
Australien
Breakies und andere Vögel
So starten wir in Nadi von der Landebahn, flogen gerade weiter ohne abzudrehen und landeten dann genau im gleichen Winkel in Brisbane. Und so kamen wir gut 4 Stunden später wohlbehalten in Brisbane an. Wir stiegen aus und mussten noch durch die Lebensmittelkontrolle, da ich noch mein Aromat dabei hatte. Nach einer kurzen Überprüfung meines Aromats urfte ich dieses dann mitnehmen. Ich war unglaublich froh ;-). Wir betraten die grosse Ankunftshalle, holten uns noch eine Sim Karte und machten uns dann auf den Weg ins Stadtzentrum. Dafür gab es einen Zug! Wir konnten es kaum fassen. Es gab wieder Züge. Als Ticket bekamen wir eine Art Kreditkarte, die wir jedes Mal beim Einsteigen und Aussteigen an einen Sensor halten mussten. Das war ziemlich praktisch, denn so konnten wir auch Bus und Schiff fahren, ohne uns um ein Ticket kümmern zu müüssen. Wir fuhren mit dem Zug in die Stadt und waren dann ungefähr um 12 Uhr bei unserem Bahnhof angelangt. Da wir aber noch etwas Zeit Tod schlagen mussten, bis wir in unsere Unterkunft einchecken konnten, liefen wir noch etwas durch die Strasse. Und da sahen wir es. Es gab einen Kebab Stand. Wie lange hatten wir schon keinen Kebab mehr gegessen? Wir mussten nicht lange überlegen und schon sassen wir im Restaurant. Für knapp 20 Franken kauften wir uns 2 Kebabs. Wir genossen diese sehr, obwohl jene in der Schweiz doch deutlich besser sind. Anschliessend packten wir unsere Taschen und machten uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Da ich den falschen Bus ausgesucht hatte, musssten wir etwas weiter laufen als gedacht. An einigen Orten hingen komische Strassenschilder: 'Sweeping Birds'. Auf denen war ein Greifvogel dargestellt mit einer Warnung: Mind this Area. Was das wohl zu bedeuten hatte? Ungefähr 20 Minutenn später kamen wir dann schweissgebadet in unserer Unterkunft an. Wir suchten das Zahlenschloss auf dem Balkon, öffneten die Hauseingangstüre und schon standen wir in unserer Wohnung, welches unser Zuhause für die nächsten 7 Tage sein wird. Wir deponierten unser Zeug und warfen uns gleich mal aufs Sofa. Wie schön das war, wieder eine eigene Sitzgelegenheit zu haben. Wir verbindeten uns mit dem WLAN und recherchierten, was wir hier so machen konnten. Ich hatte ein grosses Ziel in Brisbane, nämlich mein Spiel fertig zu entwickeln und dann auszudrucken. Es gab aber noch viele andere Dinge zu machen und so entschieden wir uns dazu, als erstes mal in die Innenstadt zu laufen und etwas die Gegend zu erkunden. Die Stadt erinnerte uns an ein Gemisch zwischen amerikanischen Städten und englischen Städten mit einem sehr grossen Einfluss aus Asien. Im Stadtzentrum gab es noch einige kolonistische Bauten wie das Zollbüro oder die alte Post. Es war ein wunderschöner Tag und wir genossen den Spaziergang in die Stadt sehr. Als wir dann im Staadtzentrum angekommen waren, entdeckten wir einen kleinen und unscheinbaren Laden. Aber unseren geübten Augen konnte er sich nicht verbergen. Ein Brettspieleladen. Wir schauten uns an, nickten kurz und liefen dann die dunkle Treppe in den Keller des Gebäues. Und schon waren wir umgeben von Hunderten von Spielen. Wir liefen umher und schauten uns alle Neuheiten an. Nach nun gut 8 Monaten waren uns unsere Spiele etwas verleidet, und gerade in den letzten Tagen, in denen wir so viel Zeit hatten, vermissten wir unsere Spielesammlung doch schon langsam. Lena fand dann auch zwei Spioele, die von der Grösse noch in unser Gepäck passen würden aber doch genug gross waren, um uns einige Stunden Spielspass zu bereiten. Da wir uns nicht entscheiden konnten, kauften wir gleich beide. Wir kehrten anschliessend zurück ans Tageslicht und waren nun doch schon etwas müde. So nahmen wir den nächsten Bus, der uns zurück in unser Quartier führte. Unterwegs fand ich heraus, dass es ganz in der Nähe zu unserer Unterkunft eine Mikrobrauerei gibt. So steuerten wir direkt darauf zu. Und tatsächlich fanden wir genau das, was wir gesucht hatten. s war eine grosse Halle, in der am Rand überall Brauerei Gerätschaften herumstanden. Auf einer Seite der Halle gab es einen langen Tresen und dazwischen eine Vielzahl an Tischen. Die Halle war bereits fast voll, doch wir fanden noch genau einen Tisch. So nahmen wir Platz, ich bestellte und zwei Bier und Lena bereite das erste Spiel vor. Vir verbrachten den Rest des Abends in der Brauerei und genossen den Rummel der vielen Leute, das kühle und leckere Bier und unser neues Spiel. Am nächsten Morgen standen wir ausgeschlafen auf. Was war das für eine Wohltat wieder in einem richtig guten Bett zu schlafen. Wir enschieden uns dazu, mal wieder etwas Sport zu machen und anschliessend suchte uns Lena eine Restaurant zum Frühstücken heraus. Denn wenn Australien für eine Mahlzeit bekannt ist, dann ist es das Frühstück, oder Breakie, wie sie hier liebevoll sagen. Dabei gibt es meist (leckeren) Kaffee und Sauerteigbrot mit allerlei drauf. Am beliebtesten ist es mit Avocado, Tomaten, pochierten Eiern, Lachs oder anderen Kreationen. Zu meiner Freude gab es auch wieder Milchshakes. Den Tag durch verbrachten wir in unserer Wohnung und ich arbeitete noch etwas an meinem Spiel. Mein grosses Ziel für Brisbane war es, das Spiel fertig zu gestalten und dann auch zu drucken, damit wir es testen, aber vorallem auch spielen konnten. So gegen 3 Uhr entschieden wir uns dann dazu, in eine Bar in der Nachbarschaft zu gehen und dort noch ein Bier zu trinken und ein Spiel zu spielen. Brisbane war eine wirklich lebenswerte Stadt. Wir haben uns ziemlich schnell in diese Stadt verliebt. Das Wetter war traumhaft schön und es war schön warm, überall waren Leute draussen mit ihren Hunden unterwegs. Durch die ganze Stadt floss ein grosser Fluss, an dessen Seite ein breiter Fuss- und Radfahrerweg war. Die Menschen frühtückten gemeinsam in Restaurants, arbeiteten den Tag und trafen sich dann Abends in einer der unzähligen Bars und Restaurants, um dann gemeinsam den Abend zu geniessen. Uns gefiel das Leben hier in Brisbane unglaublich. Der Abend zog dann auch schnell an uns vorbei und ehe wir uns versahen, war es auch schon dunkel. Wir fanden auf dem Nachhauseweg noch ein kleines Sushirestaurant, indem wir dann noch gemütlich zu Abend assen, bevor wir dann wieder glücklich und erschöpft in unser Bett fielen. Am nächsten Tag hatte Lena für uns eine kleine Wanderung herausgesucht. Denn um Brisbane herum gab es viele Eukalyptus Wälder. Und da wir gerade in Australien waren, machten wir uns daran, wilde Koalas zu entdecken. Wir liefen zuerst wieder ungefähr eine halbe Stunden an den Bahnhof, fuhren dann gut 40 Minuten aus der Stadt und waren dann am Stadtrand angekommen. So machten wir uns auf den Weg, zu besagtem Wald. Zuerst mussten wir noch einer dicht befahrenen Strasse folgen, bevor wir dann in den hellen Wald abbiegen konnten. Die Geräusche der Strasse verstummten hinter uns immer mehr und mehr und plötzlich waren wir alleine im stillen Wald. Es kamen wohl nicht so viele Tourisen hierhin. Die Erde schimmerte überall rot und die Bäume waren alle sehr spärlich bewachsen und grau. Jetzt wurde uns auch klar, warum die Koalas grau sind. Unser Weg führte uns zuerst einen steilen Hang hinauf. Und schon bald bemerkten wir die australische Hitze. Es war unglaublich heiss. Die Bäume gaben kaum chatten und die rote Erde von unten heizte uns nochmals zusätzlich ein. Unsere Blicke auf die Baumwipfel gerichtet liefen wir dann durch den Wald. Wir sahen verschiedene Vögel in allen Farben. Einmal wäre ich fast in zwei fette Kakadus gelaufen. Aber von den Koalas fehlte jede Spur. Nach gut 2 Stunden war unser Spaziergang zu Ende und wir hatten leider keien Koalas gesehen. Etwas enttäuscht machten wir uns wieder auf den Weg zurück in die Stadt. Wir holten nochmals eines unserer Spiele und gesellten uns dann wieder zu anderen Leuten in einem der vielen Pubs in unserer Nachbarschaft. Am nächsten Tag war es dann endlich soweit. Mein Spiel war fertig. So standen heute einige Besorgungen an, die wir noch erledigen wollten. Als Erstes suchten wir uns eine Druckerei, in der wir mein Spiel ausdrucken konnten, anschliessend suchten wir noch einige Ersatzteile für unsere Go Pro Kamera. Denn das Salzwasser hatte sie doch etwas stark mitgenommen. Zusätzlich brauchte ich noch einen Uhrenmacher, der meine Uhr reparierte. Das erste Ziel war die Druckerei. Es klappte alles zieimlich reibungslos und hatte sogar eine grosse Papierauswahl. Auf etwas dickerem glänzenden Papier druckte ich dann mein Spiel aus. Es war wirklich ein schönes Gefühl, das Spiel dann so auf dem Papier vor mir zu sehen. Auch den Uhrenmacher fanden wir schnell und dieser reparierte meine Uhr innert 5 Minuten. Das auch noch kostenlos. Anschliessend machten wir uns auf die Suche nach den Ersatzteilen für unsere GoPro. Diese fanden wir aber leider nicht. Wir brachten unsere Einkäufe zurück in unsere Unterkunft und machten uns dann auf den Weg zum Fluss. Denn heute Abend wollten wir einen Streetfoot Markt bei den Docks besuchen. So mussten wir zuerst mit einer Fähre den Fluss überqueren, anschliessend liefen wir ungefähr 30 Minuten durch einen anderen Stadtteil, beovr wir dann nochmals mit der Fähre übersetzen mussten. Das Wetter was wie immer hier in Brisbane unglaublich schön und angenehm warm. Die kühle Brise auf den Fährenfarten kühlte uns jeweils wieder etwas ab. Nach der letzten Fährefahrt mussten wir noch knapp 20 Minuten dem Fluss etnlang laufen. Wir redeten und die Zeit verging wie im Flug. Nach knapp 10 Minuten hörten wir einen Vogel hinter uns und schon bald fühlte ich wie etwas seitlich meinen Kopf streifte, und versuchte mir ins Auge zu picken. Ich hob meine Hände und verdeckte meine Augen und lief weg. Nach einigen Sekunden sagte mir Lena, dass alles gut sei. Ich blinzelte durch meine Hand und konnte nicht ganz glauben was soeben passiert war. Ein Vogel flog von hinten im Sturzflug auf mich hinab, flog an meinem Kopf vorbei und versuchte mit seinen Krallen in meine Augen zu greifen. Zum Glück hatte ich meinen Kopf im richtigen Moment wegbewegt, so kam ich nochmals mit einem blutunterlaufenen Auge davon. Nun war uns also bewusst, was das komische Schild mit dem Greifvogel zu bedeuten hatte. Von den Einheimmischen liessen wir uns dann erklären, dass im Moment Brutsaison einiger Vogelarten sei und dass diese sehr aggressiv ihr Nest verteidigen, wenn man dem zu Nahe kommt. Dass wir im Land der giftigen Tiere am meisten Angst vor Vögeln haben mussten, hätten wir uns auch nicht gedacht. Wir kamen dann aber trotzdem gut beim Foodfestival an. Lena sah dann auch schon bald einen Raclette Stand und da war dann schnell klar, was es geben würde. Ich holte mir dann noch ein koreanisches Banh-Mi Sandwich und ein Gelato. Auf dem Nachhauseweg achteten wir mit einem Auge immer in den Himmel, um nicht noch einmal von einem Vogel überrascht zu werden. Wir stiegen in die Fähre und fuhren dann direkt in unser Quartier, wo wir wieder müde ins Bett fielen. Am nächsten Tag hatte sich mein Auge zum Glück schon etwas erholt. Ich hatte Angst, dass es dann noch eine Entzündung geben würde, aber dem schien nicht so. Nach einem weiteren ausführlichen Breakie kehrten wir nochmals zurück in unsere Unterkunft. Für die nächsten Tage hatten wir eigentlich schon alles geplant. Am übernächsten Tag werden wir ein Auto abholen und mit diesem Richtung Norden nach Bundaberg fahren. Da wollen wir dann mit einem Schiff bis zum Great Barrier Reef fahren und dort einen ganzen Tag schnorcheln gehen. Dafür haben wir extra noch einen Reservetag eingeplant, falls der Ausflug wegen schlechtem Wetter verschoben werden müsste. Anschliessend werden wir mit dem Auto wieder nach Brisbane fahren und in den Zug umsteigen. Mit dem soll es dann 14 Stunden bis nach Sydney gehen, wo wir dann nochmals 5 Tage verweilen sollten. Dabei stand in Sydney das Opernhaus mit einem Konzert von James Ehnes auf dem Programm. Aber an diesem Tag erreichten uns schlechte Nachrichten. Unser Ausflug ans Great Barrier Reef wurde aufgrund von schlechtem Wetter abgesagt. Und nicht nur an unserem Tag sondern auch am Reservetag. Uns traf die Nachricht dann doch sehr hart. Dies war einer der Gründe, warum wir nach Australien gekommen waren und wir uns unendlich fest darauf gefreut hatten. Und nun wurde es abgesagt. Die Laune war dann im Keller und Enttäuschung machte sich breit. Wir überlegten uns, was wir noch tun konnten. So riefen wir den Veranstalter an und dieser sagte, dass er aufgrund des Wetters nichts machen könne. Wenn wir wollten könnten wir den Ausflug auf den Montag verschieben, aber er kann noch nicht definitv sagen, ob es am Montag stattfinden konnte. So schrieb ich dann der Zugfirma, ob wir die Fahrt nach Sydney um einen Tag verschieben könnten. Lena schaute nach, ob wir unsere Unterkunft in Brisbane um einen Tag verlängern konnten. Im besten Fall würden wir dann einfach einen Tag länger in Bundaberg bleiben um noch das Great Barrier Reef zu sehen. Dann mit dem Auto einen Tag später nach Brisbane zurück fahren und einen Tag später mit dem Zug nach Sydney fahren. Wir würden so zwar das Geld für einen Nacht in Brisbane und einer Nacht in Sydney verlieren und müssten zwei neue Unterkünfte buchen, aber wenn wir dafür das Great Barrier Reef sehen würden, wäre es uns das wert. Wir klärten alles ab und entschieden uns dann dazu, dies so zu machen, sobald wir definitv Bescheid bekämen, dass die Tour am Montag stattfinden würde. Diesen und die beiden nächsten Tagen machten wir dann nicht mehr viel. Wir nahmen täglich ein grosses Breakie zu uns, arbeiteten etwas und verbrachten dann den Abend in einer Bar und spielten unsere neuen Brettspiele. Wir genossen es sehr hier in Brisbane zu leben und freuten uns auf die nächsten Tage. Wir hofften sehr, dass der Ausflug ans Great Barrier Reef noch stattfinden konnte.

Adrian Kölliker
11.11.2022

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