
Belize
Der gelungene Neustart
Mit dem Sonnenaufgang begann für uns Belize neu. Wir fuhren wieder mit dem Bus zurück nach San Ignacio. Fast bis ganz an die Grenze zu Guatemala zurück. Wir setzten uns also an die Bushaltestelle und warteten. Denn um 12 Uhr soll ein Bus kommen. So ungefähr. Aber vielleicht komme er auch nicht. Wir warteten also gespannt und freuten uns über die Ankunft des Busses. Wir fuhren ins nächste Dörfchen und wechselten von altem Schulbus zu altem Schulbus. Mit diesem ging es dann weiter in die Hauptstadt von Belize - Belmopan. Auch dort klappte alles und wir fuhren mit dem letzten Bus, bzw. sogar luxuriösem Reisecar bis fast zu unserer Unterkunft. Die wenigen Meter, die uns davon trennten waren aber unglaublich steil. So schwitzen wir in Strömen, als wir oben ankamen und von unserer lieben Vermieterin begrüsst wurden. Die Unterkunft, die wir gefunden haben, war toll. Wir hatten eine eigene Küche, sogar zwei Schlafzimmer und noch eine Dachterasse mit Blick über die ganze Stadt. Wir waren also mehr als glücklich und freuten uns bei warmen 37°C über die Klimaanlage. In San Ignacio wollten wir zwei Abenteuer erleben. Einerseits den Besuch einer bekannten Höhle, in der noch Maya Artifakte liegen und andererseits eine andere Höhle, durch die man gemütlich auf einem Reifen durchschwimmen kann. Die anderen Tage füllten wir mit Arbeit, Blog schreiben und ich erkundete noch alte Mayatempel. Am nächsten Morgen ging es also los zur ATM Cave. Bekannt geworden durch National Geographic soll der Besuch der Höhle das Highlight von ganz Belize sein. Unsere Erwartungen waren also hoch. Meine Angst, dass die Höhle einstürzen würde und nicht genug Luft für uns alle da war auch. Aber die netten Guides beruhigten mich schnell und so liefen wir zu siebt los. Bewaffnet mit Helm, Stirnlampe und Schwimmweste. Wir liefen gemütlich im Wald und überquerten bis zum Eingang der Höhle dreimal denselben Fluss. Zudem lernten wir noch viel über die Natur und Tierwelt vor Ort. Nach einer Stunde war es soweit. Wir betraten die Höhle. Wobei, betraten ist vielleicht der falsche Ausdruck. Vielmehr stiegen wir ein paar Treppenstufen hinab und schwammen in die Höhle. Im glasklaren, blauen Wasser. Über eine Stunde ging dann das Waten im Wasser und Klettern über Steine weiter. Und das alles im Dunkeln. Nur unsere Stirnlampen gaben uns Licht. Was für ein eindrückliches Erlebnis! Doch es kam noch mehr. Wir erklommen einen 3 Meter hohen Steinblock und waren dann das erste Mal im Trockenen. Und befanden uns inmitten einer riesigen, wirklich turnhallengrossen Höhle. Wir waren umgeben von Stalaktiten und Stalagmiten und konnten das alles gar nicht ganz glauben. Denn wir sahen nicht nur naturgemachte Wunder, sondern dazu auch noch alte Maya Artifakte. Wir sahen Feuerstellen, Unmengen an Töpfen und hie und da auch wieder ein Schädel. Zuoberst sogar noch ein ganz erhaltenes Skelett. Was wir da sehen durften, war unglaublich. Wir konnten es nicht wirklich fassen. Wir waren irgendwann die letzten in der Höhle und fanden dank unserem Guide auch den Weg nach draussen wieder. Doch er nahm den etwas abenteurlichen Weg und wir quetschten uns zwischen Steinen vorbei und einen kleinen Wasserfall herunter. Die Eindrücke wurden immer mehr und das Erlebnis immer einzigartiger. Und wir können bestätigen: Die ATM Caves sind das Highlight von Belize! Nach einem Tag Pause und dem Verarbeiten der neuen Erlebnisse machten wir uns auf in die anderen Höhlen. Wir besuchten morgens den Zoo von Belize und waren beeindruckt von Jaguar, Schlangen, Affen, Krokodilen und Tapiren. Alles gerettete Tiere aus Belize, die in der Wildnis nicht mehr überleben könnten. So ein tolles Konzept eines Zoos. Da würden Angelina und ich wohl gerne arbeiten. Es ging dann weiter zu den Höhlen und wir bekamen einen schwarzen Reifen, mit dem wir den Fluss hinunterfahren sollten. Wir freundeten uns unterdessen mit dem anderen Pärchen an, das mit uns auf der Tour war. Beide aus den USA. Sie aus dem offenen Kalifornien, er aus dem konservativen Ohio. Und beide sehr offen und wissbegierig. So hatten wir dann auch viel Spass bei den vielen Klippensprüngen, die wir machten. Der Fluss war eher langsam. Trotzdem war die Höhle beeindruckend. Vor allem die Cenote in der Mitte des Weges. So endete dann unser Abenteuer auf einem Parkplatz an einem Ananasstand. Wir alle bestellten einen Drink. Wir bekamen eine ganze Ananas, eben erst ausgehölt. Dann durften wir aus der 3 Liter Rum Flasche so viel in die Ananas schütten, wie wir wollten und wenn gewünscht noch mit Ananassaft auffüllen. Ein heiteres Unterfangen. Etwas angeschwipst ging es dann wieder zurück nach San Ignacio. Der Neustart war gelungen und wir beide waren wieder glücklich und konnten Frieden schliessen mit Belize. So konnte es weiter gehen. Noch einmal ab an den Strand - hoffentlich ohne Algen.

Lena Gisiger
23.05.2022

Reise in die Vergangenheit mit uns und erfahre, von wo wir kamen.

Hier gelangst du zur Übersicht mit allen Tagebucheinträgen von Belize.

Wo wir als nächstes waren? Erfahre es hier.