denn wir hatten logischerweise auf Big Island nicht all unsere Geräte geladen. Und so konnte ich
einen Kaffee geniessen, wir konnten unsere Geräte laden und auch noch an Ludonix weiterarbeiten. Wir genossen die Ablenkung und machten uns dann mit vollen Akkus wieder auf den Weg -
an den nächsten Strand. Denn wir waren ja immerhin auf Hawaii. So genossen wir den Makena State Park. Es war wohl der schönste Strand, den wir je gesehen hatten! Wunderschöner,
gelber Sand mit richtig blauem Wasser. Und das, soweit das Auge reicht. Zudem hatte es recht grosse Wellen und einen Shore Break. So hüpften wir ins Wasser und spielten mit den
Kräften der Wellen. Es war eine der schönsten Erfahrungen der letzten Tage. Wir beide liebten diesen Strand. Bewaffnet mit Hackfleisch und Brötchen ging es dann an den nächsten
Übernachtungsplatz. Dieser befand sich direkt am Meer. Wir fuhren mit dem Auto in den Sand, zogen die Schuhe aus und stellten unseren Tisch direkt ans Wasser. Was für ein Traum...
Mit dem Sonnenuntergang waren unsere selbstgemachten Burger fertig und wir konnten uns keinen schöneren Platz auf dieser Welt vorstellen, als jetzt hier.
Mit der Sonne standen wir dann am nächsten TAg wieder auf und fuhren auch bald los. Denn auch wenn der Campingspot perfekt war, hatte er leider keine Toiletten. So fuhren wir also in den nächsten Starbucks.
Dieses Mal aber einen anderen. Wir fühlten uns langsam wie richtige Obdachlose. Wir entsorgten unseren Abfall in den öffentlichen Abfallbehältern, benutzten das WLAN, den Strom und
das WC des Starbucks und die Duschen der öffentlichen Strände. Die Suche nach einer neuen Gasflasche und der Einkauf gingen dann etwas länger als erwartet und wir machten uns
wieder auf direktem Weg zurück an unseren Lieblingsplatz von gestern Abend. Wir kamen entsprechend früh an. Wir badeten, genossen den Strand und Adi machte sogar seinen Traum
wahr. Er stellte den Tisch auf, nahm die Campingstühle hervor, holte seinen Computer raus und arbeitete noch etwas mit seinen Füssen im Sand. Ich widmete mich derweil
vergnüglicheren Sachen und beobachtete die Surfer und bereitete unser Abendessen zu.
Am Tag darauf mussten wir am Morgen noch ein paar Telefonate erledigen bevor wir die Insel weiter entdecken konnten. Wo wir das wohl gemacht haben? ... Danach ging es aber
auf an eine schöne Bucht. In dieser Bucht kann man wunderbar schnorcheln. Und wenn man Glück hat, gesellen sich sogar Delfine dazu. Dies war leider bei uns nicht der Fall.
Aber wir sahen so viele bunte Fische wie fast noch nirgends. Und vor allem waren sie gross. So gross, dass sie eigentlich gutes Haifutter wären. Die Wasserschlange, die ich
als nächstes sah, verdrängte aber meine Gedanken an die Haie wieder. Ich sagte Adi nichts davon und so plantschte auch er weiter glücklich vor sich hin.
Danach ging es auf zum nächsten Camping Platz. Dieser befand sich direkt auf den Klippen über der Bucht. So konnten wir zwei Buchten und zwei andere Inseln sehen.
Und wieder einen wunderschönen Sonnenunterang. Wie unglaublich Glück wir doch hatten!
Pünktlich um halb 7 Uhr am nächsten Morgen hatten wir dann schon gefrühstückt und waren wieder abfahrbereit. Dieses Mal war der Weg das Ziel. Zuerst ging es rund um den einen
Teil der Insel bis zum Flughafen. Die Strasse war wieder typpisch amerikanisch. Pechschwarz, mit einem gelben leuchtenden Strich in der Mitte. Rund um die Strasse war es grün und
der Himmel strahlend blau. Nur schon diese Farbenvielfalt war faszinierend. Die Strasse veränderte sich dann aber bald in eine nicht wirklich gut ausgebaute Passstrasse.
So fuhr ich unser doch etwas in die Jahre gekommene Auto die einspurigen Strassen hoch, um die Kurven und wieder herunter. Ich war froh, waren wir so früh am Morgen unterwegs.
Mir kam nur genau ein Auto entgegen. Aber die Strasse war es auf alle Fälle wert. Steil abfallende schwarze Klippen, bewachsen mit viel Grün trafen in der Tiefe den blauen Ozean.
Genau so stellt man sich Hawaii vor.
Das Ende dieser Strasse mündet danach in den Anfang des berühmten Hana Highways. Das ist die Touristenattraktion Nummer 1 auf Maui. Und wie sich vermuten lässt, handelt es sich
um die Strasse zum Dörfchen Hana. Wir starteten also und befanden uns schon bald wieder im Urwald. Die Strasse war recht ähnlich zu dieser davor und auch hier gab es einspurige
Stellen, viele kleine Brücken und noch mehr Touristen, die sich einspurige Strassen nicht gewohnt sind. Die Strasse ist berühmt dafür, da man unterwegs immer wieder anhalten kann
und entweder die wunderschöne Aussicht, einen Strand oder einer der 157 Wasserfälle auf der Strecke bewundern kann. So war dann unser erster Stopp auch ein Wasserfall - die Twin Falls.
Wir parkierten unseren Campervan und machten uns auf den Weg. 30 Minuten einen kleinen Wanderweg hoch. Nur um am Ende festzustellen, dass oben zwar ein Wasserfall ist, aber nicht
die Twin Falls. Die sind direkt unten beim Parking. Wir genossen den anderen Wasserfall trotzdem, auch wenn wir nicht schwimmen gingen. Wir liefen zurück zu den richtigen Twin
Falls und nahmen da ein Bad. Welch Erfrischung!
Auf halbem Weg hielten wir noch kurz beim Schild 'Halfway to Hana'. Hier ist aber nicht das Schild die Attraktion, sondern der kleine Stand nebenan. Denn dort gäbe es das beste
Bananenbrot der Insel. Das liessen wir uns natürlich nicht entgehen und können bestätigen, dass es gut ist. Den Rest der Strasse fuhren wir dann aber bis Hana durch. Denn wir
hatten heute Nacht eine Reservation im Nationalpark und wollten dort noch ankommen, bevor es dunkel wurde. So hielten wir in Hana an, besorgten uns Eis und auch gerade das Abendessen
an einem der vielen Foodstände hier. Das Auto duftete nun also nach Pad Thai und wir fuhren weiter. Auf dem Weg zum Nationalpark gönnten wir uns aber noch einen kleinen Abstecher
zu einem Geheimtipp, nämlich den Venus Pools. Wir parkierten also unser Auto und liefen durch das Gebüsch nach unten an den Strand. Und dort trafen wir auf der einen Seite den Strand und
auf der anderen Seite ein riesiges natürliches Pool. Und dieses war grün! Was für ein Anblick mit all den Palmen auf den Hügeln. Wir liebten diesen Spot und badeten in Ruhe.
Bald darauf kehren wir zurück und waren dann auch schon beim Nationalpark angekommen. Und was für ein Luxus, wir hatten einen eigenen Tisch, einen eigenen Grill und es gab sogar Toiletten.
Wir nahmen aber nur kurz unseren Kocher hervor, wärmten das Pad Thai und machten uns pünktlich um 7 Uhr ab ins Bett.
Das Morgenessen wollten wir dann am Meer essen. So sassen wir auf eine Klippe und assen unsere Flocken. Kaum hatten wir aber den ersten Löffel im Mund, fing der Regen an.
Wir liessen uns aber nicht beiirren und hofften dass der Regen bald wieder aufhören würde. So sassen wir nun also da. Langsam völlig durchnässt, aber zu stolz, jetzt zum Auto
zurückzugehen. Immerhin war die Aussicht immer noch super. Wir assen unser Müesli fertig und kehrten dann zurück
zum Auto. Kurz darauf packten wir zusammen und parkten unser Auto zum Visitor Center um. Von dort starteten wir dann eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall. Wir liefen los. Und kamen sofort ins Schwitzen. Es ging immer etwas nach oben. Zuerst waren wir in einem Wald
und konnten die riesigen Wurzelwerke der Bäume bewundern. Danach überquerten wir einen Fluss und standen plötzlich in einem riesigen Bambuswald. Kein einziger Sonnenstrahl schaffte
es durch die Blätter der Bambusse. Wirklich cool. Es ging dann noch etwas bergauf bis wir dann vor dem Wasserfall standen. Und dieser war richtig hoch! Das hatten wir überhaupt nicht erwartet.
Wir setzten uns auf einen Stein und beobachteten all die Wassertropfen, die sich ihren Weg nach unten bahnten. Wie schön es hier war!
Wir liefen wieder nach unten und hängten noch kurz eine zweite Wanderung an bevor es zurück nach Hana ging. Dort wollten eigentlich auf einem nicht ganz offiziellen Camping übernachten.
Man soll dort einfach vorbei und die nette Frau fragen, ob sie noch Platz für einen hat. Leider war am besagten Ort aber nichts und wir konnten auch niemanden finden. So fuhren wir also weiter zu den Foodständen und
genossen unser Mittagessen bevor wir nochmals schauten, ob jemand da war. Aber es war immer noch tote Hose. So machten wir uns halt auf den Weg zum nächsten Strand. Zum Red Sand
Beach. Wir parkierten oben im Dorf und liefen rund 10 Minuten den Klippen entlang nach unten. Und plötzlich war da eine Bucht vor uns. Wunderschön mit einem geformten
Pool, da die Steine die Wellen abflauten. Das spezielle am Strand war aber definitiv der rote Sand! Wie schön das aussah. Wir genossen das Bad, unterhielten uns noch kurz mit
ein paar Schweizern, die es auch irgendwie hierhin geschafft hatten und machten uns dann auf den Weg. Wir fuhren weiter zum nächsten Strand und entschlossen uns, dort unser
Auto für die Nacht zu parkieren. Wir fanden eine kleine Strassenausbuchtung und waren durchaus zufrieden mit der Aussicht. Also gingen wir runter an den Strand und genossen
die letzten Sonnenstunden mit Beach Ball spielen und Wellen tauchen.
Wieder beim Auto packten wir zuerst all unsere Sachen im Camper zusammen, denn morgen ging es schon ans Auschecken. Einmal stellten wir also den ganzen Camper auf den Kopf bevor
wir uns dann ans Abendessen machten. Wir hatten die phänomenale Idee gehabt, Sushi zu machen. So rollten wir also unsere Sushi auf dem Haushaltspapier. Das Resultat liess sich
aber sehen und so machten wir uns mit zwei Tellern voll Sushi nach vorne an die Klippe. Wir genossen den Sonnenuntergang, die Sushi und den Abschluss unseres Camperabenteuers.
Mehr hätten wir uns überhaupt nicht wünschen können!
Am nächsten Morgen standen dann aber noch zwei Highlights auf der Liste bevor wir den Camper zurückgaben. Einerseits hatten wir uns noch Tickets für den Wai'anapanapa State
Park ergattert. Und andererseits hatte es in diesem State Park eine Dusche. So standen wir 15 Minuten zu früh vor dem Gate und wurden dann pünktlich um 7 Uhr eingelassen.
Wir erkundeten den Park und gönnten uns ein erfrischendes Bad im Meer. Die Wellen waren toll und so vergnügten wir uns noch etwas, bevor es unter die wohl verdiente und bitter
nötige Dusche ging. Denn so stinkig konnten wir den Campervan nicht zurückgeben. Wir packten alles ein und fuhren dann das letzte Mal in unserem Auto über die Insel bevor wir
es zurückgaben.
Was für ein Abenteuer. Die Tage waren gefüllt mit tollen Erlebnissen, trotzdem viel Ruhe und vor allem dem konstanten Aufwachen und Einschlafen am Meer. Viel besser kann
das Leben nicht werden. Wir lebten unseren Traum auf Maui und waren so froh, die Insel auf diesem Weg erkundet zu haben. So gaben wir etwas traurig den Camper zurück und
setzten uns noch kurz in ein Kaffee, welches uns Jay empfohlen hatte. Hühner und Güggel unter den Tischen inklusive - wie an so vielen Orten auf Hawaii. Wir mussten
lachen und waren glücklich, dass unsere Reise hier noch nicht endete. Unser nächster Stopp war Honolulu - zum Zweiten.

Lena Gisiger
23.09.2022

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