
Costa Rica
Unsere Reise zu den Schildkröten
Am nächsten Morgen haben wir dann ein letztes Mal die schöne Aussicht und die vielen Tiere genossen. Diesmal beim Frühstück sogar ohne Reis. Für uns ging die Reise danach weiter nach Santa Teresa. Ein Ort, von dem wohl alle gehört haben, die sich schon einmal mit Costa Rica befasst haben. Ein Surfer Mekka und der Ort mit den schönsten Sonnenuntergängen überhaupt. Damit Adi seine Offroad Fähigkeiten noch weiter verbessern konnte, lotste ich ihn durch die hinterletzte Schotterpiste, die es gab. Aber es war der kürzeste Weg! Unserem Auto sei Dank kamen wir dann auch gut wieder auf der befestigten Strasse an. Doch dies hielt nicht so lange. Denn sogar im Dorf Santa Teresa gibt es keine geteerte Strasse mehr. Wir zogen dann in unser Bungalow ein, liefen am Strand entlang und genossen das unglaublich warme Wasser. Nach einer Dusche ging es dann zu einem schönen Restaurant am Strand. Und so genossen wir mit dem Sand unter unseren Füssen den Sonnenuntergang und ein, zwei Mezcal. Und nein, wir wussten auch nicht was es ist. Aber es wurde uns empfohlen. Der Zufall wollte es, dass ein Freund aus der Schweiz zur selben Zeit am selben Ort war. So genossen wir das Abendessen mit ihm und wunderten uns, wieso wir um die halbe Welt reisen mussten, um Zeit miteinander zu verbringen. Wir haben uns dann für den nächsten Tag nochmals verabredet und sind sehr mutig zu Fuss nach Hause gelaufen. Am Strand entlang soll man nicht gehen. So nahmen wir also die Strasse. Doch ohne Trottoir, mit Quads, Autos, Töffs und anderen Fussgänger war auch dies eine abenteuerliche Sache. Wieder einmal früh aufgewacht machten wir uns nach dem Morgenessen im Hotel auf den Weg, unseren Freund abzuholen. Da noch ganz ohne Plan und ohne Ziel. Nachdem wir uns im Auto auch gut eingecremt haben sind wir dem Strand entlang Richtung Paquera gefahren. Dort hielten wir an einem schönen Strand und waren schon wieder überwältigt von der Grösse und vor allem auch den wenigen Leuten überall. Weiter der Strasse entlang hielten wir Ausschau nach einem Boot, welches uns zu den Tortuga Inseln fahren kann. Irgendwo sahen wir dann ein solches Schild und bogen rechts ab. Wir kamen zu einem Eingang, wo uns ein spanisch sprechender Herr in Ranger Uniform erwartete. Wir trugen uns in ein Buch ein, zahlten ihm je 9’000 Colones und sahen, dass sich vor uns auch andere Schweizer eingetragen haben. So gefährlich sollte es also schon nicht sein, sagten wir uns. Nicht recht wissend was kommt, fuhren wir nun also durch einen Naturpark mit Kühen, Rehen, Krokodilen, Affen, Papageien, Nasenbären und Leguanen. Wovon wir auch alles sehen durften - ausser den Krokodilen. Nach einer 5-minütigen Fahrt kamen wir an einem Stand an und es hatte einige Häuser und ein paar Baracken. Vor allem aber hatte es Affen. Überall - auch auf den Mangobäumen - und von dort warfen sie ganz frech die Mangos auf uns herunter. Oder auf den Leguan, den wir wegen unserer Freude ab den Affen direkt vor unseren Füssen nicht gesehen haben. Mit viel Händen und Füssen und ganz wenig Spanisch haben wir dann drei Tickets gekauft für eine Bootsfahrt zu den Tortuga Inseln und einem Schnorchelstopp bevor. Wir bekamen Flossen und eine Schwimmweste und wurden dann rund 30 Minuten später von diesem netten Herrn Richtung Wasser gescheucht. Dort erwartete uns ein Boot und zum Glück ein englisch sprechender Bootsführer. Braungebrannt und mit vielen Tattoos nahm er uns in Empfang und erklärte uns, was wir machen werden. So fuhren wir dann raus aufs Meer, vorbei an wunderschönen Stränden bis zu einem kleinen Felsen, der aus dem Wasser ragte. Dort haben wir geankert und es ging ab ins Wasser. Dieses war zum Glück so warm, dass wir uns überhaupt keine Sorgen machten mussten. Sorgen bereitete uns eher die Sonne und der wohl noch kommende Sonnenbrand (trotz mehrmaligem Einstreichen). Das Schnorcheln war dann ein tolles Erlebnis. Unter dem Felsen hatte es eine Art Höhle, in der Riffhaie zu sehen waren. Und zwar nicht gerade kleine. Auch sonst gab es jede Menge Fische, Seeigeln, Seegurken und als absolutes Highlight sogar eine Meeresschildkröte. Wieder auf dem Boot assen wir Unmengen an frisch aufgeschnittenen Wassermelonen und Ananas. Als es dann eigentlich weiter gehen sollte, konnten wir den Anker nicht mehr hochziehen. Nach einem heldenhaften Taucheinsatz von einem mutigen Franzosen war das Problem jedoch gelöst. Nun kam aber das nächste. Und zwar wollte der Motor des Boots nicht mehr anspringen. Auch nach mehrmaligem Versuchen nicht. So schaukelten wir also auf dem Wasser, genossen die Sonne und die unglaubliche Kulisse und wussten nicht mehr, ob wir hier irgendwann wieder wegkamen. Ich machte mir schon langsam Sorgen, ob bald meine Seekrankheit hochkommen würde. Aber soweit musste es zum Glück nicht kommen. In weniger als 5 Minuten kam ein anderes Boot, welches uns mit zu den Tortugainseln nahm. Am Strand angekommen konnten wir gar nicht richtig realisieren, wie schön es hier eigentlich war. Stellt euch mal den perfekten Traumstrand vor auf einer einsamen Insel. Genau so war es hier! Nur noch mit extra Palmen, schön warmem Wasser und unglaublich süssen Krebsen am Strand. Wir genossen das Inselleben und hatten uns schon fast damit angefreundet, die Insel nicht mehr verlassen zu müssen. Doch ein Ersatzboot mit unserem Bootsführer war schneller wieder da als gedacht und so ging es dann wieder ab aufs Boot. Nachdem wir über den Grund aufgeklärt wurden, wieso die Inseln „Schildkröten Inseln“ heissen, fuhren wir noch durch ein Loch in einem Fels und dann folgt wohl die schönste Zufahrt auf den traumhaften Strand, an dem wir gestartet waren. Der Fahrtwind in den Haaren, das warme Wasser von unten an den Unterarmen und zwei grosse rote Aras direkt vor unserer Nase war der krönende Abschluss dieses tollen Ausflugs. Wieder zurück beim Auto machten wir uns noch auf die Suche nach den Krokodilen. Gefunden haben wir aber keine. So ging es also zurück nach Santa Teresa, wo wir im Nachbarsdörfchen wiederum einen wunderschönen Sonnenuntergang genossen bevor wir dann unglaublich gut asiatisch essen gingen. Ich wollte am liebsten alles bestellen. Adi hielt mich dann aber zum Glück zurück und liess mich nur 6 anstatt meiner avisierten 22 Sushirollen bestellen. Mit Vorspeise hatten wir dann auch mehr als genug gegessen. So ging ein wunderschöner Tag zu Ende. Dieser wird hoffentlich einer der Tage auf Weltreise sein, den wir ganz ganz lange in Erinnerung behalten werden.

Lena Gisiger
24.03.2022

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