
Guatemala
Ruhige Tage
Wir bezogen kurz das Air B'n'B und machten uns danach mit einem Tuktuk wieder auf den Weg zurück ins Dörfchen. Denn wir hatten
Grosses vor. Wir haben nämlich dieses Air B'n'B aus einem ganz bestimmten Grund ausgesucht. Es hatte nämlich einen Backofen. Und
wir wollten damit wieder einmal selber gemachte, gute Pizzas machen. Im Dörfchen angekommen besuchten wir den Markt und kauften
frisches Gemüse ein. Denn auch die Tomatensauce machten wir heute selber. Anschliessend kam die wohl schwierigste Aufgabe. Die
Zutaten für den Teig zu finden. In der Nähe des Hafens fand dann Lena in einem kleinen Laden alle Zutaten, die wir brauchten. Mehl,
Hefe, Mozzarella und sogar gekühltes Fleisch. Wir waren überglücklich. Wir bestellten wieder ein Tuktuk und waren inzwischen schon
bei 15 Quetzales pro Person angekommen. Zurück im Air B'n'B machten wir uns an die beschwerliche Aufgabe. Wir haben uns dazu entschieden,
den Pizzateig mit dem Mehl zu machen, das wir in Antigua gekauft hatten. Dieses hatte bereits Hefe enthalten. Die Anleitung dazu war
jedoch etwas komisch. So mussten wir das Mehl nur mit Wasser mischen. Dann gründlich kneten und ungefähr 30 Minuten aufgehen lassen.
Anschliessend musste der Teig im Backofen bei 200°C aufgehen. Also taten wir, wie es geheissen hat. Es stellte sich aber schon als
schwierig heraus, den Gasbackofen auf genau 200°C zu bringen. Vorallem auch deshalb, da man die Backofentüre nicht vollständig schliessen
konnte. Als wir nach einer halben Stunde den Teig wieder herausnahmen, hatten wir schon ein kleines Brot. Also alles andere als das, war
wir eigentlich wollten. Wir zerrten dann das Brot in kleine Stücke und versuchten es nochmals mehr oder weniger erfolgreich zu kneten
und dann flachzudrücken, so dass wir es wenigstens etwas belegen konnten. Das nächste Problem, das uns beschäftigte war wiederum der
Backofen. Denn der hatte weder ein Blech, noch gab es soetwas wie Backpapier. Wir hatten Angst, dass uns der Teig dann zwischen den
Gitterstäben verläuft oder die ganze Füllung auf den Backofenboden läuft. So haben wir uns entschieden, nur kleine Pizzen zu machen.
Wir belegten diese und schoben alles in den Backofen. Und natürlich lief der ganze Käse auf den Boden des Backofens. Aber das war uns
in diesem Moment egal. Wir waren nun schon über 4 Stunden am Pizza machen und hatten wirklich Hunger. Wir wollten nur noch essen. Ungefähr
20 Minuten später konnten wir die Pizzen herausnehmen. Wir begannen zu essen und die Pizzen waren wirklich, wirklich lecker. Die ganze Arbeit
hatte sich gelohnt. Bis hierhin. Das Putzen nachher aber nicht mehr. Erschöpft von unserem Unterfangen gingen wir dann ins Bett.
Am nächsten Tag stand ich früh auf und arbeitete noch etwas. Wir frühstückten dann noch gemeinsam. Es gab mal wieder Cornflakes mit frischer
Milch. Mmmh. Anschliessend arbeitete ich weiter und Lena versuchte unsere Wäsche in eine Wäscherei zu bringen. Am Nachmittag gingen wir
nochmals ins Dorf, um einkaufen zu gehen. Denn an diesem Abend erwarteten wir noch Besuch. Unsere neuen Freunde aus Australien kamen uns
besuchen. Wir hatten vor etwas Schweizerisches wie Rösti oder so zu kochen. Aber in der Stadt fanden wir nicht die benötigten Zutaten.
Wir suchten auch noch ein Stück Fleisch, das wir kochen konnten. Aber es gibt hier in Guatemala eigentlich keine Supermärkte. Lebensmittel
kauft man hier meistens auf dem Markt. So suchten wir auch auf dem Markt nach unserem Fleisch. Doch auch hier war alles Fleisch ungekühlt
auf dem Tresen. Und als wir dann noch die Fliegen auf dem ganzen Poulet daneben herumfliegen sahen, vergang uns definitiv die Lust nach
Fleisch und wir entschieden uns etwas vegetarisches zu kochen. Wir haben uns dann ziemlich schnell für ein Teigwarengratin mit frischem
Gemüse entschieden. Wir suchten also noch alles Gemüse zusammen und kauften Teigwaren, Rahm (oder so etwas ähnliches) und Käse. Das Käseangebot
hier ist doch sehr beschränkt. Doch glücklicherweise fanden wir etwas Parmesan. Und dann fehlte uns nur noch etwas. Eine grosse Pfanne.
Denn in unserem Air B'n'B gab es nur kleine Pfannen. Und diese reichten nicht für 4 Personen. In einem Gemischtwarenladen wurden wir dann
fündig. Bewaffnet mit vielen Lebensmitteln und einer neuen Pfanne bestiegen wir dann das Tuktuk und fuhren zurück nach Hause. Dort kochten
wir das Abendessen und bereiten alles vor. Ich arbeitete noch ein wenig bis dann unsere Gäste eintrafen. Wir genossen den Abend sehr.
Wir haben viel gelacht, gespielt und gut gegessen. Gegen 1 Uhr wollten dann unsere Gäste zurück in ihr Hotel gehen. Leider fuhr kein Tuktuk
mehr, und so blieb ihnen nichts anderes übrig als in unserem Gästezimmer zu schlafen.
Am nächsten Tag hatten wir dann vor, endlich den Lake Attitlan etwas zu erkunden. So fuhren wir wieder ins Dorf. Da wir am nächsten Tag
weiterreisen wollten, mussten wir aber zuerst noch einen Transport organisieren. Wir gingen zur Reiseagentur, bei der wir ankamen
und buchten eine Fahrt für den nächsten Tag nach Semuc Champay. Der Bus fahre um 06:45 in Panajachel los. Wie wir dann dahinkommen sollten war noch nicht
ganz klar. Aber das war ein Problem von morgen. Nicht von heute. So gingen wir an den Hafen und fuhren los auf die andere Seite des Sees.
Da besuchten wir ein kleines Hippi Dorf und assen etwas. Anschliessend fuhren wir mit dem Schiff weiter in ein anderes Dorf. Dieses
war bekannt für seine Künstler und handgefertigten Produkte. Wir schlenderten durch die Gassen und Lena kaufte sich sogar ein kleines Souvenir.
In unserem zweiten Monat auf Weltreise. Das muss sie wohl jetzt noch eine Zeit lang mit rumschleppen. Aber ist ja nicht mein Rucksack ;-). Mit
einem Tuktuk gings dann zurück nach San Pedro. Lena flirtete dann noch ein wenig mit dem Tuktuk Fahrer und ergatterte sich dann seine Handynummer.
Er sagte uns, wir können ihm dann am nächsten Morgen schreiben, falls wir einen Fahrer bräuchten. Wir gingen dann in unsere Unterkunft,
wo wir noch ein letzes Mal zu Abend assen und dann unsere Sachen packten. Leider wurden wir in unserer letzten Nacht noch Opfer von einer Insektenplage.
Etwa wespengrosse, schwarze Insekten hatten unsere Wohnung bevölkert und waren überall. Sogar aus meinem Rucksack krabbelten sie hervor.
Mit meinem Flipflop ging ich auf die Jagd, um die Meisten zu beseitigen. Aber es kamen immer wieder irgendwo neue hervor. Wir schlossen die
Türe zu unserem Zimmer, töteten nochmals alle, die wir sahen, und schliefen dann etwas unruhig ein.

Adrian Kölliker
15.05.2022

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