
Guatemala
Faszinierend Anders
Nun waren wir also im nächsten Land. Auch hier sprachen wieder alle spanisch. Auch hier mussten wir uns wieder mit neuem Geld zurecht finden. Dieses Mal mit der Währung Quetzal. Zum Umrechnen teilt man durch 9. Wir waren beide nicht schlecht in Mathematik. Aber das überfordert schnell. Wir rechnen also durch 10 und rechnen noch etwas dazu. Funktioniert bis jetzt ganz gut. Und so geben wir auch mal schnell 300 Quetzal aus für einen Grosseinkauf. Aber nun zu Antigua. Angekommen im Hotel erkundeten wir die Stadt. Anfangs ganz zurückhaltend. Wir kannten nichts und wussten auch nicht, wo was ist. So folgten wir einfach den geraden Strassen. Denn die ganze Stadt ist ähnlich wie Chaux-de-Fonds ganz quadratisch aufgebaut. Die Gebäude sind spanisch und haben alle eine Patio - einen Innenhof. Durch ein starkes Erdbeben im Jahr 1773 wurde fast die ganze Stadt zerstört und alle zogen nach Guatemala-City. Zum Glück. Denn so wurde die Stadt nicht wirklich berührt bis wieder Geld da war, um sie schön aufzubauen. So zählt die Stadt zu einer der schönsten in Zentralamerika. Zu Recht finden wir. Unsere Erkundungstour führte uns zuerst zu einem der schönsten McDondalds der Welt. Ein grüner Innenhof und die Tische soweit auseinander, dass man sich fühlt wie in einem Park. Zum Abendessen gab es dann Spiesse vom Grill. Wobei wir schnell lernten, dass die Portionen in Guatemala riesig sind. In Antigua haben wir nur genau einmal ausgegessen im Restaurant. Vielleicht war es auch deshalb immer etwas bewölkt. Für den nächsten Tag hatten wir einen Marktbesuch inklusive Kochkurs entschieden. So gingen wir mit Alejandra, einer kleinen guatemalischen Frau, auf den riesigen Markt und besorgten alle Sachen für den Kochkurs. Sie erzählte uns viel über Guatemala und führte uns durch den ganzen Markt. Vorbei an ungekühltem Poulet, Kinderspielsachen und Gemüsehändlerinnen auf dem Boden. Diese schliefen vielfach bis sie erkannten, das jemand etwas kaufen möchte. Dann strömten alle Verkäuferinnen an denselben Ort und unterboten sich im Preis. Das Erlebnis war eines der besten, das wir auf der Weltreise hatten. So viel Einfachheit und so wenig Perfektionismus. Da können wir dazulernen. Im Kochkurs bereiteten wir dann folgendes Menu zu: Radieslisalat, Reis mit Karotten, Pepian (eine Guatemalisches Sauce mit Poulet), Tortillas und frittierte Kochbananen gefüllt mit Schokolade und Bohnen. Der Kurs war sehr spannend und dank der Übersetzerin konnten wir uns auch die Zutaten merken. Das Resultat war sehr lecker - wenn auch wieder viel zu viel. Und der gratis Wein dazu auch ganz gut. Am nächsten Tag machten wir uns dann auf eine Walking Tour von Ruine zu Ruine. Wir erkundeten so alte Kirchen und Kloster. Das war sehr spannend. Zum Schluss besuchten wir dann ein altes, durch das Erdbeben zerfallenes Kloster. Geschichte hautnah. Für den nächsten Tag hatten wir uns vorgenommen, den Aussichtspunkt von Antigua zu besteigen. Als Vorbereitung für unsere geplante Vulkanwanderung. Denn gefühlt die Hälfte der Zeit in Antigua haben wir damit verbracht, uns zu entscheiden, ob wir nun einen Vulkan besteigen sollen oder nicht. Denn das ist die Nummer 1 Aktivität in Antigua. Man kann den 3'900 Meter hohen Vulkan Acatenango besteigen und dann von dort aus den aktiven Vulkan Fuego beobachten. Doch die Wanderung soll sehr anstrengend sein und nicht alle Unternehmen sollen vertrauenswürdig sein. So recherchierten wir gründlich, bis wir uns dann endlich für eine 2-Tageswanderung mit Übernachtung mit einem lokalen Unternehmen entschieden. Aber zurück zum Aussichtspunkt. Wir kamen gut oben an, wenn auch etwas ausser Atem. Kein gutes Zeichen für die Wanderung. Die Aussicht war es aber Wert und wir konnten die ganze Stadt sehen. Es ging dann wieder zurück und wir machten uns 1 Stunde lang auf die Suche nach einem Bankomat. Denn wir brauchten für die Wanderung Bargeld. So einfach war es aber nicht. Ein Automat hatte kein Geld mehr. Ein anderer liess und aus irgendeinem Grund nichts abheben und der nächste hatte ein Limit von 2'000 Quetzales. Wir wollten aber mehr Geld. So wanderten wir vom einen Automat zum nächsten bis wir uns dann trotzdem für die 2'000 Quetzales entschieden. Um 5 Uhr hatten wir dann ein Treffen mit allen, die am nächsten Tag auch an der Wanderung teilnahmen. Unser Guide, Romero, kam 30 Minuten zu spät. Um uns dann zu erzählen, dass seine wichtigste Regel 'Timing' sein. Vielleicht Gautemalisches Timing. Er war aber unglaublich lieb und hat uns alles über die bevorstehende Wanderung erzählt und uns gesagt, was wir mitbringen müssen. So machten wir uns danach auf, AAA Batterien für unsere Stirnlampen zu kaufen und 8 Liter Wasser. Wir waren etwas nervös. Besonders nachdem wir alle anderen trainierten Teilnehmer*innen gesehen hatten. Wir assen dann noch im bis jetzt besten Restaruant zu Abend und gingen früh zu Bett. Ganz nervös, was die nächsten beiden Tage bringen werden.

Lena Gisiger
06.05.2022

Reise in die Vergangenheit mit uns und erfahre, von wo wir kamen.

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