Costa Rica

Unsere ersten Tage auf der Halbinsel Nicoya

19.03.2022 - 21.03.2022

Kurz vor der Halbinsel, wurden wir von einigen Crewmitgliedern darum gebeten, zu unserem Auto zu gehen. Im Frachtraum angekommen, warteteten wir bis sich die Luke öffnete. Natürlich dauerte das noch gut 20 Minuten. Die Temperatur im Frachtraum war ungefähr 40° Celsius. Der Schweiss lief mir und Lena nur so aus jeder Pore. Als die Luke endlich aufging, waren wir gottenfroh, aus diesem alten Kahn hinausfahren zu dürfen. Auf der Halbinsel angekommen, bestand der Hafen aus einem Steg und nichts anderem. Rundum waren Bäume und Pflanzen. Wir waren inmitten eines trockenen Dschungels angekommen.

Die Strasse, oder besser gesagt, der aspahltierte einspurige Weg führte uns von Dorf zu Dorf. Ich durfte fahren und versuchte so meine Künste als Ralley Fahrer aus, denn Strassentafeln oder Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es nicht. Nur Hindernisse. Und so eines wollte ich dann doch nicht sein. Und so fuhr ich bereits am 3. Tag unserer Reise wie ein Tico (so nennen sich die Costa Ricaner) und genoss mit offenem Fenster das freie Fahren durch den Dschungel. Ab und zu warnte mich meine Ralley Begleiterin vor all zu starken Kurven und so kamen wir wohlbehalten in Motenzuma an. Montezuma ist ein kleines Dörfchen, das von den Einheimischen auch MonteFuma genannt wird. (Das Dorf wird überwiegend von jungen Hippies und Aussteigern besiedelt). Lena und mir gefiel es auf Anhieb und wir versprachen uns, dahin zurückzukehren. Denn unsere Unterkunft lag leider nicht in diesem Dorf, sondern ein Dorf weiter. In Montezuma hörte dann auch der asphaltierte Weg auf und wir fuhren ab da auf einer Schotterpiste. Und so konnte ich meinem Dasein als einheimischer Ralley Fahrer noch weiter fröhnen.

Wohlbehalten sind wir dann am Nachmittag um 15:00 Uhr in der Tierauffangstation Wild Sun in Cabuya angekommen. Der Gastgeber Jeremy begrüsste uns freundlich und zeigte uns den Weg zu unserem Bungalow. Dieses befand sich im hinteren Teil der Anlage, mit direktem Blick auf das Meer und den hauseigenen (wenn auch etwas grünen) Pool. Während er uns das Bungalow zeigte, lief uns ein blauer, etwa dackelgrosser Leguan über den Weg. Wir richteten uns ein und währenddessen machte es sich ein zweiter Leguan gemütlich auf unserem Dach. Wir entschieden uns dann, wieder Richtung Montezuma zu fahren um dort Abend zu essen. Auf dem Weg dorthin machten wir noch einen kleinen Zwischenstopp und versuchten das erste Mal, unsere Drohnenflugflähigkeiten an einem einsamen Strand aus. In Montezuma angekommen, schlenderten wir durch das Dorf und genossen den Anblick und das Ambiente. Einfache Häuser, überall Leute, die Waren verkauften, Frucht- und Gemüsehändler am Strassenrand. Und dazwischen, unzählige Bars mit Cocktails zu traumhaften Preisen. So liessen wir uns es nicht nehmen, und genossen auch noch einen Mojito mit direktem Blick aufs Meer. Auf dem Weg zurück, hielten wir noch in einem kleinen Soda (spanisch für Imbiss) inne und assen etwas. Zu meinem Leid gab es mal wieder Reis. Ungefähr um 20:00 Uhr waren wir dann wieder zurück in unserem Bungalow und schliefen mit einer unglaublichen Geräuschkulisse ein.

Am nächsten Tag brachte uns Jeremy das Frühstück mit frischem Obst, Joghurt, Rührei und Reis... Anschliessend gab er uns eine kleine Führung durch die Auffangstation. Die Station hat sich zum Ziel gemacht, in diesem Teil des Landes ausgestorbene Tiere wieder anzusiedeln. Dazu haben Sie zwei Projekte, eines mit Brüllaffen (ja, die sind wirklich laut) und Aras (rote Papageie). Und ja, diese Papageien sind auch unglaublich laut. Nach der Führung entschieden wir uns, zu einem kleinen Wasserfall in Montezuma zu wandern. Gesagt getan. Wir parkierten das Auto und machten uns auf dem Weg zum Wasserfall. Einen Weg gab es aber natürlich nicht. Der einzige Anhaltspunkt, den wir hatten, war die Nachricht im Reiseführer: Der Wassserfall befindet sich flussaufwärts. Also folgten wir dem Fluss flussaufwärts. Unterwegs hatte ich unglaubliche Angst, auf eine Schlange zu treten und konnte deshalb meine Augen kaum vom Boden wegbewegen. Als wir dann aber endlich beim Wasserfall angekommen waren, waren wir komplett durchgeschwitzt. So liessen wir es uns nicht nehmen, und nahmen noch ein kleines Bad im kleinen See am Fusse des Wasserfalls.

Da das Wasser etwas braun war, es Fische hatte und ich immer noch Angst hatte, einer Schlange zu begegnen, brauchte es etwas Überwindung von meiner Seite, um in das Wasser zu springen. Nicht aber bei Lena. Nach einem kurzen Antemperieren nahm sie einen Satz und sprang elegant ins Wasser. Nach ein paar Zügen kraulen, war sie dann auch schon unter dem Wasserfall und genoss das natürliche Spa. Einige Zeit später entschieden wir uns, wieder zurück zum Auto zu gehen. Unten angekommen, entschieden wir uns, eine Pipa am Strassenrand zu kaufen. Die nette Verkäuferin nahm eine Pipa aus der Kühlbox, holte die Machete raus, und schnitt mit zwei einfachen Schlägen ein Loch in die Pipa. Anschliessend steckte sie uns ein Rörli rein und kassierte dafür 1000 Colones. (Für alle, die hier noch nicht wissen, was eine Pipa ist, es ist eine Kokosnuss).

Wir fuhren anschliessend wieder zurück nach Cabuya. Leider waren meine Energiereserven trotz Kokosmilch recht am Ende und so hielten wir wieder bei einem kleinen Imbiss am Strassenrand und assen noch eine Pita zum Mitagessen und tranken einen frischen Fruchtsaft. Anschliessend fuhren wir wieder zu unserem Drohnenspot, an dem wir am ersten Tag auf der Insel den Spot gedreht hatten. Bei der Einsicht der Aufnahmen, ist uns noch aufgefallen, dass wir noch einiges verbessern könnten. Also machten wir neue Aufnahmen und es dauerte nicht lange, bis Adi die Drohne dann auch schon in die nächste Palme gesetzt hat. Absturz am zweiten Tag. Da Sand in die Rotoren geriet, konnten wir die Drohne auch nicht mehr starten. Etwas traurig kehrten wir zu unserm Bungalow zurück. Angekommen, flog ein Schwarm von roten Aras laut krächzend über uns und ein paar Affen spielten im Baum nebenan. Fasziniert beobachteten wir die Tiere und genossen bei einem Bier unseren Abend. Das Abendessen nahmen wir in unserem Hotel zu uns. Ich konnte zum Glück auswählen was ich essen wollte. Zur Auswahl stand Fisch mit Reis, oder Gemüse mit Reis. Langsam kann ich diesen Reis nicht mehr sehen. Kurze Zeit später kehrten wir in unser Bungalow zurück und schliefen wieder bei einer unglaublichen Geräuschekullisse der Tiere aus dem Urwald ein.

Adrian Kölliker

21.03.2022

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