Costa Rica

Karibik Feeling

29.03.2022 - 01.04.2022

Tortuguero ist ein Abenteuer. Denn nur schon die Hinfahrt ist ein grossartiges Erlebnis. Wir wussten nicht recht, worauf wir uns einstellen sollten. Wir wussten nur, dass wir wohl irgendwie auf dem Wasserweg auf die Insel kommen mussten. Und dass wir irgendwo unser Auto parkieren müssen. So fuhren wir dann irgendwie ahnungslos Richtung Tortuguero und hofften, dass wir die letzte Fähre noch erwischen. Wir wurden irgendwo in einen Parkplatz hineingewunken und mussten einerseits 30$ zahlen, um das Auto zu parkieren und andererseits noch Colones für die Bootsfahrt. Das eine konnten wir mit Karte zahlen, das andere in bar. Wieso und warum fragen wir jeweils gar nicht mehr, resp. können es ja auch nicht. Aber wie immer, irgendwie hat es geklappt! Also warteten wir in einem leeren Restaurant und landeten auf einem Boot. Boot ist relativ. In der Schweiz würde die Zulassung, wenn es denn eine gäbe, wohl unter der Kategorie Nussschale laufen. Der erste Teil der Fahrt waren wir dann auf einem kleinen Fluss, eher Bach, der wegen der Trockenzeit sehr wenig Wasser führte. Wir fuhren also extrem langsam und kamen mit dem Boot immer wieder auf der Sandbank an. Aber der Fahrer wusste genau, wo welches Hindernis war und umschiffte diese gekonnt. Das Boot gepaart mit dem Wissen, dass unter uns Krokodile lauern, waren dann weniger entspannt. Doch die faszinierende Natur und die Tatsache, dass wir irgendwo in Costa Rica waren, liess uns all das schon bald vergessen. So genossen wir dann die Fahrt sehr und liessen mit dem Fahrtwind auch ein paar Gedanken hinter uns. Gerade als es dunkel wurde bogen wir dann auf einen grösseren Fluss ein und fuhren wieder etwas schneller bis wir dann am Hafen von Tortuguero ankamen.

Wir stiegen aus und bedankten uns für die gute Fahrt und wurden dann einer Frau übergeben, die uns scheinbar zu unserem Hostel führen sollte. Diese Frau übergab uns dann einem Mann, der uns zu unserem Hostel führen sollte. Was er dann glücklicherweise auch tat. So kamen wir dann gegen 6 Uhr sehr hungernd in Tortuguero an. Gross war das Dörfchen nicht. Es gab eine Hauptstrasse und keine Autos. So war es dann auch nicht allzu kompliziert, unser Restaurant zu finden. Das Essen dort sollte das beste für eine Weile sein und bleiben. Das Hostel war von der Aussicht und vom Garten her nicht zu übertreffen. Wenn wir die Zimmertür öffneten, blickten wir direkt aufs Meer und hatten den Wind in den Haaren. Das Zimmer war dann aber nicht das tollste. Wir hatten zwar eigentlich alles was wir brauchten. Doch dass das WC den Spülkasten wieder auffüllen müsste, dass das Duschwasser warm etwas angenehmer ist als kalt, dass bei Temperaturen über 30° Grad eine Klimaanlage förderlich für den Schlaf wäre oder dass eine Duschbrause doch eine ganz komfortable Erfindung ist, war noch nicht an diesem Flecken Erde angekommen. Das Spülkastenproblem löste unser Host zum Glück am nächsten Morgen. Dass das Wasser auch wieder ablaufen sollte blieb aber ein ungelöstes Problem.

Uns war das etwas egal. Wir genossen die phänomenale Aussicht und verbrachten den ersten Tag auf der Terasse am Arbeiten mit Blick aufs Meer oder im Meer oder am Strand am Sonne tanken. Wir nutzten den Tag, um etwas zu entspannen und gingen dann um 6 Uhr auf unsere zweite Nachtwanderung. Diesmal war dies eher so, wie wir es uns vorgestellt hatten und wir liefen durch den Dschungel. Immer berührte uns irgendwas an den Beinen oder an den Armen und wir hatten immer Angst, dass wir plötzlich Schlangenfutter werden. Wir sahen dann das erste Mal einen Frosch und auch sonst viele spannende Tiere, vor allem Spinnen. Und unser Highlight - zwei Tukane.

Am nächsten Morgen waren wir dann früh auf den Beinen, um eine Kanutour zu machen. Nach etwas Warten bei unserem Touranbieter ging es dann um halb 7 los - auf einem unbequemen Kanu mit Elektromotor. Irgendwann haben wir uns an das konstante Umsitzen gewöhnt und konnten die Fahrt geniessen. So war es dann auch Adi, der voller Stolz unser erstes Krokodil präsentierte. Dass dies nur rund ein halber Meter weg war von uns war zwar etwas beängstigend. Aber wir sahen ein Krokodil! Und später dann auch einen Kaiman. Die Tour war also ein voller Erfolg und wir konnten wieder richtig viele Tiere sehen.

Nach der Tour gingen wir dann frühstücken und erkundeten dann den Park noch auf eigene Faust. Wir liefen den Jaguar Trail hin und zurück. Leider und zum Glück ohne tatsächlich einen Jaguar zu Gesicht zu bekommen. Völlig überhitzt und durgeschwitzt war dann das erste, was wir in unserem Hostel machten, die Badesachen zu montieren. Nach einem abkühlenden Bad arbeitete Adi noch etwas und ich machte mich nach einem kurzen Schläfchen an das Design unserer Website.

Am nächsten Morgen ging es dann schon wieder ab auf die Fähre. Und nach drei Nächten verliessen wir die kleine Hauptstrasse mit den vielen Hunden überall, dem Strassenverkäufer, der andauernd für seine Coco Loco worb, den Männern, die auf dem Dorfplatz Domino spielten und den vielen Touristem, die irgendwie überall waren. Auch bei der Fahrt zurück war alles etwas abenteurlich. Aber alles hat funktioniert und wir sind heil wieder bei unserem Auto angekommen. Der erste Luxus, den wir uns gönnten, war dann auch die Klimaanlage.

Lena Gisiger

07.05.2025

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